Wolf und die EU

G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Selbst wenn du den Nachweis erbracht hättest, würde sich nichts ändern. Die Schäden die die Wölfe bislang verursacht haben sind ein Witz, verglichen mit den Schäden durch Biber. Und beim Biber sind schon seit JAHREN! mehr als genug Individuen unterwegs, was eine geregelte Bejagung erlauben würde.

Es wurde trotzdem nichts getan. Die Deiche kosten zig Millionen Euro mehr nur um sie bibersicher zu bauen, unterspülte Straßen, überflutete Felder, abgesoffene Wälder - alles bezahlbar. Da komm mal noch einer mit ein paar lumpigen Schafen ums Eck...

In Brandenburg hat selbst ein einzelner Elch schon eine höhere Jahresschadenbilanz hinterlassen als die Wölfe.


CdB
 

mzg

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Und der Nachweis des ausreichenden genetischen Austauschs zwischen den Wölfen an der deutsch-polnischen Grenze und dem Baltikum fehlt nach wie vor.

Dann fehlt umgekehrt aber auch der Nachweis, dass es sich hier um eine eigenständige Population handelt.
Also sollte das erforscht werden. Und ich bezweifle, dass das diejenigen fordern werden, die ihre Interessen aktuell zu 100% durchgesetzt haben und daran sehr gut verdienen.
 

mzg

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Die Schäden die die Wölfe bislang verursacht haben sind ein Witz

Ich kenne keine Aufstellung, die die Gesamtkosten für die Wolfsthematik aufzeigt.
In Summe sind das heute sicher schon viele Millionen Euro pro Jahr.
Das ganze Personal bei Behörden, Forschungseinrichtungen etc., das damit befasst ist.
Die Mehrkosten für die Deichpflege, weil die Schäfer aufgeben, die den Bewuchs der Deiche kurz und dicht gehalten haben. Alleine in Brandenburg sollen inzwischen weit über 1000 ha Deiche ohne Schäfer sein.
Die Kosten für den Herdenschutz in den Landwirtschaftlichen Betrieben. Ich kenne mehrere Betriebe, die Herdenschutzhunde halten. Die Tiere gehen in Anschaffung und Unterhalt richtig ins Geld. Dazu die aufwändigeren Zäune und die zusätzliche Arbeitszeit.
Das deutliche erhöhe Verkehrsrisiko durch ständige Herdenausbrüche etc.
Die Kosten für die Tierverluste sind nur der Fliegenschiss obendrauf auf den großen Fladen der tatsächlich auflaufenden Kosten.

Ansonsten gebe ich dir Recht: Beim Biber und Elch wären genau wie beim Wolf mit etwas mehr Pragmatismus die Probleme und Kosten viel geringer.
 
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Moin!

Dann fehlt umgekehrt aber auch der Nachweis, dass es sich hier um eine eigenständige Population handelt.

Das muss - unter Naturschutzgesichtspunkten - nicht nachgewiesen werden, da dann einfach das Vorsichtsprinzip angewendet wird. Das kriegst Du nicht wegdiskutiert, da machen "die" auf stur.

Das ganze Personal bei Behörden, Forschungseinrichtungen etc., das damit befasst ist.

Sorry, aber: :no: / :lol:

Das Personal in den Behörden ist dünne, die Wolfsberater sind Ehrenamtler, Forschung findet wenig statt (die Leute kannst Du bundesweit m. W. an den Fingern einer Hand abzählen, wenn Du halbe Stellen zu ganzen aggregierst). Das ist ja ein Teil des Problems - wir sind forschungstechnisch 15 Jahre hinterher ...

Die Mehrkosten für die Deichpflege, weil die Schäfer aufgeben, die den Bewuchs der Deiche kurz und dicht gehalten haben. Alleine in Brandenburg sollen inzwischen weit über 1000 ha Deiche ohne Schäfer sein.

Das liegt aber nicht nur am Wolf ... :roll:

Das deutliche erhöhe Verkehrsrisiko durch ständige Herdenausbrüche etc.

Hast Du dazu Zahlen? Das klingt nämlich, wenn man vor Ort ist, mehr nach Latrinenparole denn Fakt.

Viele Grüße

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Die Mehrkosten für die Deichpflege, weil die Schäfer aufgeben, die den Bewuchs der Deiche kurz und dicht gehalten haben. Alleine in Brandenburg sollen inzwischen weit über 1000 ha Deiche ohne Schäfer sein.

