Dann will ich auch mal etwas zur Belustigung beitragen.Ort des Geschehens war die Frieslandkaserne in Varel Inst-AKP 5/11 dürfte etwa Mai 1984 gewesen sein.
Nachdem die ersten Wochen vergangen und die Stube sich, mit einer Ausnahme zusammengerauft hatte, geschahen plötzlich merkwürdige Dinge im zweiten Zug.Die Ausnahme der Stube, nennen wir Ihn der Einfachheit halber Bernd, aus einer großen Stadt im Norden Deutschlands kommend, trank immer gerne und viel Bier.Entsprechend hat der Mensch dann geschnarcht das sich die Balken bogen, und ich hatte dann das besondere Vergnügen seine Schnarcherei besonders intensiv mitzubekommen da der Bursche im Bett eine Etage über mir schlief.Nachdem wir den Knaben zum wiederholten Male des Sonntags um 00:15Uhr (Ausgang war bis null einhundert ) in Begleitung des UVD von der Wache abholen durften, da diese Ihn in seinem sturztrunkenen Zustand nicht auf das Kasernen-gelände lassen wollte.So wurde Bernd, gestützt durch drei Kameraden und beaufsichtigt durch den UVD in den Block auf die Stube verbracht. Auf die vollständige Entkleidung wurde verzichtet, lediglich die Schuhe zog man ihm aus, unter Zuhilfenahme seiner Decke wurde unser volltrunkener Bernd dann zu viert in den ersten Stock des Doppelstockbettes verfrachtet wo er augenblicklich mit den üblichen Geräuschen einschlief. „Licht aus, Tür zu, in die Betten schlafen“ kommandierte der UVD noch, an Schlaf war jedoch unter dem stetig anschwellenden Lärmpegel nicht zu denken. So beschloss man dem schnarchenden Bernd ein anderes Nachtquartier zuzuweisen.Der Ablauf war wie folgt: ein Kamerad schlich sich auf leisen Sohlen aus der Stube an die Ecke der Treppe, als Horchposten, um zu lauschen was der UVD mache, falls er erwischt würde solle er sagen „er müsse noch mal austreten“, ein anderer bezog als Verbindungsmann Stellung an der Stubentüre um den Rest zu warnen falls Unheil in Form des UVD drohe. Nun wurde von uns anderen das obere Bett, mit dem immer noch schnarchenden Bernd, von dem meinigen unteren abgehoben und auf zwei zuvor auf dem Boden ausgelegte Decken abgesetzt. Auf das Geheiß des Treppenpostens wurde die Fuhre, leise auf den Decken gleitend, aus der Stubentüre und den Gang entlang direkt in die Toilette verfrachtet. Dort wurde das Bett unter erheblicher Kraftaufwendung und Schwierigkeiten, quer über zwei Trennwände und der Vorderwand, wieder abgesetzt. Nachdem die Schleifspuren im Gang beseitigt und die beiden Decken gereinigt waren konnten wir uns zumindest noch über einige schnarchfreie Stunden freuen. Diese Freude wurde aber um 06:00 mit der allmorgendlichen Lautsprecherdurchsage „ Kompanie Aufstehen“ unterbrochen. Bernd wurde dann gegen 06:35 vom GVD „schlafend im Bett, stehend auf der Trennwand der Toilettenanlage im 2OG“ angetroffen. (Dieser Text stand dann, nur mit vorangestelltem Dienstgrad und Namen im UVD-Buch) Das Ende vom Lied war, der Komplette 2te Zug stand beim Antreten etwa eine dreiviertel Stunde im Stillgestanden vor dem Block, und die Belegung der Stube 12 wurde einzeln zum Spieß befohlen. Herausbekommen hat der Spieß von uns nichts, komischerweise herrschte bei allen Kameraden eine alkoholbedingte temporäre Amnesie, und das ohne vorherige Absprache. Aber es hat verdammt schwer gehalten sich beim Spieß das Grinsen zu verkneifen. Der Kamerad Bernd bekam dann vom Spieß, in Form von GVD-Dienst, gleich mehrfach die Gelegenheit geboten, mal das eine oder andere Wochenende abstinent zu sein. Wir bekamen nichts, nur unser Gruppenführer-Uffz murmelte anschließend hinter vorgehaltener Hand „Gut gemacht Männer!“Wer den Knaben samt seinem Bett von der Zwischenwand geholt hatte haben wir nie rausgefunden. Vor dem Antreten waren wir auf der Stube und Bernd beim UVD, nach dem Morgenappell stand das Bett wieder an seinem Platz.
