Militär- Erlebtes und Lustiges

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Als ich vor einiger Zeit mal überschlägig vorgerechnet habe was die Stahlabdeckung unseres Schießstandes wiegen würde (Dichte Stahl, Materialstärke und Fläche - und auch noch "mit dem dicken Daumen" gerundet) kriegte ich zu hören "Da komme ich so schnell nicht mit, das muss ich aufschreiben!" - und das von einem "studierten" ... :no:


WaiHei

Weil die Studierten üblicherweise kompliziertere Rechnungen ausführen, wozu heutzutage halt Rechenknechte benutzt werden und deshalb das Kopfrechnen versandet.
 
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Truppenübungsplatzaufenthalt Grafenwöhr, PzArtBtl 155.

Vortag war Übung mit allem was so dazugehört. Einrichten, Schießen (trocken) Feuerzusammenfassung etc. Verschleierung für unsere Batterie war "Cousine" mit den Zusätzen Chef Cousine 440, Feuerleit Cousine 446.

Am nächsten Tag gab es eine neue Tafel mit Spiegelglas. Scharfes Schießen war angesagt. Alles bereit in Feuerstellung.
Das Rauschen im Funkgerät verstummte, als der Chef die Sprechtaste drückte: "Cousine446 hier Cousine 440, kommen!"
Keine Reaktion. Rauschen.
Etwas ärgerlicher: "Cousine446 hier Cousine 440, kommen!"
Keine Reaktion. Rauschen.
Chef brüllt: "Cousine446 hier Cousine 440, kommen Sie!"

Rauschen.
Rauschen wird weggedrückt und aus dem Äther erklingt eine Stimme:

"Tüt, tüt, tüt - Kein Anschluss unter dieser Nummer!"

Das Gelächter erklang noch abends in der Ami-Kantine beim Budweiser.
 
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Der war gut...:lol:

Die ganze PzKp steht in Bergen auf der Platte.

Das Schießen war beendet, über Funk kommt:
"Leitung an alle, alle Rohre entladen, Sicherheit herstellen, Sicherheit melden."

Nach und nach verschwinden die roten Flaggen und es werden grüne gesetzt.

Nur bei meinem Zugführer weht eine einsame rote Flagge im Wind.

"Alpha Eins, hier Leitung. Warum haben Sie noch keine Sicherheit hergestellt?. Kommen."
"Leitung, hier Alpha Eins, ich habe noch einen Schuss im Rohr."

"Alpha Eins, hier Leitung, ich hatte Entladen und Herstellen der Sicherheit befohlen. Kommen!"

"Hier Alpha Eins, ich sprach nicht von der Waffenanlage."

Ich mach ne Wette, dass in allen Böcken tumultartiges Gelächter ausgebrochen ist und die Leitung Schnappatmung bekommen hat.
:biggrin:
 
G

Gelöschtes Mitglied 20129

Guest
Ich war mehrere Male beteiligt abgängige Soldaten ihrer Bestimmung wieder zu zuführen. Einer davon tat sich im Fernbleiben seiner Berufung besonders hervor. Dieser OG hatte einen markanten Namen.
Im Batallion war dieser mit einem geflügelten Satz halbwegs bekannt geworden:

Kennen Sie OG XX ? Ja, nur flüchtig!
 
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Tja dann will ich nochmal:

Ich hab das Gefühl das ich in einer ziemlich wilden Truppe meinen Wehrdienst versehen habe daher noch zwei Ereignisse die einmal viel Ärger und einmal viel Spaß aber auch Sisyphus Arbeit mit sich brachten in Kurzform.


