Wildfleisch vom Discounter *würg*

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Korrekt! Auch heimisches Wildfleisch wäre nach zwei Jahren TK tot, also richtig tot :)

Vernünftig TK ( < -18C ) ist eher weniger das Problem...

Viel eher, wie wächst das Wild auf ( Äsung ? ) und "kommt zur Strecke" ?

Ich habe hier ja NZ Farm Rotwild und Damwild ( und 99% allen NZ exportierten Wildes stammt von Farmen ) vor der Haustür.

"Geschlachtet" wir meist in einem kleinen Gatter mit 22LR Hauptschüssen, da ist die Herde ( Rudel will ich es nicht nennen ) schon hoch beunruhigt, bzw. unter Streß.

Dazu noch Äsung von Hochleistungsgrasmischungen, mit wenig Bewegung.

Das Wildpret schmeck fade und wässrig, noch bevor es eingefroren wird.
 
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Vernünftig TK ( < -18C ) ist eher weniger das Problem...

Viel eher, wie wächst das Wild auf ( Äsung ? ) und "kommt zur Strecke" ?

Ich habe hier ja NZ Farm Rotwild und Damwild ( und 99% allen NZ exportierten Wildes stammt von Farmen ) vor der Haustür.

"Geschlachtet" wir meist in einem kleinen Gatter mit 22LR Hauptschüssen, da ist die Herde ( Rudel will ich es nicht nennen ) schon hoch beunruhigt, bzw. unter Streß.

Dazu noch Äsung von Hochleistungsgrasmischungen, mit wenig Bewegung.

Das Wildpret schmeck fade und wässrig, noch bevor es eingefroren wird.

:thumbup:

Und dieses Farmfleisch steckt wohl auch häufig im "Hirschgulasch" vieler Gaststätten.

Guillermo
 
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Da die Wildbretverwertung Teil meines Berufes ist, denke ich ist Mitreden erlaubt. Für die Vielzahl an Verbracher existiert dieses Angebot an Wildfleisch im Discounter überhaupt nicht, obwohl es da alles zu kaufen gibt, von den argentinischen Hasenkeulen bis zum NZ-"Wild". Neukunden haben oft eine längere "Durststrecke" hinter sich. "Endlich gibt es hier jemand wo man etwas kaufen kann." So ähnlich lauten die Kommentare.
Sehr häufig wollen sie auch sehen wie das Wild in der Kühlung hängt und die Räumlichkeiten werden begutachtet.

Wenn jemand mit Wildbret schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann stammte das aber meist nicht vom Discounter, sondern weil es eben @jon "nicht vom richrigen Jäger gekauft wurde."
Wenn jemand hemmungslos den auch nur leicht rauschigen Keiler oder Brunfthirsch auf diese Weise an den Endverbraucher "entsorgt" dann brauchen wir uns nicht wundern, diese Kunden sind für immer verloren.

"Ich mag den Wildgeschmack nicht! " So die häufige Begrünung. Ich auch nicht denn der kommt zu Stande durch:
- ungenügende Fleischreifung
- Magen- und Darminhalt
- erhöhte Blutansammlung im Gewebe (Kopf- und Trägerschüsse, Tellerschüsse, schlecht ausschnittende Hämatome )
- geschlechsspezifischer Geruch
- beginnende Fäulnis
das wissen wir ja, aber den Leuten wird dann einiges klar und das man gerade diese Faktoren auch vermeiden kann. Der angebliche "Wildgeschmack" - nicht zu verwechseln mit dem Eigengeschmack jeder Fleischsorte - ist der Hauptgrund für die Ablehnung.
Sie wollen sauberes Wildbret und nicht in einer Suppe schwimmend im Vakuumbeutel.
 
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:thumbup:

Und dieses Farmfleisch steckt wohl auch häufig im "Hirschgulasch" vieler Gaststätten.

Guillermo

Vielleicht

ist es geschmacklich und konsistenziell näher am Turboschwein und wird deshalb vom gutbürgerlichen Esser als gut empfunden ...

Gruß,

Mbogo
 
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Deshalb schieße ich mir mein Wild selbst für die Familie ,
der normale Verbraucher kauft alles wo es günstig ist, oder ist oft nicht aufgeklärt wo das Angebot herkommt.
Das ist heute so, Weihnachtsgans, Puter, Wein alles soll billig sein.

Viele können oder wollen keine Qualität bezahlen,oder kennen keinen Geschmacksunterschied.
 
