Der Trapper aus dem Münsterland

steve

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Wirklich gut. Bewundernswert ist der Mut der beiden. Freiheit ist ja das eine, aber man muss auch den Mut haben die Sicherheiten die die Zivilisation bietet aufzugeben.
 
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Na ja, in spätestens 10 Jahren begräbt die Madame ihren Trapper an der Biegung des Flusses und kehrt in die Zivilisation zurück...
 
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Na ja, in spätestens 10 Jahren begräbt die Madame ihren Trapper an der Biegung des Flusses und kehrt in die Zivilisation zurück...


Bis zu diesem Zeitpunkt haben sie aber ein fantastisches Leben geführt würde ich sagen.

Warum man sich hier bei uns mit seiner ganzen Schaffenskraft immer aufs Alter als Ziel konzentriert, in dem man dann eh nichts mehr gerissen kriegt anstatt die Jahre zu nutzen um ein möglichst schönes Leben auf dem Weg dorthin zu haben verstehe ich nicht.
 
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Verstehen tun das die Meisten nicht, aber alle machen fleissig mit. Du und ich doch auch, oder?

In der Kommerzialität ist er schon längst angekommen. 4000€ ohne Anreise für 14 Tage Aufenthalt mit candle light dinner. Der Film ist eine hübsche Werbeshow. Lebe deinen Traum für ein paar Tage und zahle fett dafür.
 
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Verstehen tun das die Meisten nicht, aber alle machen fleissig mit. Du und ich doch auch, oder?

In der Kommerzialität ist er schon längst angekommen. 4000€ ohne Anreise für 14 Tage Aufenthalt mit candle light dinner. Der Film ist eine hübsche Werbeshow. Lebe deinen Traum für ein paar Tage und zahle fett dafür.

Klaro mache ich da (notgedrungen) auch mit, wir sind aber so langsam am überlegen was man tun kann um diese Programmierung zu überwinden.

Der Münsterländer hat sich natürlich kommerziell aufgestellt um sein Lebensmodell zu unterhalten, das ist keine Frage. Aber es funktioniert scheinbar gut genung um davon gut leben zu können. Habe ich grossen Respekt davor, vor allem weil er so auch die volle Verantwortung für sein Leben hat, ohne ALG I / II, Gewerkschaft, 35h Woche, oder jegliche bequeme Versorgung im Laden um die Ecke oder bei Amazon. :cool:
 
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Yumitori

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Bis zu diesem Zeitpunkt haben sie aber ein fantastisches Leben geführt würde ich sagen.

Warum man sich hier bei uns mit seiner ganzen Schaffenskraft immer aufs Alter als Ziel konzentriert, in dem man dann eh nichts mehr gerissen kriegt anstatt die Jahre zu nutzen um ein möglichst schönes Leben auf dem Weg dorthin zu haben verstehe ich nicht.

Moin,

Deine Argumentation ist nicht neu und hat auch etwas für sich - aber nicht jeder, der einen Jagdschein hat, kann in D oder sonstwo auf der Welt von Jagd und Fallenstellen leben.
Wie definierst Du denn "Alter" und "nichts mehr gerissen kriegt" ?

Unbedingt stimme ich aber insoweit zu, als man Träume, die man hat, soweit möglich angehen sollte und nicht auf die Zeit der Rente warten sollte. Denn auf dem Weg dahin, unabhängig vom Alter, kann einem so mancher Ziegelstein auf den Hinterkopf fallen.
Ich habe meinen Beruf immer gerne ausgeübt, mich nur manchmal über Mandanten und/oder den Chef geärgert. Nicht nur die Jagd kann Freude machen, auch der Beruf, wenn man richtig Vollgas gibt und mindestens einmal die Woche anstrebt, der Beste zu sein, dem in seiner Sparte niemand das Wasser reichen kann.
 
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Moin,

Deine Argumentation ist nicht neu und hat auch etwas für sich - aber nicht jeder, der einen Jagdschein hat, kann in D oder sonstwo auf der Welt von Jagd und Fallenstellen leben.
Wie definierst Du denn "Alter" und "nichts mehr gerissen kriegt" ?

Fallenstellen bzw. Jagen ist bei dem Trapper vielleicht auch nur als Beispiel zu sehen, man muss sich schon seine persönliche Nische suchen die einen dann (wirtschaftlich) trägt.

