Militär- Erlebtes und Lustiges

JMB

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Du kennst doch sicher den Spruch: Uffze, Stuffze, Lumpenpack usw.?;-)
Ich hab ihn zig Mal gehört und krieg ihn grad nicht mehr zusammen.
Magst helfen?:cheers:
Da kann ich aushelfen ...
Uffze, StUffze, Lumpen und Papier, ausgeschlag'ne Zähne sammeln wir ...
Wie's weiter ging krieg ich aber gerade auch nicht zusammen und leider auch nicht nach welcher Melodie das war.

Was nützt uns die Panzerfaust, wenn uns die Muffe saust
Wir haben die Schnauze voll und wir wollen nach Haus'
Wir wollen nach Haus'
Ja, wir wollen nach Haus'
Wir haben die Schnauze voll und wir wollen nach Haus'

Was nütz uns der Leopard, wenn er keine F.... hat
Wir haben die Schnauze voll und wir wollen nach Haus'
...

Melodie von "Sloop John B"


Es gibt Millionen von Uffzen
Es gibt
Millionen von StUffzen
Oberfeld gibt's genug auf Welt
Aber ich, ich verpflichte mich nicht
Schon der Gedanke, dass ich mich einmal verplichten könnt'
Und dass mein bester Freund mich eine Z-Sau nennt
...
Melodie von Nielsen Brothers "Aber dich, gibt's nur einmal für mich"

Letzteres stimmte die Kompanie mal "unaufgefordert" auf dem Rückmarsch vom Nachtschießen an.
Der Fähnrich, der die Kompanie (ohne "Dienstgrade") in die Kaserne führte war so pfiffig zu erkennen, dass er besser nichts dagegen sagen sollte.
Kurz vor dem Kasernentor kam sein "Lied aus!" und alle waren's zufrieden.


Vor gar nicht allzu vielen Jahren sollten diese ganzen Wehrpflichtigen-Lieder mal als Buch herausgegeben werden, aber irgendwelche Spaßbremsen "ganz oben" haben das dann verhindert. :evil:

Was will man von ungedienten, zwar gedienten, aber Adels-Fuzzies, für die Übernahme der Verantwortung für Schwarze Kassen zum Bundesminister gemachten, ... Verteidigunsministern schon erwarten?

Schorsch Leber erzählte mal im Fernsehen, wie er an der Ostfront an Heiligabend in eine Partisanen-Totenfeier geraten war - und wohl nur überlebte, weil Weihnachten war ...
Der hatte halt noch einen ganz anderen Zugang zu Soldaten.


WaiHei
 
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Immer noch nicht gedient, dennoch möchte ich es einwerfen:

Meine Heimat hatte eine nette kleine Kernforschungsanlage, die bei den üblichen Fehlfunktionen nur durch Glück J..... nicht als neues Tchernobyl etabliert hat.
Im gleichen Wald lag das HIL ehemals Heeres Inst.

Bei all der "scharfen" Bewachung; die Dichte von Grills und Räucheröfen im Umland in massivem 4mm Edelstahl "V4A" war beeindruckend...
OT: Eisenkraut, meiner Kenntnis nach wurden die Grills und Räucheröfen aber auch direkt in besagter Kernforschungsanlage (natürlich nur in früheren Zeiten) produziert. Die ganze Gegend hat in der Tat eine der höchsten V4A-Dichten in ganz Mitteleuropa;-).
 
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JMB, mich würde mal interessieren ob das "Am Arsch der Welt" tatsächlich zu euerm erweiterten Liedgut gehörte.
Hab das bei uns im Osten mal angestimmt, wollte aber keiner mitsingen.

Grüße La
 
G

Gelöschtes Mitglied 19461

Guest
Ganze Kompanie tritt an, einer wird vom Stabsunteroffizier zum Feldwebel befördert.
Heilige Stimmung. Batallionskommandeur kommt, steigt stilvoll aus dem Wagen, nähert sich gemessenen Schrittes und legt sich bei vereistem Boden zwanzig Meter vor der Truppe voll auf die Schnauze.
Danach kommt die Beförderung. Der Kamerad hat einen polnischstämmigen Nachnamen. Viele, zu viele Konsonanten hintereinander. Batallionskommandeur: "Es tritt vor, Stabsunteroffizier...(Pause)...K...Kzch.... er hat es dann ungefähr so ausgesprochen, wie sich ein Stiefelabsatz auf Kies anhört.
Mit diesem Geräusch wurde der Kamerad wochenlang begrüßt.
Feldwebel ***knirschratsch***, davon abgesehen, dass wir bei beiden Aktionen verhalten losprusten mussten.
Ich war nur Wehrdienstleistender, aber mit allen befreundet, ungeachtet des Dienstgrades, außer sie waren A...löcher.
Heute lebe ich zivil und glücklich, aber es war eine Erfahrung.
 
