Hört man öfter, aber ist natürlich quatsch. Du kannst auch als lof Unternehmer im Rahmen der Gesetze machen was du willst, darfst aber nicht erwarten dafür Geld vom Staat/EU zu bekommen. Das bekommt man nur wenn man macht was die wollen, sonst wäre es wohl kaum als Steuerungselement der EU-Agrar-Politik zu bezeichnen.
Nein; kann ich nicht.
Grünlandumbruch ?
Viehbeisatzdichte?
Bewirtschaftungsauflagen bis hin zu Fruchtfolgevorschriften ?
Da bringst du ja die besten Beispiele. Daher sagte ich, du du kannst im
Rahmen der Gesetze machen was du willst. Flächen die unter das Umbruchverbot fallen und maximale Viehbesatzdichten gibt und gab es auch unabhängig von der EU-Förderung! Das Argument läuft also ins Leere.
Ebenso muss sich auch jedes andere Unternehmen an die geltenden Gesetze halten.
Die Landwirtschaft ist wieder der einzige Sektor der sich einbildet er hätte allein dafür schon eine Förderung verdient.
Nur kann sich jeder Produzierende Betrieb seinen Standort suchen.
Landwirtschaft ist Flächen-gebunden und daher vom Standort nicht Flexibel.
Kein Handwerker kann mal so eben seinen Betriebsstandort an einen anderen Ort mit weniger Auflagen verlegen. Es ist schlicht weltfremd so zu argumentieren.
Landwirtschaft Produziert jedoch kein Marktfähiges Endprodukt ( ausser bei Biogas : Strom und Wärme..) sondern ein von der Herkunft und daher nach dem Gesetz des günstigstem im Einkauf jederzeit austauschbar...
Na und?! Auch mit einem marktgängigen Produkt steht man "nach dem Gesetz des günstigsten Einkauf" jederzeit im Konkurrenz zu anderen Produzierenden. Gilt also wieder für jede Branche. Auch hält dich niemand davon ab aus den Feldfrüchten ein endverbraucherfähiges Produkt zu machen.
Ich muss Erträge erzieheln. In dt/to pro ha; in l Milch pro Kuh; in kg Fleisch pro Schwein... x € pro to; l; kg; dt; Stück... und sonstige Erträge; die Rechtmäßig zu Erzieheln sind. Direktzuwendungen gehören dazu... würde ich darauf Verzichten; würde ich meine Konkurenzfähigkeit National und International schwächen und meine Fähigkeiten Nachhaltig weiter wirtschaften zu können vermindern weil ich meine Wirtschaftsleistung verringere und Verluste Produziere.
Das Fatale : die Summe der Beihilfen ist höher als die Summe der erzielten Gewinne... also ohne diese Beihilfen kein Einkommen.
Wieweit wärst du bereit zu Arbeiten wen du dafür kein Lohn; Gehalt; Sold; Einkommen erzielst ? Vermutlich wenig..
Jeder muss Erträge erzielen und kostendeckend Arbeiten, wenn du deine Arbeitskraft mit einpreist muss du aber nicht zwangsläufig Gewinn machen und könntest trotzdem leben (ist aber ein anderes Thema).
Ich kritisiere auch mit keinem Wort, dass die vorhanden Fördermöglichkeiten ausgereizt werden und werfe niemandem vor die Subventionen zu nutzen.
Darum geht es in dieser Backhaus-Diskussion doch gar nicht.
Du wärst ja dumm wenn du freiwillig darauf verzichten würdest.
Es geht darum das die Ziele schlichtweg nicht erreicht werden. Du sagst selbst, dass es nicht für mehr Wettbewerbsgleichheit gesorgt hat. Muss man sich nicht sogar fragen, ob nicht wieder mehr Chancengleichheit herrschen würde, wenn man die Förderungen gänzlich Abschaffen würde?
Definiere bitte mal den Maßstab der Erfolgsparameter.Woran willst du Erfolg bemessen und Beurteilen ?
Biodiversität und bspw. auch die Luft- und Wasserqualität sind sehr wohl und sehr gut messbar. Gerade Biodiversität und Wasserqualität sind durch hauptverschulden der Landwirtschaft im Keller.
Wieso redest du immer nur über Geld und Einkommen. Der Bürger ist mit seinem Steuergeld doch nicht dafür verantwortlich das die Landwirte ein Auskommen haben. Es gibt genug andere Branchen in denen prekäre Einkommensverhältnisse herrschen. Die Landwirtschaft mit ihrer selbstverschuldeten Überproduktion hat doch keinen Sonderstatus verdient.
Als Bürger finde ich es akzeptabel die Förderungen mit meinen Steuergeldern zu subventionieren wenn Umwelt- und Naturschutz im Fokus stehen. Aber doch nicht das Einkommen des Landwirts.
Falsch. wen niemand mehr von einem System Nutzen hat; dann wird langsam niemand mehr da sein.Dann wird das Still in Bundesdeutschen Dörfern... weil dann nur nach Flächenbewirtschaftung Exterritorial erfolgt... mit Tiefladerpersonal aus dem Osten; für Konzerne an der Wallstreet; London; Luxenburg oder Peking. Ohne Verantwortung und Bezug zur Region.
Na prima. Dann müsstest du dich über die Reform doch freuen. Denn die soll ja dafür sorgen, dass das System wieder einen größeren Nutzen bekommt. Dann wächst automatisch auch der Rückhalt in der Bevölkerung. Bislang merkt man nämlich nichts von den Unsummen die da verpulvert werden.
Und ob die dann Kritische Stimmen überhaupt noch wahr nehmen... das wage ich dann mal zu Bezweifeln.
Den Betrieb meiner Vorfahren konnte ich bis 1746 Lückenlos Zurück Verfolgen. Ich war der letzte der auf den Flächen noch Ackerbau und Viehwirtschaft betrieben hat; die nächste Genration wird nicht mehr in der Landwirtschaft arbeiten und Bestehen.
Ist mir zuviel Pathos.
Ich konkurriere in meiner Branche jetzt schon global mit absoluten Niedriglohnländern wie Indien und China. Das du dank EU-Agrar-Protektorat nun schon an der Konkurrenz zum griechischen Landwirt zu scheitern drohst ringt mir wenig Mitleid ab. Die Bäckerei in meiner Familie die eine fast ebenso lange Zeit zurück verfolgt werden kann, ist schon von meiner Generation nicht mehr zu halten gewesen. Mit EU-Fördergeldern wäre es sicher noch weiter gegangen. Dafür hätte ich mich auch großzügig an die Gesetze gehalten.