Imagefilm LJV NRW

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Gelöschtes Mitglied 9935

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Ich persönlich finde den Film gut gemacht. Natur, unterschiedliche Generationen, Tradition...etc.

Wie bekommt man den Film nun in die breite Öffentlichkeit?
 
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Ganz ehrlich? Ich finde die Aufnahmen toll. Aber der Inhalt überzeugt mich nicht. Jagd kommt nicht vor. Die Personen könnten auch eine Wandergruppe vom NABU sein. Und einmal mehr steht die Floskel des aktiven Naturschutzes im Zentrum der Kommunikation. Das hat in den letzten Jahrzehnten nicht funktioniert und wird nicht funktionieren.

In der persönlichen Kommunikation mit Nichtjägern wird das ganz deutlich. Wenn man sein Tun damit erklärt, dass man die Natur schützen will, wird man schnell und kritisch hinterfragt. Man könnte es sich da so sehr viel einfacher machen.
 
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Man jagt,

um Beute zu machen. Punkt. Dabei nutzt man heute die Natur nachhaltig, das heißt, man erhält sie. Tut man das nicht, hat "Natur" keinen Wert und wird auch so behandelt. Vor Aktionen wie Trump sie jüngst in den USA gestartet hat, wird man auch in Europa nicht sicher sein, soviel ist sicher. Wenn Parks sich nicht wirtschaftlich selber tragen, dann werden sie auch irgendwann wieder verschwinden. Daher kann man als Jäger sicherlich damit argumentieren, die Natur zu bewahren ("schützen" ist ein dämlicher Begriff), man sollte es aber unter der Prämisse "Nutzen um zu bewahren" tun und nicht mit den dümmlichen Argumenten aus der Mottenkiste daher kommen (...schieße nur alte und kranke Tiere...).

Wenn man unnötig Emotionen unkontrolliert freisetzen will, kann man auch Bilder getöteter Tiere einstellen, sicher. Aber dann halte ich es für gelungener, eine gut zubereitete Hirsch- oder Saukeule auf der Tafel zu zeigen, oder die Einladung an Bedürftige, bei "der Tafel" auch mal ein gutes Wildgericht zu verkosten. Der durchschnittliche Betrachter so eines Imagefilms weiß dann schon, dass die Sau vorher gestreckt werden musste.

Gruß,

Mbogo
 
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Ganz ehrlich? Ich finde die Aufnahmen toll. Aber der Inhalt überzeugt mich nicht. Jagd kommt nicht vor. Die Personen könnten auch eine Wandergruppe vom NABU sein. Und einmal mehr steht die Floskel des aktiven Naturschutzes im Zentrum der Kommunikation. Das hat in den letzten Jahrzehnten nicht funktioniert und wird nicht funktionieren.
:thumbup:

Wildbret kam ich dem Film gar nicht vor, dabei ist das die einzige Trumpfkarte die der Jagd zur Verfügung steht.

Das mit dem Mercedes der das Laub aufwirbelt hab ich nicht kapiert: Fährt damit ein Jäger zu einer seiner "Aktionen", oder soll das heißen dass Mercedes irgendein empfindliches Gleichgewicht aus dem Lot bringt und deshalb bejagt werden muss?
Und warum springt da ein Kindergarten durch den Wald, ist das nicht gefährlich wenn da gejagt wird - und verscheucht das nicht die Rehe? Wahrscheinlich muss man Jäger sein um den Film zu kapieren :biggrin:

Alles in allem eher eine Selbstbeweihräucherung als Werbung für die Jagd.
 
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Klar, das weiss ich ebenso gut wie du. Wildbret ist halt der einzige Punkt der überhauptgarkeine Angriffsfläche bietet (ausser man will einen Vegetarier für die Jagd begeistern). Imho kann man der breiten Öffentlichkeit mit den Argumenten "Fleisch", "Bio", "Regional" und "Artgerecht" noch am ehesten aufzeigen warum Jagd - also das Erlegen von Tieren! - sinnvoll und berechtigt sein kann.

