Schwarzwild Populationsdichte

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 21531
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Das schon. Aber es geht ja auch um z.B. Wurst und Schinken, also weiterverarbeitete Produkte.

Was meinst du, was so eine durchschnittliche Metzgerei pro Woche an kg verarbeitet? Wenn man da den Wildanteil nur auf irgendwo zwischen 10 und 20 % brächte, wär der Großteil weg.
 
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Wenn man in einem See Wasser verkaufen will, muss man sich was einfallen lassen damit die Leute mein Wasser lieber kaufen.
Man kann aus Wild mehr machen als das was hier bei uns die meisten machen, nämlich Salami und Bratwurst.
Ich lasse auch zur Grillsaison um die 800 Bratwürste machen, aber genau so oder besser läuft Wildschwein Rollbraten, Spiessbraten usw. Gegen Herbst dann Fleischkäse(Natur,mit Zwiebeln oder Pizza). Dazu noch Dosenwurst und paar Salami. Was das ganze Jahr geht, ist Wildschwein Hackfleisch, immer direkt im 500 g Beutel. Dann mache ich für mich noch Aufschnitt Wurst, die schneide ich direkt klein und friere die als 200 g Pachung ein.
Ein Kumpel hat einen Ochsengrill, fährt auf grosse Feiern damit, darauf kann man auch Sauen machen, wenn Leute keinen Ochsen oder Spanferkel wollen, läuft wie verrückt auf Geburtstagen und Hochzeiten. Wichtig ist das man überall seinen Namen ins Spiel bringt, es geht keine Ware raus wo keine Etikette mit Adresse drauf ist, liegt die Verpackung auf einer Grillparty rum, hat man schon einen neuen Kunden.
Wie gesagt, man muss nur was machen was nicht jeder Jäger verkauft und wenn es mal schlecht läuft, wir essen mit 5 Personen fast nur Wildfleisch und Geflügel aus dem eigenen Stall, wir brauchen für Fleisch keinen Aldi und Co.
 
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Wenn man in einem See Wasser verkaufen will, muss man sich was einfallen lassen damit die Leute mein Wasser lieber kaufen.
Man kann aus Wild mehr machen als das was hier bei uns die meisten machen, nämlich Salami und Bratwurst.
Ich lasse auch zur Grillsaison um die 800 Bratwürste machen, aber genau so oder besser läuft Wildschwein Rollbraten, Spiessbraten usw. Gegen Herbst dann Fleischkäse(Natur,mit Zwiebeln oder Pizza). Dazu noch Dosenwurst und paar Salami. Was das ganze Jahr geht, ist Wildschwein Hackfleisch, immer direkt im 500 g Beutel. Dann mache ich für mich noch Aufschnitt Wurst, die schneide ich direkt klein und friere die als 200 g Pachung ein.
Ein Kumpel hat einen Ochsengrill, fährt auf grosse Feiern damit, darauf kann man auch Sauen machen, wenn Leute keinen Ochsen oder Spanferkel wollen, läuft wie verrückt auf Geburtstagen und Hochzeiten. Wichtig ist das man überall seinen Namen ins Spiel bringt, es geht keine Ware raus wo keine Etikette mit Adresse drauf ist, liegt die Verpackung auf einer Grillparty rum, hat man schon einen neuen Kunden.
Wie gesagt, man muss nur was machen was nicht jeder Jäger verkauft und wenn es mal schlecht läuft, wir essen mit 5 Personen fast nur Wildfleisch und Geflügel aus dem eigenen Stall, wir brauchen für Fleisch keinen Aldi und Co.
Dazu muss man aber erstmal die Möglichkeiten haben, um solche Produkte anbieten zu können. Selbst das abgeben von zerwirktem Wildbret ist ja schon mit einigen (zum Teil berechtigten) Hürden verbunden.
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Dazu muss man aber erstmal die Möglichkeiten haben, um solche Produkte anbieten zu können. Selbst das abgeben von zerwirktem Wildbret ist ja schon mit einigen (zum Teil berechtigten) Hürden verbunden.

