Jagd in Frankreich

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12 Aug 2016
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Hallo Zusammen
Ich interessiere mich sehr für die Jagd in Frankreich. Ich habe von guten Wildbeständen gehört. Welche Gebiete sind am besten für die Jagd auf Rehwild/Schwarzwild?
Jedoch habe ich nun einige male gehört, dass die Franzosen sehr unweidmännisch Jagen und auf alles schiessen was sich bewegt. Was auch zu vielen (tödlichen) Unfällen führte. Stimmt das? Habt ihr dabei schon erfahrungen gemacht und könnt davon berichten?
Wmg Sven
 
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NEIN- ich habe in Frankreich nicht gejagt.
Aber wir haben in Frankreich sowohl die "Lizens-Jagd"
wie die Revier-Jagd.
das eine extrem billig - aber erfolglos
das andere extrem teuer, aber besser.
Kein Wunder, daß viele Franzosen wie Schweizer,
in Baden exorbitante Preise für Jagdpachten zahlen.
Südfrankreich soll günstiger sein....
....-.
aber über Geld spricht man nicht....
das hat man....
P.:)
 
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Frankreich war immer ein Land mit sehr große Kulturelle Unterschiede und so auch die Ausübung der Jagd nach den Regionen.

Über den Wildbestand kann man nicht klagen.

Es gibt viele Jagdmöglichkeiten , aber das System ist vielfältiger und komplexer als oben dargestellt. Es wurde auf dem Forum schon einiges erklärt und viele Typs gegeben. Ich habe auch schon einige links zu den diversen Behörden hinein gestellt.

Mit Vorurteile und auf Basis von Gerüchten werdet ihr aber im Lande nicht weiterkommen.
 
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Ich denke wenn man so rangeht wird das nichts...

Alles was Du suchst (plus RW, Muffelwild, Schnepfen...) gibt es auch in Eifel und Ardennen - aber dort wartet man auch nicht auf "den Auswärtigen" der alles besser kann.
Hier hat schon Karl der Grosse und der St. Hubertus gejagt - viel schlechter ist die Gegend nicht geworden.
Direkten Jagdtourismus gibt es nicht nennenswert.
 
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Die französischen Jäger

jagen ebenso weidgerecht, wie wir. Die dortige Jägerprüfung (von mir vor 20 Jahren abgelget) ist wesentlich Praxis-bezogener, als unsere.

Man kann Mitglied einer Acca werden, in einigen Regionen kann man pachten und man kann beim Staat Trophäenträger oder nur für die Kühltruhe jagen, eobei man den Jagdführer bezahlen und die Abschußgebühren lt. Preisliste zahlen muss.

Alles nicht teurer, als in Deutschland vergleichbares Jagen. Und Rotwildkerngebiete liegen auch in Deutschland höher bei der Pacht, als eine Mais-Agrarwüste im Oldenurgischen (vormaliger Bestseller: „Und ewig stinken die Felder“).

Gruß,

Mbogo
 
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Seit 25 Jahren jage ich in den französischen Pyrenäen und in Südfrankreich. Das französische Jagdsystem ist demokratischer als das Deutsche - mit allen Vor- und Nachteilen. (In Elsaß und Lothringen gilt noch ähnliches Recht wie in D.)
Übriges Frankreich:
Wenn man bejagbares Land besitzt, kann man es einzäunen und dann hat man eine Chasse Privee, wo man allein jagen kann.
Wenn es nicht gezäunt ist, wird es automatisch in der "Association communale de chasse" ACCA = enthält das zu der jeweiligen Ortschaft gehörende Land im Außenbereich - eingegliedert.
In dieser hat jeder Jäger Jagdrecht, der im Ort ein Haus besitzt oder dem bejagbares Land im Außenbereich gehört. Dazu (und hier kommt der demokratische Ansatz stärker hervor) muß jede ACCA zehn Prozent Jäger aus dem Dorf aufnehmen, die weder Haus noch Land besitzen.
Wenn man sich nun in eine gute Jagdregion "einkaufen" will, kann die ACCA beim Hauskauf fünf Jahre und beim Landkauf sieben Jahre Wartefrist auferlegen, bis man Mitglied wird.
Nachteil ist natürlich, daß eine "Hege" von Hochwild, Gams- und Rehwild nur ansatzweise stattfindet. Jede ACCA kann aber von den Mitgliedern ihre eigenen Regeln - innerhalb der gesetzlich vorgegebenen - großzügigen - Jagdzeiten beschliessen.
Von der Departement-Jagdvereinigung werden nach Frühjahrs-Sommerzählungen des Wildes Abschußpläne erstellt, man bekommt über die ACCA dann Ursprungszeichen für Rehwild, Rotwild, Gams etc.
Ich bin Mitglied in zwei benachbarten ACCA, die ganz unterschiedliche Ansätze haben.
Eine ACCA erlaubt Gamsjagd nur von Anfang September bis Mitte November, danach nur noch Treibjagd auf Schwarzwild (gibt es satt - letztes Jahr wurden einhunderttausend Sauen im Departement Pyrenees Orientales gestreckt), Rehwild, Rotwild. Niederwild uneingeschränkt. Sauen dürfen NICHT bei der Pirsch, nur im Treiben gestreckt werden...
Diese Jagdgenossen sind hauptsächlich am Saubraten interesssiert und wollen nicht durch Gamsjäger "gestört " werden.
In der anderen ACCA (Gamsbestand 700-800 auf 2.500 Hektar) darf man alles Wild während der gesamten Jagdzeit per Pirsch bejagen, Treibjagden werden wegen des unzugänglichen Bergmassivs nicht durchgeführt.
Schüsse fallen sicher mehr als in D. Treffer eigentlich weniger ;-). Iinsgesamt sind die Jäger aber auch sehr um ihren Wildbestand bemüht.
Dann gibt es den Staatswald, ONF wo man geführte Jagden buchen kann (Muffel sehr gut bei Beziers).
Hoffe, das hilft etwas weiter. Mehr demnächst unter www.safariteam.de
 
