Wölfe... Das Ende der Stöberhunde ?

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Bei der letzten DJ kam das Thema auf den Tisch :
gerade im Osten klagen viel Hundeführer das dieses Jahr vermehrt Hund von Schwarzwild schwer geschlagen werden;
gerade Überläufer sollen sich vermehrt und Beherzt den Standgeschnalten Hunden stellen.

Eine Ursache wird in diesen Regionen durch den Wolf gesehen :
Sauen scheinen es in diesen Gebieten als Stratgie zum Wolf gelernt zu haben sich zu stellen; dann meiden Wölfe die Sauen.

Dieses Verhaltenschema wird dann auch bei Hunden angewandt; und gerade bei Standschnallern wo es lange dauert bis ein Hundeführer den Hunden zu Hilfe eillen kann
sollen die Sauen die Hunde sehr massiv angegangen sein.

Das bedeutet dann für mich : Ende der Standschnaller in Regionen wo der Wolf beheimatet ist; da dann dort ein Einsatz der Hunde nicht zu verantworten ist.

Wie sind eure Informationen und Erfahrungen ?

TM
 
S

scaver

Guest
Sauen stellen sich dem Wolf und wollen sich nicht sprengen lassen.
Der Hund hat da jetzt einen weiteren Gegner, europaweit wo es Sauen gibt, wo es Wölfe gibt, und wo es Sauen und Wölfe gibt.
Wir haben gern mal Absagen von Hundeführern in Revieren mit garantiertem Wolfrudel sowieso, und erst Recht wenn es dann noch auf Sauen gehen soll.
Der Lieblingshund meiner Frau, der eigentlich mein Hund ist, darf gar nicht mehr auf DJ, nun habe ich auch schon einiges verbraucht, so habe ich keine Argumente.
Es wird aber für die Hunde besser, wenn die ASP die Sauen erledigt hat, dann hats für den Hund nur noch den Wolf als Problem. Klingt jetzt zynisch, ist aber nun mal so.
sca
 
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....sollen die Sauen die Hunde sehr massiv angegangen sein.

Das bedeutet dann für mich : Ende der Standschnaller in Regionen wo der Wolf beheimatet ist; da dann dort ein Einsatz der Hunde nicht zu verantworten ist.

Wie sind eure Informationen und Erfahrungen ?

TM

Anders.

Sauen waren für Hunde schon immer gefährlich. Zweimal habe ich schon Hunde an Sauen verloren, als Wölfe noch kein Thema waren. Auch ohne Wölfe lernen Sauen mit der Zeit und regelmäßigen Drückjagden, dass sie oft besser durchkommen, wenn sie sich stellen, statt gleich loszulaufen. Deshalb ist es so wichtig, ihnen diese Erfahrung nicht noch positiv zu verstärken, sondern Standlaut konsequent anzugehen und aufzulösen. Es darf sich für Sauen nicht lohnen, mit dem Hund zu kämpfen.

Es gibt sicher einige Solo-Hundeführer vom Stand, die in Wolfsgebieten ihren Fiffi nicht losmachen wollen. Ist auch ok. So lange nicht nachweisbar (in D) Hunde von Wölfen verletzt werden, dürfte Wolfsvorkommen die wenigsten Hundeführer abschrecken.

Das mag in Skandinavien anders sein, aber auch dort hören die Jäger wohl nicht auf, mit Solo-Stöberhunden auf Schalenwild zu jagen.
 
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Die Beobachtung eines Trends, dass sich die Sauen zunehmend stellen, teile ich.
Ich gehe mit meinem Hund jetzt nur noch durch.
In Brandenburg habe ich Standgeld bezahlt u. offenkundig gibt es ohne Hund zunehmend Alibistände.

Fazit: einen von mehreren "Toden" bringt die Anwesenheit des Wolfes mindestens.
 
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....Ich gehe mit meinem Hund jetzt nur noch durch....

Bei mir funktioniert das mit meinen DW einfach nicht. Dieses Jahr bin ich bei einer Jagd nur mit meiner erfahrenen Hündin (zum Spaß) mal durchgegangen und obwohl sie das kennt, mag und deutlich weniger weit als der Rüde geht, habe ich sie nach dem Schnallen nicht mehr gesehen. Sie hat schon nach weniger als einer Minute Wild gefunden und außer Hörweite gejagt. Dann hat sie offenbar den Anschluss verloren oder ist an weiteres Wild gekommen, das war auf dem Tracker nicht klar zu erkennen.

