ASP jetzt Topthema auf Spiegel online

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Dieses "Kein Schädlingsbekämpfer" ist doch Unsinn. Wenn es Probleme mit Wild gibt das dem Jagdrecht unterliegt dann ist das auch unser Problem. Es geht hier auch nicht um Schädlinge sondern um Tierseuchenprävention, ganz klar und eindeutig ein Aspekt der Hege. Schwarzwildhege im Angesicht der herannahenden ASP heißt die Bestände massiv ausdünnen.

Wenn die Jäger hier wie damals mit Rehwild und Naturverjüngung wieder nur den Bremser spielen wollen ist das der nächste Nagel im Sarg unseres derzeitigen Jagdsystems.


Liebes Urgestein, für diese Aussagen gibt es :thumbup::thumbup::thumbup: von mir.
Ich kann dieses scheinheilige "Kein Schädlingsbekämpfer" - wenn es ums Schalenwild geht - nicht mehr hören.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Nein, ich muss nichts zahlen. Bei uns gibt es sogar noch eher wenig Sauen, von daher habe ich extrem leicht reden.

Aber wenn die ASP wirklich kommt dann gibt es am Ende zwei Möglichkeiten, Teil der Lösung zu sein oder zur Seite treten und dabei zuschauen wie andere die Reviere leerschiessen. die Tschechen machen es vor. Wenn ein Minister Hauk in BaWü verlangt die Schwarzwildstrecke müsse um 40% steigen dann höre ich auch das unausgesprochene "sonst" das damit zusammenhängt.
ja, was wird denn sonst wohl werden ?

Wer ist sonst, den man x-beliebig rund um die Uhr abrufen kann, ohne dass andere Kernaufgaben extremst darunter leiden werden?
Womit wird sonst , in Zeiten chronisch leerer Kassen, denn bezahlt?

Nur kurz über den Daumen gepeilt: 1000 Mann, auf 24 Stunden macht wieviel... an drei Tagen?
Und damit hast Du nichts erreicht.. ausser horrende Kosten für die Steuerkasse verursacht.

Zum Thema Revier leerschießen... was meinst Du wohl, wie froh so manch heute wirklich Schadgeplagter darum wäre, wenns keine Sau mehr im Revier gäbe?

Glaubt hier ernsthaft jemand wenn wir sagen wir schießen keine Sauen mehr weil wir ja keine Schädlingsbekämpfer sind kommen wir langfristig damit durch?

weil u.a. ich den Schädlingsbekämpder wieder ins Spiel gebracht habe...
Ich möcht halt nur nicht als solcher hingestellt werden!
Auch wenn wir Sauen verstärkt erlegen müssen, so ist das immer noch Jagd. Noch!

Man kann sich andererseits aber die rechtliche Situation vor Augen halten:

Niemand kann zu Jagdpachten gezwungen werden, das tun die, die es sich bisher leisten konnten schon freiwillig!

Grundsätzlich liegt die Pflicht zur Ausübung der ordnungsgemäßen Jagd beim Grundeigentümer.
Der allerdings hat bislang immer Pächter für s e i n Jagdrecht gefunden...

Mit weiterer Vermehrung der Sauen wirds immer schwieriger.. ausser, man rückt von der Wildschadensforderung ab.
Aber dann fehlt ein wichtiges Regularium.

Denn wenn kein Wildschaden bezahlt werden muss, darf man auch die Lust darauf verlieren, stundenlang im Kalten auf Sau an zu sitzen. Kostet einen ja nichts.

Da dreht sich eine unendliche Spirale im Kreise :?

Momentan halte ich ein Pachtangebot im Auge.. rein interessehalber.
Da müsste ich aber schon fett auflegen... € 7,-/ha Minimum, ca 70% Feldanteil inkl. Biogasanlage :?

Ich bin aber überzeugt davon, dass das Revier trotzdem verpachtet wird!

Und hinterher wird gejammert.... :biggrin:

Wir sollten eher unsere Verbände dazu drängen mit Forderungen selbstbewusster zu sein. Ein garantierter Mindestabnahmepreis vom 3,50 pro Kilo in der Schwarte zum Beispiel wäre mehr wert und weniger leicht zu manipulieren als 25EUR pro Frischling. Gibt es halt im Landratsamt zweimal in der Woche Wildschwein in der Kantine.
Du kannst niemanden zum Wildpretkonsum zwingen!

Was man aber staatlicherseits tun kann wäre, die Wildpretimporte massiv zu besteuern, damit einheimisches Wilpret seinen Absatzmarkt im eigenen Lande findet.

Nur, da sehe ich kein Land in Sicht !
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Unsere jagdethischen Bedenken, als Jäger nicht zu "Schädlingsbekämpfern" zu verkommen, sind zwar löblich, aber von der Öffentlichkeit in keinster Weise nachzuvollziehen!

