ASP jetzt Topthema auf Spiegel online

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Ich poste auch hier noch einmal den empfohlenen Maßnahmenkatalog, der in Zusammenarbeit des Deutschen Jagdverbandes und des Friedrich Löffler Instituts erstellt wurde.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind unterteilt in drei unterschiedliche Zonen und sind zum Teil wirklich ein sehr massiver Eingriff, der mit der klassischen Jagd wirklich nichts mehr zu tun hat. Ich empfehle allen Diskutanten sich dieses Papier mal anzuschauen.

https://www.openagrar.de/servlets/M...5433/DJV-FLI_Massnahmenkatalog-ASP_101017.pdf

Selbstverständlich muss man unter dem akuten Fall eines Ausbruchs der ASP und der prophylaktischen Reduktion des Schwarzwildbestandes.

Grüße und viel Spaß beim Lesen....
 
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Ich habe gestern Abend bei der Infoveranstaltung einiges dazugelernt !

Das Virus wird bei Temperaturen über 50 Grad abgetötet. In geräuchertem Schinken oder luftgetrockneter Wurst überlebt es mehr als ein Jahr. In gekochter, gebrühter oder sonstiger Wurst stirbt es bei der Zubereitung ab.

Bei dem ersten Auftreten der Seuche in Deutschland greifen sofort Exportbeschränkungen für Schweinefleisch, immerhin 40 % der erzeugten Ware.

Der volkswirtschaftliche Schaden wird auf ca. 10.000.000.000 Euro geschätzt. Es hängen tausende Arbeitsplätze und Existenzen davon ab.

In NRW wurden letztes Jahr ca. 40.000 Stück Schwarzwild erlegt. Geht man von einem Aufkäuferpreis von 2€ je Kg aus, sind das gerade mal 2.400.000 €. Eine verschwindend geringe Zahl im Vergleich den 10 Mrd € Schaden. Da der Absatz zusammengebrochen ist, wird seitens der Verbände bereits nach Lösungen des „Problems“ gesucht. Einige gute Ansätze gibt es bereits.

Ebenso wird über die Nachtjagd mit Zuhilfenahme technischer Hilfsmittel gesprochen und Vorschläge dazu generiert. Eine Entscheidung dazu muss aber vom Bund kommen (Waffengesetz!).

Hier einige Infos zum Thema :

https://www.jagdverband.de/content/maßnahmen-gegen-afrikanische-schweinepest

https://www.jagdverband.de/Wildschweinjagd-verstärken

Seht Euch bitte mal die APP „TIERFUND-KATASTER“ an. Zu meckern gibt es natürlich immer etwas, aber auch das ist ein guter Ansatz bei der Bekämpfung der Seuche.

Dass wir eine moralische Pflicht haben für einen angemessenen Wildbestand zu sorgen ist die eine Sache, den Schweinezüchtern fühle ich mich aber mal gar nicht verpflichtet. Ein großer Teil dieser Läden gehört sowieso geschlossen, weil Tiere dort einfach nur gequält werden. Mache ich gerne persönlich die Kette vor.
 
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Ein großer Teil dieser Läden gehört sowieso geschlossen, weil Tiere dort einfach nur gequält werden. Mache ich gerne persönlich die Kette vor.

Du kannst Dich aber nicht um alles kümmern !? Daher verlasse Dich besser auf die staatlichen Kontrollbehörden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Ja, Du hast es verstanden !

das dachte ich mir schon... :twisted:

hast Du auch die Ironie in meiner g e s am t en Aussage wahrgenommen?

Bei einem positiven Fund wird der Fundort großflächig eingezäunt. Was sind schon 100.000 Euro für einen Elektrozaun im Vergleich zum möglichen Schaden durch eine Ausbreitung. In dieser Kernzone werden "Spezialisten" jeden Baumstamm umdrehen und schauen ob eine Sau darunter liegt. Genauso ist es im Osten von Tschechien passiert. Die Zeitungen schreiben in diesem Fall von "Scharfschützen". Ein wenig übertrieben, aber in der Sache entspricht es den Tatsachen.

