Der Backhaus-Plan - Agrarwende jagdfreundlich ?

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Obwohl unsere Kühe noch auf die Weide kommen (freiwillig ohne irgendeinen Finanziellen Vorteil zu denen die das nicht tun...Aber die bösen bösen Landwirte...)und ich kein Freund der reinen Stallhaltung bin finde ich das Wort KZ fehl am Platz.

BS

Aus Hygenschen Gründen wird die Weidetierhaltung und erst recht das Weidemelken sehr Kritisch gesehen.

Da ist zum ersten das Produkt Milch; welches bei Weidemelken niemals mit der heute geforderten niedrigen Keimbelastung zu erzeigen ist. Alleine die Aufrechterhaltung der Kühlkette währen und nach dem Melken ist nicht einzuhalten. Dann fehlt auch die Voraussetzung um die Tiereuter vor dem Melken zu säubern ( Warmes Wasser; Reinigen und Desinfizieren der Striche ) und so keine Keime in den Bakteriennährboden " Milch" gelangen zu lassen.

Dann gibt es noch Vetrenärtechnische Gründe : Parasiten; die sich in einer Herde durch die Weidehaltung verbreiten ( Lungenwürmer; Leberekel; Dasselfliegen) und dann das Problem der Karantäne : so sind durch ausgebrochens Weidevieh und der Kontakt mit Tieren von anderen Herden ganze Herden Ausgerottet worden weil sie ( Deutschland gilt erst seit dem 06.06.2017 als BHV-1 frei... nach mehr als 20 jähriger Sanierung ) kontakt mit IBR-Infizierten Tieren hatten. IBR ist eine Anzeigeflichtige Tierseuche.

Infektionsträger übrigens oft durchseuchte Bestände von kleinern Betrieben die sich keine Stallhaltung als Laufstall und Vetrenärtechnische Sanierungsprogramme leisten konnten. In der Feldflur waren diese Betrieb auch oft durch die Desolaten Zustände ihre Weidezäune zu kennen. ( Inseiderwissen)

In einem Boxenlaufstall ( Nur Dummschwätzer nenen das : KUH-KZ ) werden die Tiere heute deutlich Artgerechter gehalten als bei der Weidehaltung : keine Aufgeweichten Standorte ind denen sich Colostriedien bilden die dann zu Klauenentzündungen führten; kein fehlender Schutz vor Regen und Wind weil die Rinder auf offenen Weiden keine Deckung haben; Kein Sonnenbrand im Sommer ( Ja; Kühe können Sonnenbrand bekommen); kein Verschmutztes Futter weil die Fladen der Nachbrakuh das Fressen verdeckt..

intensivere Betreuung durch permanente Sensorische Überwachung z.B beim Melken : Literleistung und damit Abweichung von Vortag; Temperatur; Leitfähigkeit und pH-Wert werden heute für jede Kuh einzelnd erfast und helfen die Herdenmanager Tiere vor Erkrankungen schon zu selektieren und angepast Prophelaktisch und Therapeutisch zu behandeln, bevor ein gravierendes Problem auftritt.

Immer Futter in Bester Qualität; ausgewogen und Abgestimmt; und damit Mangelernährungen und Stoffwechselerkrankungen vorgebeugt; immer Wasser in guter Qualität ( und kein Brakwasser aus offenen Gräben wo der Vorfluter der Städtischen Kanalisation im ländlichen Bereich nicht weit weg ist); keine Angriffe durch Hunde; immer mehr Wölfe und mitunter Tollwütige Füchse.

Wunstarrkrampf bei Rinderen während der Weidehaltung war so z.B während meiner Ausbildung ( 1978) ein Problem.

Und was zum Henker die Ausnutzung der Monopolstellungen des Einzelhndels den Mökereien gegenüber mit der Flächensubvention zu tun hat; das kann ich beim Besten Willen nicht erkennen.

Nun gut; wie ich schon sagte : die Flächensubvention der Landwirtschaft ist auch schuld am Fimtot von Dart Vader; und das Otto Walkes immer noch singt...

TM
 
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Es war also die böse Werbung und/oder der dumme Verbraucher? Was wäre dazu die Alternative? Staatslenkung? Ich sehe keine.
Der Vergleich mit einem KZ für die hundsgewöhnliche Rinderhaltung finde ich sehr daneben!
Wenn man sich über Tierhaltung auslässt, kann man an Schweine, Hühner, Enten denken. Aber Kühe?
Und Du, Rebhühnerfreund, bist im landwirschaftsnahen Gewerbe? Waldorflehrer?
 