Bist du irre das hier laut zu schreiben!!!? Jetzt kommt bestimmt noch einer auf die Idee die Biber umzuschulen... :bye:



CdB:twisted:
 

mzg

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Das Personal in den Behörden ist dünne,

lol
Wenn man nur die paar Vollzeit-Wolfskräfte bei den Landesbehörden zählt evtl.
Und das dürften bundesweit schon mind. 30 sein. Großteils studierte Leute. Inkl. Büro- und Reisekosten, Pensionsansprüche etc. ist das wieviel Geld pro Jahr?
Aber der tatsächliche Personalbedarf erstreckt sich ja von den Gemeindeverwaltungen und der Polizei bis in die Ministerien und Landtage und bis auf Bundesebene. Überall werden Anfragen bearbeitet und alle möglichen Gesichtspunkte diskutiert. Das summiert sich auf sehr viele Arbeitsstunden und entsprechende Kosten jedes Jahr.

Was die Ausbrüche angeht:
Die gibt es reichlich. Frag einfach die von den Rissen betroffenen.

z.B.:
http://www.wittenbergersonntag.de/artikel/667

"Matthias Gips, der in Jeber-Bergfrieden Rinderzucht in Freilandhaltung betreibt, bestätigt, dass vor sieben Jahren die Tiere ungewöhnlich aggressiv gegen Menschen wurden, eine Abwehrhaltung gegen den Wolf. Als vor drei Jahren Wölfe in die Koppel einbrachen, sind alle Rinder ausgebrochen: „In der Nähe befinden sich eine Bahnlinie und eine Straße,..."

"Martin Heinrichs, Geschäftsführer der Baumschule Stackelitz, hat bis vor Kurzem auch Dam- und Rotwild in einem rund 35 Hektar großen Gatter gezüchtet als zweites Standbein, um Arbeitplätze zu erhalten. Trotz eines Außen- und Innenzaunes, 30 Zentimeter tief eingegraben, hat es mehrere Angriffe von Wölfen gegeben, die sich unter den Zaun durchgegraben haben, mehrere Tiere wurden getötet, einmal ist die ganze Herde ausgebrochen."

https://www.svz.de/regionales/meckl...-rinder-und-schafe-attackiert-id17687546.html

"Für besonderes Aufsehen sorgte der Angriff auf einen rund 400 Kilogramm schweren Ochsen bei Schlesin, der halb aufgefressen gefunden wurde. Die betroffene Rinderherde war von ihrer Weide ausgebrochen. Der Ort liegt zwischen den Territorien von zwei Wolfsrudeln in der Lübtheener und der Kalißer Heide. – Quelle: https://www.svz.de/17687546 ©2017

http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1602454/
"Seit einigen Wochen seien Veränderungen bei der Herde zu spüren, an einigen Tagen wirkten die Rinder so, als wenn sie einen Gutteil der Nacht von einer Ecke zur nächsten geflohen seien. Oft habe man Beschädigungen am Zaun feststellen können, in einer Nacht haben die Tiere offenbar in Panik einen Abschnitt des Zauns zerstört und niedergetrampelt, berichtete Stephanie Wildner."

usw. usw.
Bei kleineren Schafkoppeln mit E-Zäunen ist es fast Standard, dass man nach dem Angriff die überlebenden Schafe einsammeln muss. Was sollen sie sonst auch machen. Sich alle töten lassen?
 
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Moin!

30 Leute in den Landesbehörden? :no: Nie im Leben. Bisher sind 5 Bundesländer voll betroffen und die haben alle m. W. keine 6 Leute ( im Schnitt) in Vollzeit abgestellt. Da kommst Du selbst nicht hin, wenn Du die Leute in den behördennahen Strukturen (DBBW, Kontaktbüro u.ä.) mitzählst.

Das mit der sich aufsummierenden Arbeitszeit ist richtig, aber auch das überschätzt Du.

Zum Thema "ständige Ausbrüche": nicht jeder Angriff führt zu einem Ausbruch, die Zahl der Angriffe ist insgesamt niedrig und daraus ein "ständig" zu machen hat eine große Nähe zu statements wie "alle XYZ sind ABC".

Viele Grüße

Joe
 
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mzg

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Also Bayern hat schon mal 2 beim LfU, dazu eine Mitarbeiterin die gerade in Mutterschutz ist und eine freiberufliche Hundetrainerin (von der ich nicht weiß, wie viel Zeit sie für die Behörde arbeitet) für die Herdenschutzhunde-Baustelle.

Ein Struktogramm, wer alles Mitarbeiter hat, die zumindest teilweise damit befasst sind, findet sich hier:
https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/pic/nzmd_strukturen_gr.jpg

Und was ich so mitkriege, was dazu noch bei Gemeinden und Polizei und Veterinärämtern wegen der paar bisher vorhandenen Herdenschutzhunde an Beschwerden aufläuft...

Das wäre dann Bayern, das bisher nur rudimentär betroffen ist.