Stimmt! Und einfach sich mal vorstellen, wie der Markt aussehe, wenn jedes Revier den Versuch der Endverarbeitung und Selbstvermarktung unternehmen würde.

Salami, Schinken und Selbstvermarktung sind eine tolle Sache, bleiben aber Nischenprodukte, mit denen sich immer nur einzelne Reviere über Wasser halten können. Wenn im Landkreis ein paar tausend Sauen erlegt werden, lassen sich die weder alle zu Schinken, Knacker oder Salami verarbeiten, noch lassen sich hundertausend Wildschwein-Würstel in der Region absetzen.

Was meinst du, was so eine durchschnittliche Metzgerei pro Woche an kg verarbeitet? Wenn man da den Wildanteil nur auf irgendwo zwischen 10 und 20 % brächte, wär der Großteil weg.

Das wird die Landwirtschaft, sprich die industrielle Tierhaltung, bestimmt sehr erfreuen. Da wird Glypho-Schmidt bestimmt schnell ein Machtwort sprechen. :biggrin:
 
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Dazu muss man aber erstmal die Möglichkeiten haben, um solche Produkte anbieten zu können. Selbst das abgeben von zerwirktem Wildbret ist ja schon mit einigen (zum Teil berechtigten) Hürden verbunden.
Das liegt aber an der Region. Hier bei uns gibt es auch noch Hausschlachtung obwohl es sie offiziell nicht mehr gibt. Weiter kann man hier nicht schreiben, hier lesen ja auch Leute mit die meinen die Welt durch noch mehr Kontrolle retten zu können.
Aber wenn man sich selber mal ausrechnet wieviel Fleisch man selber schon isst, würde man das alles selber machen kämen schon einige kg zusammen die man nicht mehr verkaufen müsste. Ich kenne Jäger die jammern das sie ihr Wild nicht los bekommen, stehen aber jeden Samstag beim Metzger und holen sich ihre Frühstücks Wurst oder Frikadellen.
Das gibt es bei mir nicht, es wird alles selber gemacht und dank der heutigen Kühlmöglichkeiten ist es auch kein Problem mehr das ganze Jahr Fleisch zu verarbeiten und zu lagern.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Das gibt es bei mir nicht, es wird alles selber gemacht und dank der heutigen Kühlmöglichkeiten ist es auch kein Problem mehr das ganze Jahr Fleisch zu verarbeiten und zu lagern.

Schön, wenn du so viel Zeit hast. :thumbup:

Bei immer mehr Jägern reicht es ja leider nicht mal mehr für einen wöchentlichen Ansitz. Ich weiß eigentlich auch nicht mehr so richtig, wo ich die zeitlichen Schwerpunkte setzten soll.

Firma, um die Pacht zahlen zu können?
Jagen, um den Wildschaden zu minimieren?
Wildpret verarbeiten, um es noch los zu werden?
 
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z/7

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Was den Absatz betrifft seh ich das Problem im wesentlichen beim wildhandel. Wo Sauen für wenige Cent verramscht werden an der Strecke dürfte das kg Keule im Laden auch nicht viel mehr kosten. Republikweit. Es gibt ja durchaus Regionen in Deutschland, wo man noch nicht im Schwarzwild ersäuft.

Daran hat der Wildhandel aber kein Interesse, die verdienen lieber viel Geld mit wenig Arbeit. Kann man ihnen auch nicht wirklich einen Vorwurf machen, wer täte das nicht, wenn er kann. Damit bleibt dem Wild der Nimbus des besonderen und teueren, und eine sehr große potentielle Klientel von vornherein außen vor.

