Fangschuss Pistole - 9mm, .45ACP oder .40SW?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 21689
  • Erstellt am
Registriert
7 Jan 2005
Beiträge
354
Ja, üben, üben, üben ist einfach das A&O.

"Lustig" ist auch das Schussverhalten eines kurzläufigen (3" oder kürzer) Magnum-Revolvers bei Nacht. Ich sage mal "Feuerknallblitz"... Darauf muss man sich bei "widrigem Licht" auch einstellen.
Mein 4-zölliger Revolver macht immer noch eine ganze Menge Blitzlicht im Dunkeln.
Das kann gehörig blenden, v.a. wenn man weiter durchs Feuer schaut...
 
G

Gelöschtes Mitglied 19461

Guest
es sind schon soviele sauen zuverlässig mit 9para erschossen worden , mit für dickhäuter eher ungeeigneter munni namens action4 , dass sich im grunde jede diskussion erübrigt .

der vorsichtige gesetzgeber verlangt 200 joule aber dem forum sind +500 joule noch zu wenig ;-) .

viel wichtiger als das kaliber ist ganz viel übung zwecks sicheres treffen in einer stressituation bei widrigem licht .

mit kurzwaffe nicht einfach.

Grundsätzlich hast du recht, dass wir alle etwas zum Übertreiben neigen.
Dennoch möchte ich hier aus Erfahrung zwar nicht direkt widersprechen, aber zu bedenken geben, dass die 200 Joule zwar für einen Fangschuss auf ein immobiles Reh und auch ggf. eine Sau bei gutem Treffer ausreichen, aber der Begriff "Fangschuss" auch auf die notwendige Erlösung für eine mies gelaunte, waidwund getroffene Sau im Schwarzdorntunnel zutreffen kann.
Das ist die Situation, die - unter den schwierigeren - auf mich am ehesten zukommen kann (Wild im Straßengraben ist beim Eintreffen meist bereits verendet - oder eben stinksauer/voller Angst und Schmerz in der Dickung - hier eigentlich immer Schwarzdorn) und da möchte ich dann sicher nicht mit 38 Special anrücken.
Und Üben ist ganz wichtig - wichtiger ist es aber, die Nerven einigermaßen zu behalten, wie du ja auch schriebst.
Ich übe seltener mit der Kurzwaffe und habe mehrfach Wild auf Kurzdistanz mit dem ersten Schuss erlösen können (mehrfach, nicht oft). Ein guter Tipp ist es, angesichts des Stückes noch einmal ruhig durchzuatmen, die Anspannung in den Griff zu kriegen und dann langsam mit der Waffe ins Ziel zu gehen. Wenn das Stück vitaler ist als gedacht, hochkommt und flüchtig wird, keinen Schuss hinterherschmeißen, das bringt überhaupt nichts. Dann lieber Nachsuchenführer holen, die wissen, wie man das ruhig angeht.

