Gamswild in Neuseeland, ein Erfolgsgeschichte ?

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Gamswild in Neuseeland, ein Erfolgsgeschichte ?

Gamswild war eine Wildart, der ich mich mangels Gelegenheiten in Europa nie gewidmet habe...in Neuseeland, meiner neuen Heimat, haben sich aber einige Möglichkeiten ergeben und deshalb habe ich mich ( automatisch ? ) deutlich mehr mit dieser sehr interssanten Wildart befaßt.
Ich will hier einen Überblick geben, über die Historie von Gamswild in NZ und ihre Unterschiede im Lebensraum und Bejagung zu Europa.

Zunächsteinmal ist es interessant zu wissen, daß Gamswild nur in NZ erfolgreich außerhalb Europa angesiedelt wurde.
Historie
Es gab relativ früh ( Mitte 19 Jhd. ) den Versuch Gamswild in NZ zu etablieren, doch im Gegensatz zu z.B. Sika un Rotwild, war diese deutlich schwieriger.
Es dauerte jedoch bis 1905 als der KuK Kreutzer Panther mit Vize Admiral von Höhnel NZ einen Besuch abstattete.
Dieser traf auf seinen ( eingewanderten ) Landsmann Donne, der es zum „General Manager of NZ department of tourismen“ gebracht hatte.

Von Höhnel bekam einige Exemplare des „NZ Birdlives“ mit als Austlellungsstücke für den Zoo Schönbrunn und im Gegenzug wurde Donne gefragt, welche Spezies er sich in NZ vostellen könnte..die Antwort war Gamswild.
Dieses Gesuch wurde Kaiser Franz Josef vorgetragen und so wurden über 100 Stück Gamswild in der Umbegung von Salzburg lebend gefangen.
Davon wurden die vitalsten Stücke ausgesucht....2 Böcke und 6 Gaisen wurden aud die beschwerlich Reise geschickt.
Über Wien-Schweiz- Belgien – London gelangenten die Stücke ohne Verluste nach NZ.
Die Stücke wurden im Hooker Valley ( in der Nähe des Fox Gleschers auf der Südinsel ) freigelassen.
Anhang anzeigen 56496

( markiert der Freilassungspunkt )


2 Jahre später wurden die ersten Kitze beobachtet.
1914 wurden 2 weitere Gaisen eingeführt.
Herkunft
Nach allen vorliegendenden Erkenntissen, stammt alles Gamswild in NZ aus der Umgebung von Ebensee, sehr wahrscheinlich vom Bergmassiv „Erlakogl“ ( Oberöstereich )

Entwickling und Verbreitung in NZ
Bis 1925 stand Gamswild unter Vollschutz und wird erst seitdem bejagd.
In den neuseeländischen Alpen hat es anscheinden einen idealen Lebensraum besetzt.
Nur innerhalb von 100 Jahren hat es die meisten Hochlagen besiedelt.
Nach Rotwild ist es die meistverbreiteste Art auf der Südinsel.( siehe Karte oben )
Es besetzt die klassischen Habitate über den Baumgrenzen ( Gratgams ) aber an der Westcost ( Hokitika ) kann man Gamsen bis hinunter auf 200m ü. NN zum teil bis an den Strand antreffen.
In Gegenden in denen Tahr anzutreffen sind, ist Gamswild of niedriger heimisch.



Jagd
Wie auch in Europa, ist die Jagd auf Gams schwierig und mit Anstrengungen verbunden.
Auch hier bekommt man nichts geschenkt....

Entweder man steigt 1000 Höhenmeter zu Fuß oder läßt sich mit dem Heli einfliegen ( auf ein Hütte) und startet davon Tagestrips.
( Was auch völlig ok ist )


Was leider auch vor kommt.....manchmal werden „Jäger“ von Übersee mit dem Heli hoch geflogen, das Wild mit Heli gehetzt, und wenn es nicht mehr kann, wird der „Waidmann“ in schußnaher Position ausgeladen.

Nicht meine Definition von Jagd.

Das weit verbreiteste "Gamskaliber" ist hier übrigends 7mm08 und mit Abstrichen 270.

Ein Problem ist die "Hornrot" eine Krankeit die im Feuchten Klima der Westcost, fast alle Böcke über 8 Jahren ihr Gehörn verlieren läßt.

Anhang anzeigen 56498

Das Wildpretgewicht der NZ Gams, bleibt oft ca. 10 % hinter der europäischen Gams zurück.

