Jacke: Barbour oder Filson

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Liebe Kolleginnen und Kollegen.
Nachdem ich aus beiden Häusern je zwei Jacken habe, gebe ich Euch gerne meine Erfahrungen weiter.
Filson: Tin Cloth Packer Coat
Schwerer Stoff, grober Reissverschluss, keine Gimmicks. Angenehmer Schnitt für gross und schlank.
Ein Futter fehlt, daher hatte ich Glück, als ich die passende Wollinnenjacke dazu bestellt hatte. Da war ich etwas ernüchtert. Zu diesem Preis würde ich sie nicht wieder kaufen. Habe noch eine Field Jacket, hier gilt das gleiche.

Barbour: Northumbria
Die habe ich seit mehr als 20 Jahren, vielleicht sind die heutigen nicht vergleichbar. Auf jeden Fall ist die sehr gut verarbeitet, alle Nähte sind eingefasst, die Jacke hat ein Futter (wärmt zwar nicht, aber man riecht nicht sofort nach dem dem Wachs). Habe noch eine leichtere (Border, glaube ich), für die gilt das gleiche.

Generell: ich würde eher die Barbour Jacken wieder kaufen, als die Filson. Der Nimbus von Filson ist cooler (vielleicht, weil ich Barbour schon so lange kenne??), aber im echten Leben und unseren Wetterbedingungen ist Barbour "passender".
 

KHH

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Die Filson ist gar nicht abgefüttert, also man trägt direkt die speckige Innenseite auf dem Hemd o.ä.?
 
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Ich nehme die Border auch im Sommerhalbjahr für den Morgenansitz. Fürs grobe hab ich dann noch den Longshoreman Smock. Northumbria ist natürlich „State of Art“.
 
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Die Filson ist gar nicht abgefüttert, also man trägt direkt die speckige Innenseite auf dem Hemd o.ä.?

Das ist je nach Modell unterschiedlich, ich habe zwei. Klingt schlimmer als es ist.

Die eine hat ein Baumwollfutter, zumindest in Schultern und der Front, die andere hat keines, andere sind bis auf die Ärmel komplett abgefüttert.

Barbour ist alltagstauglicher, allerdings bei weitem nicht so robust, zumindest nicht das was da so momentan verkauft wird.

Das schwerste Material das man da bekommt hat ein Gewicht von 8oz(Northumbria)
Die klassische Beaufort nur 6oz.
Ich habe eine Filson aus Shelter Cloth, 11oz und eine aus Tincloth 15 oz.
Also das doppelte der Barbour.

Barbour ist mittlerweile eher Mode, bei Filson sind die Tincloth Jacken eher Arbeitsjacken. Die klein zubekommen ist praktisch unmöglich, außerdem stinken sie nicht wie die Barbourteile.

Ich empfinde die Preise bei beiden zu hoch.
Bei Barbour, weil die Qualität nicht mehr das ist was sie mal waren und bei Filson, weil sie noch vor zwei Jahren deutlich günstiger waren und mir kein Mensch einen höheren Preis von 170 € für die gleiche Jacke in 2 Jahren erklären kann.
 
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Also bei meinen beiden Filsons ist die Innenseite grösstenteils ohne Futter. Daher bin ich sehr glücklich darüber, dass ich eher zufällig das Wollinnenfutter, eigentlich eine eigenständige Jacke dazu gekauft habe.
Aber wie bereits erwähnt wurde, die Filson's stehen fast, so fest ist der Stoff. Es gibt ja auch Hosen in dem Material. In einem Vergleich hat jemand mal geschrieben, alles andere seien "Sissy knickers" habe mich sehr amüsiert.
Sowohl von Barbour, wie von Filson gibt es ja auch Beinlinge. Die von Barbour kenne ich gut, feine Sache: abgefüttert, halten die Beine trocken, legendär.
Die von Filson kenne ich leider nicht, wobei es nicht wirklich ein leider ist, habe ich doch noch so Beinlinge aus Cordura von Cabela's (aber noch in den 90ern gekauft, vielleicht heute nicht mehr so solide...)
Beste Grüsse
 
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Habe gerade mal geschaut, ob es Belstaff noch gibt. Aber die drehen ja auch mittlerweile ein Riesenrad.
Belstaff haben wir früher auf dem Motorrad ( Hose und JAcke ) getragen / absolut robust und Wasserdicht. Aber die Preise hatten mit den heutigen nichts gemein...... Belstaff war einmal eine top Wachssjacke. Die heutigen kenne ich nicht.
 
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Belstaff hat seit einigen Jahren einen neuen Besitzer.

Die fertigen immer noch die klassischen Motorradjacken, ob in der Qualität wie früher weiss ich nicht und dazu Mode in Italien, die so ähnlich aussieht.

Der gleiche Weg wie auch Barbour und Filson, Woolrich und viele andere.
Ohne diejenigen, die bereit sind viel Geld zu bezahlen und eine bestimmten Mode zu tragen, wären die alten Sportmarken mittlerweile pleite und verschwunden.
Timberland ist bei Schuhen auch nicht mehr das was sie noch vor 30 Jahren waren, heutzutage Chinakrempel.

Filson fertigt noch! klassische Modelle in Topqualität, nur haben die Preise.....
Barbour ist nicht mehr das was sie mal waren. Auch wenn die Klassiker so aussehen wie ehemals.


