Teckel, jagdliche Einsatz

Y

Yumitori

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Moin,

@Rotmilan-

Zustimmung, ich hatte eine Zeit einen LT mit hervorragender Nasenleistung, mit dem war ich bei ca.10cm Schneehöhe unterwegs - und plötzlich war mein Hund, der nicht am Riemen war, nicht mehr neben mir - ich drehte mich um, da stand der arme Kerl und kam nicht mehr vor- und zurück, weil die Schneeklumpen an den "Fahnen" der Läufe festgefroren waren.
Entsprechendes erzählte der Führer eines RT am Abend in der gleichen Gegend.

Und ich weiß nicht, ob das bei verschlammtem Gelände nicht noch schlimmer ist. Musste ich nie ausprobieren.
Trotzdem bleibe ich ein Fan der Teckel, aber ebenso der DJT und der DK.

Wenn ich könnte, ich hätte genau so eine Meute....
 
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Hallo RDJ,

Teckel aus einer guten jagdlichen Zucht leisten das Gleiche wie bei euch. Sie jagen weit und ausdauern. 20 Km und mehr pro Jagdtag sind für Teckel kein Problem und das auch bei mehreren Jagden hintereinander. Sie leisten nicht weniger als andere Stöberhunde.
Es gibt natürlich Gebiete in denen man sie nicht einsetzen kann u auch hohe Schneelagen wären schwierig (also nicht nur 10 cm), aber da stellt sich die Frage ob mann überhaupt jagen sollte.

waidmannsrast

Derartige Aussagen sind, bei aller verständlichen Rassebegeisterung, nicht nur i.d.R. falsch, sie offenbaren darüber hinaus auch einen der fatalsten Fehler und Gefahren, der mit sämtlichen Ortungsgeräten verbunden ist: Die Annahme dass eine möglichst hohe absolvierte Tagesstrecke ein erstebenswertes Ziel oder gar ein Qualitätsanspruch für die geleistete Arbeit des Hundes darstellt.

Wenn ein Hund - ziemlich egal welcher Rasse - regelmäßig eine Tagesstrecke von mehr als 10 km pro Stunde zurücklegt, jagt er imho nicht effektiv - oder es ist wenig Wild im Treiben.
 

z/7

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Derartige Aussagen sind, bei aller verständlichen Rassebegeisterung, nicht nur i.d.R. falsch, sie offenbaren darüber hinaus auch einen der fatalsten Fehler und Gefahren, der mit sämtlichen Ortungsgeräten verbunden ist: Die Annahme dass eine möglichst hohe absolvierte Tagesstrecke ein erstebenswertes Ziel oder gar ein Qualitätsanspruch für die geleistete Arbeit des Hundes darstellt.

Wenn ein Hund - ziemlich egal welcher Rasse - regelmäßig eine Tagesstrecke von mehr als 10 km pro Stunde zurücklegt, jagt er imho nicht effektiv - oder es ist wenig Wild im Treiben.

Als Maßstab für die körperliche Leistungsfähigkeit eines Hundes sind sie imho durchaus geeignet. Eine Aussage über die jagdliche Qualität sind sie definitiv nicht. Man kann auch 20 km zurücklegen, indem man die Forststraße rauf- und runterläuft ;-). Beim normalbebeinten Hund ist nach meiner Erfahrung die Nasenleistung der geschwindigkeitsbegrenzende Faktor.

Meine diesbezüglichen Angaben sollten lediglich die Möglichkeiten eines Teckels im Vergleich zu langbeinigen Hunden veranschaulichen.

Wenn er Baujagd und Brackieren in einem Hund vereinen will, wird er um einen Teckel nicht rumkommen.

Brackierende Terrier sind eher selten. Wenn, dann DJT, da ist der Spurlaut genetisch am besten verankert. Evtl . kann man ihm im Club helfen, einen Züchter zu finden, dessen Hunde auf der Hasenspur extreme Leistungen zeigen.
 
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Nur eine Anmerkung zur Laufleistungsmöglichkeit der Dackel. Als ich noch konnte und tägliche 10 und mehr Kilometerläufe Routine waren, begleitete mich immer wieder mal ein Rauhardackelrüde an elastischer Leine, damals noch nur mit Halsung, kein Brustgeschirr. Mit ihm an der Leine war ich stets 10 Minuten schneller, Und ratet mal wer am Ende ausgepumpt war und wer noch lange nicht genug hatte. Das war Radscha, Spitzname Knidiknitsch, mit ungeheurer Nasenleistung. Brackierte als 8 Monate alter Jungspund auf der Spurlaut Jugendprüfung seinen Hasen, zog als Erwachsener abgetane Füchse aus dem Bau und brachte, nachdem zwei Hunde vor ihm nichts fanden als Kontrollhund eine Rotte Sauen auf die Läufe bei seiner Stöberprüfung. Seiner Passion am Fuchs wegen ging schließlich auf der Jagd verloren...irgend ein unbekannter Bau?
 