Die Trophäen sind jedoch oft vergleichbar in der Qualität.


Wie auch immer... ist Gamsjagd eine faszinierende Art der Jagdausübung.

Ich konnte mit der Weile 3 Stücke erlegen.

Abenteuer mit "Heimatflair".....inzwischen eine meiner bevorzugten Jagdunternehmungen hier...

Jedem, der sich ein wenig in das Thema einlesen möchte sei folgende Literatur empfohlen:

https://www.amazon.com/Chamois-New-Zealand-Hunters-Handbook/dp/1877256935


 
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Gamswild in Neuseeland, ein Erfolgsgeschichte ?

Gamswild war eine Wildart, der ich mich mangels Gelegenheiten in Europa nie gewidmet habe...in Neuseeland, meiner neuen Heimat, haben sich aber einige Möglichkeiten ergeben und deshalb habe ich mich ( automatisch ? ) deutlich mehr mit dieser sehr interssanten Wildart befaßt.
Ich will hier einen Überblick geben, über die Historie von Gamswild in NZ und ihre Unterschiede im Lebensraum und Bejagung zu Europa.

Zunächsteinmal ist es interessant zu wissen, daß Gamswild nur in NZ erfolgreich außerhalb Europa angesiedelt wurde.
Historie
Es gab relativ früh ( Mitte 19 Jhd. ) den Versuch Gamswild in NZ zu etablieren, doch im Gegensatz zu z.B. Sika un Rotwild, war diese deutlich schwieriger.
Es dauerte jedoch bis 1905 als der KuK Kreutzer Panther mit Vize Admiral von Höhnel NZ einen Besuch abstattete.
Dieser traf auf seinen ( eingewanderten ) Landsmann Donne, der es zum „General Manager of NZ department of tourismen“ gebracht hatte.

Von Höhnel bekam einige Exemplare des „NZ Birdlives“ mit als Austlellungsstücke für den Zoo Schönbrunn und im Gegenzug wurde Donne gefragt, welche Spezies er sich in NZ vostellen könnte..die Antwort war Gamswild.
Dieses Gesuch wurde Kaiser Franz Josef vorgetragen und so wurden über 100 Stück Gamswild in der Umbegung von Salzburg lebend gefangen.
Davon wurden die vitalsten Stücke ausgesucht....2 Böcke und 6 Gaisen wurden aud die beschwerlich Reise geschickt.
Über Wien-Schweiz- Belgien – London gelangenten die Stücke ohne Verluste nach NZ.
Die Stücke wurden im Hooker Valley ( in der Nähe des Fox Gleschers auf der Südinsel ) freigelassen.
Anhang anzeigen 56496

( markiert der Freilassungspunkt )


2 Jahre später wurden die ersten Kitze beobachtet.
1914 wurden 2 weitere Gaisen eingeführt.
Herkunft
Nach allen vorliegendenden Erkenntissen, stammt alles Gamswild in NZ aus der Umgebung von Ebensee, sehr wahrscheinlich vom Bergmassiv „Erlakogl“ ( Oberöstereich )

Entwickling und Verbreitung in NZ
Bis 1925 stand Gamswild unter Vollschutz und wird erst seitdem bejagd.
In den neuseeländischen Alpen hat es anscheinden einen idealen Lebensraum besetzt.
Nur innerhalb von 100 Jahren hat es die meisten Hochlagen besiedelt.
Nach Rotwild ist es die meistverbreiteste Art auf der Südinsel.( siehe Karte oben )
Es besetzt die klassischen Habitate über den Baumgrenzen ( Gratgams ) aber an der Westcost ( Hokitika ) kann man Gamsen bis hinunter auf 200m ü. NN zum teil bis an den Strand antreffen.
In Gegenden in denen Tahr anzutreffen sind, ist Gamswild of niedriger heimisch.



Jagd
Wie auch in Europa, ist die Jagd auf Gams schwierig und mit Anstrengungen verbunden.
Auch hier bekommt man nichts geschenkt....

Entweder man steigt 1000 Höhenmeter zu Fuß oder läßt sich mit dem Heli einfliegen ( auf ein Hütte) und startet davon Tagestrips.
( Was auch völlig ok ist )


Was leider auch vor kommt.....manchmal werden „Jäger“ von Übersee mit dem Heli hoch geflogen, das Wild mit Heli gehetzt, und wenn es nicht mehr kann, wird der „Waidmann“ in schußnaher Position ausgeladen.

