Hallo allerseits,
ich habe jetzt nur die erste Seite des Threads überflogen und wollte einmal meine Erfahrung einfließen lassen. Ich besitze seit ca. 8 Jahren ein Puma Jagdtaschenmesser 943 und benutze es im täglichen Jagdgebrauch.
Negatives:
Die Hirschhornschalen sind nicht von erlesener Qualität. Da haben viele ältere Messer wesentlich schönere. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass Puma mittlerweile da Hirschhorn aus Indien & Co. kauft, da dies wesentlich billiger sein soll. Das Auswahlverfahren ist wohl nicht mehr wirklich vorhanden. ABER diese Information ist aus zweiter Hand, ich kann zum Wahrheitsgehalt nichts sagen, nur, dass meine Hirschhornschalen nicht die schönste waren. Ich habe sie etwas nachbehandelt, jetzt sagen sie mir deutliche mehr zu, allerdings ist der hintere Teil einer Schale sehr porös, was wirklich nicht nur ein optischer Makel ist.
Positives:
Mit der Schärfbarkeit und Schnitthaltigkeit bin ich sehr zufrieden! Das Messer lässt sich auf einem Abziehleder nach jedem Aufbrechen in ca. 1 Minute wieder auf höchstes Niveau bringen! Die Klingenform finde ich sehr gut und beim Aufbrechen selbst geht das Messer sehr gut durch das Brustbein, zumindest bei Rehen, andere Erfahrungen nicht vorhanden. Für das Aufbrechen des Schlosses nutze ich tatsächlich die Säge. Ganz einfach deshalb, weil ich ungern mit der scharfen Schneide auf Knochen rumsäbele, wenn ich es vermeiden kann. Die Säge ist OK, sie tut ihren Dienst, setzt sich allerdings sehr schnell mit Knochenmehl zu, aber das ist wohl kaum zu vermeiden.
Das seitliche Klingenspiel der Säge ist sehr gering und das der arretierten Klinge eigentlich kaum vorhanden. Also SEHR GUT! Das einzige Taschenmesser, was ich habe und kenne, was es noch besser macht ist mein Umnumzaan von Chris Reeve, Chris Reeve ist in meinen Augen auch (mit unter) das Maß der Dinge, was das angeht.
Die Vernietung der Hirschornschalen ist ebenfalls sehr gut. Ich hatte das Messer einmal zu langen eingeweicht, um es zu säubern. Da haben sich die Horschhornschalen verzogen, mein Fehler. Wären die nur geklebt gewesen und die Nieten lediglich zur Zierde, hätten sie sich gelöst. Die Nieten haben alles an Ort und Stelle gehalten und nach einer bis zwei Woche, als alles wieder richtig durchgetrocknet war, war alles wieder an Ort und Stelle.
Fazit:
Ein teures aber immer noch sehr gutes Gebrauchsmesser, wenn man die klassischen Jagdtaschenmesser mag. Ich kann es empfehlen, aber besser geht es schon noch. Eine bessere Qualitätskontrolle des Hirschhorns wäre bei dem Preis absolut zu erwarten. Eine leichte Verarbeitungsschwäche zeigt sich auch beim Korkenzieher. Dort, wo er eingelegt ist wurde die Aussparung an einer Ecke etwas unsauber ausgeführt. In dem Preisniveau ebenfalls nicht ganz nachvollziehbar.
In der Summe: Leichte (unnötige und nicht ganz zu rechtfertigende) optische Makel, aber voll und wirklich gut einsatzfähig.
Cheerio,
Corvus