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Als Maßstab für die körperliche Leistungsfähigkeit eines Hundes sind sie imho durchaus geeignet. Eine Aussage über die jagdliche Qualität sind sie definitiv nicht.
....
Brackierende Terrier sind eher selten. Wenn, dann DJT, da ist der Spurlaut genetisch am besten verankert. Evtl . kann man ihm im Club helfen, einen Züchter zu finden, dessen Hunde auf der Hasenspur extreme Leistungen zeigen.

Brackieren

kann man nur auf Wild, das in den ursprünglichen Einstand zurückkommt, nachdem es meint, den langsameren Hund abgehängt zu haben. Darauf beruhen Reiz und Erfolg dieser Jagd.

Der jeweilige Hund muss den Finderwillen auf der warmen Gesundfährte haben und außerdem die erforderliche Leistungsfähigkeit / Kondition. Wenn beim Teckel nebst der Anstrengung des Spurhaltens noch die Kompensation des Geländes wg. der kurzen Läufe zuschlägt, ist er halt früher fertig, als hochläufigere Hunde.

Den DJT muss man ein paar Mal zum Erfolg bei dieser Jagdart führen, dann brackiert er auch. Das bedingt halt den entsprechenden Ein- und Vorsatz des Führers, vor dem Hund das Wild zu erlegen und den Hund den Erfolg auskosten zu lassen.

Gruß,

Mbogo
 
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Die Anforderungen Baujagd und Brackieren - ggf. auch Nachsuchen erfüllt meiner Meinung nach eine Westfälische oder Alpenländische Dachsbracke besser als ein Dackel. Außerdem kommen sie, da sie etwas hochläufiger sind, im Schnee besser zurecht...
 
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Die Anforderungen Baujagd und Brackieren - ggf. auch Nachsuchen erfüllt meiner Meinung nach eine Westfälische oder Alpenländische Dachsbracke besser als ein Dackel. Außerdem kommen sie, da sie etwas hochläufiger sind, im Schnee besser zurecht...

Eindeutig nein! Für die Baujagd ist weder die Westfälische noch dir Alpenländische Dachsbracke wirklich geeignet - oder (heutzutage) gedacht.
 
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Hmm, also dass sie nicht in erster Linie dafür hergenommen werden, ist mir schon klar. Sie haben aber - abgesehen von ihrer größenmäßigen Eignung - die Baujagd immer noch in der Rassebeschreibung...

Ich will dir da gar nicht widersprechen, aber mich würde interessieren, warum du da so entschieden nein sagst. Kannst du das ein bisschen erläutern, bitte?
 
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Das stammt noch aus der Zeit, als Bären gesprengt wurden;-)
In unsere Kunstbaue kämen die gar nicht rein, da ist das letzte Rohr ein 18er, hilft gegen Dachs.

Horrido
 
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Brackieren
kann man nur auf Wild, das in den ursprünglichen Einstand zurückkommt, nachdem es meint, den langsameren Hund abgehängt zu haben. Darauf beruhen Reiz und Erfolg dieser Jagd.

Na ja, Jede territoriumsgebundene Wildart kommt "irgendwann" wieder in ihren ursprünglichen Einstand zurück - sogar Rotwild...
De jure und de facto gilt das Brackieren aber ausschließlich dem (Schnee-)Hasen und dem Fuchs; die einzige Schalenwildart, bei der etwas ähnliches wie "Brackieren" funktioniert, ist das Rehwild. Hierfür ist aber der Teckel aus bestimmten Gründen m.E. wesentlich besser geeignet als die meisten Terrier - und höchsten die Dachsbracken können hier mithalten. Selbst hochläufige Bracken sind oft schon zu schnell.

Der jeweilige Hund muss den Finderwillen auf der warmen Gesundfährte haben und außerdem die erforderliche Leistungsfähigkeit / Kondition. Wenn beim Teckel nebst der Anstrengung des Spurhaltens noch die Kompensation des Geländes wg. der kurzen Läufe zuschlägt, ist er halt früher fertig, als hochläufigere Hunde.

Wie geschrieben, gerade für das sich im engen Territorium bewegende Rehwild ist die "Kompensation" weniger relevant als die Hartnäckigkeit und der absolute Finderwillen...

Den DJT muss man ein paar Mal zum Erfolg bei dieser Jagdart führen, dann brackiert er auch. Das bedingt halt den entsprechenden Ein- und Vorsatz des Führers, vor dem Hund das Wild zu erlegen und den Hund den Erfolg auskosten zu lassen.