Kurz vor DZE hatte der OG Ammerländer Dienst als GFD und passte auf das keiner ungefragt die Kompanie betrat oder unerlaubt verlies.
Nun kam es wie es kommen musste. Kurz vor Dienstbeginn kamen zwei Kollegen aus unseren Zug ziemlich rampuniert in die Kompanie. Sie wurden lt. eigener Aussage von ein paar Kameraden der Nachbarkompanie, ihres Zeichens "Grünlitzen" vor der örtlichen Bundikneipe aufgemischt. Wohl auch auf nicht so ganz ehrenhafte Weise (so 6 vs. 2 und auch mal nachtreten). Also nun die Kurzfassung.
Gegen 22 Uhr stürmte mein Zugführer ein altgedienter HFW ans Fenster meiner abendlichen Aufenthaltsstätte. Seine Worte waren in etwa...OG in der nächsten halben Stunde hören Sie und sehen Sie nichts..ist das Klar!! Mir war das sehr klar und da mein Hauptfeld sich immer vor seine Leute stellte wollte ich auch nichts sehen.
Jedenfalls stürmten kurz danach ein paar unserer Jungs in zivil aus der Kompanie und kamen zum Teil leicht demoliert nach etwa 20min zurück. Böse Zungen behaupten es gab ordentlich Haue für ein paar "Grünlitzen" und mein HFW, der ebenfalls kurz vor DZE stand, wurde dann nur noch auf der Kartenstube gesichtet.
Was wirklich passierte kam nicht ans Licht und die Befragung meiner Person durch den Oberlolli fiel erfreulich kurz aus:...was war da los....habe nichts gesehen oder gehört Herr Oberleutnat. Während meines Dienstes keine besonderen Vorkommnisse.... der Oberlolli grinste...DANKE OG, wegtreten.

Als Fahrer des "Minenwolfes", der wurde regelmässig für Transporte aller Art benutzt, gings während des Dienstes kurz vor Weihnachten (die meisten waren schon im Urlaub) zunächst an den Munitionsbunker und dann zur Standortschießanlage. Zu meiner großen Freude stand "Munitionsvernichtungsschießen" auf dem Program. OG Ammerländer durfte mitspielen. G3 und Uzi sollte es werden. Neben mir und einem weiteren OG waren die Uffze des Zuges, die FW und HFW sowie ein Leutnant anwesend. Zunächst zu unser Freude würde von einem der Feldwebel , sein Bruder war Schlachter, ein Schweinkopf vor den Kugelfang gestellt.Dann wurden die Läufe heiß... Später mussten wir, insbesondere wir OG´s feststellen was für eine Sauerei (im wahrsten Sinne des Wortes) dabei entsteht. 10min Spaß vs. fast 3 Std aufräumen. Manchmal glaube ich wir OG´s durften nur mit, weil es später was zum Aufräumen gab. Aber Spaß gemacht hat es trotzdem
 
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Moin!

Jedenfalls stürmten kurz danach ein paar unserer Jungs in zivil aus der Kompanie ...

Oh oh - ja, da war mal was ... "Sicherungszug raustreten, in zivil, Koppel am langen Arm! Und das ist KEIN Befehl!" und eine anschliessend renovierungsbedürftige Kneipe ... :roll: Schon sch... wenn man sich als "bully" Schwächere aussucht, nur weil die einer anderen Truppengattung angehören, bei denen aber alleine der entsprechende Sicherungszug in Heeresäquivalenten Kompaniestärke hat ...

Nix gesehen, nix gehört, aber in der Zeitung gelesen. Die Kneipenbesitzer kannten das allerdings schon, war nicht das erste und nicht das letzte Mal, dass sich da Leute wegen der Kopfbedeckung in die Wolle gekriegt haben. :no: Da es keine ernsthaften Verletzungen gab wurde das damals auch nicht mit vollem Nachdruck verfolgt, jedenfalls hat sich nie die Polizei umgehört, wer denn wohl ... eventuell ...

Viele Grüße

Joe
 
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HG RUA Fitsch stand kurz vor seiner GWDL-Ausscheiden und hatte anstrengende Wochen zu absolvieren.
Täglicher Zuspruch (hauptsächlich Gaiß-Maß) von Flüssigkeiten um einer Dehydration entgegenzuwirken bestimmte den Dienstschluss.