In Sachsen gehe ich auf Landesebene inkl. Kontaktbüro und Lupus-Institut inkl. anteiliger Teilzeitkräfte von ca. 10 Vollzeitkräften aus, nach dem, was ich bisher mitbekommen habe.
3 beim Kontaktbüro, mind. 2 bei Lupus, dazu der André Klingenberger und der Ulrich Klausnitzer in der Beratung, einige Damen beim Landesamt für Umwelt, die zumindest einen Teil ihrer Zeit damit befasst sind, bei LUPUS zusätzlich einige Referenten in Teilzeit, der Sebastian Koerner...

Bei den Herdenausbrüchen gehe ich deutschlandweit im Schnitt von mind. einem pro Woche aus. Aber das ist natürlich nur meine Schätzung. Ich werde nicht dafür bezahlt, darüber Statistik zu führen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Also ich will an der Stelle eigentlich nicht meckern, aber ICH habe hier vom Schaden geschrieben.

Und wenn du jetzt anfängst Schaden und Aufwand zu vermengen, dann sach das vorher an, was du willst.

Der Wolf macht keinen Schaden durch "Verbeamtung" - das ist Sache deines Bundeslandes, der BRD oder der EU.

Der Wolf kann nix für den Aufwand, das ist einzig deinem Zehnt an de neue Religion geschuldet.

Nicht, dass ICH das gutheißen würde, ich bin Atheist.


CdB
 

mzg

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Naja. Ein Wolf ist ein Wolf.

Dass ihm so viele Nutztieren zum Opfer fallen liegt hauptsächlich am behördlichen Nicht-Management.
Eine Geschäftsordnungsdebatte über eine Trennlinie zwischen Aufwand und Schaden bringt uns der Lösung keinen Millimeter näher.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Naja. Ein Wolf ist ein Wolf.

Dass ihm so viele Nutztieren zum Opfer fallen liegt hauptsächlich am behördlichen Nicht-Management.

Nö, auch wenn Wölfe mal bejagt werden, wird es weiter zu Nutztierrissen kommen.


Eine Geschäftsordnungsdebatte über eine Trennlinie zwischen Aufwand und Schaden bringt uns der Lösung keinen Millimeter näher.



Ach was, die Rechnung hast du angefangen. MMn ist sie aber grundsätzlich untauglich, denn da
...
liegt hauptsächlich am behördlichen Nicht-Management.
...

und beim fehlenden politischen Willen sind sämtliche Probleme konzentriert.


Schäfchen zählen bringt nix.


CdB
 
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Irgendwie ist das alles nicht mehr meine Welt hier. In keinem Land mit Wolfsvorkommen wird so viel geschwafelt wie bei uns. Tanzschulen für die Traumtänzer findet man an jeder Ecke. In keinen Land werden so viele Leute beschäftigt, die nicht in der Lage sind dieses hausgemachten Problem zu lösen. Gerne versteckt man sich hinter irgendwelchen gesetzlichen Vorgaben, diese sind aber Menschenwerk und könnten jederzeit geändert werden.

Alle Länder mit Wolfsvorkommen lachen uns nur aus. Dort wird jeder Wolf legal oder illegal beschossen. Trotzdem ist der nicht auszurotten. Man macht das was ich schon als 12-Jähriger zum Schutz der Kleintierzucht in ähnlicher Weise machte.

So kommen offensichtlich in Osteuropa Übergriffe auf Jagdhunde seltener vor als bei uns. Dort haben im dichter besiedelten Gebiet die Wölfe kein gefestigtes Territiorium in dem sie Eindringlinge "beseitigen". Jeder Wolf wird beschossen. Komplette Rudel wandern ab und überlegen sich die nächste Attacke. Bei uns bekommt jedes Rudel eine mit blauen Blumen (Neophyten übrigens) geschmückte Prinzessin zum Wohlergehen zugeteilt und ein komplettes Wohlfühlprogramm serviert.

Was ich bisher beim Hundeeinsatz im Baltikum mitbekommen habe: Nachts darf kein Hund im Wald bleiben, der ist tot. Aber solange es hin und wieder kracht, macht sich der Wolf auf die Flucht.

In der Slowakei tauchen auf einmal Rudel auf, keiner weiß woher sie kommen. Dann schließen sich sogar zwei Bärinnen mit kleinen Jungen zusammen, damit sich besser verteidigen können. Dann sind diese Wölfe wieder verschwunden ;-)

Auch mit einem Toten in der Gerichtsmedizin wird sich so schnell nichts ändern. Wolfi hat doch nur in Notwehr gehandelt.
 
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Moin!

So kommen offensichtlich in Osteuropa Übergriffe auf Jagdhunde seltener vor als bei uns.

Von wievielen belegten Übergriffen, die nicht nur am Stammtisch passiert sind, in D weisst Du denn? :roll:

Hier knallt es übrigens auch immer wiede rund ein Wolf ist tot, illegal. Bringts was? :roll:

Viele Grüße

Joe
 

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