Die Miscanthusfelder, die ich kenne, kann man ganz gut mit Hunden bejagen, allerdings jagen wir darin auf Fasan und Fuchs. Die Hunde können sich darin ganz gut bewegen.
So sehe ich das aus auch. M. ist der Kunstbau für Sauen. Entweder wir reden von unterschiedlichen Miscanthus oder von unterschiedlichen Weltanschauungen über undurchdringliche Dickung. Bei einer Nachsuche muss ich auch rein in die Tunnels.
M. ist normalerweise der Hybrid M. x giganteus und der wächst in Horsten. Pro qm 1 Horst und weil er eben durchlässig ist geht alles Wild gerne rein. M.
sacchariflorus bildet zwar keine Horste, wächst aber lichter. Am schwierigsten sind wohl Bestände mit Wildform
Miscanthus sinensis zu bejagen, der neigt bei Schnee zum Lagern, da muss man wie bei Brombeeren auf die Sauen drauf treten.
Bei einem Jagdfreund in Brandenburg bejagten wir ein 1 Hektar großes Feld mit Sudangras, das ist ne andere Nummer. Er legt dort jedes Jahr neu so ein Feld an um die Sauen reinzulocken. Außen herum ist auf drei Seiten ein Wassergraben, wo jede Sau erst mal baden geht auf der Flucht. Die Profis stehen auf der "trockenen Seite" hinter einer Hecke.. Das ist ein "Kunstbau de Luxe"
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Sudangras in Flächensaat, das ist ne andere Nummer.
Bei einer Jagd im M. wurden aus mehreren Feldern von ich denke 37 gesprengten Sauen 32 erlegt. In einem anderen Fall von von 11 Sauen 8 erlegt.
Wichtig ist das entsprechender Druck aufgebaut wird, das geschieht durch genügend schwarzwildscharfe Hunde und eine in ordentlicher Formation laufenden Treiberwehr. Wenn jeder Treiber einen Haselnussstecken mit einer Fahne in die Höhe hält, kann man die Vor- und Zurückbleiber durch den Obertreiber steuern, machen wir auch beim Mais so. Die Sauen können im dichten Bewuchs auch keine Verbindung untereinander halten, die Rotten werden gesprengt. Eine Beobachtungsschneise - nicht zum Schießen quer durch ist von Vorteil. Schießen wäre dort zu gefährlich, niemand weiß ob ein Hund oder Sau kommt.
Wer Zugang zur Beamerversion "Jagdliche Praxis" für Ausbilder des Heintges Lehr- und Lernsystems hat, dort findet man einen Kurzfilm über eine Miscanthusjagd. Dort sieht man auch wie sich das Rehwild bei rehwildreinen Hunden verhält.
Wenn der M. im April geerntet wird, könnte man natürlich auch bei der Ernte dabei sein. Allerdings muss man da auch mit einer Bache rechnen, die frisch gesetzt hat.
Natürlich ist ein M.-Bestand auch ein guter Ansitzplatz. Da die Sauen da drin verhungern müssten, kommen sie vermutlich schneller als aus einer Dickung wo es doch auch tagsüber vielleicht etwas zum Brechen gibt. Bei uns stecken die Sauen auch schon in kleinen Miscanthusinseln, bei Schnee "a gmahte Wiesn".
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Deckungsinsel bei uns im Revier hauptsächlich fürs Niederwild
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