Unsere Niederwild Sabbelecke

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OT:
Die meisten ehemaligen Niederwildhochburgen liegen weitesgehend am Boden - Besserung nicht in Sicht,im Gegenteil.
Hier im Münsterland zeichnen die bisherigen Strecken ein düsteres Bild vom Ende der Niederwildjagd, wie wir sie kennen und lieben.
Bei der diesjährigen Hubertusjagd lagen bei uns bei 13 teilnehmenden revieren noch ganze 60 Hähne auf der Strecke, noch vor wenigen jahren waren es 5x soviele. :no:
Reviere komplett ohne Hahn auf der Strecke oder mit einem bis drei - bei teilweise über 25 Flinten, hat es bis dato noch nicht gegeben.
Es stachen drei Reviere hervor, eines mit 15 Hähnen eines mit 10 und eines mit 6 Hähnen. Die beiden ersteren, nun ja, manche halten auch einen Puffbesuch für eine Heldentat. :no:
Das dritte mit 6 Hähnen und einer Gesamtstrecke von 17 Stücken Wild hat es gemacht wie immer, Klüngel mit 6 Flinten davon 3 Durchgehern 3 Vorstehern und entlang der Hauptstraßen, manch einer weiß nun bereits welches Revier:trophy:. Aber auch wir merken einen Schwund im Vergleich zu den letzten Jahren trotz aller Bemühungen.

Für den Rückgang des Niederwildes gibt es bekanntermaßen verschiedene Faktoren:

Witterungsverhältnisse während der Aufzuchtphase - nicht beeinflussbar
Raubwilddichte - erste und wichtigste Aufgabe der Niederwildjäger
Habitat - nur bedingt beeinflussbar durch Jäger
Landwirtschaft - nur bedingt beeinflußbar durch Jäger
Krankheiten - nicht beeinflussbar
Art der Hege/Bejagung allgemein - beeinflußbar

Es wurde in den vergangenen Jahren viel gerätselt und gefachsimpelt was die Ursachen sind, meiner Meinung nach kann man sich das sparen, es sind immer alle Faktoren zusammen, je nach Situation mit unterschiedlichen Gewichtungen.

Ich maße mir nur ein Urteil über unser eigenes Revier an. Wir selbst waren in den vergangenen Jahren von den heftigen und aprupten Einbrüchen verschont, sondern konnten unser Niederwild immer auf einen stabilen mittleren Stand der ein Bejagen guten Gewissens zuließ, halten. Dennoch spüren auch wir Schwankungen und einen Rückgang.
Für unser Revier ist ganz klar zu sagen, dass die Landwirtschaft der absolute Hauptfaktor und Regulatorium für unser Niederwild ist. Unser Biotop ist im Verhältnis zu anderen Münsterlandrevieren noch relativ abwechslungsreich mit vielen Grenzlinien, wir haben aber auch sehr viel Grünland welches intensivst bewirtschaftet wird. Ich habe mittlerweile eine umfangreiche Bildersammlung, was die teilweise 6 bis 8 Schnitte mit den heutigen schnellen Maschinen dem Niederwild bis zum ausgewachsenen Reh antun. Wenn 40 bis 60 Hektar Grünland in kürzester Zeit gemäht werden, helfen keine Scheuchen, kein Absuchen. Nicht das ausgemnähte Gelege ist dabei das Problem, vielmehr die ebenfalls tot gemähte Henne. Wenn dann noch eine hohe Raubwilddichte und/oder schlechte Witterungsverhältnisse dazu kommen, kann das schnell zum vollständigen Ausfall einer ganzen Generation samt der Elterngeneration führen.
In Revieren mit monotonerem Habitat potenziert sich das Ganze dann noch.

Auswilderungsaktionen halte ich dabei für absolut kontraproduktiv, es mag zwar vorübergehend Strecken erhöhen - siehe oben - wirkt sich aber sicher negativ auf den vorhandenen Wildbestand aus, sofern sich nicht Fuchs und Co rechtzeitig der einfachen Mahlzeit bedienen. :twisted:. Wir selbst verweigern uns dieser Vorgehensweise strikt und investieren lieber in Fallen um wenigstens dort einen Hebel zu haben. Dennoch sehe ich die Niederwildjagd, zumindest hier im Münsterland, am Abgrund, sofern sich nicht radikal etwas ändert, was leider nicht zu erwarten ist.
 
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Zumindest an der von uns beeinflußbaren Stellschraube tun wir was:
alte Fähe und Jungfuchsrüde einmal Dose WRF einmal Eigenbau WRF.
 
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Zumindest an der von uns beeinflußbaren Stellschraube tun wir was:
alte Fähe und Jungfuchsrüde einmal Dose WRF einmal Eigenbau WRF.