Dagege hülfe nur Konkurrenz. Massive Konkurrenz von Erlegerseite auf überregionaler Basis. Wir haben hier wie schon weiter oben geschrieben das Problem mit den Bequerel, was dazu führt, daß gerne Sauen von Jagden aus anderen Regionen mitgenommen werden. Das im großen Stil praktiziert würde den Wildhandel zwingen, zumindest bei Schwarzwild eine andere Preispolitik zu fahren.
 
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Jagen, um den Wildschaden zu minimieren?
Wildpret verarbeiten, um es noch los zu werden?

Schon mal versucht das zu kombinieren? Begehungsschein gegen die Abnahme von Wild? 10 Sauen in der Decke a 3,00€/kg gegen einen Begehungsschein! Ist mir so ähnlich schon angeboten worden.

Selber verarbeiten und veredeln lohnt sich m.M.n. erst ab einer bestimmten Menge und Zeit die man dafür aufwenden kann bzw. muss. Deshalb bringe ich fast alles Wild was ich erlege zu einem Metzger und hole es zerlegt, verarbeitet und fertig eingeschweisst wieder ab.
 
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Schön, wenn du so viel Zeit hast. [emoji106]

Bei immer mehr Jägern reicht es ja leider nicht mal mehr für einen wöchentlichen Ansitz. Ich weiß eigentlich auch nicht mehr so richtig, wo ich die zeitlichen Schwerpunkte setzten soll.

Firma, um die Pacht zahlen zu können?
Jagen, um den Wildschaden zu minimieren?
Wildpret verarbeiten, um es noch los zu werden?
Naja Zeit brauche ich dafür nicht wirklich, wenn ich Wild erlegt habe, ziehe ich es direkt warm ab und dann in die Kühlung. Nach einer Woche fahre ich zum Kumpel der ist mein Metzger, der zerlegt es und wir schneiden alles restlos zu Gulasch. Dann kommt es in die Truhe bis ich so an die 100 kg zusammen habe. Dazu dann noch paar kg Hausschwein und dann geht's Sonntags Morgens um 4 Uhr los in der Metzgerei. Das geht mit 3 Mann so schnell, da dauert das Kärchern zum Schluss am längsten.
 
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Theoretisch könnte mans auch in etwa so machen wie die Kaffeebauern in Kolumbien und über eine Genossenschaft absetzen. In der Gruppe wäre sicher auch der Betrieb einer ordentlichen Wildkammer und damit die Registrierung als Lebensmittelunternehmer einfacher...

Man braucht ja nur einen, der zugelassen ist. Der "kauft" dann von den Mitgliedern der Genossenschaft zur Weiterverarbeitung...
 
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genau Lieber Auerochse, man braucht nur den Einen,
der geeignete Gebäude zur Verfügung stellt
der den Umbau bezahlt
der sich mit dem Vet-Amt und Finanzamt rumschlägt
der die Bude sauber hält
der öfter allein da stehen wird, wenn es ans abschwarten geht
der gegenüber den Verwaltungsorganen den Kopf für alles hinhält, seinen Kopf!
der den ganzen Dreck weg macht, damit andere jagen gehen können...
Das funktioniert meistens schon nicht im kleinen und für 20 Stck. Wild/Jahr brauchst Du den Aufwand nicht tätigen.

Horrido
 
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Also ich nehme gerne 2-3 Stücke Schwarzwild komplett (Wildbret übernahme) :-D
Wenn ich es noch erlegen kann/darf/muss, um so besser!
Wenn jemand zuviel hat bitte PN ich fahre 150km (um Köln).

Danke
 
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Offener Brief
Die Jägervereinigung Oberhessen fordert
wirksamere Maßnahmen zum Verbraucherschutz und gegen das Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in die Bundesrepublik Deutschland

Sehr geehrter Herr Bundesminister Schmidt,
sehr geehrte Frau Staatsministerin Hinz,

die Jägervereinigung Oberhessen fordert angesichts der drohenden Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest sowie zum Verbraucherschutz

1. Ein Einfuhrverbot für Schwarzwildfleisch aus Ländern, in denen bereits die Afrikanische Schweinepest grassiert.

2. Eine bundesweite Aufwandsentschädigung bei der weiteren Reduzierung der Schwarzwildbestände von 25 Euro pro erlegtem Stück Schwarzwild.

