ASP jetzt Topthema auf Spiegel online

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Wo steht eigentlich, dass bei einem regionalen Ausbruch der ASP überhaupt kein Schweinefleisch mehr aus Deutschland exportiert werden darf ? Bei der klassischen Schweinepest wurde ein Exportverbot nur für bestimmte Gebiete verhängt.

https://www.neues-deutschland.de/artikel/443362.eg-exportverbot-fuer-schweinefleisch.html

Wäre ja auch widersinnig, bei einem Ausbruch der ASP in Sachsen eine Exportverbot für das Emsland zu verhängen.

Ich glaube, da ist im Moment auch eine Menge Panikmache dabei. Bei der klassischen Schweinepest gab es jedenfalls keinen Bundeswehreinsatz ...


Für Exportfreigaben in Drittländer werden von den zuständigen Kreisveterinären Exportatteste ausgestellt und da wird das Vorkommen von ASP im Bundesgebiet(!!) abgefragt. Die Frage ist dann gar nicht, ob wir aus Deutschland exportieren wollen, sondern ob die importierenden Länder kaufen wollen. Wenn die Chinesen oder Amerikaner dann ihre Märkte für deutsches Schweinefleisch schließen, ist es egal, was wir wollen. Die Polen kennen das: die asiatischen Märkte sind für polnisches Schweinefleisch geschlossen worden, Preisverfall von 40% etc. pp.
Für die deutschen Schweinehalter mit ihren hohen Exportanteilen wäre das eine existentielle Katastrophe.
 
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Die Afrikanische Schweinepest rückt näher an Deutschland heran, erschwert wird der Schutz vor der Seuche durch die hohe Zahl an Wildschweinen. Aus Sicht des WWF ist die starke Zunahme beim Schwarzwild und somit das erhöhte Risiko, dass die Viruskrankheit hierzulande ausbricht, hausgemacht. „Seit der Anbau von Mais und Raps in Deutschland stark zugenommen hat, kommen die Jäger bei den Wildschweinen nicht mehr hinterher“, so Moritz Klose, Wildtierexperte beim WWF Deutschland.
Laut Statistischem Bundesamt ist allein die Anbaufläche von Mais seit 2001 von rund 1, 5 Millionen Hektar auf rund 2, 5 Millionen Hektar gestiegen. Das ist ein Plus von über 60 Prozent. Moritz Klose: „In den Mais- und Rapswüsten fühlen sich die Schwarzkittel besonders wohl, dort finden sie jede Menge energiereiches Futter und gute Deckung. Obwohl jährlich mehr als eine halbe Million Wildschweine erlegt werden, wächst ihre Zahl daher kontinuierlich.“
Wildschweine haben kaum noch natürliche Fressfeinde in Deutschland, mit dem Wolf kehrt einer von ihnen langsam nach Deutschland zurück. Nach dem Rehwild liegt das Wildschwein als Beutetier beim Wolf auf Platz zwei. Das belegen regelmäßige Auswertungen von Wolfslosungen, also Kot. „Jagd und die natürliche Schützenhilfe durch den Wolf werden den Schwarzwildbestand nicht dauerhaft senken“, ist sich Moritz Klose vom WWF aber sicher. „Dazu braucht es auch mehr Vielfalt in den Anbauflächen und deutlich weniger Mais- und Rapswüsten.“


Topagrar.com - Lesen Sie mehr auf: https://www.topagrar.com/news/Schwe...n-treiben-Wildschweinzahlen-hoch-8980399.html



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Horrido
 
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.... Ich glaube, da ist im Moment auch eine Menge Panikmache dabei. Bei der klassischen Schweinepest gab es jedenfalls keinen Bundeswehreinsatz ...

da wurde aber auch nicht das Schwarzwild in den unendlichen Weiten bundesdeutscher Urwälder als Buhmann auserkoren :twisted:
 
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was habe ich als lestzten Satz drunter geschrieben ?

falls irgendwer also meint, insbesondere Du, dass die Länder im Falle der ASP nicht anders reagieren und handeln könnten / würden / wollten, dann denke ich (persönlich für mich) dass das ein Trugschluss ist.