Stimme ich dir zu 95% ! Denn es wird immer noch Reviere geben wo sich Fasan und Hase halten werden.
Nämlich da, wo bei beeinflussenden Faktoren Gas gegeben wird!
In meinem jagdlichen Umfeld ( auch wenn nicht gerade groß), sind alle bei fallen, Bau und Krähenjagd aktiv. In diesen Revieren ist ein Klüngeln guten Gewissens möglich.

Aber ist immer das selbe.. zur Bockjagf werden 2 Wochen vorher alle Fotofallen (hoher Kostenaufwand ) ins Revier gebracht um dann nicht nur die Böcke, sondern auch sämtliche Füchse, Waschbären und co zu bestätigen. Das Problem dabei .. die Fotodokumentation nützt dem niederwild nichts.. für gute Wbrf aber zu knauserig sein..

Bei uns im Revier habe ich sogar vor 2 Wochen eine Rebhuhnkette aus 8 Hühnern gesehen !! Das letzte Huhn davor vor 2 Jahren. Raubwildjagd lohnt sich und kann so spannend sein ! Spannender als einen Hase aus der sasse zu treten..

Wmh, fallenjj
 
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Er hat sich bedankt weil wieder mal bewiesen wurde dass die jägerwelt sehr klein ist.
 
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Wir brauchen eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Mähwerke.
Und bessere Regelungen zum Greening.

Ich sehe aber nicht, dass das von den Jägern politisch aktiv eingefordert würde.

M.
 
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Und ich kaufe nur noch WEIDEMILCH!

Milch von Kühen, die mindestens 220 Tage, 6 h draussen sind.

Steht auf der Milchpackung, gibts im Aldi und im Edeka.
Habe mit dem Chef-Einkäufer von Aldi darüber mehrfach gesprochen, die sehen und unterstützen das!

M.
 
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Wir brauchen eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Mähwerke.
Und bessere Regelungen zum Greening.

Ich sehe aber nicht, dass das von den Jägern politisch aktiv eingefordert würde.

M.

Unsere Jagdverbände sind von der industriellen Landwirtschaft unterwandert, da wird nichts kommen.

Selbst so einfach Forderungen wie Pflicht zum akustischen Wildretter oder "von innen nach außen mähen" werden da blockiert oder nicht forciert.

Gerade das Niederwild hat keinerlei Lobby.
 
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Habe auch so Kuh-KZ in der Nachbarschaft. Beim nächstgelegenen Betrieb standen vor ein paar Jahren die Milchkühe noch schön verstreut auf der grünen Weide um die Stallung herum. Heute dürfen die Milchkühe den "ganzen Tag" im Stall stehen. Dabei gibt es auch Betriebe, die Robotermelken und Weidehaltung zusammen durchführen. Geht also....

Kaufe weitestegehend Bio-Produkte, sogar Mehl. (Oder beim Kleinerzeuger um die Ecke, wo ich die Tiere selber sehe) Nicht , weil diese zwangsläufig in allen Belangen besser sind als Produkte aus konventionelller Produktion. Aber Landwirte , die freiwillig Bio betreiben , sind in der Regel auch naturverträglicher und tiergerechter in ihrer Bewirtschaftung und auch als Mensch einischtiger und offener bei Maßnahmen für die Natur. Ausnahmen bestätigen die Regel, sowohl bei Bio- als auch bei konventionellen Landwirten.

Im Burgenland, mit den noch guten Niederwildrevieren, wird auch viel Bioanbau betrieben. Siehe den Artikel in der letzten WuH.
 
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Wir brauchen eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Mähwerke.
Und bessere Regelungen zum Greening.

Ich sehe aber nicht, dass das von den Jägern politisch aktiv eingefordert würde.

M.

Ich glaube eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Mähwerke wird nicht sonderlich viel helfen :no:. Die Fasanen und Rebhuhn-hennen wird es definitiv nicht das Leben retten auch bei den Hasen wird es nicht viel bringen und die Kitze werden auch nicht bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung anfangen aus den Flächen zu laufen. Viel Effektiver sind Drohnen mit Wärmebild. Kostet zwar ein paar Hundert Euro pro Rundflug aber es bringt auch was. Letztes Jahr hatte unser Drohnen Pilot leider seine Drohne kaputt :no: mussten dann 40 ha mit dem Hund absuchen :evil: haben zum Glück die Kitze Rausbekommen und ein Gelege gerettet. Leider haben wir 4 Gelege übersehen und wenn da ein Big M drüber fährt ist da nicht mehr ganz so viel über :evil: die Überreste der Hennen hat man erst nach dem Wenden gefunden... Nächstes Jahr wird alles nur noch mit Seitenmähwerk gemäht dann findet man wenigstens noch ein paar Eier... und hoffentlich klappt das mit der Drohne auch wieder

Beim Greening volle Zustimmung :thumbup:

WMH
BS
 
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Und ich kaufe nur noch WEIDEMILCH!