3. Kostenlose Trichinenuntersuchung für erlegtes Schwarzwild.

4. Förderung des Absatzes von qualitativ hochwertigem heimischem Wildschwein-fleisch und Aufklärung der Verbraucher über die Importe von falsch deklariertem und qualitativ minderwertigem „Wildfleischfleisch“ z. B. aus Australien und Texas.

5. Strafrechtliche Verfolgung von Jagdstörern, die die Jagdausübung behindern und mit Unwahrheiten über die Gefahren der Seuche Menschen gegen die Jagdausübung verhetzen.

6. Keine Aufhebung des Muttertierschutzes von führenden Bachen. Aus Gründen des Tierschutzes darf § 22, Absatz 4 des Bundesjagdgesetzes keinesfalls außer Kraft gesetzt werden, auch nicht vorübergehend.

7. Eine erheblich intensivere Bejagung des Schwarzwildes in staatlichen Revieren, insbesondere in Hessen. Dazu sind auch revierlose Jägerinnen und Jäger kostenlos an der Schwarzwildbejagung zu beteiligen.

Begründung
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat laut eigener Mitteilung vom 10. Januar 2018 bereits Maßnahmen ergriffen, um die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest zu vermeiden. Diese Maßnahmen beschränken sich hauptsächlich auf die Information von Öffentlichkeit, Landwirtschaft, Jägerinnen und Jägern, Transportunternehmen des internationalen Fernverkehrs etc.
Es ist fraglich, ob diese Informationen und Warnhinweise ausreichen,
 um die Einfuhr von Lebensmitteln, die mit ASP-Erregern kontaminiert sind, und das unsachgemäße „Entsorgen“ solcher Lebensmittelreste auf Rastplätzen und in der freien Natur wirksam zu unterbinden
 und die Gefahr zu bannen, dass die ASP auch in Deutschland ausbricht.

Einige Bundesländer haben bereits mit Abschussprämien, Verkürzung der Schonzeit und der Genehmigung von Nachtzielgeräten bei der Schwarzwildjagd reagiert. Die hessische Landesregierung verzichtet hingegen auf Vorsorgemaßnahmen, obwohl das Friedrich-Löffler-Institut das Risiko für das Auftreten der ASP in Deutschland als „hoch“ einstuft.

Die Reduzierung der Schwarzwildbestände ist selbstverständlich ein ganz wichtiger Schritt, um die Verbreitung der Seuche einzuschränken. Doch dies alleine reicht nicht, denn die Gefahr der Einschleppung des ASP-Erregers besteht vorrangig durch den Reiseverkehr und durch falsch „entsorgte“ Wurst- und Fleischreste. Hier geht es nicht ohne regelmäßige staatliche Kontrollmaßnahmen.

zu 1.) Einfuhrverbot für Schwarzwildfleisch aus Ländern, in denen bereits die Afrikanische Schweinepest grassiert

Die Gefahr der Einschleppung besteht zwar vorrangig durch den internationalen Reise- und Transportverkehr und durch weggeworfene, kontaminierte Wurst- und Fleischreste. Geradezu skandalös ist aber, dass noch zehn Jahre nach den ersten in Osteuropa gemeldeten Schweinepestfällen deutsche Supermärkte für den Kauf „preiswerten Frischlingsfleisches“ aus Osteuropa werben (s. hierzu Anlage 1, Bericht von WELT Online). Dadurch wächst die Gefahr, dass der ASP-Erreger nach Deutschland eingeschleppt wird.