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27 Jul 2017
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Jagd in Frankreich...hier ist guter Rat teuer
...trau schau wem

Hallo an alle zusammen,

ich möchte Euch nun, nachdem ich das Jagdjahr in Frankreich / Vogesen lebend hinter mich gebracht habe, gerne berichten wie es uns (mir, und meinem Partner) ergangen ist. Dieser Bericht bezeichnet unsere Erlebnisse ungeschminkt.
Es begann alles im letzen Jahr, als wir auf eine Anzeige aufmerksam wurden, (und da wir einige Jäger kennen die in Frankreich gut bedient sind), gingen wir vorbehaltlos vor und bewarben uns bei einer Association. Folgedessen wurden wir eingeladen uns das Revier anzuschauen. Wir trafen einen gut gekleideten Mann mit Aktentäschchen und sämtlichen "wichtigen" Papieren zum Reviergang und zum anschliessenden Essen, und kauften blind vom Fleck weg die Katze im Sack. Was wir dachten, das wir kauften, und was wir tatsächlich bekamen ...dazwischen liegen Welten.

Gesagt wurde, jagen nach Belieben(Sau unbegrenzt, Rehbock 4x, Rotwild (10.Kopf)1x Hirsch frei, Spiesser, Kälber und Kuh relativ frei nach Abschussplan innerhalb der Jagdzeiten) auf 2000 Hektar, Ansitz ohne Einschränkungen möglich, Teilnahme an 8 Treibjagden (Sa+So jeweils 3+2 Treiben). Kostenpunkt 6000€

Wir bekamen kein Reglement Interieur, auch kein offizielles Schreiben das uns als "Mitpächter" berechtigen sollte. Auch nicht als Aktionär, oder was es da noch für schöne Ausdrücke gibt..Vollpartner....besser dass sie ****en hingeschrieben hätten auf einen nicht vorhandenen Vertrag. Gedacht haben sie sich das sicherlich.