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Aus Hygenschen Gründen wird die Weidetierhaltung und erst recht das Weidemelken sehr Kritisch gesehen.

Da ist zum ersten das Produkt Milch; welches bei Weidemelken niemals mit der heute geforderten niedrigen Keimbelastung zu erzeigen ist. Alleine die Aufrechterhaltung der Kühlkette währen und nach dem Melken ist nicht einzuhalten. Dann fehlt auch die Voraussetzung um die Tiereuter vor dem Melken zu säubern ( Warmes Wasser; Reinigen und Desinfizieren der Striche ) und so keine Keime in den Bakteriennährboden " Milch" gelangen zu lassen.

Dann gibt es noch Vetrenärtechnische Gründe : Parasiten; die sich in einer Herde durch die Weidehaltung verbreiten ( Lungenwürmer; Leberekel; Dasselfliegen) und dann das Problem der Karantäne : so sind durch ausgebrochens Weidevieh und der Kontakt mit Tieren von anderen Herden ganze Herden Ausgerottet worden weil sie ( Deutschland gilt erst seit dem 06.06.2017 als BHV-1 frei... nach mehr als 20 jähriger Sanierung ) kontakt mit IBR-Infizierten Tieren hatten. IBR ist eine Anzeigeflichtige Tierseuche.

Infektionsträger übrigens oft durchseuchte Bestände von kleinern Betrieben die sich keine Stallhaltung als Laufstall und Vetrenärtechnische Sanierungsprogramme leisten konnten. In der Feldflur waren diese Betrieb auch oft durch die Desolaten Zustände ihre Weidezäune zu kennen. ( Inseiderwissen)

In einem Boxenlaufstall ( Nur Dummschwätzer nenen das : KUH-KZ ) werden die Tiere heute deutlich Artgerechter gehalten als bei der Weidehaltung : keine Aufgeweichten Standorte ind denen sich Colostriedien bilden die dann zu Klauenentzündungen führten; kein fehlender Schutz vor Regen und Wind weil die Rinder auf offenen Weiden keine Deckung haben; Kein Sonnenbrand im Sommer ( Ja; Kühe können Sonnenbrand bekommen); kein Verschmutztes Futter weil die Fladen der Nachbrakuh das Fressen verdeckt..

intensivere Betreuung durch permanente Sensorische Überwachung z.B beim Melken : Literleistung und damit Abweichung von Vortag; Temperatur; Leitfähigkeit und pH-Wert werden heute für jede Kuh einzelnd erfast und helfen die Herdenmanager Tiere vor Erkrankungen schon zu selektieren und angepast Prophelaktisch und Therapeutisch zu behandeln, bevor ein gravierendes Problem auftritt.

Immer Futter in Bester Qualität; ausgewogen und Abgestimmt; und damit Mangelernährungen und Stoffwechselerkrankungen vorgebeugt; immer Wasser in guter Qualität ( und kein Brakwasser aus offenen Gräben wo der Vorfluter der Städtischen Kanalisation im ländlichen Bereich nicht weit weg ist); keine Angriffe durch Hunde; immer mehr Wölfe und mitunter Tollwütige Füchse.

Wunstarrkrampf bei Rinderen während der Weidehaltung war so z.B während meiner Ausbildung ( 1978) ein Problem.

Und was zum Henker die Ausnutzung der Monopolstellungen des Einzelhndels den Mökereien gegenüber mit der Flächensubvention zu tun hat; das kann ich beim Besten Willen nicht erkennen.

Nun gut; wie ich schon sagte : die Flächensubvention der Landwirtschaft ist auch schuld am Fimtot von Dart Vader; und das Otto Walkes immer noch singt...

TM
Unsere Kühe kommen im Frühen Sommer raus. Trockensteher und Rinder kommen auf weiter Entfernte Weiden. Die Kühe kommen nach dem 1. Schnitt auf einen Teil der Ackergras Flächen und können zwischen Boxenlauf- bzw. Stroh Stall wählen. Abends werden sie zum melken wieder reingetrieben. Man merkt das die Kühe ruhiger und ausgeglichener sind. Verletzungen kommen im Stall häufiger vor als auf der Weide. Trotz Weide Haltung haben wir mit die höchste Milchleistung im Kreis. Haben sogar ein paar 100 tausend Liter Kühe- haben auch nicht viele im Kreis. Weidehaltung bei den Kälbern ist leider nicht möglich da mein Großvater der Meinung war das bei uns keine Obstbäume wachsen würden und eine 1,5 ha Streuobstwiese direkt neben dem Hof mit Ahorn und Fichten bepflanzt hat...