Und das ist nunmal der große Unterschied zw. einem Naturfreund und einem Jäger: Einer von beiden tötet Rehe und macht Schnitzel draus. Diesen zentralen Aspekt in einem Imagefilm der Jagd auszublenden ist imho ziemlich kurzsichtig. Für mich kommt das so rüber wie wenn die Bundeswehr einen Imagefilm machen täte in dem eine Lehrerin in Uniform eine Schulklasse unterrichtet. Ist alles schön und gut, geht aber am Kern der Sache vorbei und hat einen schalen Beigeschmack von Täuschung und Verschleierung - und das Publikum merkt sowas!
 
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Die Kinder laufen durch den Wald weil hier viele Rollende Waldschulen von den Hegeringen betrieben werden die u.a. auch mit Kindern durch den Wald laufen und denen das vor Ort näherbringen.
 
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Die Kinder laufen durch den Wald weil hier viele Rollende Waldschulen von den Hegeringen betrieben werden die u.a. auch mit Kindern durch den Wald laufen und denen das vor Ort näherbringen.
Uiijeh, ich hätt den Beitrag anders formulieren sollen... Zur Erklärung: Ich bin Jäger, ich weiss warum die Kinder im Wald herumlaufen und ich bin Österreicher - wir drücken uns gern ironisch aus und werden dann in Deutschland blöd angeschaut. Sorry kulturelles Missverständnis :lol:

Ich wills auch nicht zu sehr in die Breite treten, aber mir kommts so vor als würde bei diesen ganzen Imagekampagnen grundlegend was falsch laufen. Ich kanns mir nur so erklären, dass so einer Filmproduktion ein Brainstorming unter Jägern vorausgeht:
Da werden dann alle gebeten, alle Sachen zu nennen die die Jagd für das Land und die Bevölkerung leistet, und klar kommen da all die Sachen wie Waldpädagogik, Lebensraumpflege, Bekämpfung invasiver Arten usw. ganz weit vorne vor. Nur, das Offensichtliche, nämlich das leckere Wildbret im Sternelokal, das wird komischerweise immer vergessen oder ganz hinten angestellt. Dabei ist das das einzig unangreifbare Argument, warum der Jäger bei seinem segensreichen Wirken eine Büchse braucht und damit auf Tiere schießt. Für die Waldpädagogik usw. brauchts die Büchse nämlich nicht - und damit auch nicht zwingend einen Jäger :-?
 
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......Nur, das Offensichtliche, nämlich das leckere Wildbret im Sternelokal, das wird komischerweise immer vergessen oder ganz hinten angestellt. Dabei ist das das einzig unangreifbare Argument, warum der Jäger bei seinem segensreichen Wirken eine Büchse braucht und damit auf Tiere schießt. Für die Waldpädagogik usw. brauchts die Büchse nämlich nicht - und damit auch nicht zwingend einen Jäger :-?

1. Wildpret im Sternerestaurant ist kein Imageträger. Wildpret in der heimischen sehr wohl. Darauf sollte es hinauslaufen.

2. Wenn wir schon hingehen und das Schießen als wesentliches Teil der Jagd propagieren, wie soll der der "normale Bürger" von dieser Sichtweise weg kommen. Jagd ist soviel mehr als Töten und nachwachsende Ressourcen nutzen. Das scheint mir bei einigen hier nicht so sehr präsent zu sein.
Als Jäger übernimmt man die Verantwortung für einen begrenzten Lebensraum und kümmert sich 365 Tage im Jahr. Natürlich auch mit der Waffe, aber die meiste Zeit wird (sollte) in andere Dinge investiert (werden).

wipi
 
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1. Wildpret im Sternerestaurant ist kein Imageträger. Wildpret in der heimischen sehr wohl. Darauf sollte es hinauslaufen.

2. Wenn wir schon hingehen und das Schießen als wesentliches Teil der Jagd propagieren, wie soll der der "normale Bürger" von dieser Sichtweise weg kommen. Jagd ist soviel mehr als Töten und nachwachsende Ressourcen nutzen. Das scheint mir bei einigen hier nicht so sehr präsent zu sein.
Als Jäger übernimmt man die Verantwortung für einen begrenzten Lebensraum und kümmert sich 365 Tage im Jahr. Natürlich auch mit der Waffe, aber die meiste Zeit wird (sollte) in andere Dinge investiert (werden).

wipi

Es geht nicht darum,

was uns Jägern präsent (oder absent) ist, sondern wie wir die nicht-jagende Bevölkerung erreichen. Und der ist "wise use" zwar nicht präsent, aber vermittelbar.

