Laufreiniger

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15 Aug 2015
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Laufreinigung Büchse, ein schon viel diskutiertes Thema:
Ein mir bekannter, weitgereister, passionierter Bergjäger und Präzisionsschütze vertritt die Meinung, dass es für die Präzision besser ist, den Lauf immer wieder anstatt mit Öl mit ammoniakfreien Laufreinigungsmitteln durchzuziehen. Seiner Meinung nach kann, ordentliches trockenwischen vorausgesetzt, Ölschuß nicht vorkommen. Er macht das eigentlich nach fast jedem Schuss, wenn er für "Reinigungsschüsse" vor der nächsten Jagd keine Zeit findet
Könnt Ihr dieser Vorgangsweise etwas abgewinnen?
 
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Ein Laufreiniger der sowohl öl- als auch ammoniakfrei ist?
Was nimmt er denn da?
 
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Gelöschtes Mitglied 4508

Guest
Spülmittel mit Wasser verdünnt. Kein Witz. Reinigt mit der Bronzebürste hervorragend.

Ohne Ammoniak geht es langfristig aber nicht, es sei denn man schrubbt den Geschossabrieb mit einer mechanischen Paste raus.

Bei mir kommt niemals Öl in den Lauf und ich habe auch keine Erstschussabweichung. Nach der Verwendung meiner Spülilösung oder nach Robla nehme ich Hoppe‘s Elite. Das konserviert ausreichend bis zum nächsten Gebrauch.
 
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Könnt Ihr dieser Vorgangsweise etwas abgewinnen?
Ja. :)

War bis eben auf der Jagd und habe auch geschossen.
Bevor die Waffe in den Schrank kam, wurde (wie nach jeder(!) Benutzung) der Lauf mit etwas Hoppes#9 Solvent vom Schmauch gereinigt und dann mit einem trockenen Patch nachgewischt.

Fertig.

Der Lauf ist sauber, trocken und ausreichend geschützt.
Dann noch ein Stück Tesaband vor die Mündung und die Braut ist wieder einsatzbereit.

In diesem Zustand habe ich auf dem Stand die Erstschuss-TPL x-mal getestet: null Abweichung!

basti
 
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Ja. :)

War bis eben auf der Jagd und habe auch geschossen.
Bevor die Waffe in den Schrank kam, wurde (wie nach jeder(!) Benutzung) der Lauf mit etwas Hoppes#9 Solvent vom Schmauch gereinigt und dann mit einem trockenen Patch nachgewischt.

Fertig.

Der Lauf ist sauber, trocken und ausreichend geschützt.
Dann noch ein Stück Tesaband vor die Mündung und die Braut ist wieder einsatzbereit.

In diesem Zustand habe ich auf dem Stand die Erstschuss-TPL x-mal getestet: null Abweichung!

basti

Verstehe ich es richtig, dass auch Deine Büchsenläufe Öl nie sehen? Wenn das so funktioniert, und der eingangs erwähnte Präzisionsschütze sieht das so, wäre das dann eigentlich eine kleine "Revolution" bei der Pflege von Waffen und Lehrbücher müssen umgeschrieben werden.
Eine Frage bleibt für mich auch noch offen: Sollte z.B. von Hoppes Nr.9 Rückstände im Patronenlager verbleiben, hat das negative Auswirkungen auf die Präzision?
 
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Verstehe ich es richtig, dass auch Deine Büchsenläufe Öl nie sehen??
Jein, denn #9 Solvent enthält u.a. auch ein Öl zur Konservierung.
Allerdings ist dieses Öl sehr dünnflüssig, was wohl dazu führt, dass es nach dem "trockenwischen" von Lauf und Lager praktisch keinen (von mir) nachweisbaren Einfluss auf die TPL hat. Und trotzdem ist der Lauf für normale Jagdbedingungen ausreichend geschützt.
Wird der Lauf nach einer längeren Schießstandsession z.B. mit Robla entkupfert, erfolgt danach die Konservierung ebenfalls mit #9-Solvent.
So haben meine Waffen immer den gleichen Zustand, wenn sie zur Jagd eingesetzt werden und ich muss mir keinen Gedanken über "Ölschüsse" machen. Seit Jahren so praktiziert und immer wieder überprüft.

Langfristig eingelagerte Waffen bekommen natürlich einen anderen Schutz.