Mal ein Beispiel, wie es laufen kann: Anruf bekommen, Jogger ist dran. "Hier liegt ein Reh in der Nähe xy. Ich stehe zwei Meter daneben, es guckt mich an, aber es bewegt sich nicht. Es ist auch irgendwie verkrümmt. Ich markiere ihnen die Stelle neben der Straße mit einem Taschentuch am Ast, zehn Meter weiter rechts liegt es neben dem Wanderweg."
Ok. Zur Kenntnis genommen. Stück scheint völlig immobil, also Kurzwaffe eingepackt, Revolver (.44).
Hingefahren, Taschentuch entdeckt, ausgestiegen, Stück entdeckt, Stück entdeckt mich auch auf zehn Meter, wird sofort hoch und geht stolpernd und schlenkernd ab Richtung Wanderweg. Daher habe ich einen Bogen rückwärts gemacht und bin den Wanderweg dann nochmal abgeschritten. Wieder sehe ich das Stück, es hat sich niedergetan, zwanzig Meter weiter als vorher, keucht stark, deutlich zusammengekrümmt. Ich habe pro Minute, durch Vegetation gedeckt, gefühlt drei Schritte gemacht und dann aus vielleicht acht Metern Entfernung aufs Blatt geschossen. Als Reaktion sprang das Stück aus dem Liegen einen Satz vorwärts, brach zusammen, reckte Haupt und Träger in die Luft, atmete aus, das Haupt senkte sich in Zeitlupe, verendet. Ich habe den Bock im Bast aufgebrochen und untersucht. Rechter Hinterlauf gebrochen (Bein stand seitlich weg), Becken gebrochen, Darm im Beckenbereich verletzt, innere Blutungen in dem Bereich. Ging alles gut, Geschoss hat beide Blätter durchschlagen, Ausschuss auch vorhanden, hätte ich gewusst, was kommt, hätte ich die Langwaffe dabeigehabt und sofort vom Wanderweg aus auf die zwanzig Meter geschossen. Das hätte ich mit der Kurzwaffe nicht gemacht, auf Wild, auch wenn ich geübter wäre. Zwanzig Meter sind in so einer Situation ganz schön weit. Man ist nicht entspannt, das ist keine Scheibe auf dem Stand. Naja. Erlöst, das war die Hauptsache.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.629
es sind schon soviele sauen zuverlässig mit 9para erschossen worden , mit für dickhäuter eher ungeeigneter munni namens action4 , dass sich im grunde jede diskussion erübrigt .

der vorsichtige gesetzgeber verlangt 200 joule aber dem forum sind +500 joule noch zu wenig ;-) .

viel wichtiger als das kaliber ist ganz viel übung zwecks sicheres treffen in einer stressituation bei widrigem licht .

mit kurzwaffe nicht einfach.


Nur weil die Polizei auf eine immobile Sau aus 2m Entfernung auf den Schädel schiesst und die Sau das nicht überlebt, heißt das noch gar nichts.

Bei Körpertreffer auf 20m macht mein 6 zölliger 41mag Löcher auf beiden Seiten der Sau, auch wenn sie mal mehr als 50 Kilo hat.
Bei 9mm schüttelt die sich und wird böse. Selbst erlebt, 124gr EFMJ steckte unter der Schwarte auf dem Blatt aus 5m Entfernung, die Sau hatte 60 Kilo.
 
Registriert
11 Nov 2012
Beiträge
8.155
Ich hatte am 03.01. einen Keiler nicht richtig getroffen ( Krellschuss ) er stellte sich und wurde dann auf kurze Distanz von mir mit einem Hauptschuss erlegt.

Es war das erste Mal das ich eine Kurzwaffe vermisste, mir gingen nach dem 2. Schuss einige Gedanken durch den Kopf: Ladehemmung, Fehlschuss usw.

Ich werde meine P 38 ( AC 44 ) jetzt als zur Saujagd als Eigenschutz mitnehmen, besser eine 9 mm Para als nur ein Messer dabei.


Waidmannsheil

Gerhard
 
A

anonym

Guest
Der Trend geht eindeutig zur Pistole.
Und da eindeutig zur Glock Pistole.
Handhabungssicher, ohne zusätzliche Sicherung (Safe Action), kompakte Abmessungen ,
je nach Kaliber günstige Munition
und ganz wichtig : schnell und einfach zu laden und das Entladen geht auch in Sekundenbruchteilen.
Lieber mit einer 9x19 treffen , als mit einer 357 vorbeizuschießen.
Und wichtig ist üben, üben, üben...
Lieber eine Glock 19 im Revier dabei, als ein 44 Magnum aus Gewichtsgründen im heimischen Waffenschrank.
Gutes Holster ist auch wichtig....
 
Registriert
11 Okt 2014
Beiträge
5.338
Ich war lange Jahre mit dem S&W No. 29 in 44 Magnum beim Schwarzwild Ansitz.

Dann habe ich mir eine Glock im 357 SIG gekauft.

Es ist eine RIESIGE Erleichterung, die weniger klobige, viel leichtere Pistole führen zu können.

Auch wenn die aktuelle Quartalsbumse von Gaston gerade hohl dreht (Tierrechte, kein Pelz usw.) ist es an sich eine gute Pistole - aber nicht die EINZIGE gute Pistole.

Es muss also nicht immer Glock sein.