..alles andere wäre wohl ein Schildbürgerstreich (siehe meine I r o n i e dazu... )

Dass ASP erkrannkte Sauen nicht zu 100% verenden werden, d a s ist hinlänglich bekannt.
Wiewohl ebenso hinlänglich bekannt ist, dass es keine 100% Durchseuchung der Gesamtbestände geben k a n n
!

Also wird man behördlicherseits zwangsläufig zu recht drastischen Abschussmaßnahmen greifen müssen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Vielleicht kann man den Faden umbenennen zu "ASP in den Medien" allgemein oder so? :cheers:

das kannst Du über den Meldeknopf bei einem Moderator anregen... sofern der Threadersteller damit einverstanden isat... ;)



Folgenden Artikel habe ich gerade gefunden. ...
danke für den Link :thumbup:

Maximal den Titel davon, als Teilzitat, zitiere ich hier:

" Afrikanische Schweinepest:

"Das ist irreführende Propaganda"




An der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest sind nicht die Schweine schuld, sondern wir Menschen. Ein Gespräch mit dem Wildökologen Sven Herzog über fehlgeleiteten politischen Aktionismus

von Hans Schuh

Sau tot, alles gut? Massive Jagd hält die Schweinepest nicht auf. "


Teilzitat Ende

....wer hätte das gedacht? ;)

Es lebe der Globalismus.
Krankheiten und Seuchen wurden schon von je her zum Großteil durch Menschen verbreitet.
 
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Für mich sind die ganzen Presseberichte und Forderungen seitens der Bauernverbände ein Indiz dafür, dass dort ganz gehörig Muffensausen besteht.
Angesichts der zu erwartenden wirtschaftlichen Konsequenzen ist das ja auch durchaus nachvollziehbar, nur sind halt die Schlussfolgerungen die zu ziehen sind die falschen.
Meiner Meinung nach wird der Fakt, dass ASP auch in Deutschland Einzug halten wird nur eine Frage der Zeit sein. Wie geht man also damit um und was verdeutlicht uns dieses?
Die Landwirtschaft ist durch ihre Aufspaltung in traditionelle Kleinbetriebe und industrielle Fleischerzeugung durch Großbetriebe in die Falle der Globalisierung geraten. Mir ergründet es sich auch einfach nicht, warum Fleisch und auch Milchprodukte aus Deutschland in den Export in alle Welt gehen und dort die lokale Landwirschaft zerstören. Die Argumentation für die Subventionen der landwirtschaftlichen Betriebe ist ja immer die eigene Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Die wird doch aktuell ad absurdum geführt, wenn man sich die Exportquoten anschaut. Jetzt scheint ihnen dieses auf die Füße zu fallen, da im Falle der ASP ein Exportverbot droht... Böse gesagt wäre das ein unternehmerisches Risiko, dass die Betriebe zu tragen haben. Jemand, der sich dem Markt zu Nutzen macht, hat dann auch die Konsequenzen zu tragen... Genauso wie bei der Entkoppelung von der Milchquote...
Aber das ist vielleicht alles etwas off topic.

Zurück zum Thema... Der Landesbauernverband Schleswig-Holstein fordert zum Bsp. eine Reduktion des Wildschweinbestandes um 70%.
http://www.kn-online.de/Nachrichten/Panorama/Verband-will-70-Prozent-der-Wildschweine-toeten

Wie sagt man so schön...Die Geister, die ich rief....
Zitat aus dem oben erwähnten ZEit Artikel von Dr. Sven Herzog.:

„ZEIT: Wieso steigen die Bestände trotzdem?
Herzog: Weil Wildschweine optimale Vermehrungsbedingungen vorfinden. Riesige Raps- und Maisfelder bieten üppiges Mastfutter und gute Verstecke. Das Hauptproblem liegt nahezu ausschließlich bei der Landwirtschaft und der Politik, die großflächigen Mais- und Rapsanbau für Biogas und Biosprit subventioniert.“

http://www.zeit.de/2018/03/afrikani...reitung-sven-herzog-interview/komplettansicht
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Die Jagd hat ein Klare Mitverantwortung bei Eindämmung von Tierseuchen ( BJG);
eine Verwigerungshaltung könnte auch die Jagdrechtliche Zuverlässigkeit in Frage stellen.

