BY: Kabinett beschließt Zuschuß zur Sauenbejagung

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Heute in den Radio-Nachrichten:
Kabinett beschließt Zuschuß zur Sauenbejagung; Feldkirchen bestätigt die Vorgespräche der Präsidiumsmitglieder mit dem Ministerium.

Damit dürfte die Untersuchung auf AK, ASP und Trichinen bezahlt sein (und darüber die Fahrt zur Probenabgabestelle)
Mal sehen was die Berufsnörgler daran negieren... :cool:
 
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Ja, die ASP kommt! Aber unsere Amts-Veterinäre haben davon offensichtlich noch nichts mitbekommen!
Fall heute: Ich fahr um halb eins Mittags über nen Feldweg. Im Augenwinkel seh ich was aufm acker stehen, Silouette Sau! Angehalten, tatsächlich, es steht eine einzelne Sau alleine aufm Acker und zuckt sich nicht. Nach zwei Minuten macht sie einen Schritt nach vorne und bleibt wieder stehen. Sie steht einfach so da, bricht nicht, auch der Pürzel hängt schlaff runter. Nach drei Minuten bin ich mir sicher, mir der stimmt was nicht. Den Jagdpächter angerufen, geht nicht ans Handy. Fahr kurz hin, ist nicht weit. Auf Klingeln macht er die Tür auf, liegt mit Erkältung auf der Nase, drum ist er daheim. 10 Minuten später sind wir im Feld, die Sau hat nur geringfügig die Stellung gewechselt und die Sau fällt im Schuss. (Sorry für die Qualität, das Handy hat leider kein besserres Bild gemacht.
2017-12-19 12.54.12.jpg

Die Wutz hat die Abmaße für 20kg, besteht aber nur noch aus Haut und Knochen. Äußerlich sind keine Verletzungen zu erkennen, der Knochenappart scheint intakt zu sein, keine Schussverletzung (außer dem Fangschuss), keine offenen Stellen, keine Abschürfungen. Wir schmeißen Sie auf den Heckträger und verzichten aufs Aufbrechen. Wir beide (Pächter und ich) sind uns sicher, die Sau ist höchstwahrscheinlich krank aber nicht verletzt. Der Jafgdpächter verabshiedet sich und will sich beim Veterinäramt melden und die Untersuchung einleiten.

Gegen drei erhalte ich ne Whattsapp, sinngemäß zitiert: "Der Herr Amtsveterinär hält eine Untersuchung nicht für notwendig. Laut Richtlinie müssen nur verendet aufgefundene Stücke untersucht werden, da Herr X die Sau erlegt hat, ist eine Untersuchung nicht notwendig...!"
Ich kann es nicht glauben und ruf selbst nochmal beim Vet.Amt an. Selber Herrr selbe Aussage: "Da die Sau vom Jagdpächter erlegt wurde, besteht keine Notwendigkeit, die Sau zu untersuchen. Er hat darüber zu entscheiden und hat aufgrund der Schilderung entschieden, dass einen Untersuchung nicht notwendig ist:" Auf meinen Einwand mit der ASP bekomme ich Zur Antwort: "In Deutschland ist die ASP bislang nicht nachgewiesen worden und die ist weit weg, in der Tschechei." Der Typ hat die Sau noch nichtmal gesehen und verfügt, dass sie entsorgt wird! Der Einwand, dass die Sau in den nächsten Tagen eingegangen wäre, ist für ihn kein Argument.

Ich hatte heute Abend noch einen anderen Termin. Danach hab ich nochmal mit dem Jagdpächter gesprochen. Auch er war der Meinung, dass es dem Typen vom Amt hauptsächlich darum ging, möglichst keine Arbeit damit zu haben. Mittlerweile ist die Sau eingegraben. Mein Tierarzt hat mir den Tipp gegeben, ne Blutprobe zu ziehen und die im Rahmen des regulären Monitorings auf ASP und AK unterschen zu lassen. Auch das ist leider nicht mehr möglich.

Hier noch ein Bild von der Sau auf dem Heckträger. Der Schweiß am Haupt kommt vom Ausschuss.
2017-12-19 13.25.13.jpg

PS: etwa 300m neben dem "Tatort" hat ein Schweinezüchter (Biobetrieb) seinen Hof. Auch das hat den Amtsvet nicht motivieren können.
 
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Tach,

da hat der Veterinär nicht ganz unrecht. Die Symptomatik spricht nicht für Schweinepest. Weder afrikanisch noch europäisch. Sauen, die mit ESP oder ASP infiziert sind, haben keine Zeit abzukommen. Sie gehen ein bevor das Gewicht abnimmt. Bei der ASP sogar schon nach 24 Stunden.
Die Sau war sicher krank aber mit dem Schweinepesterreger war sie höchstwahrscheinlich nicht infiziert.

Als in MV in den 90er Jahren die Seuche durchzog, waren die Sauen nicht abgekommen. Manche standen apathisch in der Deckung rum, zeigten kaum Fluchtreflexe.
Wenn das wieder wie damals losgehen sollte, wirds echt böse.
:sad:
Horrido ...
 