BS
 
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TM: Ich bin auf zwei Mikchvieh haltenden Betrieben gross geworden. Was du huer damatisuerst ist ja wirklich der Wahnsinn. Ich habe nach wie vor Kontakt in die Branche mitten in Kuhställe rein. So wie du es für Aussenstehende beschreibst , ist es Bullshit. Und wer spricht hier von Melken auf der Weide ????? Wer Kühe im Sommer ohne schattige Plätzchen auf der Weide kochen lässt, verstösst gegen den Tierschutz. Wenn mancher Landwirt alle Streuobstbäume fällt, um mit seinen Rambomaschinen besser arbeiten zu können , spricht das nicht für den Landwirt.
( Das Huhn in der Legebatterie lebt übrigens auch viel gesünder , und die Eier sind sehr hygienisch. Ich hoffe auch , dass Huhn wusste von seinem Glück , wenn es zu dritt im kleinen Käfig auf Drahgitterboden hockte , mit ausgerupftem Gefieder und aller, wirklich aller, natürlichen Verhaltensweisen beraubt war. )

KZ: Der Begriff wurde auch zu Zeiten der Legebatterien bei Hühnern verwendet.
Ich habe einen Betrieb einen Kilometer vor der Haustüre. Vor ein paar Jahren war von Frühling bis Herbst immer das ganze Wiesental voller grasender Kühe. Jetzt ist dort ein Intensivstall, mit Robotermelkung. Man sieht seit dieser Zeit keine Kuh mehr draussen. Sie bekommt ihre Intensivfutterration nur noch vorgelegt, kann kein Gras mehr rupfen ( wofür der Kiefer ausgelegt ist ) , sieht kein Sonnenlicht mehr und steht nur auf Spaltenboden und liegt in Boxen. ( Robotermelken ist per se nicht schlecht, geht aber auch mit Weidehaltung). Die Kuh wird immer mehr zur Sache, alles Natürliche geht verloren. Konzentration auf Hochleistung , um den Liter Milch für wenige Cent zu produzieren. Ich schäme mich in Grund und Boden, wenn ich an dem Stall vorbei fahre.
 
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Obervörster :

Ja, in der Tat.

Naturschutz bzw. Tierschutz und knallharte Betriebswirtschaft passen nicht zusammen.

Wenn man Betriebswirte an die Sache lässt , kommen solche Sachen dabei raus wie Rodungen des Amazonasregenwaldes
 
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Obervörster :

Ja, in der Tat.

Naturschutz bzw. Tierschutz und knallharte Betriebswirtschaft passen nicht zusammen.

Wenn man Betriebswirte an die Sache lässt , kommen solche Sachen dabei raus wie Rodungen des Amazonasregenwaldes für hoch effizienten Sojaanbau mit Roundup ready Sojabohnen und Legebatterien für Hühner.

Ethik bleibt da auf der Strecke. Der Staat muss hier regulierend eingreifen !!!!! Menschliche Perversion kennt hier sonst keine Grenzen. Ich bin ja schon froh, dass Schweinchen ihre Schwänzchen nur ohne Betäubung amputiert bekommen und due Eier raus geschnitten.
 
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Nee Teufelsmoorer, Dein verteidigen der aktuellen Haltungsbedingungen und die Glorifizierung der modernen Landwirtschaft nerven schon ein bisschen.

