Holz-Vorderschaft versteifen

Registriert
10 Jan 2013
Beiträge
8.074
Das Holz taugt nix, ist nicht lange genug abgelagert.
Blaser R 93! Glaub du nicht das DAS Holz lange genug gelagert hat?

Wenn sich das ganze Teil verzieht weiss ich nicht obs nur an der Oberflächenbehandlung liegt.

Ja, das tut es. Der R93 Schaft ist geteilt.

Ordentlich geölt muss es natürlich auch sein, gern wird dabei der Laufkanal vergessen.

Richtig Cast. Und da ist es egal ob auf das Gewehr Zoli, Blaser oder Sako steht. Die letzten 30 Jahre ist kaum eine Waffe "richtig" geolt von die Fabrikk gekommen.
Die Mischung von tømrer, Alkanawurzel dient nur zum einfärben des Öls, es wird rötlich. Sikkative sind nicht nötig, das trocknen dauert eben länger.

Nur die Alkanwurzel gibt die Farbe, weil ich dunkel Schafte mag. Die Sikkative benutze ich weil ich irgendwann meine Waffen wieder benutzen moechte. Die "Haertezeit", Umwandlung von Leinol in Linoxin kann Monate dauern. So viel Gedult habe ich nun auch nicht.

Ich würde mit etwas Balsamterpentin verdünnen, damit es besser einzieht.

Veraendert das Balsamterpentin die molekulargrosse von Leinoel. (Ich habe gelesen was "Dick" schreibt)
Wir sind sicher einig, dass das oel nur in die Holzporen eindringt. Deren Groesse ist bei Harthoelzer sehr gleich. Denk einmal ueber diese Idee nach.

Leinol, kaltgepresst, mit oder ohne Alkanwurzel, je nachdem wie dein Geschmack ist, mit der Håndballen in das Holz "einmassieren bis es richtig varm in die Hånd wird. Nur ganz wenig Oel nehmen. So den ganzen Schaft behandeln. Die Fischaut mit eine Zahnbuerste von Oel reinigen.
2-3 Stunden Kaffe trinken oder Te, was du lieber magst, mit ein Lappen das restlige Oel entfernen. Den Lappen in den Ofen werfen oger in ein Glas mit Dekkel, wegen moegliche Selbstanzuendung.
Am naechsten Tag genau das gleiche. Und immer weiter bis du merkst das dein Schaft kein Oel mehr aufnimmt. Nun nochmals 1 (ein) Tropfen Sikkativ und Oel mischen, auf dem Schaft und den ganze Schaft so behandel wie zufor.
Wie Cast geschrieben hat, den Laufkanal nicht vergessen. Wenn du das ein Mal richtig gemacht hast, musst du nun vor Jaktsaisong nur einmal mit etwas Leinoel dein ganze Schaft abwischen. Fertig fuer immer.
Fuer alle die in Monsungebiet jagen ist es eine Ekstrasicherheit ein Wachs, vielleicht "CCL Pflege" ist sehr gut und leicht benutzbar.

Dies ist meine Metode. Es gibt andere, doch diese benutze ich. Lange Zeit.

Terpentin und alle andre mineralische Mittel, sind nicht die beste Pflege fuer Holz. Sie einmal was in Schaftol enthalten ist und entscheide selbst.

Ich hoffe dir etwas geholfen zu haben

tømrer
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.408
Die "Haertezeit", Umwandlung von Leinol in Linoxin kann Monate dauern. So viel Gedult habe ich nun auch nicht.

Keine Ahnung, da ich kein Leinöl verwende sondern Tungöl, ganz ohne Sikkative, dauert es eine Woche bei Nachbehandlung, zwei bei Neubehandlung bis der Schaft so trocken ist, daß er abschließend poliert und gewachst werden kann.

Balsamterpentin ist nix mineralisches, sondern aus Kiefernharz destilliert.
Also ein ganz natürliches Lösungsmittel, was anfangs dem Öl zugesetzt wird um es flüssiger zu machen damit es leichter einzieht, den Anteil reduziert man im Laufe der Behandlung bis man beim reinen Öl ankommt.

Die Fischhaut wird nur mit Öl und hohem Anteil an Balsamterpentin sparsam behandelt, sonst glänzt sie.


Sie einmal was in Schaftol enthalten ist

Viel Chemie in Form von Sikkativen die rein mineralischen Ursprungs sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
23 Jul 2016
Beiträge
1.340
Leinöl ohne Sikkativ ist sehr müßig - Tungöl viel besser.