MITverantwortung heisst aber nicht, daß ich die Sache ohne Aufwandsentschädigung oder wie aktuell sogar auf eigene Kosten leiste. Aktuell zahle ich nämlich die Jagd, leiste die Jagd, erlege, fahre und entsorge die Sauen auf eigene Kosten und so wie es aussieht werde ich den Pachtzins und die BG Beiträge noch dann zahlen müssen, wenn ich das Revier selbst abgefackelt, sprich leergeschossen habe und/oder die Behörde ein Jagd- oder Vermarktungsverbot verhängt hat. Das wird weder appellierende Verbände, noch Landwirte oder Jagdgelegenheitsnehmer interessieren. Die werden alle schwer damit beschäftigt sein, ihre eigenen Hintern ins Trockene zu bringen.

Unter diesen Umständen wäre das Beste was mir passieren könnte, ein Entzug der jagdrechtlichen Zuverlässigkeit mit anschließender Zwangsabgabe des Reviers. :biggrin: Blöderweise wird aber natürlich niemand ein ASP oder Sperrkreisrevier übernehmen.

Und hier noch mal ein Artikel für diejenigen, die sich hartnäckig der Kenntnisnahme verweigern, daß Sauen regional bereits nur noch für die Entsorgung erlegt werden. Der Kreis der Jäger, die das freudig mitmachen lässt sich ziemlich gut eingrenzen.

https://www.nordkurier.de/prenzlau/...er-preissturz-bei-wildfleisch-1130927301.html
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Stimmt, habe ich weiter vorn schon mal geschrieben. Das hat sich schon seit Monaten abgezeichnet. Die ASP-Angst und die angedachten vorbeugenden ASP-Strecken sind dann nur noch der endgültige Todesstoß. Kurz- oder mittelfristig wird sich das nicht mehr ändern. Nur völlig Blinde denken das würde folgenlos an Jagd, Jägern und Revieren vorbeigehen.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Moin!



den Zusammenhang siehst Du aber trotzdem, oder??

Viele Grüße

Joe

dass der Marktpreis derartig stark nachgeben würde, war ohnehin vorhersehbar.

Es wird landauf landab die Reduzierung der Schwarzwildbestände gefordert.. Das Ergebnis davon ist ein regionales Überangebot an Schwarzwildpret.

Der Revierpächter ist und bleibt der Dumme, egal wie man es dreht und wendet.
Egal ob die ASP nun im Raume steht, oder auch nicht.

Erlegt er nichts (mehr) und lässt die Sau Sau sein, so wird es ihn beim zu bezahlenden Wildschaden wieder einholen.
Ausser, er hat den Wildschaden ausgeschlossen oder bestenfalls gedeckelt.

Wen der bevorstehende Wildschaden nicht an den Ruin bringen soll, der hat gar keine andere Wahl als zu schießen was nur geht.. Ob am Ende verschenken an den Wildhandel, entsorgen oder einfrieren bis St.Nimmerlein am Programm steht, das wird man sehen.

Vermehrte Einbezugnahme der jeweiligen Landtagsabgeordneten wäre angesagt.

Diese massiv in Menge anzuschreiben und auf politische Lösung zu pochen, das wäre aus meiner Sicht schon einmal ein Ansatz.

Die Landesjagdverbände sind diesbezüglich aber auxch noch nicht erwacht, wie mir scheint.

Jedenfalls taucht in der Presse noch nichts wahrnehmbar davon auf....
 
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Moin!



den Zusammenhang siehst Du aber trotzdem, oder??

Viele Grüße

Joe


Den Zusammenhang sehe ich zur zeit nur für den Grenznahen Bereich im Osten Deutschlands. (sofern ich das aus der Entfernung beobachten kann) . Bei uns z.B. in Hessen liegt einfach nur eine sättigung des Marktes vor.

wmh

Jäger:cool:
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Die ASP könnte je nach Übertragungsweg überall auftauchen. Sprünge die mehrere hundert Kilometer überbrückten gab es schon mehrfach. Deshalb muss und wird überall die SW-Strecke noch deutlich weiter hochgefahren werden und das wird auch überall zu entsprechendem Überangebot mit Preisverfall führen. Perspektivisch ist das Revier mit SW in Bayern oder Hessen also genau so betroffen wie jetzt M/V oder BB.