G

Gelöschtes Mitglied 19461

Guest
Aaaaalso, wenn wir so in die Grundlagen gehen, dann hat der L(eckt) M(ich).... doch auch noch eine Storry zu erzählen...

Back to the roots..:

Goslar:no: Wo liegt das denn :what:

...wir haben denselben Dreck gefressen, wie es in einem Film so (un)schön heißt.
Luftwaffenausbildungsregiment 1.
Standort Goslar wurde vor einigen Jahren komplett aufgelöst, jetzt in privater Hand, alles vorbei.
Ich war von 2002-2003 dort.
 

JMB

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@Rico61
Was meinst Du mit "Am Arsch der Welt"?
Dieses "Liedgut einer Wehrpflichtarmee" war m.W. in der Bw sehr verbreitet, zumindest habe ich es sowohl "kurz vor Luxemburg" (Wenn wir in der Grundausbildung "raus" mussten hieß es gerne "Seit den frühen Morgenstunden marschiert die luxemburgische Armee an der Ostgrenze des Großherzogtums auf - wir beziehen Verfügungsraum ..." Unseren Einwand, dass für diesen Verteidigungsfall ja wohl die Stadtfeuerwehr von Trier zuständig wäre ließen unsere Ausbilder aber nicht gelten. :lol:), als auch "unmittelbar am Zaun" erlebt.

An den "Schulen" wurden aber dann doch eher die offiziellen Lieder gesungen.
Panzerlied, 4. Strophe durfte nicht, weil irgendwelche "Hohlbirnen mit Apretur" den Unterschied zwischen "ehern" und "Ehre" nicht auf die Reihe kriegten - und so "60 Tonnen Kruppstahl" sind eben doch ein ehernes - also eisernes - Grab.

Einer, speziell für die "Kameraden von der anderen Feldpostnummer", fällt mir da noch ein:
Wenn bei Danzig die Rote Flotte im Meer versinkt
Und Andropow am Roten Platze am Galgen schwingt
Zieh'n die Grenies mit ihren Mardern in Moskau ein
Dann wird ewiger Friede in ganz Europa sein


Ähnliches wird's doch bei der NVA auch gegeben habe oder wurde da nur die Internationale gesungen?


WaiHei
 
D

Daimler1989

Guest
einen hab ich noch, gerade eingefallen.
OG Daimler1989 Streifenführer Sonntagabend, ca. 21 Uhr. Im T-Bereich steht ein Hallentor offen, innen Licht, davor geparkt ein dunkelgrüner Mercedes /8 (so lange ist das schon her). Fzg ist bekannt, gehört dem Spieß 1. Kp.

Streifenführer schickt 2. mann in Stellung hinter einen betonpoller und stellt sich so, dass Fzg zwischen ihm und Tor.
OG: Hallo, rauskommen.
Spieß kommt vor die Tür, in Uniform und mit nicht vorschriftsmäßigem Tirolerhut. Was'n los?
OG: Was machen Sie hier?
Spieß: Sie kenne mich wohl nicht.
OG: Ich kenne keine Männer mit Tirolerhut. Truppenausweis.
Spieß: Was fällt Ihnen ein?
OG: Truppenausweis. legen DSie ihn auf das Autodach und treten Sie wieder drei schritt zurück.
Spieß: Sie...
OG: truppenausweis. Mein Streifenkamewrad hat auf Sie angelegt. Wirds jetzt?
Spieß hurtig, legt Ausweis auf Autodach.
OG kontrolliert Ausweis, legt wieder aufs dach: Sie sollte nicht Sonntagnacht mit ihrem porivatauto im T-bereich parken. und schon gar keinen Tirolerhut zur Uniform tragen. Schönen Abend noch Herr Hauptfeldwebel.
Spieß sprachlos

Nächsten Morgen OG beim eigenen Spieß antreten. "Haben Sie gestern meinen Kameraden Spieß von der 1. kontrolliert?" "Jawoll, Herr Hauptfeld". "Warum" "Trug im T-Bereich Tirolerhut". "Gut gemacht, das heb ich mir mal für später auf"
 
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Moin!