Der Hinweis auf das Infektionsschutzgesetz sollte ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, was heute schon möglich ist.

....

Du versehstes nicht, nicht wahr?! na gut, ich versuch´s noch mal, für Dich speziell als... na lassen wir das.

Das "Infektionsschutzgesetz" ist im Zusammenhang mit der ASP irrelevant! Absolut irrelevant!! Und warum? Weil es nämlich ein "Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen" ist - und die ASP nunmal keine I
nfektionskrankheiten des Menschen ist. Deshalb ist auch nach "Deinem" § 17 Infektionsschutzgesetz im ASP-Fall gar nix möglich - schon gar kein "Handlungsspielraum für die Länder"!

Solange nicht einmal die einschlägigen Gesetze zugrundegelegt werden, ist irgendwelches Schwadronieren in diese Richtung daher völlig unsinnig!

Und wenn die richtigen Gesetze zugrundegelegt werden (in diesem Fall z.B. das "Tiergesundheitsgesetz"), dann befinden wir uns bei zu treffenden Maßnahmen, die mit "regulärer Jagdausübung" nichts mehr zu tun haben (mit diversen höchst spannenden, juristischen Nebenfolgen...).

 
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...
Wildschweine haben kaum noch natürliche Fressfeinde in Deutschland, mit dem Wolf kehrt einer von ihnen langsam nach Deutschland zurück. Nach dem Rehwild liegt das Wildschwein als Beutetier beim Wolf auf Platz zwei. Das belegen regelmäßige Auswertungen von Wolfslosungen, also Kot. „Jagd und die natürliche Schützenhilfe durch den Wolf werden den Schwarzwildbestand nicht dauerhaft senken“, ist sich Moritz Klose vom WWF aber sicher.
...

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Horrido




Da muss der Herr Klose vom WWF beim Beutespektrum des "heimischen" Wolfes wohl noch einmal nachlesen,
zumindest in den ersten 8 Jahren nach dem Erscheinen des Wolfes in der Lausitz überstieg der Anteil von Rotwild den Anteil des Schwarzwildes beim Beutespektrum.

http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=5206&kid=2&id=2133


Gruß

Prinzengesicht
 
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servus



da wurde aber auch nicht das Schwarzwild in den unendlichen Weiten bundesdeutscher Urwälder als Buhmann auserkoren :twisted:


aber selbstverständlich wurde es das! da hat kein Mensch gefragt, warum und auf welchem Weg z.B. das Virus mit dem "Typ Rostok" plötzlich beim Schwarzwild in RLP auftauchen konnte...

Nach den diversen - und glücklicherweise erfolgreichen - Impfaktionen wurde über dieses Detail recht schnell der Mantel des Schweigens und des Vergessens gebreitet.
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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servus

Du versehstes nicht, nicht wahr?! na gut, ich versuch´s noch mal, für Dich speziell als... na lassen wir das.

...


ok.. danke.

Dann auch für Dich, speziell:

so wie es im Infektionsgesetz deutlich gemacht wird, wird man es der Bevölkerung auch im Falle des absoluten Super GAUS von ASP deutlich machen:

Der Staat , die Politiker, tragen die Verantwortung und es wird mit Sicherheit ratzfatz ein Ausnahmegesetz beschlossen, dessen Inhalt und Auswirkung die Allgemeinheit schützen soll / kann / muss.

Vielleicht wird es nun klarer, was ich mit der Erwähnung des Infektionsschutzgesetzes zum Ausdruck bringen wollte...

Und wenn der Staat meint, die Bundewehr müsse sich in irgendeiner Form daran beteiligen, dann wird das stattfinden.

Wäre dem nicht so, dann würde man als Bürger der Bundesrepublik Deutschland zu Recht an seiner politischen Elite zweifeln müssen.

Muss aber auch nicht, denn es wird ja nichts weiter geschehen ...
Hoffen wir halt darauf

Angenehmes Wochenende ! :)
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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aber selbstverständlich wurde es das! da hat kein Mensch gefragt, warum und auf welchem Weg z.B. das Virus mit dem "Typ Rostok" plötzlich beim Schwarzwild in RLP auftauchen konnte...