Hessenforst und andere Fiskalforste habe auch schon verlautbart, daß sie die SW Bejagung deutlich intensivieren wollen. Und dann werden hier auch Jäger aus diesen Ländern posten, sie hätten gepachtet, Kühl- und Zerwirkkammern für ein paar tausend Euro gebaut und können jetzt kaum noch Wildpret absetzen. Mal sehen, ob dann die Begeher immer noch schreiben, das hätten sich die Pächter ja schließlich selbst mit ihrer Unterschrift eingebrockt. ;-)
 
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G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

.....

Hessenforst und andere Fiskalforste habe ja auch schon verlautbart, daß sie die SW Bejagung deutlich intensivieren wollen.

Und dann werden hier auch Jäger aus diesen Ländern posten, sie hätten gepachtet, Kühl- und Zerwirkkammern für ein paar tausend Euro gebaut und können jetzt kaum noch Wildpret absetzen.

Mal sehen, ob dann die Begeher immer noch schreiben, das hätten sich die Pächter ja schließlich selbst mit ihrer Unterschrift eingebrockt. ;-)

ok, ich bin ein erwachsener Mensch... und stehe mit beiden Beinen im Leben.

Wir müssen da auch nicht lange um den heissen Brei herumreden, Deine Anspielungen gehen klar an mich :biggrin:

Damit habe ich auch keinerlei Probleme! :thumbup:

Es gehört zwar nicht hier hin, aber ich reisse mal, ob Deiner süffisanten Bemerkung, kurz o.T. zum Nachdenken, an:

Also, dort wo ich den Jagdpächter tatkräftigst unterstütze, waren vorher n o c h keine Sauen im Revier. Die Sauen.. n e i n, die Wildschäden in immenser Höhe!, kamen erst im Lauf der letzten Jahre als Geissel hinzu.

Unterm Strich, deutlich gesagt: die Sauen waren bisher Zubrot, wenn sie zukünftig wegfallen, gibts keine Wildschäden mehr.
Der Erlös aus dem Wildpret hat die Schäden nicht abgedeckt!

Seine Investitionen hat er ohnehin schon vor Jahren auf Grund kleinster Rehwildvermarktung getätigt.
Alles in Eigenregie gebaut, die Kosten waren daher minimal.

Was das bedeutet, kannst Du Dir denken?
Da wird einfach praktisch gedacht.

Und sei Dir sicher, zumindest in meinem Fall hatten wir das Thema schon mehrfach durch, der Mann ist selbst Realist.

Davon ab, ich kenne unter Kleinjagdpächtern niemanden, der sich einen fetten Gewinn aus der Jagd erwirtschaftet hat.

Jagd hat schon immer fett gekostet, Jagd kostet heute fett und ich glaube nicht, dass sich das nach ASP irgendwie ändern wird.

Das Einzige, was sich bisher geändert ist, dass mancher Orts Reviere mit hoher Schwarzwilddichte a) im Jagdpachtpreis gesunken sind und b) zusätzlich Wildschäden gedeckelt oder ganz aus der Pacht gestrichen wurden.

So.... jetzt darf sich jeder selbst ein Zahlenspiel daraus machen.
Auf jeden Fall stehen da schon Beträge, die man für s e i n e Jagd nicht mehr aufbringen muss!

Wäre Schwarzwild nicht vorhanden, hätte man ohnehin höhere Kosten. Unterm Strich wird abgerechnet!

Was tut es da, wenn man im Gegenzug Schwarzwild zum Nulltarif erlegt?


Ich für meinen Teil bleibe daher stets nur Jagdgelegenheit-nehmer und werde niemals Jagdpächter werden!
Selbst wenn ich es mir leisten könnte.
Die Gründe dafür habe ich schon benannt, dessen bin ich mir bewusst.

Mein Part in diesem Spiel ist der, dass ich Jemandem helfe, der mir Jagdgelegenheit gibt.
Und dafür reisse ich mir, gelinde gesagt, ein Bein aus !

Jede Sau, die ich erlege, beschert ihm keinen Wildschaden mehr.

Das ist Umwegrentabilität im Kleinen.

Das ganze Leben besteht aus Risiko und es steht jedem frei, sich sein persönliches zu minimieren.

Oder eben das Beste daraus zu machen.

edit meint, natürlich finde auch ich diese gesamte Situation mehr als beschxxxxn !
 
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