Anm.:
Korrosionsschutz im Lauf ist eine andere Aufgabe als Korrosionsschutz außen an der Waffe, denn dort wirken keine mechanischen Belastungen und i.d.R. weder Platzregen, Salzwasser, noch Fingerschweiss.

basti
 
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ich mache es anders ... vor der Jagd wird mein Lauf mit Bremsenreiniger und einem Pad oder Stück Stoff entfettet.

Nach der Jagd/Schuss kommt wieder Brunox in den Lauf bis zur nächsten Jagd und Entfettung.

Das Zeug löst die Laufbeläge etwas an, schützt ihn vor Korrosion ... und jedes Jahr bekommt der Lauf dann eine gründliche Reinigung mit Laufpaste.
 
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Mir macht das Schwitzwasser in den kalten Tagen im Lauf mehr Probleme. Da ich tatsächlich die Büchse in Wintermondnächten und darauf folgenden DJ Tagen führe und dadurch oftmals keine Zeit o. Lust habe chemisch nachzureinigen. Durch den Temperaturgradient bildet sich bei mir oft Feuchtigkeit die dann trocken gewischt werden muss.

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DerTom

Guest
Ich reinige und konserviere mit Öl. Vor der Verwendung sprühe ich den Lauf mit Bremsenreiniger und Druckluft aus. Die Mündung wird dann mit einem Gehörstopfen verschlossen. So stelle ich die Büchse auch in den Schrank wenn ich nicht zum Schuss gekommen bin. Der Stopfen verhindert in Verbindung mit geschlossen Verschluss das Eindringen von Luftfeuchtigkeit und somit das Kondensieren an der Laufinnenwand während die Waffe aklimatisiert.
An dem Stopfen erkenne ich natürlich auch sofort ob die Waffe entölt ist.
 
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Gelöschtes Mitglied 4508

Guest
Du glaubst jetzt nicht ernsthaft, dass ein geschlosserner Verschluss gasdicht ist, oder?
Mach mal zu und puste vorne in die Mündung. Wirst schon sehen.
 
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DerTom

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Und du meinst das nur ein gasdichter Verschluss eine Wirkung hätte?
 
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Gelöschtes Mitglied 4508

Guest
Für das, was Du damit bezweckst, ja!
 
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Kondenswasser könnte sich aber selbst dann bilden, wenn der Lauf gasdicht geschlossen wäre (was er nicht ist, wenn Du nur vorne einen Stopen setzt). Kommt eben darauf an, welche Luft du darin eingeschlossen hast. (Du musst dann die kalte Luft von draußen einschließen, damit das mit der rel. Luftfeuchtigkeit beim Erwärmen funktioniert. Machst Du den Stopfen erst im Haus drauf, wars für die Katz.) Ich lege meine Waffe nach der Jagd in der kalten Jahreszeit mit geöffnetem Verschluss auf die Heizung, biss sie sich akklimatisiert hat. Dann kommt sie in den Schrank. Habe aber auch keinen Holzschaft, der sich dabei verziehen könnte.
 
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DerTom

Guest
Ich denke schon dass es etwas hilft. Zumindest ich möchte das ganze praktikabel halten.
Wenn ein gasdichtes Verschließen des Laufs angestrebt wird macht das für mich auch erst mit getrockneter Luft Sinn.
Ziel ist ja den Lauf auszuschließen und vorzeitige Prazisionsverluste durch Rost auszuschließen. Wenn ich entferne Schmauch, verhindere das Eindringen von Regen und warte dass sich die Waffe aklimatisiert bevor sie in den Schrank kommt. Das reicht (mir). Ist übrigens schon mehr als viele andere die ich kenne, die sich trotzdem nicht über Probleme beklagen.
 
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@all,
ich denke, es ist besser, die waffe mit geöffnetem verschluss in senkrechter stellung akklimatisieren zu lassen.
damit kann allfälliges kondensat durch die konvektion abtrocknen. ob die reinigung mit oder (fast) ohne öl besser ist,
kann ich nicht beurteilen. ich ziehe nach gebrauch der waffen immer mit der boresnake durch. am ende der jagdsaison gibt es eine grundreinigung mit robla solo, bronzebürste und abschliessendem einölen für die überwinterung (wir haben
leider keine sauen, und für hirsch, gams und reh endet die jagdzeit mit ende dezember). diese vorgehensweise hat sich seit vielen jahren bewährt. meine schiesstand-waffe reinige ich aber nach jeweils ca. 30 bis 40 schuss gründlich.
waihei
brackenandi
 

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