„Wolfsbestand deutlich verringern“

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... Ich bin sehr sicher, dass dann die Schäden durch den Wolf den Jägern auf die Rechnung geschrieben werden würden. Entweder direkt über eine Änderung der Wildschadenshaftung in den Jagdgesetzen oder indirekt z.B. über die Umwidmung der Jagdabgabe.

Ich ätz jetzt mal rum.

Warum soll überhaupt jemand für die Schäden aufkommen die der Wolf anrichtet?
Wer bezahlt die Hühner die der Fuchs holt?
Wer bezahlt die Brieftaube die der Habicht schlägt?
Wer bezahlt die Fische die sich der Kormoran holt?

Ok, Schafe, Rinder und Pferde sind etwas größer, aber das Prinzip ist das Gleiche.
 
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Yumitori

Guest
Der ist aber mutig. Wie lange es wohl dauert, bis sein Haus von Farbbeuteln geziert ist und er und seine Familie an Leib und Leben bedroht werden?

Moin,

d a s meine ich, wenn w i r Jäger - ohne gebeten worden zu sein, den Wolf als jagdbar erklärt haben wollen. Kann man alles machen, wenn die Akzeptanz groß genug ist.
Und jetzt komme mir niemand mit den angeblich schwarzen Schafen, die die Innung blamieren (was ich ja keinesfalls gut heiße!); jeder von uns hat schon schlechte Beispiele des Bundeslandes oder gar der Republik gesehen und erlebt. Und - wir haben immer noch eine parlamentarische Demokratie.
Wir haben uns so lange versteckt, dass man uns jetzt nicht mehr ernst nimmt - allein, wo Biber und Kormorane fuchtige Schäden anrichten, kommen sogar die Sisal-Sandalenträger an und brauchen Jäger.

Der Balg eines Wolfes, insbes. im Winter, ist herrlich anzusehen und anzufassen und ich hätte keinerlei Hemmungen, ihn als Schmuck und Erinnerung an eine gute Jagd zu behandeln.

Meine Schwiegermutter trug ihren Biberpelz nicht mehr, nachdem sie mal angepöbelt wurde. Zum Spray wollte der Pöbler greifen, aber d a war ich mal der "gute Schwiegersohn"...:roll:
 
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Ich ätz jetzt mal rum.

Warum soll überhaupt jemand für die Schäden aufkommen die der Wolf anrichtet?
Wer bezahlt die Hühner die der Fuchs holt?
Wer bezahlt die Brieftaube die der Habicht schlägt?

Ok, Schafe, Rinder und Pferde sind etwas größer, aber das Prinzip ist das Gleiche.

Es kommt immer jemand auf für die Schäden, im Zweifelsfall die Halter / Eigentümer der getöteten Nutztiere. Selbstverständlich können wir Jäger in Zukunft so argumentieren, aber dann können wir unseren natürlichen Verbündeten im ländlichen Raum auch direkt mit einem Knüppel ins Gesicht schlagen.

Es ist halt geübte gesetzgeberische Praxis in Deutschland, dass potentiell existenzbedrohende wirtschaftliche Schäden durch jagdbares Wild über die jagdrechtliche Gesetzgebung durch die Inhaber des Jagdrechtes zu regulieren sind. Und durch die Begriffe "potentiell existenzbedrohend" und "wirtschaftliche Schäden" sind Brieftauben, Hühnerhaltung, Schäden im Privatgarten etc. raus. Schäden durch Großraubwild wie den Wolf können nun aber existenzbedrohende wirtschaftliche Schäden sein. Wir können sicher davon ausgehen, dass z.B. die landwirtschaftlichen Interessenverbände so argumentieren werden und irgendwen dafür in Haftung nehmen wollen - und als Jägerschaft sollten wir verdammt vorsichtig sein, dass wir am Ende nicht "irgendwen" sind, weil wir den Wolf unbedingt im Jagdrecht haben wollten.
 
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Yumitori

Guest
Ich ätz jetzt mal rum.

Warum soll überhaupt jemand für die Schäden aufkommen die der Wolf anrichtet?
Wer bezahlt die Hühner die der Fuchs holt?
Wer bezahlt die Brieftaube die der Habicht schlägt?
Wer bezahlt die Fische die sich der Kormoran holt?

Ok, Schafe, Rinder und Pferde sind etwas größer, aber das Prinzip ist das Gleiche.

Das ist gar nicht unbedingt "rumgeätzt", nur mal eben die Rechtslage ( "was ist ersatzpflichtiger Wildschaden") ausgeblendet. Und die - gerne zu Lasten der Jäger - zu ändern, ist wahrlich kein Problem.
Geht etwa so: Die Grünen und Linken wollen eine entspr. Änderung, die anderen Parteien lehnen ab. Dann findet sich etwas aus der Wirtschafts- oder Finanzpolitik, was die Grünen und Linken ablehnen, es sei denn, die Restparteien geben vielleicht in der Sache mit den Wolfsschäden nach...:twisted::twisted:

Alles klar?
 