Aus Messermacherzeiten habe ich noch Versuche mit/ ohne Lösungsmittel in Erinnerung. Ohne drang es kaum mehr als einen mm ein, mit wesentlich tiefer.

Habe für mich die Lösung gefunden, ein Hartöl mit Lösungsmittel min. zweimalig zu nehmen und dann u.U. noch eine Schicht an der Oberfläche (Wachs, CCL oder auch Schellack) als Politur.

Als Öl habe ich seit Jahren ein Gebinde von Auro (weiß gar nicht, ob es das oder die Firma Oberhaupt noch gibt), was im wesentlichen eine Mischung von Lein- und Tungöl ist und als Lösungsmittel Orangenschalenöl verwendet - riecht recht lecker beim Verarbeiten, obwohl das so fürchterlich gesund auch nicht ist, bestimmt ;)

Schellackpolitur ist jetzt nix für schnelle und unstressige Verarbeitung - das ist eher was für Möbel oder Kunsthandwerk. Wachs finde ich zu klebrig und ccl kenne ich nur aus Erzählungen - hörte sich aber viel versprechend an.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.408
Sowohl Tungöl, als auch Orangenöl kann allergische Reaktionen auslösen, so lange es flüssig ist.
Trocken kein Problem.
Also immer Handschuhe bei der Verarbeitung und gut lüften.

Ccl Wachs gut auftragen und dann abpolieren. Schönes Finish.
 
Registriert
23 Jul 2016
Beiträge
1.340
Cast: stimmt, da war doch was - hatte selber aber bislang keine Schwierigkeiten damit. Ist individuell. Trotzdem: lieber vorsichtig sein.

Nochmal zu den Abbindezeiten: je nach Mittel kann von sehr schnell bis gähnend langsam erfolgen - also vorher mal an was anderem als dem Schaft testen, sonst kann man ins Schwitzen kommen. Nichts ist ärgerlicher, als schon härtendes Öl abwischen zu wollen. Da ist das ganze Finish im Eimer und man kann dann von vorne anfangen. Schlimmstenfalls komplett überschleifen, um eine misslungene Ölschicht wieder zu entfernen. Das ist eine Riesensauerei und man weiß danach, was Geduld wirklich bedeutet.
Ebenso zu dicke Schichten auftragen wollen - bringt nichts. Lieber öfter und nur wenig Öl. Härtet schneller und ergibt gleichmäßigere Ergebnisse.

Besondere Achtsamkeit bei der Fischhaut. Sehr ärgerlich, wenn man sich die zukleistert.

Auch noch empfehlenswert: an einer unauffälligen Stelle testen, wie das Mittel auf das vorhandene Finish reagiert, um Überraschungen zU vermeiden.

So, mehr fällt mit jetzt an Tips grad nicht mehr dazu ein. Vieles eigentlich klar, aber vlt. nicht jedem, der hier liest und mal einen Selbstversuch starten möchte ;)
 
Registriert
10 Jan 2013
Beiträge
8.074
@porco fidelio
Nun bist du sicher etwas vervirrt und das ist auch gut so;-)

Wenn du deine Waffen nach meiner Metode behandelst, kannst du stoppen, wenn das Holz kein oel mehr aufsaugt. Du hast dann eine seidematte Oberflaeche. Moechtest du sie glaenzen haben machst du einfach weiter wie beschrieben und nimmst immer weniger oel. 1 Tropfen oel und 1 Tropfen Sikkativ reicht am Ende fuer den ganzen Hinterschaft. Immer nach 2 Stunden das nicht gehaertete Oel abwischen.

Benutzt du Cast Metode bist du schneller am Ziel. Du bekommst leicht eine Glanz ohne dich viele Stunden mit einmassieren zu plagen.

Tungoel gibt allerdings eine "Schicht" auf das Holz, die aussieht wie "lakkiert". Das ist nicht mein Geschmack.
Solltest du kein Lappen haben um das restliche Oel zu entfernen, kannst du Leinoel auch mit der Zunge entfernen. Bei Tungoel ist das nicht zu raten;-).
Du musst selbst entscheiden was dir besser gefallt. Beides ist ok und ein guter Schutz fuer das Holz.


@Cast
Nur der rote Tekst war fuer dich gerichtet! Ich glaube nicht das ich dir die Grundlagen der Oberflache Behandlung beibringen muss. OK?:cheers:


tømrer
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.408
Wenn du nur daran glaubst.
Du kannst massieren wie du willst, das unverdünnte Leinöl zieht einen Millimeter ein, fertig.

Tungöl zieht genauso ein und bildet nicht nur eine Schicht oben drauf und ist anschließend seidenmatt.