Nicht meine Definition von Jagd.

Das weit verbreiteste "Gamskaliber" ist hier übrigends 7mm08 und mit Abstrichen 270.

Ein Problem ist die "Hornrot" eine Krankeit die im Feuchten Klima der Westcost, fast alle Böcke über 8 Jahren ihr Gehörn verlieren läßt.

Anhang anzeigen 56498

Das Wildpretgewicht der NZ Gams, bleibt oft ca. 10 % hinter der europäischen Gams zurück.

Die Trophäen sind jedoch oft vergleichbar in der Qualität.


Wie auch immer... ist Gamsjagd eine faszinierende Art der Jagdausübung.

Ich konnte mit der Weile 3 Stücke erlegen.

Abenteuer mit "Heimatflair".....inzwischen eine meiner bevorzugten Jagdunternehmungen hier...

Jedem, der sich ein wenig in das Thema einlesen möchte sei folgende Literatur empfohlen:

https://www.amazon.com/Chamois-New-Zealand-Hunters-Handbook/dp/1877256935



sehr interessant.
Danke fürs Einstellen.
Bora schrieb mal einen super Jagdbericht über seine Gamsjagden dort.
Ewig schon nix mehr von ihm gelesen.
Weiss jemand was von ihm ,oder ist er schon wieder in NZ auf Gams etwa?
KF
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Was so nicht stimmt. Weder muss man viel laufen noch muss man weit schießen um eine Gams in Europa zu erlegen.
...

was so pauschal auch wieder nicht stimmt, denn alles ist von der Revierstruktur abhängig.

Nicht überall steht das Gamswild, wie z.B. jahreszeitenabhängig m o m e n t a n bei uns, bis auf 600m herunter im Wald.

Jahreszeitenabhängig im Sommer muss man auf mindestens >1700m, wenn man erfolgreich sein will...
 
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Die 270 (Winchester) bietet weitaus mehr Energie und Geschwindigkeit als die 7mm-08.

Warum sollte Letztere vorzuziehen sein?
 
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Was so nicht stimmt. Weder muss man viel laufen noch muss man weit schießen um eine Gams in Europa zu erlegen.

Zugegeben, es gibt nichts was es nicht gibt.

Meine erste Gams, ein junger Bock, habe ich vom Autodach geschossen.
( Eigentlich gar nicht so, wie man es haben möchte )

Letzlich wird es wohl "einfacher" in Lebensräumen außerhalb des Hochgebirges....Stichwort Schwarzwald, Waldgams oder wie oben beschrieben an der Westküste.

Nichtsdestotrotz ist die klassische Jagdart wohl die Pirsch.

Erfahrungsgemäß ist dort körperliche Fitness oft hilfreicher, als irgendwelche ominösen Weitschußkaliber.
 
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Die 270 (Winchester) bietet weitaus mehr Energie und Geschwindigkeit als die 7mm-08.

Warum sollte Letztere vorzuziehen sein?

Die 7mm08 ist in NZ das meist verbreiteste Kaliber...quasi Abstimmung mit den Füßen.

Kurzsystem, kurzer Lauf, unproblematisch beim Wiederladen.

Bis 350y bringt meine mit 120 oder 140 gr Geschossen genug VZ mit

Aber bisher habe ich alles Gamswild auf unter 150y geschossen.
 
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Aber bisher habe ich alles Gamswild auf unter 150y geschossen.

ich auch,aber wir sind kein Maßstab fürn Berg.
War vor 14 Tagen zur Brunft in den Bergen.
Waldgebirge, nicht sehr hoch, aber so steil, dass wenn Du ausgleitest (langes Gras und Schnee drüber) und innerhalb 1 Sekunde Dich nicht fängst, rutscht die Hänge runter.
Permanent abgeriegelt von Felswänden von 8- 20 m Höhe über die Du dann drüberrutscht.So schaun Wald-Reviere oft aus.
Jeder Bergjäger hat dort Bekannte die durch die Gamsjagd ums Leben kamen oder schwerstverletzt wieder rausgeholt wurden.
Berufsjäger gehen oft in die schwierigsten Lahnen ,kein Handyempfang weit und breit.
Das sowas die Berufsgenossenschafterlaubt (allein zu gehen) ist mir ein Rätsel.
Und Du Traumtänzer, bist a Flachlandtiroler.
Nix für ungut.
KF
 
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was so pauschal auch wieder nicht stimmt, denn alles ist von der Revierstruktur abhängig.