Zur Rindviehhaltung:
1. dürfte Weidemelken auch im Teufelsmoor ausgestorben sein und damit auch die kleinen Betriebe mit "Wandertieren" im Herbst.
Sich gegen Weidegang für Milchkühe auszusprechen und von gesunden Kühen nur bei ganzjähriger Stallhaltung zu schreiben ist grenzwertig! Das Alles noch mit "Gefahren" durch die Umwelt zu begründen...
2. ist das Rind ein Steppentier und somit Grasfresser, die stehen nicht so auf Futtermischwagen und TMR rund um die Uhr.
Der Versuchsaufbau wäre recht einfach, Futtertisch eine Seite schmeisst der Futtermischwagen TMR ab und auf der anderen Seite legst Du frische gemähtes( nicht gehäckselt) Gras vor, mal schauen, was passiert...
3. kann man Kälber auch mit Milch tränken statt Palmöl und ähnlichen Schexxdreck, der in MAT vorhanden ist.
4. kann man Weidetetanie auch mit Magnesium vorbeugen
5. Lungenwurm und Leberegel, wohl kaum auf guten Standorten, wo Kühe hingehören
6. Weiss ich nicht mehr;-)
Ob Kühe sich in modernen Kaltställen wohl fühlen, wenn in strengen Wintern die Schexxe auf den Spalten friert und die Kühe mehr rutschen als laufen? Es dürften wohl mehr Kühe auf Spalten verunglücken, als beim Weidegang. Dass ohne die ganzen Modernisierungen die Haltung von vielen Hundert Kühen in einer Anlage wohl nicht möglich wäre, ist eine andere Sicht auf die Dinge, aber dann hätte man vielleicht auch nicht so große Probleme beim Quotenende gehabt?

Als Jäger sehe ich Beweidung als besser für die Natur, das Niederwild, Insekten etc an, als ganzjährige Stallhaltung mit Mähgras und 4 Schnitten und ständig Gülle. Letztendlich denke ich auch gesünder fürs Vieh!

Horrido
 
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Tut mir Leid, Perdixfreund, das klingt mir zu sehr nach DDR.

Nochmal, wenn der Staat nicht reguliert, haben die knallharten Betriebswirte den freien Lauf.
Natur - und Tierschutz würden vollkommen auf der Strecke bleiben . Und das sah man in der Vergangenheit und sieht es auch momentan noch. Da kommen dann genug perverse Erfinder auf den Markt, die betäubungsloses Enthornen, betäubungsloses Kastrieren und betäubungsloses Amputieren von Schwänzen, 5 Wochen Kastenststand für Sauen und Legebatterien für Hühner und Schnabelbrennen für Hühner in die Welt setzen. Knallharte Betriebswirte gibt es da viele, und menschliche Abründe kennen keine Grenzen, die das System bedienen. Man verstümmelt sich die Tiere betäubungslos für betriebswirtschaftliche Effizienz zurecht.
Genauso im Ackerbau, jeder Feldrand und jedes Heckenstück zu viel wurde und würde wegen der betriebswirtschaftlichen Effizienz geopfert.

Im Extremfall fallen dann Regenwälder für Sojaanbau und Palmölproduktion zum Opfer. Das Ganze mit Spritzmitteln ohne Ende produziert. Das hat man davon, wenn man Betriebswirten freien Lauf lässt. Tierschutz, Ethik, und Naturschutz gibt es da nicht. Nicht mal der Verbraucher wäre sicher, wenn der Staat nicht wenigstens Grenzwerte für toxische Stoffe einräumen würde. Knallharte Betriebswirte würden uns wegen des Gewinns knallhart vergiften.

Würde hier der Staat bei Natur- und Tierschutz verbindliche Standards schaffen, würde morgen das Volk nicht auf die Strasse gehen, und für eine Abschaffung dieser protestieren !
 
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Zu den Milchkühen: eine dominierende Haltung auf Spaltenboden ist Widernatürlich für die Hufe der Tiere. Hufkrankheiten sind die Folge. Und das sieht man in Boxenlaufstellen zur Genüge. Die Kuh ist an weichen Weideboden angepasst, nicht an Betonspalten.
 
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Nochmal, wenn der Staat nicht reguliert, haben die knallharten Betriebswirte den freien Lauf.
Natur - und Tierschutz würden vollkommen auf der Strecke bleiben . Und das sah man in der Vergangenheit und sieht es auch momentan noch. Da kommen dann genug perverse Erfinder auf den Markt, die betäubungsloses Enthornen, betäubungsloses Kastrieren und betäubungsloses Amputieren von Schwänzen, 5 Wochen Kastenststand für Sauen und Legebatterien für Hühner und Schnabelbrennen für Hühner in die Welt setzen. Knallharte Betriebswirte gibt es da viele, und menschliche Abründe kennen keine Grenzen, die das System bedienen. Man verstümmelt sich die Tiere betäubungslos für betriebswirtschaftliche Effizienz zurecht.
Genauso im Ackerbau, jeder Feldrand und jedes Heckenstück zu viel wurde und würde wegen der betriebswirtschaftlichen Effizienz geopfert.