Durch das verdünnen mit Balsamterpentin zieht das Öl weiter ein, siehe auch Beitrag von@torf.

Meine Methode dauert Wochen bei Neuanlage, weil mit Zwischenschliff nach jeder Ölschicht.

Tungöl ist deutlich resistenter gegen Feuchtigkeit als Leinöl.
 
Registriert
10 Apr 2006
Beiträge
3.941
Vielen Dank für die Hilfreichen Tipps bis hier hin!

Habe heute schon mal paar Artikel bestellt!

Die da wären Balsam Terpentinöl, Leinöl werde ich mir im Bauhaus holen sowie Stahlwolle und paar Tru Oil Produte (sealer&Filler, Finish und Wax).

Habe aber im nachhinein gesehen, dass das Tru Oil finish wohl stark glänzt...

Mit dem sealer und filler habe ich angedacht die innenseite (unter dem Lauf) zu behandeln. Evt auch die Aussenseite.
Ich nehme an, am sinnvollsten setzt man das nach dem Leinöl bzw Tru Oil ein oder? Wachs ist ja dann ohnehin der letzte Schritt.
Damit erhoffe ich mir, dass ich die Waffe auch bei Schlechtwetter einsetzen kann, ohne mich vor Schaftverzug fürchten zu müssen!
 
Registriert
10 Jan 2013
Beiträge
8.074
  • Sammenligning av molokylstørrelser
  • Rå kaldpresset linolje ca 0,000005 mm
  • Kokt linolje ca o,0001 mm
  • Alkydolje ca 0,001 mm
  • Treets poreåpning ca 0,03 mm
Cast du hast Recht mit allem was du sagst.

Porco Fidelio!
Es gibt nicht verschiedene gute Metoden. Es gibt nur eine einzige.
Mache es so wie Cast es forschlaegt. Alles andere ist UNSINN.
Ich bitte um Entschuldigung, dass ich dich Zeit fuer das Lesen von meine Beitraege gekostet habe.

tømrer
 
Registriert
10 Apr 2006
Beiträge
3.941
Ich mag seidenmatte Oberfläche bis maximal leichter Glanz am liebsten. Einen Hochglanzschaft möchte ich nicht, und Lackschaftoptik gefällt mir auch nicht. Insofern war das tru oil finish wohl rausgeschmissenes Geld in hinblick auf das Gewehr... Werde es erst an einem stück holz testen. Wenn es mir nicht gefällt, nutze ich es halt für die Möbel im Haushalt! ;-)
 
Registriert
10 Apr 2006
Beiträge
3.941
  • Sammenligning av molokylstørrelser
  • Rå kaldpresset linolje ca 0,000005 mm
  • Kokt linolje ca o,0001 mm
  • Alkydolje ca 0,001 mm
  • Treets poreåpning ca 0,03 mm
Cast du hast Recht mit allem was du sagst.

Porco Fidelio!
Es gibt nicht verschiedene gute Metoden. Es gibt nur eine einzige.
Mache es so wie Cast es forschlaegt. Alles andere ist UNSINN.
Ich bitte um Entschuldigung, dass ich dich Zeit fuer das Lesen von meine Beitraege gekostet habe.

tømrer

Hi tømrer!
Du musst dich sicher nicht entschuldigen! Im Gegenteil; herzlichen Dank für deine hilfreichen und informativen Tipps!
Dass man sich für eine Methode entscheiden sollte, macht Sinn. Entsprechend hoöe ich mir ja im Moment die verschiedenen "Zutaten" dass ich diese testen kann, bevor ich an den Schaft gehe. Ich möchte mir diesen nur ungern bei einem Test versauen! ;-)
 
Registriert
23 Jul 2016
Beiträge
1.340
Schichtbildung ist eine Frage der Sättigung in erster Linie - erst dann baut man eine Schicht auf.

Da sind wir beim Thema Lasur vs. Lack, um es mal konträr darzustellen. Eine Lasur (und auch Öle an sich, so lange keine Schicht an der Oberfläche gebildet wird) bleibt diffusionsoffen und verlangsamt lediglich das Eindringen von Feuchtigkeit. Und umgekehrt natürlich auch das Austreten.

Eine Lackierung (in Form einer geschlossenen Schicht) unterbindet das komplett - so lange sie intakt ist und nicht durch z.B. Dornen o.ä. verletzt wird. Das ist fatal, denn dann dringt Feuchtigkeit ein und kann nicht schnell genug wieder entweichen. Folge sind massive Schäden des Holzes

Ich bevorzuge eine Kombi aus beidem. Erst möglichst tiefgehende Behandlung mit Öl plus Lösungsmittel, dann leichter Schichtaufbau mit Mittel der Wahl. Diese Schicht ist aber beim harten Einsatz von begrenzter Haltbarkeit und bedarf der saisonalen Überarbeitung, wenn man es ernst nimmt. Macht man das, hat man lange Freude am Holz.