Mit Baumwolle abgefütterte Chaps von Barbour sind ja eher ein Witz, was soll die Baumwolle da drin? Wasser ziehen?

Chaps von Filson kosten mindestens 140€, das wäre es mir nicht wert.

Ursprünglich war das Tincloth mal für Arbeit in den Wälder des Nordwestens der USA gemacht, da regnet es mehr als in einem tropischen Regenwald, robust und wasserdicht. Das zeug war angeblich legendär. Aber außer Wolle, Leder und geölte Baumwolle gabs damals nichts.
 
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Eine Babour muss man haben. Geht auch in der Oper zum Smoking. Egal wie abgerockt die auch ist.
Zum Trap ist sie klasse weil grosse Taschen für die Schrotpatronen.
 
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Sie taugt auch nur noch eingeschränkt für den Wald, für die Oper schon eher.
 
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In meinen Augen sind die Klamotten heute nicht mehr aktuell - in Sachen Technik und Nutzen. Da gibt es deutlich bessere Möglichkeiten. Außerdem versiffen die Wachsklamotten mit der Zeit. Ich kann mich noch gut erinnern an die Belstaff Klamotten. Anfangs - wenn sie neu waren - hinterlies man immer Flecken von dem überschüssigen Wachs/Öl. Wenn man die Sachen dann ca 1 Jahr auf dem Motorrad anhatte - hinterlies man immer dreckige Spuren auf Sitzen usw. Der Wax fing alles an Staub und Dreck ein was einem um die Nase flog. Genial war aber die Regendichtheit. Die funktionierten genauso gut wie heutige Nässeschutzkombis. Vom Material absolut stabil. Ich hatte von BS eine Hose und Jacke über 10Jahre in Nutzung.
Heute die Wachsklamotten sind in meinen Augen nur noch eine Modeerscheinung.
 
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Sie sind überall da ideal wo man auf robuste Klamotten wert legt.

Jagdlich bewegt man sich eher wenig, außer bei der Bergjagd und dort hat man noch nie Ölzeug getragen.

Besser ist also relativ, meine Barbour ist von 1986, wenn die nicht eingelaufen wäre:biggrin: könnte man die heute noch genauso nutzen wie 1986 und die wurde jahrelang durch jede Dickung und Hecke der Umgebung geschleppt. Mach das mal mit modernen Membranjacken. Die Filson altern wunderschön, wie gute Lederjacken. Sehen also auch noch gut aus.:cool:

Kann man von Polyesterjacken nicht sagen, das sind Wegwerfartikel.
Wenn man dann noch an due Produktionsstandorte denkt, sind das ökologisch hochmoderne, nachhaltige, von den Arbeitsbedingungen der Arbeiter her ideale Jacken.
Ähnlich wie Lodenjacken.
 
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Belstaff hat seit einigen Jahren einen neuen Besitzer.

...


Mit Baumwolle abgefütterte Chaps von Barbour sind ja eher ein Witz, was soll die Baumwolle da drin? Wasser ziehen?

...

Nein, das habe ich nicht gesagt. Die sind mit Nylon gefüttert.
Im Allgemeinen finde ich die "Chaps" (was ja im englischen ohne "s" gleich bedeutend ist mit Freund) ne ganz feine Sache. Sind echter super, den Dreck einfach auszuziehen, man geht "sauber" in die Wirtschaft und wenn es weiter durch den Dreck geht, einfach wieder drüber ziehen. Hat einen gewissen Styl.
Aber ich glaube, die von Barbour hiessen "Leggings", ich muss mal bei Gelegenheit nachschauen.

Aber ja, die Qualität verändert sich. Es gibt für schweisstreibende Bergjagden besseres als eine schwere Wachsjacke. Eben, ob die Kleider so robust sein müssen, wie damals sei dahin gestellt. Nachhaltiger ist es wohl kaum.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich noch die alten Sachen habe, auch wenn neues schick sein kann.
 
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Interessehalber: Was ist denn von den australischen Oilskin Jacken zu halten, z.B. von Scippis oder Bush Skins? Gibts da empfehlenswerte Hersteller? Ich mag die Optik, auch wenn ich mit einer 20 Jahre alten Barbour in der Richtung eigentlich ausgestattet bin.
 
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Wobei das Gewicht des Stoffes nur bedingt Aussagekraft bezüglich Haltbarkeit bzw. Widerstandsfähigkeit hat. Allerdings kenne ich zugegebenermaßen nur die Barbour Classic Beaufort. Die hat mMn ein gutes Verhältnis zwischen Robustheit und Gewicht. Einen wesentlich dickeren Stoff würde ich gar nicht haben wollen...
Zugegebenermaßen würde ich mir (im Gegensatz zur Jacke) die Kapuze und die Weste kein zweites mal kaufen. Die Lösung, die Kapuze mit Druckknöpfen zu montieren ist schlicht und ergreifend eine Fehlkonstruktion. Die Weste ist einfach zu teuer und bietet auch keinen nennenswerten Komfort gegenüber einer, die nicht hineingezippt werden kann.

LG,

Baldr
 
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Gerade die classic beaufort besteht aus sylkoil im Unterschied zur beaufort ohne "classic" Bezeichnung, die aus dem tatsächlich klassischen thornproof Material besteht. Das imho robuster ist.

Und glaub mir, die Filson aus TinCloth ist eine Burg neben der Barbour.....
 

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