Fast alle Punkte, die du hier nennst, sind verboten und rein hypotetisch. Dadurch das du diese Phrasen immer und immer wiederholts werden sie nicht richtiger aber deine Hetze gegen die Bauern und die Landwirschaft kannst du damit weiterfuehren. Wirklich arm wie du diskutierst

Im Extremfall fallen dann Regenwälder für Sojaanbau und Palmölproduktion zum Opfer. Das Ganze mit Spritzmitteln ohne Ende produziert. Das hat man davon, wenn man Betriebswirten freien Lauf lässt. Tierschutz, Ethik, und Naturschutz gibt es da nicht. Nicht mal der Verbraucher wäre sicher, wenn der Staat nicht wenigstens Grenzwerte für toxische Stoffe einräumen würde. Knallharte Betriebswirte würden uns wegen des Gewinns knallhart vergiften.

Ich wusste gar nicht das die deutschen Regenwaelder, gefoerdert mit den von dir genannten Subventionen, abgeholzt werden/ wurden.


Würde hier der Staat bei Natur- und Tierschutz verbindliche Standards schaffen, würde morgen das Volk nicht auf die Strasse gehen, und für eine Abschaffung dieser protestieren !

Um den Staat, von den du ja ein Teil bist, dazu zu bringen, musst du nur zu Wahl gehen. Und warum meinst du vil "das Volk" den Tierschutz abschaffen?

Wenn deine oben genannten Behauptungen stimmen und du aus Bauernfamilien stammst, in oder mit der Landwirschaft arbeitest/ zu tun hast, stelle ich mir Familienzusammenkuenfte und Feiern bei dir recht interessant vor.

tømrer
 
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Klasse, zwei Tage auf Jagd gewesen, und schon kommt die Diskussion in Gang !

Was Herr Backhaus mit seinem Plan - recht vorsichtig - aufgreift, sind doch folgende Erkenntnisse :

1. Die Landwirtschaftssubventionen kosten einen Haufen Geld
2. Trotz der Subventionen mussten und müssen viele kleine Familienbetriebe aufgeben
3. Ein großer Teil der Subventionen kommt nicht bei den (Klein-)Landwirten an, sondern bei Großgrundbesitzern, Agrarkonzernen und Grundstücksspekulanten
4. Durch die Flächenprämien hat sich der Trend zu monotonen Agrarwüsten noch beschleunigt
5. Das jetzige Subventionsprogramm hat zu einem enormen Artensterben beigetragen

Warum sollen wir als Steuerzahler weiterhin ein solch irrwitziges System unterstützen ?

A. Billige Lebensmittel - kein Argument, die Deutschen sind zu 50% übergewichtig
B. Autarkie-Streben - kein Argument, Futtermittel und Treibstoffe müssen importiert werden (von der Importabhängigkeit des Rest der Industrie ganz zu schweigen)
C. Landschaftspflege - der Treppenwitz der Agrarsubventionen, das jetzige System sorgt genau für das Gegenteil

Ich als Jäger, Umweltschützer, Steuerzahler und Freund vieler Landwirte bin durchaus bereit, weiterhin Subventionen zu zahlen, wenn folgende Bedingungen eingehalten werden :

1. Kleine Betriebe erhalten höhere Fördersätze als große (bei Industriesubventionen ganz normal)
2. Die Subventionen sind an Gegenleistungen gekoppelt (Extensivierung, Brachen, Hecken, Hegebüsche, Feuchtbiotope, etc.)
3. Artgerechte Haltung, wo Tiere mehr als die Hälfte des Jahres im Freien sind
4. Minimierung der Umweltbelastungen (z.B. Stichwort Nitrateintrag ins Grundwasser)
5. Einsatz von Pestiziden nicht vorbeugend zur Ertragssteigerung, sondern nur punktuell, um Massenvermehrungen von Schädlingen zu vermeiden (eine gewisse "Grundlast" an Schädlingen muss die Landwirtschaft tolerieren)
 
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Klasse, zwei Tage auf Jagd gewesen, und schon kommt die Diskussion in Gang !

