Holz-Vorderschaft versteifen

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Jetzt hab ich auch nochmals eine Frage an die Schaftholzbearbeitungsspezialisten:

Mein Holz zieht praktisch kaum bis kein Öl mehr auf und sieht fast flächendeckend sehr schön und angefeuert aus.

Jedoch habe ich 2 kleine Stellen, die offenbar mehr Öl schlucken als der Rest. Während der Rest des Holzes nach 24-48h noch einen ganz dünnen Ölfilm hat, sind diese Stellen jeweils "trocken" bzw das Öl aufgesogen und sie erscheinen matter.
Geschliffen wurde überall gleich, diese beiden Stellen sind also nicht rauher.
Was empfiehlt sich da? Lokal diese beiden Stellen jeweils einölen und hoffen, dass die ihren Bedarf an Öl auch endlich mal gestillt haben und gesättigt sind? Letzteres probiere ich zumindest seit den letzten x Ölaufträgen... :what:
 
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Jetzt hab ich auch nochmals eine Frage an die Schaftholzbearbeitungsspezialisten:

Mein Holz zieht praktisch kaum bis kein Öl mehr auf und sieht fast flächendeckend sehr schön und angefeuert aus.

Schoen erklaert! Ich warte nur noch auf die Bilder, die du uns versprochen hast. Gerne auch vom Laufkanal
;-)

Jedoch habe ich 2 kleine Stellen, die offenbar mehr Öl schlucken als der Rest. Während der Rest des Holzes nach 24-48h noch einen ganz dünnen Ölfilm hat, sind diese Stellen jeweils "trocken" bzw das Öl aufgesogen und sie erscheinen matter.
Geschliffen wurde überall gleich, diese beiden Stellen sind also nicht rauher.

Holz ist nun einmal ein Naturmaterial. In den Wachstumsphasen gibt es bessere und schlechtere Bedingungen. Dadurch ist der selbe Baum in seinem Ouerschnitt, schneller oder langsamer gewachsen, was dann eine hoehere oder niedrigere Dichte des Holzes bewirkt. Wir erkennen das dadurch, dass das Holz haerter oder weicher ist.
Die weichen Stellen sind fast immer in der Lage wesentlich mehr Oel aufzunehmen und trocknen dadurch nicht nur schneller, sie benoetigen auch mehr Oel um gesaettigt zu werden.

Was empfiehlt sich da? Lokal diese beiden Stellen jeweils einölen und hoffen, dass die ihren Bedarf an Öl auch endlich mal gestillt haben und gesättigt sind? Letzteres probiere ich zumindest seit den letzten x Ölaufträgen... :what:

Es ist moeglich, dass es andere Methoden gibt, wie die von dir praktizierte. Die sind fuer mich dann auch unbekannt, denn ich mache es genau wie du. Nach meiner Erfahrung verbrauche ich fuer diese "Problemzonen" genauso viel Zeit, wie fuer die restliche Oelauftrag.

Geduld ist etwas, was beim Oelfinish am meisten verbraucht wird;-).
Auch wenn es dir unendlich langsam vorkommt, so ist die Verwendung von Tungoel gegenueber Leinoel die schnelle Variante.
Du befindest dich ja in der Schlussphase des Finish. Gebe nun nicht auf. Diese "weichen" Stellen sind plotzlich auch gesaettigt.
Auch wenn es nun schwer faellt, den eigentlich "fertigen" Schaft immer wieder zu behandeln, wird die das Endresultat recht geben und dein Durchhalten belohnen.
Du bist kurz vor dem Ziel und hast bis hierher eine sehr gute Arbeid gemacht. Gebe nicht auf!

tømrer
 
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Guten morgen tømrer!
Leider habe ich gestern wohl die ganze Arbeit ruiniert, so dass ich mir gerade überlege, nochmals von 0 neu zu beginnen. Diesmal aber mit CCL Porenfüller.

Folgender Sachverhalt wurde mir wohl zum Verhängnis:
Ich habe die matten Stellen geölt und mit einem tropfen nochmals den Rest vom Holz.
Am Tag darauf war der Teil des Holzes, der schon aussah mit einer fahl-matten, weisslichen Schicht überzogen. Also Öl das auf der Oberfläche oxidierte statt einzog.