Ein Jagdschein kann auch beim Bund helfen, sogar dann, wenn man selber keinen hat. ;-)

Mein Bruder war in einem Inst-Btl in einr Kaserne mit einem "speziellen" Kasernenfeldwebel. dessen Verhalten hatte im sozialen Bereich gewisse Eigenheiten und Defizite, so dass er von so ziemlich allen Leuten als "A...l..." charakterisiert wurde. Da er auch etwas cholerisch war gab es (fast) keinen, der ihn kannte und keine Angst hatte, selbst Offiziere waren da nicht frei von. Wenn das Telefon klingelte und ER dan war, dann hatte in der Regel irgendjemand ein ganz großes Problem ... Nebenbei war dieser Mensch Jagdscheinausbilder und Mohawk hatte als Schüler seinen Kurs besucht. Es klingelt eines Tages bei meinem Bruder in der Werkstatt das Telefon, er geht ran und meldet sich mit Dienstgrad und Namen. Dann wiederholt er den Namen des Anrufersund fragt, was er denn für ihn tun könne. Weiter gings dann mit: "Nein, aber meinen Bruder. (Unser Nachname ist nicht sooo häufig und die Frage kam: ...? Kenne ich Sie persönlich?" Der hat bei Ihnen den Jagdscheinkurs besucht." - "Studiert Forst in ..., hat gerade letzte Woche 'nen Bock geschossen." - (weiterer jagdnaher Smalltalk, dann "Danke, richte ich ihm aus. Und das mit dem Fahrzeug (weswegen der Anruf übehaupt kam) melde ich weiter." - "Danke, auf Wiederhören." Inzwischen hatte sich die ganze Truppe inkl. Fw, OFw und Lt um ihn versammelt und die Unterkiefer hingen tief. Der OFw meinte: "Haben wir das richtig mitbekommen? Das war H... am anderen Ende?" - "Ja." - "Und DU kannst SO mit dem reden, ohne dass der explodiert und Dich zur Schnecke macht?" - "Ja. Wieso? Ist der sonst nicht so locker?" - Die Dienstgrade haben dann wohl in einer Mischung aus ungläubigem Kopfschütteln und jener Ausbilder-Pose aus "Asterix als Legionär" (wenn die Ausbilder die Rekruten weitergeben) da gestanden und einige Zeit gebraucht, bis ihr Weltbild wieder in Ordnung war. :trophy:

Viele Grüße

Joe
 
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Was nützt uns die Panzerfaust, wenn uns die Muffe saust
Wir haben die Schnauze voll und wir wollen nach Haus'
Wir wollen nach Haus'
Ja, wir wollen nach Haus'
Wir haben die Schnauze voll und wir wollen nach Haus'

Den Mann mit der gelben Schnur, den hängen wir auf im Flur
Wir haben die schnauze..........
 
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amateurjäger wurde zur Grundausbildung nach Regensburg geschickt. Am ersten Tag wurden mit dem Bus in die Kaserne gefahren. Abgängig war ein Rekrut. Am nächsten Tag hielt ein amerikanischer Strassenkreuzer vor der Wache. Der vermisste Rekrut und 3 "Damen" stiegen aus und er meldete sich zum Dienst. Kurze Zeit später wusste die ganze Einheit der Typ ist Zuhälter und die Damen seine Mädels....
Einige Tage darauf hat ihm der Chef eine Diszi mit 50 Mark verordnet, der Geschäftszimmersoldat hat uns geschworen, dass der Zuhälter dem Spies nen 100 hinwarf und sagte der Rest ist für sie....
Wurde von den Feldjägern abgeholt und wurde dann nacn wenigen Tagen unehrenhaft entlassen.

Hier noch was vor der Bundeswehr: Musterung

Wir waren 8 Männer die auf einmal gemustert wurden. Arztbesuch. Der Doc hatte ne wirklich gutaussehende Sprechstundenhilfe. Wir mussten uns alle aussziehen und in eine Reihe stellen. Einer war wohl leicht erregbar und als die Sprechstundenhilfe reinkam bekam er eine Errektion. Sagte der Doc: Stellen sie sich mal bitte dort hinten in die Ecke bis sich das Ungetüm wieder gelegt hat.
Es dauerte Minuten bis jeder wieder in der Lage war zu reden....
 