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Wildfleisch im Discounter sehe ich eher zwiegespalten als rein ablehnend. Jedem Verbraucher sollte klar sein, dass es doch höchst unwahrscheinlich ist, dass man solche Mengen aus heimischen Wäldern bedienen kann. Nicht das wir nicht genug hier hätte um die Nachfrage befriedigen zu können, der limitierende Faktor ist für mich vornehmlich die Logistik, zu viele "Erzeuger mit geringen Mengen" über ganz Deutschland verteilt. Selbst wenn man nur ein Saisonangebot hätte ist es einfacher die gesamte Charge bei einem Großhändler/Schlachter zu ordern und von da aus zu verteilen anstatt vor Ort mit jedem "Kleinmengenerzeuger" individuell zu arbeiten. Dazu kommt, dass es ja auch einheitlich in der Tiefkühle liegen soll, nicht nur in einer einheitlichen Verpackung, sondern vergleichbare genormte Packgrößen/-gewichte bei gleicher Qualität (z.B. also bitte nur Schweine zwischen 61,4-66,7 kg für die Weiterverarbeitung). Das alles in "Discounter"-Qualität kann nur eine Farm liefern. Hinzu kommt, dass hier hart kalkuliert wird und über die Masse verdient wird, wir Jäger können dieses hochwertige Produkt nicht zu diesen Preisen anbieten, und zu unseren Preisen wird die Ware wohl "leider" im Regal bleiben.

Das Positive für mich ist aber, dass der Verbraucher durchaus auch mal auf das Produkt "Wildfleisch" (besser wäre wohl der Begriff Gatter-/Farmfleisch) aufmerksam wird und vlt hier der "Einstieg" schmackhaft gemacht wird. Ein Mensch, der noch nie ein Produkt vom "richtigen" Jäger erhalten hat kann den Qualitätsunterschied nicht kennen, mit gewecktem Interesse für das Produkt könnte aber hier die Anfangshürde tiefer gelegt werden, sich einen Jäger "zu suchen", bei dem er dieses Produkt bekommen könnte.
Ein weiteres Positives ist für mich die Art der Erzeugung (zumindest wenn ich mich an die Rotwildfarmen aus Neuseeland erinnere), die Geweihten und Nichtgeweihten haben, zumindest aus meiner Sicht, ein eher "angenehmeres" Dasein auf der Welt als das für den Weltmarkt produzierte Borsten- und Geflügelvieh (NICHT als Bauerbashing zu verstehen - die Zwickmühle und daraus resultierende Notwendigkeit dieser Produktion ist mir durchaus bewusst). Und bzgl der vermeintlichen CO2 Bilanz bin ich mir auch nicht sicher, ob nicht eine "Riesenladung" aus NZ mit dann zentraler Verteilung hier nicht genauso gut abschneidet wie der individuelle Kleinstmengentransport von a-b-c-d-e-f.


P.S. Natürlich kann man jetzt anmerken, dass der Discounter-Käufer es sich bestimmt eh nicht leisten kann beim Jäger zu kaufen oder nur fehlendes Verständnis und Bewusstsein vorhanden ist, sehe ich aber anders! Jeder (leuchtende Ausnahmen bestätigen die Regel) kauft hier mal ein, von bettelarm bis stinkereich und von richtig dämlich bis hochintelligent!

Schönen Morgen
Sauenglück
 
G

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Guest
Den Preis fürs Fleisch lasse ich nicht gelten. Dazu muß ich noch nicht mal aufstehen, der Filmbeitrag hat schon gezeigt, dass das Fleisch zT erheblich teurer ist als vom Jäger.;-)

Was für den Verbraucher primär zählt, ist die eigene "Logistik". Das Fleisch aus dem Supermarkt kann mit einem Griff eingepackt werden und das beim alltägliche Einkauf. Dazu kommt es ist schön viereckig, lässt sich also gut stapeln und sieht nicht so nach totem Tier aus.:twisted:

Der Geschmack ist egal, wird sowieso eingelegt. :unbelievable:


CdB
 
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Bei vielen Verbrauchern ist Wild einfach eine Saisonware, gibt es halt zu Weihnachten.
Hier springen dann die großen Vermarkter auf den Zug auf und bedienen die Nachfrage, schön verpackt und portioniert.
Will ich das gleiche Angebot als Jäger vermarkten und mich an alle Regeln halten, dann steht man oft vor einem Logistischem als auch finanziellen Problem.
Dann kommen noch die regionalen Unterschiede beim Wildvorkommen zum tragen und dann musst erstmal nen Jäger kenne, der dir dann auch noch was verkaufen kann und will, am besten natürlich Portionsweise.
 
