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Ich mache jetzt im Februar den Jungjägerkurs beim Landesjagdverband in Österreich.
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Nun habe ich mir einige Lernunterlagen organisiert und auch einen Jagdhut (gibt es da spezielle Formen oder Huttypen für unterschiedliche Anlässe?) und einen Rucksack gekauft.
Für mich ist klar Jagd, aber klassisch! Bedeutet ein Lodenrucksack der alten generation.
Ich bin da wohl eher der konservative Typ der das ganze eher so sieht, meine bekannten nutzen auch moderne 300 Euro Rucksäcke zum jagen usw... Wie handhabt ihr das Kleidungstechnisch bzw. Ausrüstungstechnisch?
Danke für Deine Frage. Finde ich gut!
In meinem Kurs der hiesigen KJV (2004/2005) waren einige wenige, die sich - ohne jagdlichen Background - schon komplett (und NEU) jagdlich ausstaffiert hatten. Das gab dann schon etwas Geraune, v. a. unter unseren Ausbildern. Einer der späteren Prüfer meinte sinngemäß, dass vielleicht erstmal Investitionen in Munition und Jagdausbildung anstünden statt sich jagdlicher zu kleiden als erfahrene Jäger... Das braucht schon etwas Fingerspitzengefühl, will ich damit sagen.
Auch ich musste mir etwas in der Art anhören, weil ich damals v. a.beim Schießen und draußen ein älteres (und von mir schon immer outdoor getragenes und geschätztes) olivgrünes Fleece aus der Forest-Linie von Fjällräven trug. Die Sachen hatte ich aber lange vor dem Jägerprüfungs-Lehrgang und sah keine Notwendigkeit, die dann NICHT zu tragen. Das Equipment gab nebenbei guten Schutz vor der Kälte, welche notwendigerweise auftritt, wenn man im Winter stundenlang auf dem eisigen Schießstand stehen und schießen muss.
Die "Krönung" war Zielablesen auf dem Keilerstand bei -12 °C mittags im nebligen Tal des Schießstands... :help:
Unser Lehrgangsleiter - selber seines Zeichens hauptberuflich Förster beim Staatsforst - propagierte den goldenen Mittelweg bei vielem, auch bei der Kleidung, und lag damit eigentlich immer richtig.
Also nicht "volle Breitseite und mit der Brechstange" "jagdlich" und grün oder camo/orange, sondern dezent. Und speziell bei der Prüfung dezent bleiben. So ein bisschen jagdlicher Anklang darf schon sein, glaube ich. Betonung liegt auf "bisschen".
Ich selbst trug bei der mündlichen Jägerprüfung ganz normale Straßenkleidung, bei der Schießprüfung sowie der praktischen Jeans und Outdoorjacke (glaube grün
), schriftlich wahrscheinlich auch ganz normal. Das kam ganz gut, glaube ich...
Jetzt fahre ich auch den Mittelweg, also weil ich auch nur Gelegenheitsjäger bin, habe ich nicht das komplette Forst-und-Jagd-Programm. So ist es ein Mix aus jagdlich-modern, Outdoor und Tech-Kleidung geworden, ohne das geplant zu haben. Warm und praktisch sollte es sein, aber auch noch etwas Stil und Schönheit besitzen / ausstrahlen. Es geht so in Richtung klassische Outdoor-Kleidung skandinavischer Prägung. Die muss v. a. für Outdoor taugen und eben auch jagdtauglich sein. Auf Wanderungen werde ich gelegentlich von Jägern (eigentlich immer positiv) angesprochen...
Irgendwann ist dann schon noch ein Lodenteil geplant, wahrscheinlich längere Jacke aus Österreich oder Deutschland. Da wäre mir dann das Herstellungsland wichtig. Mal sehen; hier wäre ich für Tips dankbar. Und meine Frau ist nicht so der Loden-Fan...
Wünsche Dir, lieber TS, viel Freude und natürlich Erfolg beim Erwerb des Jagdscheins! :thumbup: