Der Backhaus-Plan - Agrarwende jagdfreundlich ?

Registriert
16 Mrz 2008
Beiträge
7.586
Waidmannsheil!

Es geschehen ja manchmal noch Zeichen und Wunder. Da hat sich wirklich einmal ein Politiker zusammen mit Fachleuten die Agrarpolitik angeschaut und festgestellt, dass das alles viel kostet und wenig bringt.

Mecklenburgs Agrarminister Till Backhaus stellt einen Plan zu einer neuen EU-Agrarpolitik vor :

https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/der-backhaus-plan-id18496486.html

Unbedingt lesen, da wird vieles, was wir hier im Forum schon immer kritisiert haben, angesprochen.

Gruß, WB
 
Registriert
4 Mrz 2007
Beiträge
8.986
Gedanklich zu befürworten. Aber es fehlen die Details! :roll:
 
Registriert
16 Mrz 2008
Beiträge
7.586
Bakchausplan stösst bei Landwirten auf Skepsis :

https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/wirbel-um-backhaus-plan-id18505996.html

Backhaus hatte vorgeschlagen, statt einer pauschalen Direktbeihilfe von bisher 272 Euro je Hektar künftig nur noch eine Grundprämie von 100 Euro zu zahlen, die aber durch Extrahilfen für Junglandwirte, kleine Betriebe, Tierhalter, benachteiligte Gebiete und verschiedenste Agrarumweltmaßnahmen aufgestockt werden – Quelle: https://www.svz.de/18505996 ©2017
 
Registriert
16 Mrz 2008
Beiträge
7.586
Hier mal direkt aus der Pressemitteilung des Ministeriums :

https://www.regierung-mv.de/Landesr...33495&processor=processor.sa.pressemitteilung
Das Wesentliche an dem Modell ist eine Neustrukturierung des bisherigen 2-Säulen-Modells. Alles, was auf der landwirtschaftlich bewirtschafteten Fläche geschieht, kann dabei über eine NEUE Erste Säule honoriert werden.
In der NEUEN Zweiten Säule verbleiben die Förderung aller investiven Maßnahmen und der ländlichen Entwicklung sowie die Förderung des auf besondere Areale beschränkten Vertragsnaturschutzes.
Die NEUE Erste Säule setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:

  1. Eine einheitliche Grundprämie von 100 €/ha. Sie ist Ausdruck der Anerkennung der durch europäische Rahmenbedingungen gegebenen höheren sozialen und ökologischen Standards gegenüber dem Weltmarkt.
  2. Zusätzlich zu diesem Grundprämienbudget erhalten die Mitgliedstaaten als Zuschlag zu ihrer nationalen Obergrenze 3 Prozent für die Förderung von Junglandwirten und von 10 Prozent zum Grundprämienniveau für die Förderung von kleinen bäuerlichen Betrieben. Damit reagiert der Vorschlag aus Mecklenburg-Vorpommern auf die agrarstrukturellen Gegebenheiten in Europa.
  3. Für die nach EU-Kriterien festgelegten benachteiligten Gebiete wird einheitlich eine Prämie von 25 €/ha gezahlt.
  4. Für Rinder, Schafe und Ziegen wird auf der Grundlage des bestehenden Tierbestandes den Mitgliedstaaten ein Budget für eine Tierprämie in Höhe von 70 € je Tier (Raufutterverzehrende Großvieheinheit, RGV) bereitgestellt, betrieblich max. 2,0 RGV/ha.
  5. Honorierung ökologischer Zusatzleistungen, die deutlich über den Ausgleich von betrieblichen Aufwendungen hinausgeht.
Die ganze Broschüre gibt es hier :
https://www.regierung-mv.de/serviceassistent/_php/download.php?datei_id=1595326
 
Registriert
29 Sep 2013
Beiträge
4.409
Natürlich stößt das auf Skepsis vieler Landwirte:

Anstatt für gezielet Fördermaßnahmen Geld zu bekommen, lebte es sich doch für einige Großagrarier bisher ganz gut:

Zitat: ".....statt einer pauschalen Direktbeihilfe von bisher 272 Euro je Hektar".


(unsere Steuergelder)


Da fällt mir der Begriff Sofamelker ein. Den es zu Zeiten der Milchquote durchaus gab.