Mitten in der Nacht während der Gesundheits-Prophylaxe kam die Stube auf die Idee dem AGA-Gebäude einen Besuch abzustatten.
Zufällig hatte man Zugriff auf diverse Materialien.

So wurde die Kurbelsirene des Regiments ausgeliehen, in den Ausscheider-Stuben Marschbereitschaft hergestellt und die AGA-Kompanie infiltriert.

Der ToPo / GvD schlief friedlich so dass das Eindringen keiner bemerkte. So wurde ein Trupp mit der Sirene im EG-Gang bereitgestellt und er machte Feuerwerk.

Die restlichen Soldaten gingen durch die Stuben und erteilten Befehle: NATO-Alarm - Spinde räumen - Matratzen vor die Fenster - Waffenempfang.
(Über)Eifrige AGA-Ausbilder (Uffz. etc.) stiegen komischerweise mit auf den Zug auf und überwachten die Befehle.

Musste doch alles seine Ordnung haben da normalerweise keiner Zugriff auf diese Sirene hatte. Außerdem war ja 9/11 noch nicht so lang her und die allgemeine Verunsicherung ob dieses Ereignisses allgegenwärtig.

Im allgemeinen Chaos war es uns ein Leichtes sich aus dem Kp.-Gebäude zu stehlen, rannten doch 180 Rekruten wie wild durch´s Gebäude und keiner wusste Bescheid.

Es dauerte bis in die Morgenstunden bis sich das Chaos bei denen wieder gelegt hatte.

Eine offizielle Überprüfung der Geschehnisse in dieser Nacht auf Rgt.-Ebene brachte kein Ergebnis.
 
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klein Fitsch ist auf´m Truppenübungsplatz.

Auf´m Dienstplan steht Gruppengefechtsschießen - Sicherungsgruppe in der Verteidigung.

Neben den üblichen G3 sind in den Stellungen zwei MG´s flankierend eingesetzt, die Soldaten verteilen sich in jeder Runde selbständig auf die Schützenlöcher und haben offensichtlich Spaß. Ist ja auch schön, bei knapp 30° und Sonnenschein die Heide zum Beben zu bringen.

Ich war als Aufsicht am MG eingeteilt und weilte des Dienstes.
Als ne neue Runde kam wurde der MG-Schütze von nem StUffz (w) vertrieben die ebenfalls mal MG ballern wollte (blaulitze). Auf meine Frage ob sie das Ding kennt oä. raunzte sie mich an und verlangte Respekt vor dem Dienstgrad.

OK, nachdem sie ordentlich dem Abzug zugesprochen hatte schrie ich "R O H R W E C H S E L" um die Dame mal etwas auf Trapp zu bringen.

Und was macht die Olle - knallt mit dem Handballen die Rohrwechselklappe auf und greift schwungvoll das heißgschossene Rohr. Blöderweise vergaß sie den Handschutzlappen anzuziehen was irgendwie blöd für sie war.

Ich hatte ob des Geruches plötzlich Hunger auf Grillen - der StUffz (w) schrie und verlangte Wasser und nen Seelsorger für die letzte Ölung :).

Den restlichen Übungsplatzaufenthalt hatte sie ihre rechte Bratze in nem Verband eingewickelt.
 
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Legendär war auch das Spintsaufen. Eine herrliche Erfindung in dessen Genuss man nur kam wenn man diente und die Stube genauso gestört war wie man selber.

Unsere Spielregeln sahen vor, dass man den Sitzplatz unter keinen Umständen zu verlassen hatte, der Getränkevorrat musste vor Beginn der Darbietung in Reichweite gelagert sein, ebenso evtl. Behältnisse um für eine aufkommende Notdurft gewappnet zu sein.

Derjene, welcher seinen Sitzplatz als erstes verließ, war der Mäzen des Abends. (Lustig wenn man in der Stube hauptsächlich Allgäuer und Schwaben hat und jeder ein noch größeres Freibiergesicht ist. Dementsprechend war der Wille zum Sieb bei allen vorhanden)

Teilweise war´s dann schon grenzwertig - aber so richtig schlimm hat sich keiner verletzt wenn das Gleichgewichtsgefühl nachließ und die Schwerkraft ihren Tribut forderte.
 