Gruß,
Mbogo

... und nach meiner Erfahrung gibt es nur wenige Terrier, die in dieser Disziplin dem Durchschnitt der Teckel das Wasser reichen können. Ich habe oft den Eindruck, dass die Terrier recht schnell die Lust verlieren, wenn´s nasenmäßig mal etwas schwieriger wird; dass sie lieber den "schweren Säbel" nutzen als das "filigrane Florett" - was ja dann auch gerade bei ihrer präferierten Wildart, dem Schwarzwild, wieder absolut positiv ist.
 
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Hmm, also dass sie nicht in erster Linie dafür hergenommen werden, ist mir schon klar. Sie haben aber - abgesehen von ihrer größenmäßigen Eignung - die Baujagd immer noch in der Rassebeschreibung...

Also ich weiß ja nicht, von wann die Rassebeschreibung stammt, die Du hier im Kopf hast, die Zeiten, in denen der alte Emil Schulte seine Westfälischen zur (Bau)Jagd auf den Fischotter geführt hat, sind ca. 100 Jahre her. Spätestens seit der Nachkriegszeit ist die Baujagd für die beiden Dachsbrackenrassen kein regelmäßiges Thema mehr.

Ich will dir da gar nicht widersprechen, aber mich würde interessieren, warum du da so entschieden nein sagst. Kannst du das ein bisschen erläutern, bitte?

Ein wesentlicher (Neben)Aspekt der Dachbrackenzucht war und ist das Ziel, einen Hund für die Arbeit über Tage zu züchten, einen Hund mit den Proportionen einer "normalen"/hochläufigen Bracke besitzt, aber auf niedrigeren Läufen, damit die Jagdgeschwindigkeit herab gesetzt ist; ein Hund, der Proportionen besitzt, die es ihm gleichzeitig verbieten, regelmäßig in Baue einzuschliefen. Normale Dachsbracken haben einen Brustumfang jenseits der ca. 45cm, der alleine ihnen das Einschliefen in den allermeisten Fällen schon verwehrt.
 
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Als ich regelmäßig Füchse vermaß, hatte der größte und schwerste einen Brustumfang von 39cm und Länge Lunte Nasenschwamm von 130cm. Selbst „Normaldackel“ sind um die Brust immer über 40cm. Radscha hatte stolze 46cm und nicht jeder Naturbau war geeignet. Wie man seinen Kunstbau konstruiert ist etwas anderes.
Mal eigene Messungen kundtun!
 
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Also westfälische Dachsbracken haben so um 17 kg alpenländische können locker 27 kg haben. Wieso die zu Baujagd geeignet sein sollen ist mir ein Rätsel. Wenn ich einen Hund suche der zur Stöber- und Baujagd geeignet sein soll kommen nur Terrier und Dackel infrage. Die Leistungsfähigkeit von Dackeln und Terriern sind im Wesentlichen gleich. Wobei beim Brackieren der Dackel die Nase vorn hat.
 
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Servus,

unser Max hat auch ein kleines "Problem" was Baujagd angeht. Er hat jetzt mit 3 Jahren gute 13kg und fast 60cm Brustumfang.
Dafür hat er bereits 2 mal ein Stück Rehwild niedergezogen und einmal auch abgewürgt.

Anhang anzeigen 54952

Er ist im Grunde auch nicht müde zu bekommen. Das Größte Problem ist tatsächlich primär wenn der Schnee den Unterboden zu sehr verklumpt :biggrin:

Gruß und Wmh
 
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...


... und nach meiner Erfahrung gibt es nur wenige Terrier, die in dieser Disziplin dem Durchschnitt der Teckel das Wasser reichen können. Ich habe oft den Eindruck, dass die Terrier recht schnell die Lust verlieren, wenn´s nasenmäßig mal etwas schwieriger wird; dass sie lieber den "schweren Säbel" nutzen als das "filigrane Florett" - was ja dann auch gerade bei ihrer präferierten Wildart, dem Schwarzwild, wieder absolut positiv ist.

Es kommt eben drauf an,

es dem Terrier beizubringen, bzw. ihm die Zeit zu lassen, es zu lernen, dann klappt das auch. Und der Dackel würde auch gern den Säbel benutzen, wenn er nahe genug dran käme, "nur spielen" will er auch nicht. Die wenigsten Hundeführer machen das, aber gerade auf Rehwild funktioniert es mit dem Terrier hervorragend (auf Hase habe ich es noch nie versucht). Auf zurückkehrendes Rotwild möchte ich eher nicht warten ... :lol:

Gruß,

Mbogo
 

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