So war ich nach ein paar Schritten vom Durchgehhundeführer zum (weitgehend) nutzlosen Treiber mutiert und darin erkenne ich keinen Sinn.

....In Brandenburg habe ich Standgeld bezahlt u. offenkundig gibt es ohne Hund zunehmend Alibistände....

Wer will (auf den heißen Plätzen) schon reine Schützen haben, wenn man auch (überduchschnittlich treffsichere) Hundeführer auf den Stand setzen kann und dann dort für noch bessere Wildbewegung sorgt? ;-):p
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Bei mir funktioniert das mit meinen DW einfach nicht. Dieses Jahr bin ich bei einer Jagd nur mit meiner erfahrenen Hündin (zum Spaß) mal durchgegangen und obwohl sie das kennt, mag und deutlich weniger weit als der Rüde geht, habe ich sie nach dem Schnallen nicht mehr gesehen. Sie hat schon nach weniger als einer Minute Wild gefunden und außer Hörweite gejagt. Dann hat sie offenbar den Anschluss verloren oder ist an weiteres Wild gekommen, das war auf dem Tracker nicht klar zu erkennen.

So war ich nach ein paar Schritten vom Durchgehhundeführer zum (weitgehend) nutzlosen Treiber mutiert und darin erkenne ich keinen Sinn.



Wer will (auf den heißen Plätzen) schon reine Schützen haben, wenn man auch (überduchschnittlich treffsichere) Hundeführer auf den Stand setzen kann und dann dort für noch bessere Wildbewegung sorgt? ;-):p


...genau meine Erfahrung... !
...mein Hund "funktioniert" nur vom Stand - für mich und andere Jagdteilnehmer zum Nutzen, weil sie so gemäß ihrer Veranlagung als "jagender Hund" eingejagt wurde...
wenn ich gern immer Durchgeher wäre, führte ich andere Rassen...;-)
 
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Bei mir funktioniert das mit meinen DW einfach nicht. Dieses Jahr bin ich bei einer Jagd nur mit meiner erfahrenen Hündin (zum Spaß) mal durchgegangen und obwohl sie das kennt, mag und deutlich weniger weit als der Rüde geht, habe ich sie nach dem Schnallen nicht mehr gesehen. Sie hat schon nach weniger als einer Minute Wild gefunden und außer Hörweite gejagt. Dann hat sie offenbar den Anschluss verloren oder ist an weiteres Wild gekommen, das war auf dem Tracker nicht klar zu erkennen.

So war ich nach ein paar Schritten vom Durchgehhundeführer zum (weitgehend) nutzlosen Treiber mutiert und darin erkenne ich keinen Sinn.
sie hat das Verhalten der Meute adaptiert und kehrt zu 90% mit den anderen Mittel-u. Fernaufklärern zurück :)

...
So war ich nach ein paar Schritten vom Durchgehhundeführer zum (weitgehend) nutzlosen Treiber mutiert und darin erkenne ich keinen Sinn.
...
Nein Stöbi, du kannst niemals nutzlos sein ;-)

...
Wer will (auf den heißen Plätzen) schon reine Schützen haben, wenn man auch (überduchschnittlich treffsichere) Hundeführer auf den Stand setzen kann und dann dort für noch bessere Wildbewegung sorgt? :wink::razz:

Wobei wir bei einem weiteren Trend sind:
niemals sah ich weniger Hunde auf diesen ausgezeichnten Jagden dort - liesse sich trefflich grübeln, warum?
 
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....Wobei wir bei einem weiteren Trend sind:
niemals sah ich weniger Hunde auf diesen ausgezeichnten Jagden dort - liesse sich trefflich grübeln, warum?

Bei D.M.?

Hat am Anfang viel Spaß gemacht, als wir die ersten Jahre noch dabei waren und das System erst langsam eingeführt wurde. Heute gibt es dort genug örtliche Hundeführer und vor allem gibt es (gefühlt) noch mehr ÖJV-Amigos - die richten das schon! ;-)
 
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Moin!

Eine Ursache wird in diesen Regionen durch den Wolf gesehen :
Sauen scheinen es in diesen Gebieten als Stratgie zum Wolf gelernt zu haben sich zu stellen; dann meiden Wölfe die Sauen.
<...>
Wie sind eure Informationen und Erfahrungen ?