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Der Tierarzt (nicht der amtl.) scheint der einzig "vernünftig" denkende im geschilderten Fall zu sein...

Probe von der Zunge, Blut(Schweiß-)probe, was brauchts da ein Palaver mit irgendwem? Naja, scheint ab 01.01. wären da € 20,- Lastenausgleich und Motivationsschub hilfreich für Kopfgesteuerte...
 
G

Gelöschtes Mitglied 16162

Guest
Ja, die ASP kommt! Aber unsere Amts-Veterinäre haben davon offensichtlich noch nichts mitbekommen!
Fall heute: Ich fahr um halb eins Mittags über nen Feldweg. Im Augenwinkel seh ich was aufm acker stehen, Silouette Sau.
...
Was soll die Panikmache und Schelte?
Ihr habt einen Hegeabschuss gemacht und das war's.
 
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Moin!

da hat der Veterinär nicht ganz unrecht. Die Symptomatik spricht nicht für Schweinepest. Weder afrikanisch noch europäisch. Sauen, die mit ESP oder ASP infiziert sind, haben keine Zeit abzukommen. Sie gehen ein bevor das Gewicht abnimmt. Bei der ASP sogar schon nach 24 Stunden.
Die Sau war sicher krank aber mit dem Schweinepesterreger war sie höchstwahrscheinlich nicht infiziert.

Die ASP ist nicht so hoch infektiös wie andere Erkrankungen, aber trotzdem kann man davon ausgehen, dass ein geschwächtes Stück eher erkrankt als ein gesundes. Der äußerliche Zustand des Stückes ist demnach nur ein Hin-weis, kein Be-weis. Wenn das Verhalten der Sau zum entsprechenden Krankheitsbild passt ist eine Untersuchung angeraten. Schlimmstenfalls fährt nämlich jetzt der Erreger am Heckträger spazieren ... :roll:

Viele Grüße

Joe
 
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So ein Heckträger ohne Wanne ist bei einer Sau, die für hochinfektiös gehalten wird, nicht unbedingt die konsequent richtige Transportmethode...
Gruß-Spitz
 
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Moin!



Die ASP ist nicht so hoch infektiös wie andere Erkrankungen, aber trotzdem kann man davon ausgehen, dass ein geschwächtes Stück eher erkrankt als ein gesundes. Der äußerliche Zustand des Stückes ist demnach nur ein Hin-weis, kein Be-weis. Wenn das Verhalten der Sau zum entsprechenden Krankheitsbild passt ist eine Untersuchung angeraten. Schlimmstenfalls fährt nämlich jetzt der Erreger am Heckträger spazieren ... :roll:

Viele Grüße

Joe


Jedes Stück Schwarzwild, welches als Fallwild(bei angegammelten Stücken reicht Tupferprobe) gefunden wird und jedes, irgendwie auffällige, erlegte Stück muss untersucht werden; nicht als ganzes Stück, sondern per Blutprobe oder Tupferprobe!
Ansonsten würden die Vet-Ämter und Landesuntersuchungsämter überschwemmt mit Sektionsanträgen!
Der entscheidende Faktor bei der ASP-Problematik ist die möglichst frühe Feststellung eines Ausbruchs, um dann entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können!
Das ist nämlich der Sinn eigentliche des gesamten Monitoring,: die frühzeitige Feststellung eines Ausbruches!


Gruß

Prinzengesicht
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Generelle Abgabe einer Blutprobe zusammen mit der Trichinenprobe ist wohl noch nicht überall üblich?

Ich glaube die unterschiedlichen Regelungen führen mal wieder dazu, daß die foristen aneinander vorbeireden bzw. sich nicht verstehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20170

Guest
Viel besser als die sinnlosen Prämien, wären mehrere Konfiskatkühlungen im Landkreis. Bei denen Aufbruch und Schlachtabfälle vom SW kostenlos entsorgt werden können.

Die TKBA möchte dafür pro Fahr gerne 35 Euro haben. Pro Sau 2x.... Aufbruch ind ne Woche später Schwarte... Prost Mahlzeit...
Sowie kostenlose Trichinenuntersuchung..

Die Prämie wird rein gar nichts ändern.
 
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Moin!

Jedes Stück Schwarzwild, welches als Fallwild(bei angegammelten Stücken reicht Tupferprobe) gefunden wird und jedes, irgendwie auffällige, erlegte Stück muss untersucht werden; nicht als ganzes Stück, sondern per Blutprobe oder Tupferprobe!

Wenn ich nicht weiss oder wenigstens vermute, was das Stück hat, dann fange ich nicht an, daran herumzuschnippeln oder ähnliches. Dann geht das wenns geht komplett zum Vet.-Amt. Ich bin kein Veterinär, ich weiss nicht, was die eventuell alles zur genauen Feststellung der vorliegenden Krankheit o.ä. wie untersuchen wollen / können / müssen und bevor ich im Ernstfall zwei Tage später wieder durch den Busch krauche, um den Kadaver auszubuddeln, bekommen die das komplett. Wobei ich sehr vorsichtig wäre, wie ich das anfasse und wie ich das transportiere. Ich habe gerade die abgestimmten Anforderungen für Hygienemaßnahmen bei ASP-Ausbruch gesehen - wenn ich DEN Verdacht hätte, würde ich den Kadaver mit einer Malerfolie abdecken und selber da weder Hand anlegen noch den IN meinem Fahrzeug transportieren. Und "Kadaver" meint auch erlegte Stücke mit Verdacht auf ASP.