G

Gelöschtes Mitglied 20170

Guest
Wer ein an sich wertvolles Produkt, hier Wolf, ansiedelt und es dann, wenn es stört, wieder dezimiert, um den Kadaver beim Abdecker zu entsorgen, handelt unmoralisch und ist zumindest moralisch betrachtet ein Verbrecher. Der Balg etc. sind wertvolle Produkte. Wer das nicht anerkennt hat als Verantwortlicher den Wolf nicht verdient, weder als Staat noch als Bevölkerung. Sollten Produktnutzer durch Terror wie Farbe gegen Hauswand etc. terrorisiert werden, hat der Staat mit aller Härte gegen diese "Teroristen", sogenannte militante Wolfsschützer vorzugehen. Ich erwarte dann auch von der Frau des Bundespräsidenten als Zeichen der Wertschätzung des Produktes Wolf, das Tragen mindestens eines Wolfskragens am Mantel, gerne auch einen Wolfspelz z.B. bei der Neujahrsansprache draußen vor dem Palais. Bei zu wenig Wolfspelzen aus Deutschland, bliebe der Wolfspelzmantel wichtigen Persönlichkeiten im Staate vorbehalten. Dazu gehört natürlich Charakterstärke, das ist mir klar. Altgediente Politiker haben diese.
sca
klingt vielleicht ironisch, ist aber ernst gemeint.
Selten so einen Schwachsinn gelesen.
Alleine ein Wildtier als "Produkt" zu bezeichnen. Kotz.
Und Charakterstärke und Politiker ist auch noch so ein Witz...
 
Y

Yumitori

Guest
Selten so einen Schwachsinn gelesen.
Alleine ein Wildtier als "Produkt" zu bezeichnen. Kotz.
Und Charakterstärke und Politiker ist auch noch so ein Witz...

Mahlzeit,

musst ja die Meinung von @ scaver nicht teilen, aber mit "Produkt" hat er nicht mal daneben gegriffen. Alles, was nicht unmittelbar und direkt aus der Natur kommt, ist ein Produkt - sobald es der Mensch einmal in Händen gehalten hat.
Und so ist der getötete Wolf eben auch eines, da der Mensch es ja abgebalgt usw. hat.
Lediglich mit "Produkt Wolf" hat scaver sprachlich daneben gegriffen, hier hätte es heißen müssen "... Wertschätzung der aus dem Wolf gewonnenen Produkte..."
Man muss bei "Produkt" nicht immer nur an Fließband oder dergl. denken.
Dass altgediente Politiker oft Charakterstärke aufweisen, die die heutigen Typen nicht (mehr) haben, ist auch eine Tatsache, ich würde sogar dazu neigen, zu schreiben, dass die meisten Politiker heute keine haben.
Auch i c h halte Menschen, die Pelzträger/innen angreifen oder mit Farbe besprühen u.a. für Kriminelle - weil sie den Respekt, den man anderen Menschen grundsätzlich entgegenzubringen hat, bewusst missachten, von der Sachbeschädigung einmal ganz abgesehen.
Im Grunde kann ein funktionierendes Staatswesen nur zwei Dinge tun - entweder
f ü r etwas sein oder eben dagegen. Und entsprechend sollte sich dann auch
ein Staatsoberhaupt mit Familie positionieren.
Also - wo ist da der Schwachsinn ?
 
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Interessante Diskussion! Ich wollte hier ein paar Gedanken dazu lassen. Ich bedauere auf jeden Fall das Unbehagen des ursprünglichen Autors dieses Blogs.


1. Das Erlegen eines großen Hirsches ist sehr erfreulich! Ist es doch ein Indikator für eine intakte Ökologie da mglw. ein ganzes Rudel koordiniert den Angriff auf ein großes Tier. Daher sollten wir und darüber freuen das dort Wölfe auch größere Triere erlegen. Das weißt auf eine intakte Struktur der Wolfpopulation hin.