Es kam wie es kommen musste, wir reisten (80Km von uns) also an, wurden zu den Sitzen gebracht, und erlegten innerhalb kürzester Zeit 3 Böcke. Einer war noch frei, dann wollte mein Mann auf Sauen gehen. Mittlerweile war schon 1,5 Monate vergangen, wir fuhren alleine an die zugewiesenen Sitze. Mein Mann bekam eine Nachricht, an der Kirrung kommen Sauen, nicht schiessen. Hä? wie nicht schiessen, bin doch nicht zum zählen hierhergefahren...Ohje das fing gut an, und natürlich kam es zum Gespräch mit dem Präsidenten, der auch gleichwohl eine ganze Bande hinter sich hatte, die ernstlich mafiöse Strukturen aufwies. Es kam ein Reglement Interieur aufeinmal auf den Tisch, wer im Sommer Sauen schiesst muss sie kaufen und dann loswerden(dumm wenn man in D wohnt und vorher Trichinen geprüft werden müssen), es wird nicht auf weibl Rehwild und Kitze geschossen, Hirsche sind zwar ab August frei es wird aber kein Hirsch bejagt bzw geschossen, gar kein Rotwild etc...Angebot, Abschüsse bezahlen wir, Restgeld zurück, und wir sind weg, aber Nix da, man versuchte uns zum Bleiben zu überreden, also doch keine Sauen selbst verkaufen, gut. Den Rest haben wir ausgeblendet.
Es sass eine Dame dabei (auch Vollpartner) die uns zum besseren Verständnis zusätzlich noch auf Englisch erklären sollte was so die Details sind, allerdings hat sie sich selbst gewundert was sie da so gelesen hatte. Ich nahm nach diesem Gespräch das Reglement mit, und übersetzte jeden einzelnen Satz. Es war HORROR. Nichts von dem was gesagt wurde, stand da,im Gegenteil. Das Reglement war ausserdem schon veraltet, uns wurde von anderen Mitpächtern gesagt, dass es ein Neues gibt. Da aber der Präsident des Weiteren handschriftlich vermerkt hatte, dass die Jagd 4 Wochen vor den Treibjagden endet, persönlich an uns, dachten wir uns schon mal unseren Teil. Um es dann kürzer zu machen..wir gingen weiterhin am Wochenende jagen, setzen uns auf die Sitze (natürlich mit Ankündigung wo), und schlags bevor die Kirrungen ansprangen und die Sauen schon in den Startlöchern standen...Schüsse auf den Wechseln, jede einzelne Ansitz wurde blockiert durch Schüsse aus nächster Nähe (sogar morgens um 5.00Uhr!). Auf Nachfrage beim Präsidenten was das soll, sagte er, das sind die Wilderer. Aha die Wilderer, wir kommen am Wochenende, man hört das Auto, es kommen Leute in den Wald, und da schiessen mehrere Wilderer genau vor den Sitzen ins Stockdunkle an verschiedenen Plätzen? OK. Jagd wird eindeutig boykottiert, und nachdem uns eine andere Aktionärin klargemacht hatte, dass die Priorität auf den Treibjagden liegt, war uns restlich klar um was es hier ging.
Also zogen wir uns zurück, blieben zu Hause, und warteten grummelnd auf den Beginn der Treibjagden.
Treibjagd --> Vollpartner, Teilpartner, ALLE bezahlen 60€ "Treibergeld" für Fahrt, Frühstück (Kaffee und Hefezopf, Abendessen Salat, Hauptspeise (ohne Kommentar), Nachtisch (noch mehr ohne Kommentar). Es werden Würfel in verschiedenen Farben gezogen (Würfel die aber nicht im Säckli sind kann man nicht rausziehen....) Nummern und Farben wurden vorvergeben, Aktionäre auf die billigen Plätze verfrachtet.Angeblich ca 700 Drückjagdböcke im Revier, die Jagd findet allerdings ausschliesslich auf dem Boden statt, hingekarrt von verrückt durch den Wald rasenden Anstellern mit offenen Armeefahrzeugen, Jeeps und zusammengeflickten Gruselkisten, egal Abenteuer pur, nicht ganz ungefährliche Unfälle folgten. Sicherheitseinweisung gabs immerhin, auch sagte der Präsident WAS wann gejagt wird. Wir dachten wir drehen den Spiess um und werden uns für den Boykott des Ansitzes mit Teilnahme an allen Treibjagden bedanken, so sind mal zumindest unsere Plätze besetzt und sie können nicht auch noch an zahlende Gäste verkauft werden. Es wurde geschossen wie wild, 7x auf ein Stück Rehwild...das dann Glück hatte nicht noch am Herzanfall gestorben zu sein und wild springend flüchtete, bei Franzosen normal, für uns -der erste Gedanke ne Rotte Sauen...nicht nachvollziehbar. Die ersten 2 Treibjagden ging alles gut, Strecke war auch recht ok, allerdings merkte man, dass man nicht an allen "Ständen" überhaupt ein Stück zu Gesicht bekam, und zwar nicht nur wir, sondern die gesamte Linie. Als Präsident weiss man eben, wie man das Wild schont, um so eine Masse an Battues durchzukriegen. Weitere Treibjagden folgten mit und ohne zahlende Gäste, wenn wir allein mit den Franzosen waren wurde nur hergezogen über die zahlenden Schweizer Gäste,eigentlich über alle, gesoffen wurde auch, - vor mitten während und nach der Jagd, und eine Lautstärke wie bei den Hottentotten. Geschossen natürlich genauso. Die Strecke im Verhältnis zu der beträchtlichen Anzahl der Schüsse, brachten uns ernsthaft ins Grübeln darüber wie fähig so mancher in seinem Handwerk ist. Wieder mal abgekürzt...das vorletzte Wochenende einer der Supergaus, 3 m hinter mir kracht ein Schuss in den Boden dass mich die aufgespritze Erde noch am Stiefel trifft, Sau läuft weiter, es schiesst einer von oben aus der Kurve der mal eben einfach gegen die erlaubte Schussrichtung wild um sich schiesst, weil sich eine Sau auf meinen Wechsel gewagt hatte, und er dachte dass er sie aus gut 80m um die Kurve besser als ich auf 15 m trifft und mich in seinem Wahn völlig übersieht. Tja..ce la vie...glücklich dass ich noch am Leben bin. Daran hab ich dann die folgenden 4 Tage geknabbert. Letztes Treiben: meinem Mann wurde der grosse Hirsch verboten, er durfte keinen Hirsch schiessen, es wurde ausdrücklich gesagt während der Rede zum Auftakt.
DAS hier alles ist wirklich nur die Kurzfassung.
Ich möchte niemandem raten, blauäugig in so eine Association einzusteigen, lasst euch schriftlich geben, was für Euch frei ist, und wann. Jede einzelne Kleinigkeit, egal wie unwichtig es erscheint.
Es ist eine reine Verarsche und wenn man eine Handhabe dagegen hätte, wäre ich die erste die hier versuchen würde etwas dagegen zu unternehmen. Im Nachhinein erfuhren wir auch von mehreren Jägern auf den TJs die schon länger nur die Tjen mitmachen, dass das Revier leer ist, schon seit Jahren, daher wird das bisschen geschont was noch da ist. Rotwild ist eine Seltenheit, von Rotwildrevier kann nicht die Rede sein, es kann mal vorkommen dass aus Versehen sich ein Rotwild dorthin verirrt. Sauen gibt es schon lange nicht mehr, und Rehwild schiessen, das auch nicht so übermässig vorkommt, kann ich auch daheim.
Wenn euch euer Geld lieb ist lasst sowas bloss sein, ich kann jedem nur davon abraten. Diese Association ist das Letzte, Lügner und Betrüger.