TM

ÜL sind als "Halbstarke" sowieso eher auf gegenseitiges Austesten aus. Wenn da ein einzelner Hund kommt, dann kann das alleine deswegen für den gefährlicher werden. Sind heute im Vergleich zu früher mehr Solo- oder mehr Meutehunde aktiv?

Das kann auch an den Wölfen liegen (hab' neulich erst Bilder von einer Wildkamera gesehen, wo so ein Austesten zwischen Jungwölfen und ÜL zu sehen war), aber sowas wird seit Jahren auch aus Regionen berichtet, in denen KEINE Wölfe vorkommen, jedenfalls nicht in Dichten, dass die Sauen da regelmäßig Erfahrungen machen könnten. Das ist IMHO zu einem großen Teil ein durch DJ selbst erzeugtes "Problem", verschärft durch fehlenden Leitbachenabschuss ("Rottengedächtnis löschen") und in der Wahrnehmung gepuscht durch insgesamt häufigere Hund-Sauen-Kontakte und höhere Medienpräsenz generell.

Viele Grüße

Joe
 
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Moin!

Sicher, dass die fehlenden Hunde nicht an den Nummernschildern lagen? DK, NL oder NI(-edersachsen) sieht hier aus dem Osten sehr ähnlich aus. :bye: Bei D.M. hat es außerdem noch garkeine stabile Wolfspopulation. :p Und da, wo es die gibt, haben die von den BF z.B. gute Erfahrungen damit gemacht, die Hunde erst dann zu schnallen, wenn die Treiber schon etwas unterwegs waren, weil die Wölfe wenn sie da waren in der Regel ruhig, aber unverzüglich aus dem Treiben gezogen sind. :cool:

Viele Grüße

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Infos betr. Jagdhundeinsatz im Wolfgebiet s. hier, falls sie jemand
nicht kennt:

http://www.rwj-online.de/rwj/archiv...-hundefuhrer-achten-sollten_6_364.html#page_2

- den Zusammenhang Sauen-Agressivität - Wolfvorkommen - Jagdhundgefährdung halte ich für konstruiert und nicht belegt

- grds war/ist die Gefahr früher und aktuell in D dch. Schwarzwild für sauscharfe (Stöber-)Hunde wesentlich höher als die durch Wölfe

- die Empfehlung des späteren Schnallens ist zwar nett, aber die Wölfe verlassen deswegen großräumige Treiben nicht vor der Jagd

- nur sehr raubzeugscharfe Stöberer, die den Wolf ausarbeiten und im Einstand bedrängen, sind rel. gefährdet...

- die meisten Stöberer brechen bei frischer Wolfswitterung ihre Arbeit ab und lösen sich nicht mehr vom Führer (Erfahrungen auf Jagden/Hundeprüfungen im Wolfsterritorium)

- Nachsuchenhunde sind erheblich mehr gefährdet, wenn Wölfe das Stück vorher gefunden haben und den Riß verteidigen könnten
 
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Moin!

Sicher, dass die fehlenden Hunde nicht an den Nummernschildern lagen? DK, NL ....

Ganz entscheidender Punkt!

Der Jagdleiter hat es in der Hand, welche Menge und Qualität an Hunden er bekommt. Um die "Guten" zu binden, muss die Jagd auch entsprechend organisiert sein. Ist sie das nicht, weil man dort z. B. Zahlgäste oder Amigos bedienen möchte, muss man eben mit der 2. oder 3. Garnitur an Hunden auskommen, deren Führer das mit sich machen lassen.
 
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...
Bei D.M. hat es außerdem noch garkeine stabile Wolfspopulation. :p
...

Ist mir aus Gesprächen bewußt, auch wenn der Teufel an einem Tag ein Eichhörnchen sein kann.


...
und da, wo es die gibt, haben die von den BF z.B. gute Erfahrungen damit gemacht, die Hunde erst dann zu schnallen, wenn die Treiber schon etwas unterwegs waren, weil die Wölfe wenn sie da waren in der Regel ruhig, aber unverzüglich aus dem Treiben gezogen sind. :15:
...
Diese These liegt im Eigeninteresse des Veranstalters :roll:
Und an manchen Tagen haben die grauen Brüder halt mal keine Lust, thesengemäß für den Halbmarathon die Fitness zu erhalten. Für die Antithese habe ich glaubwürdige Berichterstattung.
 

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