2. Ich bin nicht gegen die Jagd auf Prädatoren. Ganz in Gegenteil. Verwilderte Hauskatzen und Waschbären sollten konsequent mit scharfem Schuss bejagt bzw. bekämpft werden. Das Niederwild bze. die Singvögel werden es und Danken. Schonzeiten für Waschbären und Schussverbot für Katzen sind totaler Quatsch. Alleine die Singvögel leidern sehr stark unter verwilderten Hauskatzen. Genauso sollte man sich auch der Jagd auf Kormorane, wenn ökologisch sinnvoll, nicht aus falsch verstandener Tierliebe entgegenstellen. Die Jagd auf den Wolf muss selbstverständlich auch erfolgen. Allerdings in meinen Augen nicht im Jagdrecht. Hier sollte die obere oder untere Naturschutzbehörde immer zielführend sein. Denkbar wäre eine Situation wie z.B. in den westlichen US Bundesstaaten wo Wölfe gezielt unter den Auguren von Fachmännern getötet werden. Der Abschuss eine dominanten Männchens bzw. Weibchens führt doch oft zur Auflösung eines Rudels und weitere Dispersion. Zudem tradieren Rudel ihre Jagdkultur - sollte man dass riskieren wenn man gerade ein Rudel durch Vergrämung bzw. gezielte Bejagung z.B. von Nutztieren abgewöhnt hat? Eine Koexistenz führt zum Beispiel in WS und ID nicht zu einem signifikanten Abfall der Jagdstrecke. Ich glaube bei einer Aufnahme in das Jagdrecht käme es zu vielen unregulierten Abschüssen. Das sollte dies zwingend nur von Fachmännern überwacht werden.

3. Apexprädatoren haben eine wichtige ökologische Funktion auch für den Niederwaldbestand. Man denke hier an die Situation in Zentralkalifornien und auch New Jersey (von der Geländestruktur durchaus vergleichbar mit Zentraleuropa). Dort leidet auch das Niederwild unter einer vermehrten Auftreten von Mesoprädatoren. Freuen wir und doch dass Wölfe für uns und Niederwild mglw. auch in Zentraleuropa hier eingreifen werden.

4. Ich bin Jäger, ich bin kein Viehwirt. Rehe/Paarhufer sind für mich Wildtiere, es sind keine Nutztiere. Ich bin ein Waidmann und kein Bauer. Ich ehre das Geschöpf. Die genannte Populationsdichte im ursprünglichem Beitrag des Rotwildbestandes erscheint mir doch etwas hoch. Ich erinnere diesbezüglich an das jüngste Verbiss und Schägutachten der Thüringer Landesforstanstalt. Das sollte man mal in Ruhe lesen. Die Paarhuferpopulation in Deutschland ist mglw. immer noch zu hoch. Staatliche Forste sind doch Allgemeingut, quasi ein Almende. Warum sollten zur Mast bzw. zur unnatürlich hohen Besatz an Paarhufern hier ein ganzes Biotop leiden nur um mehr zum Schießen zu haben? Ich denke auch an die Situation zum Beispiel im Jossgrund im Spessart. Ich fahre da viel mit dem MTB. Dort gibt es bukolische Szenen mit hohen Besatz am Tage auf den Lichtungen. Aber im Anbetracht des Verbisses doch eine insgesamt Honnereckesque Situation. Für solche Situationen kann man ja Mastgatter oder Zuchtanlagen bereitstellen und dann so Safariparks für die Jagd. Ich mag so etwas aus Gründen der Selbstachtung und des Respektes dem Tier und der Natur gegenüber nicht.

Zum Thema Mesoprädatoren, Niederwild und Wölfe:

http://www.cof.orst.edu/leopold/papers/Ripple_2013_BC.pdf

Wölfe in den Kaskades und Washington State in Bezug auf Jagdstrecke bei Paarhufern:

https://wdfw.wa.gov/publications/01948/


Ich wünsche Allen ein schönes Restwochenende und guten Wochenstart!
 
S

scaver

Guest
@ Oberpfälzer, Rheinblitz: Selten so einen Schwachsinn gelesen.
Alleine ein Wildtier als "Produkt" zu bezeichnen. Kotz.
Und Charakterstärke und Politiker ist auch noch so ein Witz.

So, ich schreibe also Schwachsinn. Nun wenn das richtig ist, sollte ich besser nicht mehr schreiben dürfen. Man darf in diesem Forum also ein Mitglied als intelligenzgemindert oder minderbegabt bezeichnen. Die Mods scheinen da einmal hart und einmal weich durchzugreifen.

Bezüglich dem Wort Produkt, hätte ich dieses Wort besser in Gänsefüsschen setzen sollen. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass die Verantwortlichen im Wolf ein Produkt ihrer Politik sehen und keine Lebewesen. So erscheint mit das Management diesbezüglich. Ich selbst schätze sowohl meine Bäume, mein Wild und meine Fische hoch ein, stecke mein ganzes Herzblut da hinein. Und das wertvolle Holz, wie das Wild wird selbstverständlich auch sinvoll vermarktet und nicht verbrannt oder dem Abdecker überlassen. So war das gemeint. Ich entschuldige mich für meine unsaubere Diktion, bleibe aber bei meinem "Schwachsinn" in der ursprünglichen Aussage.
sca
 
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Das Tier ist ein Lebewesen und wenn wir es erlegt haben und essen, den Balg nutzen oder wegen mir den Knochen auf ein Stück Holz setzen, dann ist es ein Produkt geworden und nichts unberührbar waidheiliges. Wie kann man sich darüber streiten? Vielleicht, wenn man an idiopathischer Polyacrylie leidet.
 
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