Nach den diversen - und glücklicherweise erfolgreichen - Impfaktionen wurde über dieses Detail recht schnell der Mantel des Schweigens und des Vergessens gebreitet.


wenn Du mir bitte dazu die Forderungen irgendwelcher Bauernverbände bennen kannst, belegbar, dass damals auch der Totalabschuss (b e w u s s t überspitzt formuliert, denn heute sind es 70% von absolut unbekannter Schwarzwilddichte) von Schwarzwild gefordert wurde?

So recht kann ich mich nicht daran erinnern.... Ein paar Tage in den Medien, WDR für mich persönlich allen voran (aus welchen Gründe auch immer, egal...), dann war der Käs vom Tisch und das Leben ging weiter.

Es wird auch mit ASP weiter gehen, davon bin ich überzeugt.

Nur etwas unruhiger, weil es gegen ASP Keinen Impfstoff für Hausschweine gibt.

Danke im Voraus dafür !
 
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Moin Prinzengesicht, lesen...

Bis auf den letzten Absatz Zustimmung!:thumbup:

trotzdem der erste Kommentar, der mutig Roß und Reiter nennt und nicht "den Jägern" die Rolle als Buhmann und Existensgefährder der Deutschen Schweineproduktion zu weist. Dass auch der Wolf bei der Nahrungsbeschaffung nicht gern "Kopf und Kragen" riskiert und sich daher an weniger wehrhaftes Wild und Haustiere hält, dürfte unbestritten sein, aber wenn man die Quelle betrachtet... trotzdem gut der Kommentar.

Horrido
 
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... dass damals auch der Totalabschuss (b e w u s s t überspitzt formuliert, denn heute sind es 70% von absolut unbekannter Schwarzwilddichte) von Schwarzwild gefordert wurde?

Man fordert 70 % damit es nachher dann 30 % sind. Ohne eine solche Forderung wäre die Steigerung gleich 0.

Wie war das noch mit den Lohnforderungen der Gewerkschaften ?
 
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Man fordert 70 % damit es nachher dann 30 % sind. Ohne eine solche Forderung wäre die Steigerung gleich 0.

Wie war das noch mit den Lohnforderungen der Gewerkschaften ?

Alles richtig, trotzdem nur Populismus. Was sagt eine Prozentzahl einer unbekannten Größe aus?
Es gibt niemand, der etwas anderes als geschätzte Zahlen in den Raum werfen kann und ohne Mitwirkung der Landnutzer wird es keine Eindämmung der Populationsdynamik geben, ob man jetzt nach Nachtsicht, Taschenlampen oder was auch immer schreit. Wenn Du einen aus der Rotte, mit Hilfe von wasauchimmer , geschossen hast, ist die Bühne leer. Der nächste Punkt ist doch, wo bleibe ich damit? Wenn man nicht nur "Abschiesser" ist, sondern sich auch um den Absatz kümmern muß, zeig mir den, der Verantwortung trägt, schon 5 Sauen in der Kühlung hat und trotzdem los geht, um die 6. und 7. in die Kühlung zu hängen...

Horrido
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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servus

Man fordert 70 % damit es nachher dann 30 % sind. Ohne eine solche Forderung wäre die Steigerung gleich 0.

Wie war das noch mit den Lohnforderungen der Gewerkschaften ?

aber die Gewerkschaften haben die Basis von 100% Ist-Zustand ;)

Was der Bauernverband da fordert, ist de facto i m m e r unerfüllbar.

Selbst wenn man in 2018 die Jahresstrecke verdoppeln wüde... kommt der nächste Schlaue und behauptet, man wäre von 70% noch elend lange weit weg.

Apropós Jahresstrecke..

BJV Statistik für 2017, klick ->

Es kam so, wie ich es mir im Laufe des vergangenen Jahres 2016 auf Grund von eigener, zugegebenermaßen nur regionaler, Erfahrung gedacht habe...