Das abzureiben war mit einem Baumwolltuch eine heiden Arbeit, teilweise brauchte ich Pads. Dabei rieb ich aber auch wieder die gefüllten Poren auf, weil sich vom Öl offenbar das Öl-Schleifstaubgemisch aufweichte.
Ich könnte mir in den A**** beissen!!!!
Einfach so weiter zu arbeiten lässt mir mein Perfektionismus nicht zu...
Entweder schleife ich nochmals leicht drüber, wiederhole das Porenfüllen mit Schleifstaub und Öl oder aber lasse das jetzt trocknen, bestelle CCL Porenfüller, schleife nochmals ab und dann das ganze von Neuem. :sad:

Ich rege mich tödlich auf, aber hoffe dass mein Missgeschick anderen Hilft, den selben Fehler zu begehen!

Bilder meines Missgeschickes:

Anhang anzeigen 58782

Anhang anzeigen 58783

Anhang anzeigen 58784
 
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Hab jetzt gestern mit einem 600er Schleifpad sanft über den Schaft gerieben und dabei sind diese fleckigen Stellen verschwunden. Das Holz ist darunter schön angefeuert und sieht eigentlich ganz toll aus. Auch hat der Schaft nun einen tollen Glanz. Einziger Wehmutstropfen sind nun eigentlich die paar nicht geschlossenen Poren.

Bin mir aber nun über die Folgeprozedur noch nicht ganz im klaren, ob doch nochmals von 0 beginnen oder dann einfach mit CCL Wachs...
Ich lasse mal trocknen! ;-)
 
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Bei mir soll eine Sako MA05 im Mai einziehen, der Schaft soll relativ hell wirken, ich mag ihn aber klassisch dunkel.
Ich würde dazu sparsam Sherell dunkles schaftöl innen und außen benutzten- kann ich da was verkehrt machen?
Fischhaut würd ich mit Zahnbürste bearbeiten, nachpolieren mit einem Baumwolllappen!
Oder ist Sherells schaftöl Mist ?
 
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Bei mir soll eine Sako MA05 im Mai einziehen, der Schaft soll relativ hell wirken, ich mag ihn aber klassisch dunkel.
Ich würde dazu sparsam Sherell dunkles schaftöl innen und außen benutzten- kann ich da was verkehrt machen?
Fischhaut würd ich mit Zahnbürste bearbeiten, nachpolieren mit einem Baumwolllappen!
Oder ist Sherells schaftöl Mist ?

Ich finde Scherell`s enthaelt Stoffe, welche auf Holz nichts zu suchen haben, Silikon zum Beispiel. Das gleiche gilt uebrigens auch fuer viele andere Moebelpflegeprodukte. Ich empfehle diese Mittel im Regal bei dem Verkaeufer zu lassen.

Wenn du es einfach haben moechtest ist ein CCL Pflegesett oder nur das Redrootoil von CCL gut und relativ schnell zu verarbeiten. Durch zusetzen von dem Sikativ gibt es kurze Trockenzeiten.
Fischhaut mit Zahnbuerste ist gut. Ich poliere bei die Schlussoelungen mit der Hand.

tømrer
 
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20180218_115539.jpg

Habe Glück gehabt- es hat gereicht mit einem weichen 600er Schleifpad drüber zu polieren. Auch nit den Poren war deutlich weniger wild als vefürchtet. Dürfte reichen, wenn ich da zum Schluss einfach noch etwas CCL-Wachs drüber poliere.
 
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Ich habe einen NEUEN Ölschaft, bei dem ich gerne die Poren verschließen will und dann RICHTIG ölen.
Muss ich den Schaft vorher entölen, damit der Porenfüller richtig „hält“?
Wie macht man das am geschicktesten? Manche schreiben ja von Backofenspray. Keine Ahnung ob das das richtige Mittel ist und nicht das Holz nachhaltig schädigt.
 