Bernd, die 2te
Bernd hatte mal wieder mächtig Durst gehabt, besagte Folgen blieben aber komischerweise nach dem geschilderten Vorfall weitestgehend aus.Nachts wird die Stubenbelegung von einem lauten Geklapper und Gerumpel aufgemüdet, noch sehr schlaftrunken sieht man eine Person vor dem Putzspind stehend in den geöffneten Blechmülleimer pinkeln; Unser Bernd! Es herrschte fassungslose Stille auf der Stube, jeder wartete darauf was nun passieren würde!Nach dem Bernd ausgepinkelt hatte, wurde der Putzspind geschlossen und am Mülleimer der Deckel aufgesetzt, dann verschwand Bernd mitsamt Mülleiner unter lautem Getöse auf dem Gang. Mittlerweile war nicht nur unsere Stube wach, alle anderen auf dem Gang waren es auch! Weiter wurde von anderen Kameraden beobachtet das Bernd mit dem laut klappernden Mülleimer auf der Toilette verschwand, Ihn entleerte und mit dem Schlauch ausspritzte. Anschließend war deutlich zu vernehmen das er sich mit dem Eimer auf dem Rückweg befand. Irgendwann ging die Stubentür auf, Bernd kam herein, nahm Kurs auf den Putzspind, stellte den geschlossenen Mülleimer wieder an seinen Platz und schloss die Türe des Putzspindes. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte niemand auf der Stube auch nur eine Silbe gesprochen. Erst als Bernd neuerlich die Stube verließ, wurden Stimmen laut „was der Idiot nun noch anstellen würde?“ Die Frage wurde umgehend von Bernd selbst beantwortet, er betrat wiederum die Stube. Diesmal bewaffnet mit Wassereimer, Schrubber und Schrubbtuch; nahm abermals direkten Kurs auf den Putzspind und wischte, sehr zu unserem Erstaunen, (wir hätten mit allem anderen gerechnet) rund um den Spind nass auf. Brachte im Anschluss die Reinigungsgeräte wieder an den dafür vorgesehenen Platz, krabbelte in sein Bett und schlief ein.Diese ganze Aktion spielte sich über einen Zeitraum von etwa 3-4 Minuten ab. Während dieser Zeit wurden bei uns in der Stube keine zwanzig Worte gesprochen.Darüber hinaus ereignete sich dieses alles im Dunklen, lediglich durch die offene Stubentüre gelangte zeitweise etwas von der Nachtbeleuchtung des Ganges in die Stube hinein. Aus den anderen Stuben wurde berichtet, dass weder auf der Toilette noch im Putzraum das Licht angemacht wurde!Trotz des doch erheblichen Lärmpegels im Block blieb die neuerliche Exkursion, des Kameraden Bernd, durch den UVD unentdeckt.Am nächsten Morgen wurde Bernd dann von uns der nächtlichen Ereignisse befragt. Bernd versicherte uns allen sehr glaubhaft, er könne sich an rein gar nichts erinnern und wir würden alle spinnen. Erst als wir ihm eröffneten das aufgrund seiner Aktion der halbe Block wach war, wurde er sehr schnell sehr ruhig.
Ich habe noch mehr so Dinger aus der Bw-Laufbahn.
hatte seinerzeit alles aufgeschrieben.
WH
Frank