Selber schuld? Ja mag sein...wir sehen halt nicht in jedem Menschen einen Schlechten.
Lehrgeld gezahlt, und nicht wenig.

Wer mehr Infos erhalten möchte, kann sich auch gerne melden, wie gesagt das ist nur die Kurzfassung, allerdings sollte jemand eine Association suchen, gefunden haben und möchte sich sicher sein, dass er nicht dort landet, kann sich gerne melden, ich gebe auch gerne Auskunft wo sich dieses Revier befindet.

Ab dem kommenden JJ sind wir in einer Chasse privee,bei einem befreundeten Jäger, das war das einzigste, das uns dieser Trip gebracht hat...und jede Menge teurer Erkenntnisse

Elafi


 
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Tja, hört sich ja echt abgezockt an. Grenznah, Nähe zu Ballungsgebieten - und dann anscheinend noch zu Schweizern....
Es würde mich schon mißtrauisch machen, wenn ich in einer ACCA € 6.000 bezahlen müßte. Ich zahle in meinen beiden ACCA einen Jahresbeitrag von rund 300 EUR und kann jagen auf 22.000 Hektar...
Allerdings muß man bei dieser Geschichte immer beide Seiten anhören. Ein Präsident einer ACCA wird gewählt von den Mitgliedern, er kann nicht selbstherrlich entscheiden; zumindest braucht er im Jagdjahr die Zustimmung des Vorstandes. Soviel "Mafia" auf einen Schlag??? Hmmm.
Und wenn man schon soviel Geld ausgibt, sollte man genau die Bedingungen schriftlich vorher klären. Die ACCA, bzw. der Vorstand kann durchaus einige der von der Behörde/Jagdverband zugeteilten Ursprungszeichen zurückhalten und im Mikromanagement den Abschußplan verringern.

Vorsicht bei chasse privée - die sind in Frankreich fast nur auf Gewinnoptimierung - oder intensive Eigennutzung - ausgelegt . (Bei einer chasse privée muß das Land eingezäunt sein, das kostet natürlich...)
 
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Korrekt Grandveneur, da wird man freundlich und seriös geführt, kostet natürlich mehr als in einer ACCA.
Was mir noch auffiel in dem "Abzocke"-Bericht waren Ansitz an KIRRUNGEN.
Das Ausbringen von Futter und Kirrungen sind in Frankreich seit einigen Jahren verboten. Gibt es da in den Vogesen eine Sonderregelung ? Kaum vorstellbar. Ich würde Kontakt mit dem zuständigen Büro der ONCFS (Jagd-Umweltpolizei) aufnehmen
 

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