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Viele lustige Erlebnisse dabei:biggrin:

Bei mir hat sich leider was trauriges eingebrannt.
Einen Tag, nachdem mein Wachblock durch war (Gott sei Dank), hat der OvWa die 9x19 gegen sich selbst eingesetzt. Frau wollte sich trennen oder so ein Mist, Wachbuch wurde nach Eintragung eingezogen und einer der Auffindenden hat zur Verarbeitung mehrere Tage auf Alk gesetzt. Soll eine ziemliche Sauerei gewesen sein...

Heftig war auch die Beerdigung, ganze Kompanie auf dem Friedhof angetreten und der Pfaffe haut durch die Blume raus, die Ehefrau wäre Schuld an seiner Handlung. Entsetzte, ungläubige Blicke aller draußen angetreten Soldaten.
 
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Putzig ist auch eine Anekdote nach einer Stubenfeier.

8-Mann-Stube - voll belegt. Man spricht der obligatorischen Gaiß-Maß recht ordentlich zu und freut sich dienen zu dürfen.

Irgendwann hat jeder mehr als genug und man begibt sich in´s Bett um heiabubbi-machen-zu-können und morgen wieder fit für´s Vaterland dienen zu können.

Ein Kamerad (Stockbett OG) hatte das plötzliche Bedürfnis den Abend nochmal durch den Kopf gehen zu lassen und hängte sich hierfür über die Bettkante.

Was folgte war unansehnlich, roch bestialisch und doch mussten fast alle lachen.

Auf jeden Fall kotzte der Kamerad vollgas auf seinen unten liegenden Stubenkameraden, welcher aber ob seines Rausches gleich gar nichts mitbekam.

Der Verursacher verpflichtete uns zum Schweigen und versprach die nächsten Abende generös zu sein.

Als der morgen erwachte und der Wecker klingelte war es dem EG-Schläfer mehr als peinlich dass er sich im Suff komplett eingekotzt hatte. Wir halfen natürlich kameradschaftlich zusammen um die Spuren schnellstmöglich zu beseitigen.

Lobend muss an dieser Stelle sein Über-Nachbar-Kamerad genannt sein, welcher eifrig mitputze und dem EG-Verursacher Mut zu sprach, dass so etwas doch jedem passieren könne.

Bis dato weiß der EG-Bewohner wahrscheinlich nix von der Sache :) , der OG-Bewohner zeigte sich die nächste Zeit auch, für seine Mentalität, sehr zuvorkommend.
 
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Da ich nur 9 Monate dabei war, sind meine Anekdoten etwas kürzer;)

Als OG war ich in der Kompanie, die für die AG zuständig war.

Wirklich lustig war es einmal zu beobachten, wie die Rekruten Helfer im San-Dienst spielen sollten und eine ziemlich attraktive OG (w) aus dem "verunfallten Auto" bergen sollten. Sie läge wahrscheinlich noch heute drin, da sich keiner traute, mehr als die äußersten Extremitäten (Arme/Beine) anzufassen. Der Versuch wurde dann irgendwann abgebrochen;-)

Ebenso erarbeitet ich mir mal auf der Stube fernsehguckend einen halben DA, weil ich noch die WaKA aufschließen musste, was aber erst möglich war, nachdem der Zug das MPG für das G36 wiedergefunden hatte, das bereits im Dunkeln ca. 10 m weit in 30 cm hohen Schnee geschossen worden war.

Außerdem war in der Kantine nicht genug Platz für alle Mannschaften und Dienstgrade unter Lt., sodass auch Feldwebel im Casino speisen durften. Ein Ofw beschrete sich allerdings einmal, dass das Essen nicht die vorgeschriebene Temperatur hatte. Dem wurde dadurch abgeholfen, dass im Folgenden eine andere Kompanie im Casino zum Zuge kam
 

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