Ansonsten würden die Vet-Ämter und Landesuntersuchungsämter überschwemmt mit Sektionsanträgen!

Sorry, aber: das ist ihr Job, auch dafür sind sie da.

Der entscheidende Faktor bei der ASP-Problematik ist die möglichst frühe Feststellung eines Ausbruchs, um dann entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können!
Das ist nämlich der Sinn eigentliche des gesamten Monitoring,: die frühzeitige Feststellung eines Ausbruches!

Jaein. Hinzu kommen Feststellung des Nichtvorliegens und im Falle eines Falles Eindämmung des Ausbruchs. Deshalb sollen die, die wissen wie das geht, mit eventuell infektiösen Kadavern umgehen und nicht die, die das zwar eventuell mal in Lehrfilmchen gesehen haben, aber keinerlei praktische Schulung darin haben. :roll:

Viele Grüße

Joe
 
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Generelle Abgabe einer Blutprobe zusammen mit der Trichinenprobe ist wohl noch nicht überall üblich?

Ich glaube die unterschiedlichen Regelungen führen mal wieder dazu, daß die foristen aneinander vorbeireden bzw. sich nicht verstehen.



Was bitte soll das bringen?
Für ein sinnvolles Monitoring eignen sich erlegte, unauffällige Sauen nur sehr bedingt!
Da fündig zu werden, wäre ein riesiger Zufallstreffer!
Es gibt es zwar EU-Vorgaben bez. einer bestimmten Mindestanzahl von BP auf der Fläche(in in meinem Landkreis z.B. meine ich 60 Stück möglichst über das Jahr und auf verschiedene Regionen des Kreises verteilt), die auf KSP/ASP untersucht werden sollen, aber für eine frühzeitige Erkennung eines Ausbruchs der ASP sind Fallwildstücke oder sonstige irgendwie auffällige Sauen (Aufbruch und Verhalten) das sinnvollste und geeignete Probenmaterial!
Deswegen sollen diese Tiere auf alle Fälle beprobt werden!


Gruß

Prinzengesicht
 
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Viel besser als die sinnlosen Prämien, wären mehrere Konfiskatkühlungen im Landkreis. Bei denen Aufbruch und Schlachtabfälle vom SW kostenlos entsorgt werden können.

Die TKBA möchte dafür pro Fahr gerne 35 Euro haben. Pro Sau 2x.... Aufbruch ind ne Woche später Schwarte... Prost Mahlzeit...
Sowie kostenlose Trichinenuntersuchung..

Die Prämie wird rein gar nichts ändern.

Noja, das hat doch etwas gedauert... :cool:
 

Wheelgunner_45ACP

Moderator
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Nix gegen die Prämie, aber die Freigabe von Nachtsichttechnik wäre in meinen Augen mindestens genau so hilfreich, um Sauen zu erlegen
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Was bitte soll das bringen?
Für ein sinnvolles Monitoring eignen sich erlegte, unauffällige Sauen nur sehr bedingt!
Da fündig zu werden, wäre ein riesiger Zufallstreffer!
Es gibt es zwar EU-Vorgaben bez. einer bestimmten Mindestanzahl von BP auf der Fläche(in in meinem Landkreis z.B. meine ich 60 Stück möglichst über das Jahr und auf verschiedene Regionen des Kreises verteilt), die auf KSP/ASP untersucht werden sollen, aber für eine frühzeitige Erkennung eines Ausbruchs der ASP sind Fallwildstücke oder sonstige irgendwie auffällige Sauen (Aufbruch und Verhalten) das sinnvollste und geeignete Probenmaterial!
Deswegen sollen diese Tiere auf alle Fälle beprobt werden!


Gruß

Prinzengesicht

Das bringt eine Menge und das eine schließt ja das andere nicht aus. In Sachsen ist schon seit längerem eine Blutprobe bei jeder erlegten Sau üblich und wird auch vergütet. Meldepflicht für SW-Fallwild + Probe noch dazu. Die offizielle Aussage ist, daß JEDE der abgegebenen Blutproben auch auf ASP gecheckt wird. Aus meiner Sicht ist das sicher aufwendig, aber viel breiter aufgestellt als auf Fallwild zu hoffen, von dem eine hohe Anzahl ja ohnehin nicht gefunden wird.

So gesehen, würde man bei einer erlegten Sau, auch noch ohne Auffälligkeiten, den Virus schon nachweisen können, bevor man zufällig Fallwild im Busch findet. Das würde auch einen gewissen Zeitvorteil bringen.

https://www.forsten.sachsen.de/wald/download/InfoblattLUA_2016.pdf
 
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