Was Herr Backhaus mit seinem Plan - recht vorsichtig - aufgreift, sind doch folgende Erkenntnisse :

1. Die Landwirtschaftssubventionen kosten einen Haufen Geld
2. Trotz der Subventionen mussten und müssen viele kleine Familienbetriebe aufgeben
3. Ein großer Teil der Subventionen kommt nicht bei den (Klein-)Landwirten an, sondern bei Großgrundbesitzern, Agrarkonzernen und Grundstücksspekulanten

Defeniere ( Klein-) Landwirten;
Großgrundbesitzer
Grundstücksspekulanten...

Ist ein Kleinlandwirt jemand der unter 1,70 meter groß ist ?

Sind Großgrundbesitzer auch Kirchen; Bundesanstalten und Stiftungen ?

Grundstücksspekulanten also auch die Ehemaligen Betriebe die heute nicht mehr Wirtschaften aber ihre Flächen nun verpachtet haben um so ihre Altersversorgung zu sichern weil gerade dieses System der Verentung der Nutzflächen Eckpfeiler der Landw. Altersversorgung ist ?

Widermal nur Polemik und Phrasen; aber kein Wissen.

TM
 
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1. Kleine Betriebe erhalten höhere Fördersätze als große (bei Industriesubventionen ganz normal)
Hatten wir schon mal... nennt sich " Sterbehilfe"

2. Die Subventionen sind an Gegenleistungen gekoppelt (Extensivierung, Brachen, Hecken, Hegebüsche, Feuchtbiotope, etc.)
Welche Gegemnleistungen bringst du mit deinen Arbeitgeberfreibeträgen; Kinderfreibeträgen; Sparerzulagen;

3. Artgerechte Haltung, wo Tiere mehr als die Hälfte des Jahres im Freien sind

XXX
4. Minimierung der Umweltbelastungen (z.B. Stichwort Nitrateintrag ins Grundwasser)
xxx
5. Einsatz von Pestiziden nicht vorbeugend zur Ertragssteigerung, sondern nur punktuell, um Massenvermehrungen von Schädlingen zu vermeiden (eine gewisse "Grundlast" an Schädlingen muss die Landwirtschaft tolerieren)

Alle dein " Forderungen" zeigen übrigens eines : du hast dich über deinen Forderungskatalog nicht Informiert.
Überhaupt nicht. Du stellst nur zusätzlich Forderungen dvon denen du annimst das sie dir auf Kosten anderer Nutzen würden.

Ich werweise mal auf " Bauer Willi"; der das Rethorisch besser ausdrücken kann als ich :
http://www.bauerwilli.com/subventionen-abschaffen/

Subventionen Abschaffen ?

Ein – zugegebermaßen – nicht ganz einfaches Thema. Aber ein hochbrisantes, weil es auch zu den typischen Schlagworten gehört, mit denen Landwirte immer wieder konfrontiert werden. Was sind Subventionen, warum bekommen wir Landwirte die überhaupt und wäre es nicht besser, sie abzuschaffen? (Wer sich nur für die Abschaffung interessiert, kann gleich zum letzten Kapitel springen, doch der Text davor ist auch nicht uninteressant)

Von der Preisstützung zur Flächenförderung
Seit 1992 hat die EU, angefangen mit dem Getreide und den Ölsaaten, bis hin zu Rindfleisch (und ab 2017 auch bei Zucker), nahezu alle Preissteuerungsmaßnahmen zurückgefahren. 1999 entkoppelte die EU die Agrarförderung von der Produktionsmenge und band sie an die landwirtschaftliche Fläche. Die Überproduktion endete, die erwartete Marktbereinigung blieb jedoch aus. Es gibt immer noch viele kleine Höfe, die aufgrund ihrer Produktionsmenge auf dem freien Markt keine Chance hätten. Die zahlenmäßig meisten Höfe in Deutschland sind nach wie vor Kleinbetriebe mit weniger als 15 Hektar Fläche – um effizient zu produzieren, müssten sie mit 0,45 Beschäftigten auskommen. Deshalb werden viele Betriebe auch im Nebenerwerb bewirtschaftet. Der Bauer klebt halt an der Scholle, so lange es noch irgendwie geht. Und es sind gerade die Kleinbauernhöfe, die die europäische Kulturlandschaft bewahren. Kuhweiden im Alpenvorland, Schafherden in der Lüneburger Heide, kleinbäuerliche Strukturen in den Balkanstaaten – mit dem Ende der Subventionen und einer vollständigen Ausrichtung auf den freien Markt würden dies Landschaften wahrscheinlich schnell anders aussehen. Beim Erhalt der Kulturlandschaft sind wir Landwirte sogar mit den Umweltaktivisten einig. Wir Bauern kämpfen ums Überleben, die anderen um Biotope. Und da kann man sich irgendwie arrangieren.
 