Das "Alter" kann ich nicht definieren, ist doch so unterschiedlich wie die Menschen. Mein Chef, er ist Mitte 70, glaubt wirklich er reisst täglich noch richtig was aber alle anderen sehen das etwas anders... :biggrin:

Spass bei Seite. Was ich eigentlich sagen wollte ist dieses (deutsche(?)) fokussieren auf das Rentenalter, mit Versicherungen, Altersvorsorge, Pflege, Immo-Darlehen, usw. und dem Spruch dass mit 66 Jahren das Leben erst so richtig anfängt. Meiner Meinung nach ist das Gegenteil der Fall, da fängt es so langsam an aufzuhören, bei einem schneller beim anderen langsamer was uns zum "reissen" führt, die Leistungsfähigkeit körperlich und geistig geht schon ab 40 abwärts und nimmt mit den Jahren halt Fahrt auf. Und hat man die Jahre bis dahin nur genutzt um diesen letzten Abschnitt zu sichern lief vielleicht manches falsch.

Unbedingt stimme ich aber insoweit zu, als man Träume, die man hat, soweit möglich angehen sollte und nicht auf die Zeit der Rente warten sollte. Denn auf dem Weg dahin, unabhängig vom Alter, kann einem so mancher Ziegelstein auf den Hinterkopf fallen.
Ich habe meinen Beruf immer gerne ausgeübt, mich nur manchmal über Mandanten und/oder den Chef geärgert. Nicht nur die Jagd kann Freude machen, auch der Beruf, wenn man richtig Vollgas gibt und mindestens einmal die Woche anstrebt, der Beste zu sein, dem in seiner Sparte niemand das Wasser reichen kann.

Mit dem ersten Absatz bin ich voll einig, beim zweiten ist es doch davon abhängig wie man seinen Job sieht. Für mich ist das nur Mittel zum Zweck um Währungseinheiten zu beschaffen, und so lange man angestellt ist ist der Chef eigentlich immer ein Seggl.
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

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Ich kenne einige Experten, die hatten sich "aus der Gesellschaft verabschiedet", keine Renten-, ALG- und Krankenkassenbeiträge gezahlt. "Lebe dein Leben", wenn es Not tut etwas Schwarzarbeit, keine Steuern, Brutto = Netto und immer schön leicht und locker im In- und Ausland gelebt. Am Ende haben sie sich alle zurückgelehnt und in die deutsche soziale Hängematte fallen lassen. Die GKV und das Sozialamt zahlt irgendwie schon.

Ich hatte mal so einen Fall im Dorf. Jahrelang stolz nicht Kranken- und nicht BG versichert, "können mich am Arxxx lecken", dann beim Baumfällen schwer verletzt und sich anschließend per Hubschrauber in der Uniklinik für 30.000€ wieder Gesicht, Kiefer und Zähne richten lassen. Der wäre in US, Kanada oder anderen Traumländern nach Notversorgung rausgeflogen. Hier hat ihn die AOK einfach rückwirkend aufgenommen und die Kosten auf die berühmte Solidargemeinschaft umgelegt. In wirklich guten Ländern geht das eben, nur sind die Leistungsträger und Beitragszahler die Dep pen, die sich vorher noch wegen Angepassheit und Spiessigkeit auslachen lassen müssen, "weil sie ihr Leben verpassen".

Aussteiger, sich dann dem System andienen um Geld mit dem System zu verdienen, hinterlassen bei mir immer einen gewissen Beigeschmack. Um mit Manager- und Selbstfindungskursen oder Medien Geld zu verdienen muss man nicht aussteigen. Das Aussteigen macht aber dafür interessanter. Sollte ich doch noch mal aussteigen, werde ich mir ganz sicher dafür keine Kamerateams an die Badewanne und ins Haus holen und mir das Haus mit zahlenden Großstadtmenschen füllen, die ich dann noch bekochen und bespaßen muss.
 
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LEIDER ist das so JON!
Eigentlich müßten die dann sehen wie sie zurecht kommen.
Aber wir bezahlen ja für solche Sozialschmarotzer!
 
