... inflationäre Anwendung ... neurotisch-zwanghafter Konzentration ... oft (sehr oft/zu oft) mißbräuchliche Anzahl und Menge ... Mehren von SW ... in dieser Zeit die SW-Bestände immer größer wurden ...
Stoeberjaeger, ich hab noch einmal Dein vorheriges Posting zitiert. Vielleicht wird Dir klar, was ich meine.
Ich fasse zusammen in einem Satz:
Hier schreibst Du im Prinzip, die Jäger sind durch die Kirrungsjagd schuld am hohen Schwarzwildbestand. Das könnte auch von einem Jagdgegner sein und wir alle wissen, dass das völliger Quatsch ist. Die Vermehrung des Schwarzwildes hängt insbesondere mit Klimawandel, verbunden mit häufigen Mastjahren und höherem Maisanbau zusammen. Der Energieeintrag durch legale Kirrungen im Rahmen der Kirrungsverordnungen wird auch von den Fachleuten als eher klein angesehen.
Dass es Jäger gibt, die illegale Kirrungen betreiben, mag ja sein, aber das kann nicht der Maßstab sein, die Kirrungsjagd von allen zu verteufeln.
Dann zu tun, dass somit die Kirrungsjagd pfui sei und schon deshalb die DJ das Allheilmittel ist, halte ich falsch.
Dann könnte ich ja sagen: DJ gehören verboten, weil doch nachweislich mehr Wild krank geschossen wird als bei der Ansitzjagd. Oder besser: Weil es Leute gibt, die vor einer DJ nicht üben und deshalb schlecht schießen, müssen DJ verboten werden.
Das ist genauso wenig zielführend wie Deine Argumentation.
Ebenso könnte man um mehr Toleranz bezüglich der Anzahl und Beschickung von Kirrungen und Fütterungen bitten, ist ja ein Stück Freiheit und wer wird schon aus Intoleranz und ideologischen Gründen gegen Freiheit sein? ;-)
Deshalb: die illegale Kirrung ist nicht der Maßstab.
Wenn wir hier über (zu hohe) Populationsdichten von Schwarzwild, mit der zunehmenden Gefahr eines Ausbruchs der ASP, diskutieren, geht es m. E. nicht mehr um meine persönliche Toleranz gegenüber Deiner persönlich präferierten Jagdweise. Es geht auch nicht um stimmungsvolle Nächte, individuelle Vorlieben oder Nuancen gefühlt besserer Wildpretqualität, sondern um THEORETISCHE Möglichkeiten effektiverer Schwarzwildreduktion!
Das ist das, was ich mit Toleranz meine. Mach doch Du Deine DJ. Dir Kirrungsjagd, im rechtlichen Rahmen ausgeführt, stört Dich ja nicht dabei. Lass den Kirrungsjägern ihren Spass und verteufel doch nicht irgendetwas, nur weil Du es nicht magst.
Aber mach mal folgendes Gedankenexperiment:
Wir nehmen einfach mal an, alle Jäger folgen Deinem Vorschlag und stellen mit sofortiger Wirkung die Kirrungsjagd ein. Dann müssen wir, weiter Deiner Arbeitshypothese folgend, zwei Dinge überlegen:
Um wieviel Prozent sinkt die Vermehrungsrate, weil der Energieeintrag durch Kirrungen wegfällt?
Um wieviel Prozent steigt die Vermehrungsrate, weil die nicht geschossenen Kirrungssauen sich weitervemehren?
Also eigentlich müsste unterm Strich der Energieeintrag durch Kirrungsjagd so hoch sein, dass die dadurch die erlegten Sauen kompensiert werden.
Und wenn wir nun den Energieeintrag von Kirrungen anschauen (z.B. hier
http://www.*******.de/kirrungen-und-wirrungen/) und dem gegenüber den Energieeintrag nur (!!) durch Erntereste (!!!) anschauen, stellt man fest, dass letzterer rund 23 mal so hoch ist wie der Eintrag durch Kirrungen. D.h.das muss man sich mal geben: Durch das, was auf dem Acker liegen bleibt wird bundesweit 23 mal so viel Energie für Sauen ins Revier getragen wie durch Kirrungen. Und wenn man dann den generellen Energieeintrag durch Mais anschauen und der im Rahmen von Wildschäden durch Sauen verkonsumiert wird, ist der Energieeintrag durch Kirrungen minimal und wird durch den Erfolg bei der Kirrungsjagd locker kompensiert.
Da sind alle Aussagen ohne Wert, die beschreiben, wie Jäger XY sich am liebsten in seinem Revier vom anstrengenden Arbeitsalltag erholt oder sich auf eine jagdlich spannende Nacht freut, denn genau diese Ansinnen stehen einem deutlich reduzierten Wildbestand eher entgegen, als dass sie ihn zu erreichen suchen. Kannst Du mir da folgen?
Nein, aus den oben genannten Gründen kann ich Dir nicht folgen. Denn der durch den Energieeintrag in legale Kirrungen generierte Zuwachs wird durch den Kirrungsabschuss mehr als kompensiert.
Insofern ist die Kirrungsjagd ein Baustein und die DJ ist ein weiterer, um den Sauenbestand zu reduzieren.
Das der Kirrungsjäger die Nacht genießt, ist somit ein Nebeneffekt, den wir ihm gönnen sollten, nicht mehr.