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Für mich geht Wild und Discounter nicht zusammen. Ich finde auch gut, daß Wild keine Massenware ist, die jeder immer überall kaufen kann, sondern eben ein Spezialprodukt, das nicht jeder kennt, das nicht immer verfügbar ist und das seinen Preis hat. Ich seh mich hier eher als Versorger für eine handverlesene Expertenschar.

Und wild ist viel zu billig, ich staune mitunter, für welch lächerliche Preise Jäger ihr kostbares Wildbret verschleudern.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Bei vielen Verbrauchern ist Wild einfach eine Saisonware, gibt es halt zu Weihnachten.
Hier springen dann die großen Vermarkter auf den Zug auf und bedienen die Nachfrage, schön verpackt und portioniert.
Will ich das gleiche Angebot als Jäger vermarkten und mich an alle Regeln halten, dann steht man oft vor einem Logistischem als auch finanziellen Problem.
Dann kommen noch die regionalen Unterschiede beim Wildvorkommen zum tragen und dann musst erstmal nen Jäger kenne, der dir dann auch noch was verkaufen kann und will, am besten natürlich Portionsweise.

:thumbup::thumbup:

Da wo es viel Wild gibt, halten sich die Zahlen der Kundschaft in Grenzen, zumindest im Supermarkt.

Da wo es viele Kunden gibt, ist trotzdem nicht sicher, dass die gerne Wild kaufen. In den "hippen" Gegenden von Berlin geht die Wildboulette nur, wenn sie aus wildgewachsenen Sojatofu gepresst wurde. :cool:

Der beste Weg für Wild ist die Direktvermarktung, oder auf dem beachbarten Hofladen, oder Wochen-/Weihnachts-/ Wasauchimmer- und Hiergibtsallesmarkt.

Dazu ist natürlich Eigenwerbung nötig. Filmbeiträge wie der am Eingang sollten von uns ebenfalls genutzt und auch abseits des Forums "breitgetreten" werden. Also immer hübsch teilen.:-D


CdB
 
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:thumbup::thumbup:

Da wo es viel Wild gibt, halten sich die Zahlen der Kundschaft in Grenzen, zumindest im Supermarkt.
So wie ich es öfters lese, gibt es in diesen Regionen aber auch dementsprechend Wildhändler.

Da wo es viele Kunden gibt, ist trotzdem nicht sicher, dass die gerne Wild kaufen
Wie gesagt, Wild hat einfach noch den Ruf eines Weihnachtsessen und dann ist es halt einfach auch noch der persönliche Geschmack. Wenn es z.B. nach meiner Frau gehen würde, dann sollte ich nur Wildschwein mit nach Hause bringen.
Ist mir persönlich auch ein tick lieber als Reh.

Der beste Weg für Wild ist die Direktvermarktung, oder auf dem beachbarten Hofladen, oder Wochen-/Weihnachts-/ Wasauchimmer- und Hiergibtsallesmarkt.
Wenn man die Möglichkeit hat, dass so anzubieten:thumbup:
 
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Das wir teils zu "billig" sind sehe ich auch so, liegt für mich auch vornehmlich an der "Not" des Aneigners, das Produkt an den "Kunden" zu bringen. Ob der Grund einfach die Gemütlichkeit ist das Produkt aufzuwerten (zerlegen etc.), es die fehlende Zeit oder die fehlende Lagerkapazität ist oder einfach ein Überangebot vorliegt ist unterm Strich zweitrangig, unterm Strich zeigt der geringe Preis nur die Schwierigkeit beim Absatz an. Mir wurden dieses Jahr schon sauber geschossene Sauen bei größerer Strecke für 1,50 €/kg und für 2 €/kg in der Schwarte angeboten (die ich mir selbst aussuchen konnte - also nicht der stinkende Keiler mit Schuss durch beide Keulen und den Rücken oder 5 kg Gestreifte), der einheitliche Tenor war, dass der Wildhändler auch nicht mehr bringt und man sich den Zwischenschritt spart.
Bei kleineren Strecken waren die Preise "realistischer".

WaiHei
Sauenglück
 

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