Ich habe keine pauschale Aussage getroffen. Aber darauf hingewiesen das es in Europa nicht immer schwer ist Gams zubejagen. Das war von Kirschi nämlich eine pauschale Aussage, die so halt nicht stimmt.

Ich habe nämlich von muss geschrieben.

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Guest
Wie denken denn die Neuseeländer über die Neozoen?
 
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Die Kiwis, die ich kennen gelernt habe, denken wohl am Ehesten so etwas wie „Oh, lecker und sehr gut fürs Barbeque.“

Interessant finde ich, das die Ansiedlung von Elchen in Neuseeland gescheitert ist.

Dabei sind die doch sehr anpassungsfähig
 
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Wie denken denn die Neuseeländer über die Neozoen?

Kommt immer drauf an wen man fragt...;-)

Von staatlicherseite würde man wohl gerne die Zeit zurückdrehen.

Richtig ist, daß ( bis auf 2 Fledermausarten ) keine Säugetiere in NZ heimisch waren und die vielen Höhlen- und Bodenbrüter nicht auf Jäger mit Geruchsinn eingestellt waren.

Weitgehende Einigkeitbesteht, daß

Ratten
Possum
Kaninchen
Wiesel
Igel
Verwilderte Katzen

als "Pest" angesehen werden und recht rabbiat bekämpft werden.

Zum einen über Traplines ( daran beteilige ich mich auch ), aber eben auch mit Gift im großen Stil.

1080 wurde schon erwähnt, aber es kommen noch einige andere Substanzen zum Einsatz.

Zum Teil hoch umstritten, besonders der Abwurf vom Heli aus.

Hier die Sicht von DOC ( Department of Conservation )

http://www.doc.govt.nz/our-work/battle-for-our-birds/

Und hier die andere Seite:

Poisoning Paradise - Ecocide New Zealand

https://www.youtube.com/watch?v=yQRuOj96CRs


Beim Schalenwild sind Ziegen und Sauen am problematischsten...

Insgesamt wurden ja 7 Hirscharten eingeführt ( Rot, Dam, Sika, Rusa, Sambar, Weißwedel und Wapiti ) plus Gams und Tahr.

DOC steht auf dem Standpunkt, daß auch diese Arten Pest sind, allerdings habe ich bisher keine Studie gelesen, daß zum Beispiel RW nachhalting die Vegetationszusammensetzung verändert.

In den 30er Jahren sind die RW Bestände förmlich explodiert und es kam zu größeren "Culling Aktionen".

Diese finden heute immernoch per Heli statt, aber die Bestände sind deutlich geringer als damals und können mit jagdlichen Mitteln "gemanaged" werden.

Sprich, auchdurch die zahlreichen Jäger im Land.
Allerdings gibt es kaum Daten, keine Abschußstatistik oder Bestandserhebungen.

Oft sind aber auch Wild bestände von den 1080 Abwurf betroffen, quasi als kollateral Schaden.

Gamswild wird nach gesagt, daß es die subalpine Flora verändert....dagegenspricht, daß bei Pansenuntersuchungen 80% der Äsung aus Blättern und Tussockgras bestand.

Insgesamt ein schwieriges Thema, letzlich muß es einen Ausgleich zwischen den Verschiedenen Interessen geben.
 
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Interessant finde ich, das die Ansiedlung von Elchen in Neuseeland gescheitert ist.

Dabei sind die doch sehr anpassungsfähig

Liegt daran, dass man die armen Viecher in einem unpassenden Habitat der südlichen West Coast ausgesetzt hat.

Ein kaltes, nasses und finsteres Fjordtal mit steilen Bergen ringsherum und ohne Möglichkeiten da rauszukommen. Zumal fehlten Wasserpflanzen, woran die Elche sich in ihrem Heimatland (die kamen aus Kanada) im Sommer den Winterspeck angefressen haben.

Wahrscheinlich ist der letzte neuseeländische Elch schon vor vielen Jahrzehnten verendet, geschossen wurden nur ganz wenige. Trotzdem gibt es noch immer Leute, die nicht an das Aussterben glauben und die monatelang nach Fährten, Losung und Sichtungen suchen. Ist aber wahrscheinlich so aussichtslos wie die Suche nach Bigfoot:biggrin:
 

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