Zu 2.) bundesweite Aufwandsentschädigung bei der weiteren Reduzierung der Schwarzwildbestände,

zu 3.) kostenfreie Trichinenuntersuchung für erlegtes Schwarzwild und

zu 4). Förderung des Absatzes von qualitativ hochwertigem heimischem Wildschweinfleisch und Aufklärung der Verbraucher über die Importe von falsch deklariertem und qualitativ minderwertigem „Wildfleischfleisch“ z. B. aus Australien und Texas.

Die starke Reduzierung der Schwarzwildbestände bildet ein ganz wichtiges Mittel zur Einschränkung der Seuchenverbreitung. Seit Jahren steigen jedoch schon die Wildschweinstrecken in Deutschland (siehe nachfolgendes Diagramm), obwohl die Bejagung des Schwarzwildes aufgrund von Störungen durch Freizeitsportler, hohen Jagddruck, größere landwirtschaftliche Flächen und zahlreiche undurchdringliche Dickungen im Wald immer schwieriger wird.


Kontinuierlich steigende Jagdstrecken seit der Wiedervereinigung.

Mit der Zunahme des Schwarzwildes sind auch die Wildschäden im Feld gestiegen, für die in der Regel der Jäger aufkommen muss. Bei all diesen Problemen hat die Politik die Jägerschaft seither alleine gelassen, bestenfalls noch zusätzlich mit Verordnungen gegängelt und sich nicht selten auf die Seite von Jagdgegnern geschlagen.
Nun stößt die Jägerschaft an eine weitere Grenze der Schwarzwildbejagung – das Wildfleisch lässt sich angesichts hoher Schwarzwildstrecken kaum noch bzw. nur unter großen Schwierigkeiten vermarkten. Dennoch fallen weiterhin die Kosten für die Trichinenuntersuchung an. Deshalb ist auch die Politik gefordert, die von der Jägerschaft noch höhere Abschusszahlen fordert. Denn Wildfleisch aus nachhaltiger Jagd bildet ein hochwertiges, natürliches Nahrungsmittel.
Es wäre aus Sicht der Jägerinnen und Jäger ein unerhörter Skandal, wenn Schwarzwild letzten Endes in der Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt werden müsste, weil es keine Abnehmer mehr findet.

Erforderlich sind daher
 breit angelegte Maßnahmen zur Förderung des Absatzes von Wildschweinfleisch und Produkten wie Wildschweinwurst und -schinken;

 Wegfall der Kosten für die Trichinenuntersuchung von Schwarzwild.

 eine Aufwandsentschädigung von 25 Euro pro erlegtem Wildschwein, wie bereits in Mecklenburg-Vorpommern eingeführt.

Zugleich kommt der bundesweiten Aufklärung der Verbraucher über die oft minderwertige Qualität von importiertem Wildfleisch eine besondere Bedeutung zu. Importiertes Wildfleisch wird in der Regel über weite Entfernungen und in Fell oder Schwarte tiefgefroren nach Deutschland eingeführt, hier aufgetaut, portioniert, erneut tiefgefroren und vornehmlich im Discounthandel verkauft. Die Illustrierte STERN berichtet dazu:

„Gammelfleisch und Fäkalaroma: Finger weg vom Wildfleisch aus dem Discounter!“ (Siehe Anlage 2).

Der STERN bezieht sich dabei auf einen Bericht des NDR-Magazins „Markt“ vom 20. November 2017. Fazit der Medien: „Die Verbrauchertäuschung ist erschreckend“!

Bei Lidl angebotenes „Wildschweinfleisch“ kommt laut diesen Medienberichten aus Texas und bei anderen Discountern aus Australien. Das Fleisch stammt jedoch nicht von Wildschweinen, sondern von verwilderten Hausschweinen.

Es ist nicht nachvollziehbar, dass hier vor den Augen des Verbraucherschutzes in Deutschland importiertes Wildfleisch angeboten wird, dem Experten das Prädikat „Gammelfleisch“ zuordnen. Nicht nachvollziehbar ist auch, wenn Fleisch von verwilderten Hausschweinen unbemerkt als Wildfleisch deklariert wird.