Wenn aufgrund der zweifellos hohen Sauenbestände, die sich als Kulturfolger ständige neue Lebensräume erschließen (Stadtwälder, hohe Mittelgebirgslagen, Gebirgsregionen, norddeutsches Flachland usw.) eine für Haustiere gefährliche Tierseuche in der Ausbreitung begünstigt wird, dann sieht Otto-Normalverbraucher und Lieschen Müller in seiner Naivität doch nur eins : ja, warum schießen die Jäger denn nicht mehr ??!
Es ist doch ganz einfach...:no:

Wir alle wissen, welche Anstrengungen dazu gehören, Schweine (und deutlich mehr Schweine) zu schießen in dusterer Nacht oder durch aufwendige Jagden, egal mit welcher Methode !
Die meisten haben ja auch einem zivilen Beruf nachzugehen und die wenigen Profis sind nicht überall.

Wir können uns also nur legitimieren, indem wir mit Nachdruck in der Öffentlichkeit vertreten, daß jedes Stück Schwarzwild geschossen wird, dessen wir habhaft werden können, natürlich nicht ohne Mutterschutz und Tierschutz allgemein (anständig töten!) außer acht zu lassen.

Schwarzwildhege im Sinne von "Bewirtschaftung" auf dicke Keiler, nach "Lüneburger Modell", Freigabe nach Gewichtsgrenzen (in der Praxis sowieso meist Unsinn) haben ausgedient... dennoch braucht sich niemand Sorgen ums Schwarzwild machen. Und wer noch in diesem Sinne jagt, hat meines Erachtens die Zeichen der Zeit nicht verstanden.

Ich kenne Reviere in meiner urspl. Heimat am Rand eines großstädt. Ballungsraums, die sich wandelten von vor 30 Jahren guten Niederwildrevieren zu Sau-Wechsel-Revieren heute und kaum noch verpachtbar sind aufgrund des Schadensrisikos (Grünland, Mais). Die ausschließich nachtaktiven und sehr mobilen Sauen sind sporadisch überall unterwegs, können aber aufgrund von Ortschaften, Straßen und Menschen sehr schwer bejagt werden....
 
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Was war/ist der Jäger?

Ganz früher: Proteinlieferant für die Sippe
Mit Beginn des Ackerbaus begann die Karriere des Jägers als Schädlingsbekämpfer. Nicht ausschließlich, tierisches Protein + Fett bleibt begehrt bis heute.
Die Adelslustjagden, häufig genug reine Gemetzel, haben als Randerscheinungen lange Tradition. Lustjagd wurde vom jagenden Bürger um 1860/70 gerne aufgegriffen und kultiviert.
Heute kann einer Lustjäger auf seinem eigenen Grund- und Boden sein, auf fremder Leute Eigentum das zu praktizieren, bringt die Eigentümer auf ganz neue Gedanken, das Jagdrecht zu benutzen. Das kann man natürlich so fortführen und sich damit überflüssig machen. Aber das ist es doch nicht, was der Jäger will, oder?
Deshalb: das eine tun ohne das andere zu lassen, das wäre der Königsweg.
 
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Komisch ...

Da gibt es Wildtiere, die sich den heutigen Bedingungen sehr gut angepasst haben, sich prima vermehren und im allgemeinen einen sehr guten Gesundheitszustand zeigen. Da es Wildtiere sind, führen sie ein artgerechtes Leben - was Lieschen Müller so unter "glücklichem Tier" versteht.

Und dann gibt es die armen Schweine, die in Fleischfabriken dahin vegetieren, in Ferkelstände gepfercht werden und sich gegenseitig vor lauter Frust anfressen.

Die ASP bedroht beide. Bei Wildschweinen erkranken lange nicht alle Tiere, und selbst bei den erkrankten Tieren ist die Mortalität nicht 100%. Eine Tierseuche, wie es sie bei vielen Tieren gibt (Tollwut, Staupe, Räude, Myxomatose, RHD, etc. etc.).

Aber trotzdem wird von den entsprechenden Politikern gefordert, die "glücklichen" Sauen bis an den Rand der Ausrottung zu bejagen, damit die "armen" Schweine weiter unter nicht artgerechten Bedingungen gehalten werden können. Schizophren irgendwie ...
 
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Lass doch die ASP einmal durch Europa durchrauschen.
Die Wildschweine wirds nicht ausrotten und danach gibts bestimmt wieder bessere Preise fürs KG Wildschwein.
 
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Lass doch die ASP einmal durch Europa durchrauschen.
Die Wildschweine wirds nicht ausrotten und danach gibts bestimmt wieder bessere Preise fürs KG Wildschwein.

Sie wird kommen, aber sie wird nicht "durchrauschen".
Vielleicht solltest du dich da mal besser schlau machen.
Das ist dann nicht wie eine Grippe, die mal auftaucht und dann wieder innerhalb einiger Tage weg ist!
 