Die 357 SIG würde ich heute nicht mehr empfehlen, denn ich habe damit sehr viel wiederladetechnisch probiert und im Ergebnis leistet das Kaliber nicht viel mehr als eine klug wiedergeladene 9 Para mit modernem Geschoss.

Meiner Auffassung nach wird in diesem Bereich zu wenig über die richtige Munition geredet; das ist aber der Knackpunkt.

Alles in allem ziehe ich für Fangschüsse aber die Langwaffe oder die 454 Casull vor. Die 44 Magnum geht aber auch.

Das heißt, wenn zu erwarten ist, das es Ärger gibt, packe ich entsprechend. Das ist in der Regel bei Drückjagden mit vielen Hästen und den typischen Maisjagden so.

Vor zwei Jahren hab ich mal ein Überläuferchen an einem Hang mit dem 44iger geschossen, dem der komplette Wurf weggeschossen war. Lief benommen 10 Meter vor mir.

Die Büchse war quer auf dem Rücken, denn der Hang war steil und alles war matschig-rutschig.

Was sollte ich machen? Ich hab nicht lange gefackelt, mich mit der linken Hand an einem Böumchen festgehalten, gezogen und geschossen.

Fiel um, schlegelte aber noch lange. Ich war sehr froh, das ich den Kracher dabei hatte.

Als allgemeinen Begleiter hab ich aber die Glock in 357 Sig (jetzt hab ich die ja schon!).

Fangschüsse bei Unfallwild hab ich die letzten Malle mit Schrot gemacht, damit bloß die Straße keinen Kugelschaden bekommt.

Das geht auch prima.

Wenn keiner zusieht, mache ich Rehe nach Möglichkeit einfach mit dem Saufänger, das ist schnell und leise.

Hat mit der Forenuser Boarhuntingdogs mal beigebracht ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
A

anonym

Guest
Der Trend geht eindeutig zur Pistole.
Und da eindeutig zur Glock Pistole.
Handhabungssicher, ohne zusätzliche Sicherung (Safe Action), kompakte Abmessungen ,
je nach Kaliber günstige Munition
und ganz wichtig : schnell und einfach zu laden und das Entladen geht auch in Sekundenbruchteilen.
Lieber mit einer 9x19 treffen , als mit einer 357 vorbeizuschießen.
Und wichtig ist üben, üben, üben...
Lieber eine Glock 19 im Revier dabei, als ein 44 Magnum aus Gewichtsgründen im heimischen Waffenschrank.
Gutes Holster ist auch wichtig....


Das ist das was mir bislang auch zu Ohren gekommen ist. Ich bin Jungjägerin, habe Kinderhände :roll: und werde demnächst in einem Revier mit hohem Sauenbestand (Standwild) jagen gehen. Man hat mir auch zum Selbstschutz zu einer Kurzwaffe geraten. Da unauffälliges Tragen, leichtes Gewicht und Sicherheit für mich ein Thema sind, liebäugele ich nun auch mit einer Glock. Ich könnte Anschluß an eine Gruppe bekommen, die regelmässig KW trainiert. Ich hoffe ich bekomme in Dortmund ein bisschen was zu sehen.
 
Registriert
22 Aug 2012
Beiträge
2.476
Moin,

Habe auch sehr kleine Hände, bei mir war mit Glock nix zu machen. Würde dir raten in der genannten Gruppe mal verschiedene in die Hand zu nehmen, dann weißt du Bescheid. Vielleicht solltest du auch über ne Waffe mit einreihigem Magazin nachdenken.

Wmh. Skidder
 
G

GentleGuy

Guest
kleine hänge verlangen ja fast nach einer 1911er single stack :)
 
Registriert
21 Jun 2014
Beiträge
3.850
Warum nicht offen rangehen?

Zweck und Joule stehen fest - der Rest könnte fast alles sein, warum also in der Wahl beschränken.
 
A

anonym

Guest
Habe mal nachgemessen. Der längste Finger ist bei mir 7 cm, mit Handballen 15 cm :lol:
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
126
Zurzeit aktive Gäste
466
Besucher gesamt
592
Oben