Das erinnert mich irgendwie an Jurassic-Park oder auch den Zauberlehrling.
Ich denke, die betrachten das, als ob sie im Fernsehen Heinz Sielmann sehen würden
Naja, das habe ich hier im Forum schon einmal geschrieben. leider kann ich den Post nicht mehr finden.
Aber gut:
Einer unserer Landwirte walzt die abgedroschenen Maisäcker und läßt sie über den Winter brach. Durch die gequetschten Stängel und den Frost überlebt der Maiszinzler (richtig geschrieben?) wohl nicht.
Ich saß da im Herbst bei halbem Mond und Westwind auf dem Ansitzstock an, natürlich mit der Nase im Wind. Plötzlich stürmte eine Rotte sauen aus Ost auf mich zu und passierte mich in voller Flucht auf ca. 10-15m. An sauberes Ansprechen war nicht zu denken, schießen hätte ich können. Einige Meter dahinter und seitlich versetzt kam ein starker Keiler, den ich ansprechen und erlegen konnte.
Das war zwar schon komisch, aber wir haben hier z.T auch Geocacher, die nachts im Wald herumirren. Da kann es schon einmal zu solchen gemischten Fluchten kommen.
Ich habe repetiert und das Gewehr wieder hochgenommen, um nach dem Keiler zu schauen. Anstelle des Keilers hatte ich aber mehrere "Stück Wild" im Glas, die sich relativ unruhig um den Keiler bewegten, in etwa wie ein Terrier, wenn er unverhofft auf eine frische Fährte stößt, nur eben deutlich größer.
Nach ein paar Sekunden hat sich der Haufen etwas gelichtet und ich konnte im Glas eindeutig drei hundeartige erkennen. An Wölfe habe ich zunächst nicht gedacht. Ich bin laut auf sie zugegangen und hab sie auch zusammengeschissen.
Schließlich haben sie sich eher widerwillig mit dem Wind entfernt. Wie ich im anderen Fred schon geschrieben habe, hätte mir das zu denken geben müssen.
Der Keiler hatte aufgebrochen um die 130kg. Um ihm leichter aufladen zu können, habe ich ihn vor Ort aufgebrochen. Dann bin ich meine Auto holen gegangen. Als ich nach geschätzten fünf Minuten wieder am Keiler ankam, waren Geräusch und Gescheide verschwunden.
Offensichtlich haben die im Wind in auf kürzeste Distanz gewartet, bis ich weg war.
Am nächsten Tag habe ich am Ackerrand die Trittsiegel fotografiert.
Man bekommt da im Nachhinein schon ein etwas mulmiges Gefühl.
Ich habe nur ein paar Meter vor den Tieren auf den Keiler geschossen, die hatten Wind vor mir und mich dabei vollkommen ignoriert, quasi als ob ich gar nicht da wäre.
Im Anschluß muß ich noch mit ihnen diskutieren, daß sie sich verziehen und die Burschen warten einfach, bis ich ein paar Meter weg bin und nehmen mir mein kleines Jägerrecht! Unverschämt!
Aber Spaß beiseite: Ich habe den Eindruck, daß zumindest diese Tiere den Menschen nicht als potenzielle Gefahr sehen. Das kann sich noch ganz unangenehm entwickeln.
Ich kann jetzt nicht mit absoluter Sicherheit behaupten, daß es sich um Wölfe gehandelt hat, denke aber, wildernde Hunde hätten das Stück, das Geräusch oder das Gescheide vor Ort angeschnitten.
Ich tippe daher schon auf Wölfe oder Hybride.
Übrigens wurden drei Tage später bei Widdern (LL ca. 30 km) eine Ziege und ein paar Tage später noch einmal 35-40km weiter ein Schaf gerissen. Laut Radio handelte es sich um zwei verschiedene Wölfe.
Ich werde in Zukunft jedenfalls etwas vorsichtiger sein.
Ein regionaler Wanderschäfer, den ich gut kenne, hatte in den letzten Jahren ein- bis zwei mal im Jahr niedergerissene Elektrozäune und einige spurlos verschwundene Schafe. Mit dem Wolf hat er das bisher nicht in Verbindung gebracht.
Es stellt sich die Frage, wie man sich angesichts der ganzen Meinungsäußerungen verschiedener Wolfskuschler in den Medien im Zweifel verhalten soll. Man sieht ja was da im Schwarzwald so los ist.
Würde man uns im Ernstfall den Notstand abnehmen oder würden die Ämter dem Druck der Öffentlichkeit nachgeben?
Wie ich schon öfter geschrieben habe, habe ich keineswegs etwas gegen Wölfe und ich möchte sie auch nicht vernichten. Ich brauche auch keinen Wolfspelz als Trophäe vor dem Kamin. Das tut zur Not auch ein Flocati, aber aus dem Alter bin ich eh langsam raus
Wenn Isegrim dafür sorgt, daß weniger Montainbiker, Geocacher und Reiter abseits der Wege durch die Wälder ziehen, kann er von mir aus alle Gescheide und auch noch ein paar Rehe im Jahr von mir abhaben.
Nur Leber, Nieren und Herz würde ich schon gerne hin und wieder selbst verspeisen.
Allerdings sollte man ihn entsprechend konditionieren und den Bestand nicht ungezügelt wachsen lassen.
Das paradoxe an der Situation ist, daß ich mich zur Not wehren kann (zumindest bilde ich mir das ein) und genau die Leute, die man durch das Konditionieren der Wölfe schützen könnte, dafür in der Öffentlichkeit auf uns einprügeln.
Das Ansinnen der Kuschler, die Wölfe sich selbst zu überlassen, damit sie in naher Zukunft die Jägerschaft ersetzen können, wird dermaßen in die Hose gehen.
Ich würde es darauf ankommen lassen, wenn nicht die Gefahr bestünde, daß Kinder oder Unbeteiligte zum Opfer werden.
Aber was soll man als Jäger machen? Eine Sichtung zu melden, reicht ja schon aus, um im Netz zerrissen zu werden. Schaut Euch doch mal die Posts zu diesen Wölfen in dem Hopfengarten an. Wenn ein Jäger eine Sichtung meldet, wird im ja schon Mordgier unterstellt.