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Ich würde mir gut überlegen, ob ich bei einem grundsätzlich ordentlich bearbeitetem Schaft dienbisherige Bearbeitung (Beizen, Grundölbehandlung) nochmal Anträge.
Wenn keine ungleichmäßige Schicht an der Oberfläche vorliegt und mit passenden Mitteln gearbeitet wurde, ist die Grundimmunisierung in Ordnung und man kann darauf aufbauen. Dann sind die Poren in der obersten Schicht vlt. noch nicht völlig zugejleistert, aber das Holz kurz darunter schon nicht mehr diffusionsoffen. Da kann man dann eher am Finish arbeiten, wie hier im Fred schon beschrieben.Also fein überschleifen und dann einmaligit einer Öl-Lösungsmittelmischung behandeln, um zu schauen, wie die Sättigung so aus schaut. Dabei mit dem Abwischen zügig vorgehen, um nicht mit einer klebrigen Masse an der Oberfläche zu kämpfen.
Dann das eigentliche Finish machen mit Öl plus Sikkativ, bis der gewünschte Glanz und das Verschließen der Oberfläche erreicht ist.

Das kann man bis zur Perfektion treiben - muss man aber nicht. Schon viel früher ist pragmatisch ein ausreichender Schutz bei sorgsamer Pflege erreicht.

Gruß und WMH,
Torsten
 
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@porco fidelio: Hat sich der Verzug deines Schafts durch das Ölen wieder gegeben oder musst du da noch zusätzlich ran? Ich frage, weil ich dasselbe Problem habe und überlege den Vorderschaft mit einer Bettung zu versteifen.
 
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@porco fidelio: Hat sich der Verzug deines Schafts durch das Ölen wieder gegeben oder musst du da noch zusätzlich ran? Ich frage, weil ich dasselbe Problem habe und überlege den Vorderschaft mit einer Bettung zu versteifen.

Hallo Wuidera,
Ich habe bei meiner damals gefaltetes Papier zwischen den Lauf und Schaft geklemmt um das Holz zurück zu zwingen und dann habe ich die Kanone etwa 3 Wochen in einen warmen, trockenen Raum gestellt zum Trocknen. Der Verzug hat sich da schon wieder korrigiert gehabt. Dann kam die Ölprozedur.
Jetzt habe ich die R93 wieder zusammengebaut und das Spaltmass vom Vorderschaft zum Lauf ist immer noch ok. Habe aber als Vorsichtsmassnahme, wie am Anfang von diesem Thread geraten, im Schrank immer Papier eingeklemmt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20170

Guest
Also, ich möchte nun auch den Schaft meiner neuen SteelAction bestmöglich gegen Witterungseinflüsse schützen.
Momentan ist er ja noch ganz neu und matt gläzend, was mir sehr gefällt. Die Poren sind auch noch sichtbar.
Stört mich aber eigentlich nicht.
Mir geht es nur darum den Schaft gegen Nässe und Feuchtigkeit gut zu schützen.
Der Aufwand soll sich in Grenzen halten, also nichts mit schleifen oder abbeizen usw.
Ich habe auch nichts dagegen ab und zu mal nach zu ölen.

Wäre es ein gute Idee etwas Tungöl oder Leinöl?? mit Balsamterpentin zu mischen und den Schaft wie er jetzt ist zu ölen bis nichts mehr aufgesaugt ist?
Und später bei Bedarf mit reinem Öl nachzuölen?

Danke schon mal an die Experten :)

WH
 
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Immer mit etwas Balsamterpentin mischen, zieht besser ein und trocknet schneller.

Etwas Firnis auf dem Schaft verteilen, Fischaut immer auslassen! am Besten abkleben und dann schön einmassieren, das Öl sollte dabei warm werden und in Faserrichtung überschüssiges Öl mit einem fuselfreien Tuch abstreifen.

Waffe immer ausschäften , Schaftkappe runter und den Laufkanal nicht vergessen, ich könnte wetten, da ist nur minimal Öl dran, wenn überhaupt.

Wenn du Tungöl verwendest, Handschuhe nicht vergessen.

Schaft nass nicht ablegen, am Besten auf einem Drahthaken aufhängen und trocknen lassen. Wiederholen, du merkst schon ob was einzieht.
So wie ich die Bilder hier im Netz einschätze musst du da einiges nachölen.
 
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