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OT: Eisenkraut, meiner Kenntnis nach wurden die Grills und Räucheröfen aber auch direkt in besagter Kernforschungsanlage (natürlich nur in früheren Zeiten) produziert. Die ganze Gegend hat in der Tat eine der höchsten V4A-Dichten in ganz Mitteleuropa;-).

Ja der Name stand für Qualität! Kein Dorfverein der sowas nicht hatte...
Seelig wer auch noch Kontakte zur Nato Airbase in GK hatte, meine Munition weilt seit dem in schicken Kisten mit Druckausgleich (Hardcase for xy-testing device, a´ 582,87 Euro) :biggrin:
 
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...wir haben denselben Dreck gefressen, wie es in einem Film so (un)schön heißt.
Luftwaffenausbildungsregiment 1.
Standort Goslar wurde vor einigen Jahren komplett aufgelöst, jetzt in privater Hand, alles vorbei.
Ich war von 2002-2003 dort.

ich bin, wie geschrieben, 1992 abgegangen, obwohl ich den Verbleib überlegt hatte. Da es damals aber hieß, dass unser Bataillon aufgelöst wird, habe ich das (mehr oder weniger) gesicherte Studentenleben im Privaten vorgezogen. Zu vielen Kameraden habe ich dann auch ab 1993 nach Verlegung nicht mehr erreicht :what:
 
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Eine Tages wurde ein Elektrofuchs an Bord komandiert, der bekamm den Auftrag innerhalb einer Woche die Kiste mit Kleinkram (Klemmen/Schrauben/Schrumpfschlauchstücke...) zu sortieren. Bei mir (Smutje) bat er um Einweggläser zum einsortieren,soweit sogut. Da in der Elektrolast der Platz sehr begrenzt war kam er auf die gloreiche Idee die Deckel an ein an der Decke befestigtes Brett zu schrauben, in welche die Gläser eigedreht werden konnten;-) Diese in einem Haus durchaus hervorragende Aufbewahrungsart, hatte allerdings den Nachteil in einem Stahlschiff über dem Maschieinenraum nicht mit den Vibrationen und dem Seegang zu harmonieren:biggrin: Nach ca. 1/2 Tag auf See hallte ein Schrei der entfernte Ähnlichkeit mit dem Nahmen des Neulings hatte durch das Schiff, der Anblick auf dem Boden der E-Last war durchaus sehenswert:lol: alle Teile mit Scherben gemischt und gleichmässig am Boden verteilt:lol::lol::lol: Auf jeden Fall wurde es ihm auch die folgeneden Tage nicht Langweilig:p
 
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Guten Morgen,

GUA Beuterheinländer beim Panzerballett während des Unteroffizierlehrgangs.

Ich sollte eine Kommandantenübung fahren, auf der Ladeschützenseite der Ausbilder, ein durchaus umgänglicher OFw, der Richtschütze ein Lehrgangskamerad, Fahrer war ein Wehrpflichtiger mit einem nicht alltäglichen Namen, weshalb er von mir in Müller umbenannt wird.

Müller hatte bei einigen Durchgängen vorher in der Rückwärtsfahrt stets an Geschwindigkeit verloren.
Zur Erklärung:
Beim 43t-Eisenschwein hat der Fahrer nach vorne nur Sicht über drei Winkelspiegel, einen geradeaus nach vorne, jeweils einen nach vorne rechts und vorne links, etwa in einem Winkel von 45°. Nach hinten kann er nichts (in Worten: NICHTS!) sehen, weshalb er beim Rückwärtsfahren vollständig auf die Anweisungen des Kommandanten angewiesen ist und diesen vertrauen muss.
Der Kommandant steht dabei rückwärts in seiner Luke, überkreuzt die Hände und orientiert sich an den überkreuzten Händen, welches Kommando er für welche Richtung gibt.

Der Ausbilder hat den Fahrer mehrfach aufgefordert, die Geschwindigkeit zu halten (bei funktionierender Gangsperre für die Gänge drei und vier waren das rückwärts maximal 18km/h (fahrt mal mit 18km/h rückwärts)),
einmal mit der Worten; "Müller, wenn das heißt "Rückwärts Marsch Marsch!", dann heißt das Vollgas im zweiten Gang bis eine andere Anweisung kommt. Der Kommandant ist für das, was passiert verantwortlich, aber ihr müsst euch gegenseitig auf euch verlassen können, da hängt im V-Fall euer Leben von ab. Das ist ein Kampfpanzer und kein Playmobil und der kann ganz schön was ab."