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( 2.Teil... wel die Forensoftware solche langen Trxte immer abwürgt)

Betriebsprämie

Die 2005 eingeführte EU-Betriebsprämie ist nicht mehr an die Produktion gebunden, sondern an die ordentliche Bewirtschaftung der Flächen und an die Einhaltung der hohen europäischen Standards im Tier-, Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz. Die Landwirte werden nach EU-weiten Vorgaben auf die Einhaltung der Standards geprüft (Cross Compliance). Bei Verstößen erfolgen Kürzungen der EU-Direktzahlungen.

Zweite Säule
Ebenfalls 2005 haben sich Europas Staaten darauf geeinigt, neben den Direktzahlungen pro Fläche an die Landwirte auch Geld aus einem Topf für „ländliche Entwicklung“ auszuschütten, die sogenannte Zweite Säule. Das vorrangige Ziel ist hierbei die Sicherung der Zukunft des ländlichen Raums, der insbesondere darauf beruht, dass die Landwirte über die bloße Lebensmittelerzeugung hinaus eine Vielzahl von Gemeinwohldienstleistungen erbringen. Die gezahlten Gelder sollen die Kultur und die Umwelt des ländlichen Raums bewahren. Hierzu zählen eine separate Förderung des Bio-Landbau, Hilfestellung bei der Umstrukturierung von Kleinbetrieben und kostengünstige Darlehen für Junglandwirte. Auch Maßnahmen zur Erforschung und dem Wissenstransfer von klimaschonenden und emissionsarmen Produktionsverfahren sollen gefördert werden.



Welche Direktzahlungen gibt es?
Basisprämie – um die Kostennachteile gegenüber der Konkurrenz in Billigländern auszugleichen. All unsere schönen Bestimmungen zum Umwelt- und Tierschutz verteuern die Produktion in Deutschland. Das soll ausgeglichen werden, um Wettbewerbsfähigkeit überhaupt zu ermöglichen.
Greening-Prämie – für Anbaudiversifizierung, ökologische Vorrangflächen, Brache und noch einiges mehr. Biobetriebe bekommen die Greening-Prämie automatisch, ohne Nachweis und einen Ökoaufschlag noch dazu.
Umverteilungsprämie – als verstärkte Förderung für kleinere, flächenarme Betriebe. Das ist ein Zuschlag für die ersten Hektare (50 € für die ersten 30 ha und 30 € für die nächsten 16 ha). So bekommen kleinere Betriebe auf den Hektar gerechnet mehr als größere. Und schließlich noch die
Junglandwirteprämie, die für Hofnachfolger gezahlt wird. Aber das ist glatte Bestechung.

Diese ganzen Ausgleichszahlungen machen meist zwischen 10% und 40% des Betriebseinkommens aus. Gerade bei kleineren Betrieben ist der Anteil höher als bei den Großen, und je extensiver ein Betrieb wirtschaftet, umso größer ist der Anteil der Zahlungen am Betriebseinkommen. Bei etlichen Biobetrieben überschreiten die Zahlungen sogar den Betriebsgewinn. Ohne Förderung würden sie einfach Miese machen. Und das ist auch ein Grund, warum ich bisher nicht auf Bio umgestellt habe: ich würde finanziell noch abhängiger von staatlichen Transferleistungen. Und das will ich aus vielerlei Gründen nicht.

Auf die Direktzahlungen zu verzichten ist heute für mich schwierig. Man hat uns ja mit diesen Zahlungen gefügig gemacht, quasi angefüttert und das über Jahrzehnte. In meinem relativ kleinen Betrieb von 40 ha machen diese Zahlungen rund 30% meines landwirtschaftlichen Einkommens aus. Vor Steuern. Denn es wird ja gerne vergessen, dass diese Einkommen aus Transferzahlungen ja auch versteuert werden müssen. Von daher sind die im Internet veröffentlichten Zahlungen ja brutto und, je nach Steuersatz, gehen die fast vollständig wieder in die Staatskasse zurück.
 

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