Tausch ggf. Verkauf von Wildbret

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Moin,

wollte mal nachfragen, ob es nicht ein Interesse an einem (sicherlich regional begrenztem) Tausch bzw. Verkauf von Wildbret gibt. Meiner Meinung nach müsste der Tausch bzw. Verkauf von Stücken in der Decke unter Jägern völlig legal sein.

Würde es nicht Sinn machen die Stücke die man nicht selbst verwerten kann einem "Kollegen" für einen Preis knapp über dem des Wildhändlers, oder zum Tausch gegen ein anderes Stück das man evtl. grade gern hätte abzugeben ?

Ich für meinen Teil würde sehr gerne ein mal ein Stück Muffelwild (kompett in der Decke) abnehmen, gerne auch einen angemessenen Preis bezahlen, oder aber gegen ein Stück oder mehrere Stücke SW oder Rotwild tauschen, das etwa den gleichen Gegenwert hat.

Das funktioniert natürlich nicht wenn einer in Flensburg und der andere in Rosenheim sitzt, das schon klar, aber regional müsste so eine "Tauschbörse" doch funktionieren ?

Vielleicht gibt es so etwas sogar ? Was denkt ihr darüber ?

Gruß und WMH

Norra
 
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Wir helfen uns gegenseitig aus. Beim wöchentlichen Jagdhornblasen halten wir "Börse". Das funktioniert aber nur, so lange Alle ehrlich sind und niemand dem anderen Kunden wegnimmt.
Die Ankaufspreise des "Wildhandels" für SW liegen hier, lt. einiger Aussagen bei 0,4-0,55/kg. Dann lass ich sie verwursten, einen Teil verwerten wir selbst, der Andere wird verkauft. Für ganze Stücke in der Schwarte steht immer noch eine 3 vor dem Komma...

Horrido
 
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Bei uns ist der Preis inzwischen bei 30 CENT pro Kilo SW :evil:. Soviel Wurst kann ich gar nicht essen/vermarkten. Letztes Jahr wurde nach Weihnachten gar kein SW mehr vom Wildhändler angenommen. und der verregnete Sommer hat den Grillwurstmarkt einbrechen lassen :sad: Habe von 1.000 Grillwürste immer noch 100 übrig. Könnte tauschen :p
Ich tausche hin und wieder Lamm oder Angus gegen Wild. Funktioniert gut.
Grüße Günter
 

Fex

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Wir haben in unserer Region eine WhatsApp-Gruppe "Wildbörse" gegründet, in der Jäger anderen Jägern Wild anbieten oder eben suchen können. In der Regel wird das dann zum Einstandspreis weitergegeben, vornehmlich um den Kollegen bei Flaute aus der Klamme zu helfen.
 
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Bei uns ist der Preis inzwischen bei 30 CENT pro Kilo SW :evil:.

Um Gottes Willen, dann grab lieber ein, was du nicht selber isst, als es diesen Händlern in den Rachen zu werfen.
Da lohnt ja kaum das aufbrechen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Überregional wird tauschen witzlos und regionale Tauschbörsen können in Gebieten nicht funktionieren, in denen jetzt jede Woche >100 Stück erlegt werden. Wir ersaufen in einer Wildschwemme und das ruiniert den Preis und die gesamte Vermarktung. Verwurstung hilft da auch nicht weiter, weil auch Wurst und Schinken längst inflationär aus purer Verzweifelung produziert und bei jedem Fleischer, auf jedem Markt und auch im Internet angeboten wird.

Bei uns stehen sich dann noch Privatreviere und Fiskalforst gegenüber. Der Forst verramscht seine riesigen Strecken, weil es bei ihm nicht auf Wildpreterlöse ankommt. Natürlich kann man durch guten Service und persönliche Beziehungen als Privatier noch etwas reißen, aber angesichts der irren Strecken und der Marktpreise ist das in jedem Fall endlich. Irgendwann sagt der beste Freund, sorry ich kann Wildpret auch für'n Appel und Ei bekommen...
 
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servus

Um Gottes Willen, dann grab lieber ein, was du nicht selber isst, als es diesen Händlern in den Rachen zu werfen.
Da lohnt ja kaum das aufbrechen.

Um Gottes Willen, dann grab lieber ein...

Wir erlegen Schalenwild, um es sinnvoll zu verwerten.

Das ist der einzig sinvolle Grund, um ein gesundes, per Jagdgesetz als jagbar definiertes Wirbeltier zu töten!

Wenn der Handel nicht mehr bezahlt, dann ist das eine Frage von Angebot und Nachfrage. Und damit muss man halt leben.

Es rechtfertigt aber somit keinesfalls das Verwerfen von genusstauglichem Wildpret!