Das Töten sollte bei solchen Filmen nicht dargestellt werden, allenfalls mal auf Nachfrage,

aber die Idee des "Nutzens, was nachwächst", die Qualität des Fleisches (und Fisches, geangelt von Anglern), zusammen mit selbst gesammelten Pilzen und Beeren, das ist das punktende Argument. Die Verwendung in der Sterneküche halte ich, wenn nicht das Hauptargument darauf gelegt wird, durchaus für ein Argument, der klassische Städter mümmelt keine Körner im Bioladen, sondern kauft im Supermarkt ein, und nicht unbedingt in der veganen Ecke (weil's da zu teuer ist).

Gruß,

Mbogo
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Es ist bequem in der Öffentlichkeit ein Bild zu zeichnen, zu dem es keine Anfeindungen und Diskussionen gibt. Dann passt man aber sein Bild der Öffentlichkeit an. Eigentlich sollte es ja umgekehrt sein. Kein Wunder wenn es immer mehr naive JJ gibt, die kein Blut sehen können und trotzdem glauben so ein naturnaher Wanderverein wäre auch etwas für sie. Und kein Wunder, daß immer mehr Nichtjäger vom Glauben an die Jagd abrücken, wenn sie zufällig mal Strecke sehen.

Ja der gute Onkel Jäger rettet Rotkäppchen und bringt es nicht übers Herz Schneewittchen abzustechen. Dazwischen lungert er im Wald herum und wartet, daß jemand Hilfe braucht. Kommt mit vor wie ein Bw Werbefilm. Wir.dienen.Deutschland. Willkommen in Mali und AFG.
 
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Gelöschtes Mitglied 9935

Guest
Es ist ein Unterschied, was die Realität darstellt, und was man aus Propagandazwecken der allgemeinen Öffentlichkeit verkauft. All zu ehrlich sollte man nicht sein, denn die Welt wil besc...en werden.

Wer hier "ehrlich" ist hat fix einen shitstorm am Hals. Deshalb:

Spiegelt der Film die Jägerealität wieder? Nein

Ist er gut für unser Image beim Durchsnittsbürger? Ja
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Genau, die alles beherrschende lähmende Angst vor dem shitstorm. Es ist nur noch peinlich.

Wir haben schon verloren und das wissen wir.
 
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Wenn wir schon hingehen und das Schießen als wesentliches Teil der Jagd propagieren, wie soll der "normale Bürger" von dieser Sichtweise weg kommen?
Das ist eben der Punkt. Ich find dass der Bürger überhaupt nicht von dieser Sichtweise wegkommen soll, im Gegenteil. Bezogen auf mich und alle anderen die ich so kenne, ist die fachgerechte Erlegung und Verwertung von Wild eben die exklusivste Leistung die der Jäger für die Gesellschaft erbringen kann. Den Akt des Tötens würd ich nichtsdestotrotz auch nicht zeigen, das wird immer als pietätlos aufgefasst werden.

Ich würd mir mal einen Spot wünschen der so beginnt dass zwei Polizisten an der Tür vom Jägerhaus klingeln und den Jäger und seinen Hund um Hilfeleistung nach einem Wildunfall ersuchen. Oder einen, in dem Fernsehköche ein kurzes Statement abgegen, warum sie gerne Wildbret zubereiten und wo sie es beziehen. Nix Spektakuläres, nur so kleine Alltäglichkeiten in denen nur ein Jäger samt seinem Gewehr dafür sorgen konnte, dass am Ende alles gut ist.

Das wär wenigstens ehrlich, und Kunden für Wildbret kann jeder gut gebrauchen. Und wenn dann der shitstorm kommt, who cares? Wir haben einen Gesetzesauftrag, uns wird man nicht so schnell los :p
 

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