....btw: so schön tolle Maserungen auch sind: gute, dicht gewachsene Hölzer mit Strukturverlauf entsprechend des Kraftverlaufes (vor allem im Bereich Pistolengriff) sind optimal. Keinen Drehwuchs, nicht verdreht herausgeschnitten, kein Stück aus dem Wurzelstock o.ä. Das ist (wenn sauber abgelagert ) das beste Material. Riegelung ist o.k. - mehr aber nicht.
'Wurzelholz' ist optisch eine faszinierende Sache - mechanisch gibt es besseres. Dass es trotzdem funktioniert: Holz ist eben ein faszinierendes Material.
 
Registriert
10 Jan 2013
Beiträge
8.074
Vielen Dank für die Hilfreichen Tipps bis hier hin!

Habe heute schon mal paar Artikel bestellt!

Die da wären Balsam Terpentinöl, Leinöl werde ich mir im Bauhaus holen sowie Stahlwolle und paar Tru Oil Produte (sealer&Filler, Finish und Wax).

Habe aber im nachhinein gesehen, dass das Tru Oil finish wohl stark glänzt...

Mit dem sealer und filler habe ich angedacht die innenseite (unter dem Lauf) zu behandeln. Evt auch die Aussenseite.
Ich nehme an, am sinnvollsten setzt man das nach dem Leinöl bzw Tru Oil ein oder? Wachs ist ja dann ohnehin der letzte Schritt.
Damit erhoffe ich mir, dass ich die Waffe auch bei Schlechtwetter einsetzen kann, ohne mich vor Schaftverzug fürchten zu müssen!

Sealer und Filler sind Produkte zur Porenfyllung. Das machst du vor die Oelbehandlung. Die Stålwolle bitte nicht benutzen. Ich weiss nicht den Zustand von deine Schafte. Ein paar sehr gute Bilder von nah Entfernung sind gut um dir ein Rat geben zu koennen.
Ich kenne auch dafur verschiedene Metoden, die alle sich bewehrt haben.

tømrer


p.s.
porco fidelio
Ekstra fuer dich und auch um meine Glaubhaftigkeit zu erhalten, werde ich ein klein Test machen mit Linoel und Alkanawurzel auf Birkeholz. Das zeigt sehr gut wie tief Leinoel in Holz eindringt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
23 Jul 2016
Beiträge
1.340
tømrer:
Wollte nicht in Abrede stellen, dass Deine Methode gut ist und funktioniert.

....ist aber bestimmt Platz genug, um verschiedene Wege nebeneinander stehen zu lassen oder?
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.408
@Tømrer ich hoffe dir fällt auf, daß du mindestens so wie ich auf deiner Meinung bestehst.

Gute Profi-Schäfter hüten ihre kleinen Geheimnisse, weil es tatsächlich nicht nur einen Weg gibt. Ein Freund und ich haben alles mögliche an Probestücken ausprobiert.
Literatur zu dem Thema gibts eigentlich nur aus den Staaten.

Ich hatte einen Lackschaft umzuarbeiten. Bewusster Freund hat mehrere Waffen selbst geschäftet, aus einem Rohling unf ebenso behandelt.

Lack entfernen, schleifen mit 400, 600, 800, 1000er Papier, mindestens 3 mal wässern, bzw mit Spiritus befeuchten und schleifen, bevor man die Körnung wechselt, beim 600er Papier Porenfüller von CCL, schleifen.
Dann Öl, stark verdünnt einmassieren, mit Tuch in Maserrichtung zum Abschluß abwischen. Trocknen lassen, wenigstens eine Woche.
Wiederholen
Wiederholen, so oft man will, dabei Balsamterpentinanteil verringern.
Nach dem letzten Ölen nicht mehr abwischen, trocknen lassen. Nach 2-3 Wochen polieren, Wachs auftragen polieren.

Wenn man ständig so etwas macht, kommt man sicher noch auf Verfeinerungen, zum Beispiel Zwischenschliffe beim Öl mit Bimsmehl usw.

Mir ist auch gleichgültig daß du Leinöl bevorzugst. Tungöl ist stabiler im Ergebnis.

Und @porco, die Produkte von CCL sind gut, da muss man nicht unbedingt selber mischen.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
117
Zurzeit aktive Gäste
523
Besucher gesamt
640
Oben