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Falls der Fritz schon Kanadier sein sollte, dann haben die dort meines Wissens ein eigenes Sozialsystem , inklusive Grundrente. Ansonsten korrigiert mich.
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

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Falls ich missverständlich war, ich halte Fritz nicht für einen Aussteiger oder Sozialschmarotzer. Ganz im Gegenteil. Er ist ein sehr cleverer Geschäftsmann, Self-made man, der ein Image aufgebaut hat, es seit vielen Jahren von Weihnachtsmarkt bis Talkshow fördert und bedient und damit sein Geld verdient.
 
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Ich hatte as auch nicht auf Fritz bezogen Jon, ich hatte das auf dein anderes Beispiel bezogen.
Nie was einzahlen, aber bei Bedarf Leistungen beziehen.
 
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Yumitori

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Fallenstellen bzw. Jagen ist bei dem Trapper vielleicht auch nur als Beispiel zu sehen, man muss sich schon seine persönliche Nische suchen die einen dann (wirtschaftlich) trägt.

....halt Fahrt auf. Und hat man die Jahre bis dahin nur genutzt um diesen letzten Abschnitt zu sichern lief vielleicht manches falsch.
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Mit dem ersten Absatz bin ich voll einig, beim zweiten ist es doch davon abhängig wie man seinen Job sieht. Für mich ist das nur Mittel zum Zweck um Währungseinheiten zu beschaffen, und so lange man angestellt ist ist der Chef eigentlich immer ein Seggl.

Moin,

ich habe immer gearbeitet, um (gut) leben zu können, aber ein Seggl ist in meiner Berufslaufbahn nur einmal der Chef gewesen. Mir sind und waren die Kolleginnen und Kollegen immer unheimlich, die keinerlei Ehrgeiz im Hintern oder sonstwo hatten, immer nur auf die Feierabendzeit fixiert waren und stets darauf achteten, mit möglichst wenigen Urlaubstagen möglichst viel Freizeit zu ergattern, wie etwa durch das Nutzen v. "Brückentagen".
Oder die, die wochenlang die Gleitzeitebenen ausnutzten, um möglichst wenig Telefongespräche zu haben, also nach 10:eek:oh kamen und fix nach der Mindestanwesenheitszeit wieder verschwanden. Nach drei Wochen und einem erfolglosen Anschiss vom "Seggl" ließen sie sich krank schreiben und die Kollegen durften die Rückstände aufarbeiten.
Bezahlt wurden sie immer - aber auch diese sind Schmarotzer.
Der Arbeitnehmer, der keinerlei Ehrgeiz im Kopf hat, und sei es nur, um sich eine Büchse oder Jagdreise leisten zu können, ist im Grunde für den Betrieb weniger wert als ein solcher, der Ehrgeiz hat; denn d e r bringt die Organisation auch weiter.
Ich muss gestehen, mich reizt der Gedanke, mal ein Jahr oder so in Alaska, BC oder auch Afrika zu leben - aber mir würde nach mehr als diesem Zeitraum der monatliche Theaterbesuch und - soweit nicht mitgebracht - meine Literatur fehlen.
Das heißt aber nicht, dass ich nicht auswandern möchte - denn mir ist ein Land, in dem jeder eigenverantwortlich leben darf und kann, lieber als der vermeintliche Sozialstaat.
Jeder, der so lebt, wie der Trapper hier im Film, ist ja im Grunde durchaus immer im "Vollgas" - Modus; denn er kann sich gar nicht leisten, mehr als nur eine Stunde übers Eis zu heizen, weil ihm sonst die Wölfe den Toten Luchs in der Falle wegfressen.
Er lebt in einem System, das grobe Fehler kaum verzeiht, bewunderungswürdig; unser System fängt a l l e auf, auch die Schmarotzer und d i e verhungern ebenfalls dort, h i e r nicht...
 
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Auf den Punkt gebracht ist das ein schönes Beispiel für den tatsächlichen Unterschied zwischen Natur und Kultur. Klar ist er nicht völlig auf sich allein gestellt, er hat Zugriff auf gesellschaftliche Errungenschaften, medizinische Versorgung usw., aber er ist eben doch so nah an einem wirklich natürlichen Leben, dass man den Unterschied zwischen beidem deutlich erkennt. Die Konsequenzen des eigenen Handelns sind andere und wer sich in entsprechende Regionen begibt, sollte sich dessen bewusst sein...
 

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