Milch von Kühen, die mindestens 220 Tage, 6 h draussen sind.

Steht auf der Milchpackung, gibts im Aldi und im Edeka.
Habe mit dem Chef-Einkäufer von Aldi darüber mehrfach gesprochen, die sehen und unterstützen das!

M.

Aber Achtung : Z.B. von Hansano stammt "Weidemilch", die gar nicht von freilaufenden Kühen stammen muss.
 
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Bei dem was hier im Forum manchmal über die Landwirtschaft geschrieben wird da fehlen mir wirklich die Worte. Es gibt nicht wenige die an die Sache genauso eingstirnig und ohne Hintergrundwissen an die Sache herangehen, wie sie es gleichzeitig Jagdgegnern etwa von PETA vorwerfen.

Als Jäger der auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen ist weiß ich nicht ob ich wütend sein soll oder mich als Jäger für meine (eigentlichen) Kameraden schämen soll.

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Also ich bin als Kind auf 2 landwirtschaftlichen Betrieben groß geworden. Unter anderem auch auf einem größeren Gutshof mit Intensivschweine - und Hühnerhaltung und Ackerbau. Daneben auf dem Betrieb der eigenen Großeltern, den jetzt ein Onkel direkt vor meiner Haustüre weiter führt. Die Hälfte meiner Familie sind im landwirtschaftlichen Bereich berufstätig. Sei es im Kammerbereich, Molkereibereich, oder als aktive Landwirte mit Vollerwerbshof. Ein nahes Familienmitglied schreibt auch regelmäßig Fachartikel in einer Landwirtschaftszeitung.

Ich wohne mitten in der Pampa. In unmittelbarer Umgebung sind allein noch 3 aktive Vollerwerbshöfe, im Umkreis von 3 km sogar noch ca. 7. Reitgestüte / Vollerwerbsreitställe gibt es auch noch in unmittelbarer Umgebung, und sind nicht mal mitgezählt.

Ich selbst bin auch beruflich im landiwrtschaftlichen Bereich unterwegs, habe viel Kontakt mit Landwirten und Einblick in landwirtschaftliche Hintergründe.

Also ich behaupte mal von mir, dass ich nicht blind in der Gegend rumstocher, und weiß, was ich von mir gebe. :cheers:
 
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G

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Guest
Bitte was haben Weidemilch und KuhKZ (saudämliches Wort:no:) Bioladen etc. mit Niederwildjagden zu tun?
Das ist jetzt nicht böse gemeint aber ich würde mich freuen wen es hier NICHT so ausartet wie im Djfaden!
Ich weiß das sich hier viele tummeln denen unsere "kleinen" am Herzen liegen geht mir nicht anders, trotzdem wäre es schön wen wir beim Thema bleiben.
Wen gewünscht würde ich für Diskussionen rund um das Thema einen eigenen aufmachen wo das alles besprochen werden kann:thumbup:
Waidmannsheil
BM
 
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Also ich bin als Kind auf 2 landwirtschaftlichen Betrieben groß geworden. Unter anderem auch auf einem größeren Gutshof mit Intensivschweine - und Hühnerhaltung und Ackerbau. Daneben auf dem Betrieb der eigenen Großeltern, den jetzt ein Onkel direkt vor meiner Haustüre weiter führt. Die Hälfte meiner Familie sind im landwirtschaftlichen Bereich berufstätig. Sei es im Kammerbereich, Molkereibereich, oder als aktive Landwirte mit Vollerwerbshof. Ein nahes Familienmitglied schreibt auch regelmäßig Fachartikel in einer Landwirtschaftszeitung.

Ich wohne mitten in der Pampa. In unmittelbarer Umgebung sind allein noch 3 aktive Vollerwerbshöfe, im Umkreis von 3 km sogar noch ca. 7. Reitgestüte / Vollerwerbsreitställe gibt es auch noch in unmittelbarer Umgebung, und sind nicht mal mitgezählt.

Ich selbst bin auch beruflich im landiwrtschaftlichen Bereich unterwegs, habe viel Kontakt mit Landwirten und Einblick in landwirtschaftliche Hintergründe.

Also ich behaupte mal von mir, dass ich nicht blind in der Gegend rumstocher, und weiß, was ich von mir gebe. :cheers:
Gerade dann weißt du doch wie sich diese Verallgemeinerung für jeden unbedarften liest. Nix für ungut..

@baummarder du hast recht!

Wir konnten letzte Woche beim Entenstrich mit sechs Schützen 25 Enten erlegen und mein Vater am Sonntag an anderer Stelle nochmal neun.

Allen anderen Waidmannsheil!



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