Dann Übungsbeginn; wer es kennt, weiß, dass das ganze eher idealisiert und vielleicht ein bisschen naiv war, wenn es um Erkennen spezieller Gefahren ging.

Auf einer großen Pläne raunt der Ausbilder: "Rauchwolke am rechten Waldrand."
Ich: "LENKFLUGKÖRPER! RÜCKWÄRTS MARSCH MARSCH!!!! Richtschütze, selbständiger Feuerkampf auf erkannten Feind!"
Ich dreh mich um, die Hände über Kreuz und los geht die wilde Hatz im Zickzack über die Wiese.
"Rechts anziehen, Gerade, links anziehen, Mensch VOLLGAS!!! Rechts anziehen."

Ich sehe ein paar Meter hinter mir eine kleine Lücke in einer Busch- und Baumreihe, die gilt es zu erwischen, um erst mal aus dem Sichtfeld des Gegner zu kommen.

Wir sind mit AK unterwegs, die Ketten werfen haufenweise Dreck nach vorne, der Motor brüllt, der Richtschütze schwenkt mit der Kanone den Waldrand ab auf der Suche nach dem Flugkörperschützen, wir jagen im Zickzack über die Wiese:
"Links anziehen, Gerade"
Wir kommen der Lücke immer näher und ich denke mir verdammt, die ist nicht groß, das wird knapp.
"Rechts anziehen, Gerade"
Das wird knapp, das wird knapp, das wird knapp.
Und plötzlich sind wir drin in der Lücke, die ersten Büsche und Bäume rauschen am Panzer entlang nach vorne, der Fahrer sieht in einem seiner Winkelspiegel das Grünzeug, bekommt es mit der Angst zu tun und steigt voll in die Bremsen.

In diesem Augenblick passierten mehrere Dinge gleichzeitig.

Hinter dem Hobel tat sich eine Kuhle von vielleicht einem halben Meter Tiefe auf, die Ketten verloren durch das Abbremsen ihre Spannung und ein paar 100 kg Mensch knallen in 43t Stahl ungefedert in den "Gegenhang".
Ich weiß nicht mehr, ob ich noch eine Warnung brüllen konnte;
ich hab es so gerade eben noch geschafft, ein wenig weiter aus der Luke zu kommen, als wir einschlugen.
Es tat einen gewaltigen Knall und ich hab mir die Schienbeine an irgendetwas saumäßig angescheppert, dachte zuerst, eines sei durch.
Mit viel Glück hab ich nicht in den Lafettenring gebissen, mag mir gar nicht vorstellen, wie mein Esszimmer dann ausgesehen hätte.
Alles schreit, der OFw flucht zum Gotterbarmen und ich sehe aus dem Augenwinkel, wie der sich sehr flott aus seiner Luke wuchtet, nach vorne, in Richtung Kanone, die auf 1000 Uhr auf der Wanne liegt.
"Kakke", denke ich, "die WSA (Waffenstabilisierungsanlage) ist noch an" und kann sie im Umdrehen ausschalten.

Danach sehe ich den OFw wie einen Irrwisch auf der Fahrerluke rumspringen, "MÜLLER, MÜLLER!!!, was hab ich dir gesagt? MÜLLER, komm raus da! Ich tret ich dir in die Eier, bis du Leuchtkugeln kakkst!!"

Es hat mehrere Minuten gebraucht, bis sich der OFw wieder beruhigt hatte.

Mittlerweile stehen wir bis auf den Fahrer alle am Bock und reiben uns die malträtierten Knochen.
Keinem ist was "Ernstes" passiert, die blauschwarzen Flecken in den kommenden Tagen waren allerdings sehr eindrucksvoll.

Müller ist danach als Fahrer abgelöst worden, OFw selbst gefahren und so haben wir die Übung zu Ende gebracht.

Wenn ich mich in den vielen Jahren seither noch mit Kameraden darüber unterhalte, haben wir Tränen in den Augen vor Lachen und sind uns ebenso gewiss, dass das böse ins Auge hätte gehen können.


Waidmannsheil


Beuterheinländer
 

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