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Lass doch die ASP einmal durch Europa durchrauschen.
Die Wildschweine wirds nicht ausrotten und danach gibts bestimmt wieder bessere Preise fürs KG Wildschwein.

Da halte ich dagegen, zumindest kurz- bis mittelfristig..
Das Schwarzwild wird wohl auch in den Topf der "Seuchentiere" gepackt und eher schwer verkaufbar sein.
Der "mündige Bürger" wird sich eher an Rind, Lamm oder sonst was halten, da diese Tiere ja nicht krank sind. Eventuell gibt es der vegetarischen Fraktion weiteren Anschub.

wipi
 
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Da halte ich dagegen, zumindest kurz- bis mittelfristig..
Das Schwarzwild wird wohl auch in den Topf der "Seuchentiere" gepackt und eher schwer verkaufbar sein.
Der "mündige Bürger" wird sich eher an Rind, Lamm oder sonst was halten, da diese Tiere ja nicht krank sind. Eventuell gibt es der vegetarischen Fraktion weiteren Anschub.:thumbup:

wipi

Der komplette Fleischmarkt und damit Landwirtschaft und alle vor- und nachgelagerten Bereiche werden mit deutlichen Einbussen zu rechnen haben. Vor einigen Jahren reichte schon dieser dämliche Hype um "Schweinegrippe" dazu aus.

Horrido
 
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mit deutlichen Einbussen zu rechnen haben.

Das ist noch sehr charmant ausgedrückt.
Sollte in meiner Gegend ein infiziertes Wildschwein auftauchen, wird ein Sperrgebiet und ein Beobachtungsgebiet eingerichtet.
Davon betroffen sind ca. 1200 schweinehaltende Betriebe, ca. 1,5 Millionen Schweine und fünf große Schlachthöfe.
Welche Auswirkungen das auf die Sperr- und Beobachtungsgebiete hat, kann sich jeder nachlesen.
Die Folgen wären für die betroffene Region mehr als verheerend, und das über einen langen Zeitraum.
Der Export wird zusammenbrechen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8180

Guest
Da frage ich doch mal ganz ketzerisch: Wäre das so schlimm? Brauchen wir 1,5 Mio Schweine in CLP (?)? Brauchen wir Schweinefilet für 6.99/kg beim Discounter?
 
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servus



Du erwähnst sowohl die Einen, wie auch die Anderen...

aber in Pächter befindet sich im Allgemeinen im Vollbesitz seiner geistiogen Kräfte, bevor er seine Unterschrift unter einen Pachtvertrag setzt?

Weiss man als interessierter Pächter nicht, was auf einen zukommt oder verdrängt man geflissentlich den immer möglichen Worst Case, mit dem man rechnen m u s s :what:

Wenn ich das ganz klar ausdrücken will, so behaupte ich, dass man sich eine Jagdpacht auch dann leisten können muss, wenn der Wildpreterlös die Kosten dafür auch nicht nur annähernd abdecken wird!

Ich weiss schon, weshalb ich "nur" Jagdgelegenheitnehmer bleiben muss!
Stell Dir vor, wenn es keine der o. g. Jagdpächter mehr gibt, ist der Jagdgelegenheitsnehmer "zipfl" auch ohne Jagdgelegenheit. Da hilft es auch nicht mehr weit ins Ausland zu fahren. Es bleiben dann halt nur noch die Jagdreiseveranstalter.
Jagarei ist und war schon immer ein völlig unkalkulierbares Hobby.
Sowohl in finanzieller als in "menschelnder" Hinsicht.
Es gibt da so ein Sprichwort:

Schuster, bleib bei Deinen Leisten!

Man sollte als "Jagdgelegenheitsnehmer" die "Jagdgelegenheits-geber" nicht pauschal als zumindest geistig etwas verwirrt = evtl. überpassioniert bezeichnen.:no:
 
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Da frage ich doch mal ganz ketzerisch: Wäre das so schlimm? Brauchen wir 1,5 Mio Schweine in CLP (?)? Brauchen wir Schweinefilet für 6.99/kg beim Discounter?

Die letzteren beiden Positionen brauchte man in der Ausprägung sicher nicht. Aber ja, das wäre so schlimm, da hängen einige Tausend Arbeitsplätze dran, auch in Gegenden, die weit von Südoldenburg entfernt sind.

Horrido
 
G

Gelöschtes Mitglied 8180

Guest
Keine Frage. Es würde zum Ruin einiger Landwirte kommen. Aber wieviele tausend? Wäre das volkswirtschaftlich von Belang?

Ich meine das überhaupt nicht böse. Ich frage mich, ob so ein Schuss vor den Bug unserer Agrarindustire nicht einfach mal fällig ist und ein Umdenken so gezwungenermassen stattfinden muss. Hat aber bei der Vogelgrippe auch nicht funktioniert.
 

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