Ich bekomme jetzt bestimmt wieder einen auf den Deckel aus einem Lager.....( ich denk an euch, wenn ich meine nächste Umsatzsteuer mache, versprochen ) :bye:


 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
26 Okt 2017
Beiträge
690
Vom Prinzip ein guter Ansatz... ABER die kleinen Betriebe würden wieder nicht verschont werden weil auch ihnen das Geld aus EU fehlen würde auf welches sie angewiesen sind! Und ich bezweifle das bäuerliche Betriebe mehr bekommen würden als jetzt. Wenn es nur noch Geld für Vertrags-Naturschutz und die Förderung von BIO geben würde, würde zum einen bei den kleinen Betrieben die Fläche fehlen und die BIO Landwirtschaft "Übersubventioniert" werden...dies wäre nicht zu begrüßen da es ja scheinbar gegen den willen des Volkes ist (Wer kauft den BIO?...so gut wie niemand weil es ja Geld kost...wenn die deutschen eine Agrawende wollen, dann sollen sie gefälligst auch "gute" Produkte kaufen und nicht über die Landwirtschaft herziehen...sie haben es selbst in der Hand...bei einem guten Preis für die Landwirte wären überrings auch die Flächen-Prämien überflüssig und all das liebe Geld (oder zu mindestens ein Teil davon) könnte in den Vertrags Naturschutz gesteckt werden...)
Für Lebensmittel müssen wir sowieso bezahlen! Entweder über Steuern oder im Supermarkt...WAS das beste ist muss jeder selbst entscheiden!!!

WMH
BS
 
Registriert
29 Sep 2013
Beiträge
4.409
So, wie es momentan läuft und auch in den letzten Jahren lief , sollte jeder Aussenstehende, der Steuern erwirtschaftet, zum Himmel schreien. Da wird mit der Giesskanne pauschal pro Fläche Geld ausgeschüttet, auch wenn dort intensivst gegen Landschaftsbild und Natur gewirtschaftet wird. Wird Biogas angebaut , kann man mit dem Kopf schütteln. Werden Lebensmittel angebaut , landet ein Grossteil in der Produktionskette auf dem Müll oder landet für wenige Cent im Supermarktregal.

Wenn ein Liter Milch so teuer ist, wie ein Liter stilles Wasser, dann läuft da gewaltig was schief, richtig gewaltig . :no:

Abgesehen davon , dass es keine Marktwirtschaft ist und nie war, sondern reine Planwirtschaft , dürfen wir uns über die ausgeräumte monotone Feldflur nicht beschweren. Wir alle zahlen es jeden Tag mit unseren Steuern. Das tun wir anscheinend sehr gerne, denn das Volk beschwert sich nicht wirklich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
29 Sep 2013
Beiträge
4.409
Man mache mal ein Interview in einem grösseren Fitnessstudio. 50% Prozent der Mitglieder gehen dort hin, um Pfunde zu verlieren, weil sie mit Kohlenhydraten und Fetten übersättigt sind. Wir nehmen Summa summarum von einigen Nährstoffen zu viel auf. Fette und Kohlenhydrate sind einfach zu billig in Deutschland.

Sollte man jetzt dankbar sein, dass die Landwirte das so spottbillig produzieren ? Oder doch lieber weniger intensiv , und dafür etwas teurer ?


Rein energetisch verpuffen die vollgefressenen Kohlenhydrate und Fette aus dem Bierbauch in der Luft , wenn sie an den Fitnessstudiogeräten oder im Park beim Joggen verbrannt werden. Auch so gelangt der Weizen vom Acker in den Müll, nicht nur, wenn der Supermarktbäcker die Brötchen vom Vortag entsorgt....wenn mit der Muskelenenergie wenigstens ein Stromkraftwerk angetrieben würde.

Ich weiss , harte Worte , aber mal drüber nachdenken. :roll:

Dass wir uns nicht missverstehen, ich bin durchaus dafür, dass ein Landwirt zu den Besserverdienern gehören sollte. Mich stört nur das Verteilungsmuster der öffentlichen Gelder momentan , und die Konsequenzen daraus für Mensch und Umwelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
26 Okt 2017
Beiträge
690
Man mache mal ein Interview in einem grösseren Fitnessstudio. 50% Prozent der Mitglieder gehen dort hin, um Pfunde zu verlieren, weil sie mit Kohlenhydraten und Fetten übersättigt sind. Wir nehmen Summa summarum von einigen Nährstoffen zu viel auf. Fette und Kohlenhydrate sind einfach zu billig in Deutschland.

Sollte man jetzt dankbar sein, dass die Landwirte das so spottbillig produzieren ? Oder doch lieber weniger intensiv , und dafür etwas teurer ?