Du kannst ja in einer ruhigen Minute eimal darüber nachdenken....



....allenfalls stille Gedanken!
 
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Schwarzwild wird nicht bejagt weil man Fleisch will, sondern weil man den Bestand eindämmen muss. Sonst dürftest du keine Füchse jagen.
Was kommt nach 30Cent? 0 €, oder muss man noch Geld mitbringen um es los zu werden?
Oder verschenken an Suppenküchen?

Letzteres wäre eine Alternative zum eingraben. Fraglich ob die es nehmen (dürfen).

Die Frage ist halt, warum der Preis im NO des Landes am Boden ist, während man im Süd-Westen noch halbwegs ordentliche Preise erzielt. keine Ahnung was der Wildhandel bei uns bezahlt, Privat bekommen wir 5 € pro Kilo in der Schwarte. In Ba-Wü wird es nicht weniger sein.

Mit den Streckenlisten hängt das nicht zusammen. In BB wurden im Jahr 15/16 ca 70.000 Sauen erlegt, HE waren es fast genauso viele. In BW waren es auch nicht viel weniger.

In Berlin im Biomarkt habe ich schon Rindfleisch für 40€ das Kilo gesehen....
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Die Frage ist halt, warum der Preis im NO des Landes am Boden ist, während man im Süd-Westen noch halbwegs ordentliche Preise erzielt.

Brandenburg erlegt 71.000 Sauen und hat 2,4 Mio Einwohner.
M/V erlegt 58.000 Sauen und hat 1,6 Mio Einwohner

BW erlegt 70.000 Sauen und hat 10,5 Mio Einwohner
Bayern erlegt 86.000 Sauen und hat 12,5 Mio Einwohner

Im Nordosten sind deutlich weniger Konsumenten da. Andere Faktoren, wie geringeres regionales Einkommen und die Einführung noch billigeren polnischen Wildbrets auf dem kurzen Weg mal außen vor.

Kompensieren kann das nur der Großhandel der ganze Lastzüge kreuz und quer durch Europa schickt. Der kleine Wildhändler, hier oft auch nur im Nebenerwerb tätig, oder der JAB kann das nicht. Die müssen regional absetzen und da ist dann einfach mal wesentlich mehr Wildpret pro Konsument vorhanden als im Süden. In BB verglichen mit BW mehr als das Vierfache.
 
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Die Frage ist halt, warum der Preis im NO des Landes am Boden ist, während man im Süd-Westen noch halbwegs ordentliche Preise erzielt. keine Ahnung was der Wildhandel bei uns bezahlt, Privat bekommen wir 5 € pro Kilo in der Schwarte. In Ba-Wü wird es nicht weniger sein.
Ich kenne bei mir hier in BaWü in meiner Gegend nicht mal einen Wildhändler.
Hier läuft eigentlich alles privat oder über die örtliche Gastronomie.
 
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Brandenburg erlegt 71.000 Sauen und hat 2,4 Mio Einwohner.
M/V erlegt 58.000 Sauen und hat 1,6 Mio Einwohner

BW erlegt 70.000 Sauen und hat 10,5 Mio Einwohner
Bayern erlegt 86.000 Sauen und hat 12,5 Mio Einwohner

Im Nordosten sind deutlich weniger Konsumenten da. Andere Faktoren, wie geringeres regionales Einkommen und die Einführung noch billigeren polnischen Wildbrets auf dem kurzen Weg mal außen vor.

Kompensieren kann das nur der Großhandel der ganze Lastzüge kreuz und quer durch Europa schickt. Der kleine Wildhändler, hier oft auch nur im Nebenerwerb tätig, oder der JAB kann das nicht. Die müssen regional absetzen und da ist dann einfach mal wesentlich mehr Wildpret pro Konsument vorhanden als im Süden. In BB verglichen mit BW mehr als das Vierfache.


Da ist sicher was dran, aber was sind schon 71.000 Sauen bei 2,5 Mio Essern.

Wenn mein Absatzmarkt klein ist, muss man die Leute auf den Geschmack bringen, nicht erst jetzt wo die Preise kaputt sind.
Ich schätze mal die letzten 27 Jahre war es für viele einfach zu einfach an den Wildhandel abzugeben, statt selbst zu vermarkten.
Ähnlich dem Verhalten mancher Forstämter.

Die Stadt Frankfurt, mit einem der größten Stadtwälder in der Bundesrepublik, hat einen Laden gebaut und vermarktet, mit ein paar Angestellten das komplette Wild direkt.
 
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Das ist schon Ärgerlich wenn man nur 0,30Euro dafür bekommt, da würde ich sehen dass es als Hundefutter oder Futter für den Zoo weggeht und ich einen besseren Preis dafür bekomme.
 

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