Infos zum Krieghoff Neptun Drilling

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Obwohl Krieghoff den Neptun fast 100 Jahre - eigentlich waren es wohl 104 Jahre - lang gebaut hat, finde ich kaum Infos dazu.

Auch das neue Klups Buch, das ich an sich viel zu teuer finde, hat zwar schöne Fotos und ein paar ganz interessante Infos, aber zu diesem Thema steht da nahezu nix.

Ich weiß, daß es verschiedene Versionen gab, so lassen sich z.B. beim Neptun Primus die Seitenschlosse von Hand und ohne Werkzeug heraus nehmen.

Es liegt auf der Hand, das über die laaaaaaaaange Zeit alle möglichen Arten von Gravuren, Schaftverschneidungen, Pipaundpo gab.

Die Waffe seien als "klassische" Drillinge (einmal Kugel unten, zweimal Schrot oben), Doppelbüchsdrillinge (zweimal Kugel oben, einmal Schrot unten), aber auch als Büchsendrilling und Flintendrilling gebaut worden.

Aber was muß man eigentlich über diese Waffen wirklich wissen?

Wie stellt man z.B. den vorderen Abzug ein und geht das überhaupt?

Wer kennt sich zu diesem Thema theoretisch und praktisch aus und teilt sein Wissen?
 
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So ganz eingängig ist mir Deine Fragensammlung noch nicht, aber um mit der zweitletzten zu beginnen

"Wie stellt man z.B. den vorderen Abzug ein und geht das überhaupt?"

ein Bild einer vor einiger Zeit mal bei eGun ein gestellten Waffe:



Der vordere Abzug bedient - fast Standard beim Drilling - den rechten Schrotlauf und den Kugellauf, wenn dieser gespannt wurde.
(der hintere bedient den linken Schrotlauf). Die kleine Stellschaube an der Hinterkante des vorderen Abzugs bedient die Stecherempfindlichkeit.
Reindrehen (= mit dem Uhrzeiger) bedeutet höhere Stecherempfindlichkeit...ist aber einfaches 1x1 der Jägerausbildungskurse.
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Weitere Fragen bitte spezifizieren, Deine Formulierung: " Aber was muß man eigentlich über diese Waffen wirklich wissen?"
kann Dir nur einer erklären: Du selbst;-)

Wandersmann
 
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...und Du weißt nun, "wie der vordere Abzug einzustellen ist" (Stecher)

Dazu erkennst Du unschwer den separaten Kugelschloss-Spannschieber auf der Scheibe mit seiner Spiralfeder und die 2 von Hand herausnehmbaren Seitenschlosse, aufwendig konstruiert und auch mit "unverwüstlichen" Spiralfedern. Dieses Krieghoff-Schloss zeigt einerseíts eine Anordnung der Abzugsrasten ganz oben am Schlagstück und am langen Ende des Auslösehebels, was butterweiche und dennoch sichere Abzuge erlaubt, andererseits den aus H&H-Schlossen bekannten "Krückstock" einer Sicherungsfangstange - vergleichbar dem berühmten S&S-Seitenschloss der vorletzten Jahrhundertwende, an dem vorübergehend auch noch solche "Krücke" eingebaut wurde, obwohl nicht nötig - wahrscheinlich aufgrund der Nachfragen Angelsächsischer Importeure(?).
Das Kugelschloß ist demgegenüber - leider als abzugstechnisch ungünstiges Blitzschloss - auf dem Schloßblech montiert.

Auch daß es sich um die klassische Drillingsgarnitur handelt - 2x Schrot on top - ist erkennbar am starken Profil des sichtbaren Schrotlaufes.

Dazu die schottische Fischhaut - ein Hinweis auf die Zeit, in der dieser Drilling gebaut wurde: Anfang 70er "der Hit" - und damit hat man schon eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit in der langen Geschichte der Krieghoff-Drillinge: Gebaut nicht mehr im Stammwerk Suhl, sondern in der "neuen Heimat" nach dem Kriege in Ulm.
So mal als Einstiegshilfe bei solchen Betrachtungen formuliert...

Viel Spaß an kombinierten Kipplaufwaffen wünsche ich - ein weites Feld für den Interessierten.
Wandersmann
 
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Kauf Dir das Buch "Der Drilling" da ist ein ganzes Kapitel über Krieghoff Drillinge drin und auch der Neptun Primus genau beschrieben.
 
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Ich finde, da sind reichlich Infos drin. Was willst Du denn noch über dieses Modell wissen?
 
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Nach meinem Kenntnisstand ist der Neptun von 1904 bis 2008 gebaut worden.

In dieser Zeit muss es doch zahlreiche technische Änderungen gegeben haben.
 
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alle Jagdwaffen die in Ulm gebaut wurden ( auch der Neptun/Primus) waren im Vergleich zu den Qualitäten aus Suhl einfach Oberschrott. Ein Neptun aus Suhl = Zeugnis bester deutscher Büchsenmacherkunst

Bye R-M
 
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Na ja, es gab durchaus mehr wie Krieghoff zur Suhler Zeit, in vergleichbarer Qualität- oder besser.
Am Krieghoff - Hype ist bei ernsthafter Betrachtung nicht viel dran.
 
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@ Habermann:

Nun leg Dich nicht mit dem rüden Mann an, schon sein Ton verrät "auf Krawall gebürstet sein" - und da wendet man sich besser ab.

und @ Streichelzoo:

Was erwartest Du denn? Sollen wir Dir hier alle Änderungen im Verlauf der Neptun Produktion auflisten mit Pro und Kontras?
Kauf Dir das von Heidegirl erwähnte Einsteigerbuch, kauf Dir weiter Bücher zu Krieghoff - hier schon öfters aufgelistet, siehe Suchfunktion, geh ins Internet, Stichworte "Krieghoff, Neoptun, Drilling", dort findest Du genügend Verweise in weiterführende Literatur; geh in die relevanten Museen...kurz: wenn es Dich wirklich interessiert, steig ein!
Und wenn dann noch Fragen auftauchen, wird Dir möglicherweise ein Forist weiterhelfen können.

Wandersmann
 
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Das Buch hab ich seit es erschienen ist, jedenfalls das Neue.

Ich mache kommendes Jahr mal die Werksbesichtigung in Ulm, da gibt es sicher weitere Infos.
 
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@ Habermann # 11

Weisheit des Alters oder starkes Nervenkostüm?
An einem Übermaß an Toleranz wird's wohl eher nicht liegen.:bye:
 
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@ Streichelzoo:

Die Werksbesichtigung ist sicher interessant, aber zur Historie - speziell zu einzelnen Waffen - wirst Du wahrscheinlich wenig erfahren, außer der Geschichte vom Wegzug aus Suhl und Neuanfang in Ulm.
Viel Spaß dennoch!
Zumindest bekommst Du einen Eindruck, wie eine Waffe entsteht und auch über einzelne "traditionelle" Fertigungsschritte.

Wandersmann

Anhang anzeigen 55928
 
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Eine Besichtigung bei Merkel und anschliessendem Besuch im Suhler sowie ZM Museum ist auch sehr zu empfehlen.....
 

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