Rein energetisch verpuffen die vollgefressenen Kohlenhydrate und Fette aus dem Bierbauch in der Luft , wenn sie an den Fitnessstudiogeräten oder im Park beim Joggen verbrannt werden. Auch so gelangt der Weizen vom Acker in den Müll, nicht nur, wenn der Supermarktbäcker die Brötchen vom Vortag entsorgt....wenn mit der Muskelenenergie wenigstens ein Stromkraftwerk angetrieben würde.

Ich weiss , harte Worte , aber mal drüber nachdenken. :roll:

Dass wir uns nicht missverstehen, ich bin durchaus dafür, dass ein Landwirt zu den Besserverdienern gehören sollte. Mich stört nur das Verteilungsmuster der öffentlichen Gelder momentan , und die Konsequenzen daraus für Mensch und Umwelt.

Das Beispiel finde ich äußerst unpassend zumal die wenigsten mit Bierbauch ins Fitness Studio gehen! Willst du jetzt auch Fitness Studios verbieten?!...du hast Ideen...manchmal ist es ein Rätsel was in dir Vorgeht...das wir an Überfettung leiden stimmt da gebe ich dir Recht ist aber keine Schuld der kleinen Bauern sondern ehr der Politik...
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.619
Bei der Pauschalausschüttung p.a. von ~120000 € musste ich schon schlucken...

Wie rechtfertigt sich das? Sind die laufenden Kosten für einen landwirtschaftlichen Betrieb so hoch? Wenn ja, dann rechnet sich der ja niemals und wenn nicht, dann wird Geld ohne Leistung vergeben...

Demzufolge ist eine Änderung des Systems zu begrüßen...
 
Registriert
13 Sep 2012
Beiträge
4.989
Bakchausplan stösst bei Landwirten auf Skepsis :

https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/wirbel-um-backhaus-plan-id18505996.html

Backhaus hatte vorgeschlagen, statt einer pauschalen Direktbeihilfe von bisher 272 Euro je Hektar künftig nur noch eine Grundprämie von 100 Euro zu zahlen, die aber durch Extrahilfen für Junglandwirte, kleine Betriebe, Tierhalter, benachteiligte Gebiete und verschiedenste Agrarumweltmaßnahmen aufgestockt werden – Quelle: https://www.svz.de/18505996 ©2017

Zerlegen wir mal...

die 272 Euro/ha Prämie sind edr Satz der Überall in Europa gilt.

Wen er die auf eine Grundprämie vonb 100 € senken will...
und den auf
Junglandwirte,
kleine Betriebe,
Tierhalter,
benachteiligte Gebiete
und verschiedenste Agrarumweltmaßnahmen
aufgestockt werde

bedeutet das nichts anderes als :

Divide at impera

Teile und Hersche.

und getreu des Sozialismus :

Es kann nicht sein das ein Unternehmer selber Entscheidet.

Noch mehr Enteigenen; noch mehr den Besitz des Eigentum entziehen;
noch mehr Bürokratismus und Verwaltung ( da lassen sich Soziels am besten unterbringen : sind Beschäftigt und richten erstmal wenig Schaden an., den einer muß ja übrig bleiben um den Mist zu bezahlen.

BTW : die geplanten 100 €/ha Grundprämie würden nicht mal ausreichen um die Kosten die durch Nationale alleingänge den Landwirten aufgebrummt werden; abzugelten.
Kosten die es im Internationalen Vergleich so nicht gibt;
aber dann zu Vergleichbaren Preisen Produziert werden soll ( zu Preisen wie in Griechenland Produzieren zu Kosten in Deutschland...)

Die höheren Kosten haben wir z . Im Steuer- unf Abgabenrecht ( na; wer in EU erhebt auf Ldw Nutzflächen eine Ertagsunabhängiege Steuer ? Hier nennt sich das Grundsteuer A..)
Pflichtmitgliedschaft der Kammern ( Welche Berufsgruppe zahlt die Behörde; die sie Kastriert selber ? )
und dann soolche " Sinnvilen Dinge " wie Kosten der Düngermittelverordnung; Wasser- und Bodenschutzgesetze; Tierschutzlabels; Verbringungsverordnung; Betriebssicherheitsverordnung;
DVGW;Steuerrecht; Pflanzenschutzrecht; bis hin zu Maschienebaurichtlienien; Baurecht; Raumordnungsrecht und ( Aufzählung mit Sicherheitz nicht abschleisend) des Deutschen liebstes Kind : Natiuschutzrecht.

Von Wegen : Wettbewerbsgleichheit...


Jagdlich wird dieser Änderungsvorschlag NUll bringen.

TM



[h=1][/h]
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
129
Zurzeit aktive Gäste
674
Besucher gesamt
803
Oben