Während hier von vielen Verbrauchern unbemerkt Fleisch mit fragwürdiger Qualität verkauft wird, droht Jägern und Förstern das Problem, demnächst hochwertiges, frisches Wildschweinfleisch in der Tierkörperbeseitigungsanstalt „entsorgen“ zu lassen.

Zu 5). Strafrechtliche Verfolgung von Jagdstörern, die die Jagdausübung behindern und mit Unwahrheiten über die Gefahren der Seuche Menschen gegen die Jagdausübung verhetzen

Angesichts drohender Seuchen wird von Fachleuten immer wieder der Ruf nach dem Jäger laut. Dessen ungeachtet haben nicht wenige Politiker immer wieder ein offenes Ohr für suspekte Forderungen der sogenannten Tierrechtsszene und knicken bei jedem Krawall ein. So auch der Hessische Ministerpräsident, nachdem bei der Ministerpräsidentenjagd im November 2015 Jagdstörer Randale machten. Anstatt die Jagdstörung gemäß der gesetzlichen Vorschriften zu ahnden, fand danach keine Ministerpräsidentenjagd mehr statt.
Es kann nicht angehen, dass das öffentliche Interesse und die öffentliche Sicherheit gegenüber abstrusen Behauptungen und Forderungen hinten anstehen. Wer eine noch intensivere Schwarzwildbejagung fordert, muss auch sicherstellen, dass diese nicht durch naive Jagdgegner verhindert wird.

Zu 6). Keine Aufhebung des Muttertierschutzes von führenden Bachen. Aus Gründen des Tierschutzes darf § 22, Absatz 4, des Bundesjagdgesetzes keinesfalls außer Kraft gesetzt werden, auch nicht vorübergehend.

Es ist aus Gründen des Tierschutzes selbstverständlich und ein unumstößlicher Grundsatz der Waidgerechtigkeit, dass Muttertiere, die ihre Jungen aufziehen, von der Jagd zu verschonen sind. Forderungen zur Aufhebung des Muttertierschutzes verbieten sich deshalb von selbst. Jägerinnen und Jäger sind keine Schädlingsbekämpfer

Zu 7). Eine erheblich intensivere Bejagung des Schwarzwildes in staatlichen Revieren, insbesondere in Hessen. Dazu sind auch revierlose bzw. ortsansässige Jägerinnen und Jäger kostenlos an der Schwarzwildbejagung zu beteiligen.

Frühere, seinerzeit noch detailliert aufgeschlüsselte Streckenlisten des Landes Hessen zeigen, dass in den selbst bewirtschafteten forstfiskalischen Jagdbezirken je 100 Hektar Jagdfläche durchschnittlich nur rund 30 Prozent jener Schwarzwildstrecke erzielt wurde, die in den übrigen privaten und verpachteten genossenschaftlichen Jagdbezirken erzielt wurde. Dies muss umso mehr verwundern, als die forstfiskalischen Jagdbezirke ganz überwiegend aus Wald bestehen und sich das Schwarzwild dort konzentriert. Dieses Defizit ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass die Förster stark mit Verwaltungs-aufgaben belastet sind und deshalb weniger Zeit für die Jagd aufwenden können. Daher ist durch die Vergabe von kostenlosen Jagderlaubnisscheinen für Schwarzwild an revierlose bzw. ortsansässige Jägerinnen und Jäger sowie durch deren kostenlose Beteiligung an Bewegungsjagden sicherzustellen, dass im Staatswald ab sofort die Wildschweine mit der gleichen Intensität und dem gleichen Erfolg wie in den übrigen Jagdbezirken bejagt werden.

Quelle: FB

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Ja, Hut ab vor dieser Oberhessischen Jägervereinigung!!! Die sprechen schon seit längerem eine ganze Reihe von Missständen mit scharfer Zunge an!


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