Der Grund für die Minderstrecke von -28,75% zu 2016 liegt eventuell daran, dass man im Spätsommer / Herbst 2015, im Frühjahr 2016 ordentlich Strecke gemacht hatte, der Winter 2015 / 2016 nass, kalt und schneereich gewesen ist und sich somit der Bestand etwas gelichtet hat.

Ich erkenne das auch daran, dass momentan und schon über Wochen Schwarzwild bei uns nur sehr sehr spärlich gespürt wird.

Das hat keine Allgemeingültigkeit, sondern betrifft alleine und ausschließlich meine Suppenterrine !

Andere Teller sind gewiss größer, ich weiss ;-)
 
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Der nächste Punkt ist doch, wo bleibe ich damit?

Bei der Informationsveranstaltung sprach man von 2€/Kg. Man ist bereits dabei Absatzmärkte aufzutun.

Ich verstehe die 70 % als Steigerung des letztjährigen Abschusses. Hast Du 10 geschossen, versuch 17 zu kriegen. Wäre schon mal ein Ansatz. Mit ein oder zwei angaschierten Jungjägern sollte das zu schaffen sein. ;-)
 
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Zitat von wipi Hallo.
Nach wie vor halte ich es momentan für die beste Idee eigene, eventuell liebgewonnene Jagdabläufe auch mal zu hinterfragen. ...

wipi


servus

worauf beziehst Du dieses "hinterfragen" ?

Ich meine das Hinterfragen des eigenen Vorgehens im Revier.
Kann man das vielleicht optimieren bzw. ändern um unter dem Strick erfolgreicher zu sein? Vielleicht nicht auf den eigenen Flächen, dafür im regionlaen Umfeld, wodurch am Ende alle profitieren.
Ich versuche immer noch zu unterscheiden, ob es darum geht Wildschäden im eigenen Revier zu verhindern/mindern oder vor dem Hintergrund der ASP insgesamt die Bestände zu senken. Wildschadensverhinderung trägt nur gering zur Bestandssenkung bei, ist aber sehr zeitaufwendig (du müsstest ja zu wissen was ich meine). Gemeinsame Jagden in Einstandgebieten senken dagegen den Bestand innerhalb weniger Stunden spürbar, sofern die Jagd halbwegs professionell angegangen wird. Im Feld wird man am Ende auch davon profitieren, auch wenn der Schaden dadurch nicht abgestellt wird.
Ich halte es für sinnlos Nächte auf dem Hochsitz zu verbringen um am Ende kaum Erfolg zu haben. Diese Energie kann man besser einsetzen.
In den letzten 10-20 Jahren hat sich insbesondere beim Schwarzwild sehr viel verändert und der eine oder andere Zopf gehört abgeschnitten. Wenn jeder halt mal sich selbst hinterfragt, darüber mit dem/den Nachbarn redet und ein wenig offen für neue Wege oder Ideen ist kann sich etwas bewegen. Kommen dann dazu noch Beiträge von anderer Seite ist der Erfolg schon fast sicher.
Also noch einmal: nicht x oder y müssen jetzt mal aus den Puschen kommen, sondern ich. Dabei auch mal schauen ob alles so sinnvoll war was ich in den letzten Jahren gemacht habe und offen für alternative Vorschläge sein.

wipi
 
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Bei der Informationsveranstaltung sprach man von 2€/Kg. Man ist bereits dabei Absatzmärkte aufzutun.

Ich verstehe die 70 % als Steigerung des letztjährigen Abschusses. Hast Du 10 geschossen, versuch 17 zu kriegen. Wäre schon mal ein Ansatz. Mit ein oder zwei angaschierten Jungjägern sollte das zu schaffen sein. ;-)

Sorry Snaggles, aber lebst Du in einer Traumwelt? Wer will wo Absatz schaffen? Wenn es heisst, wir haben Schweinepest, wirst Du nichts mehr verkaufen können! Jungjäger sind bei uns immer eingebunden, aber deren Erfolge auf Schwarzwild sind eher bescheiden...
Wir haben im Schnitt irgendwas zwischen 3,-- und 4,-- in der Schwarte erzielt, damit bin ich zufrieden!
Aber bei der bescheuerten Verrücktmacherei, wird der Absatz gegen 0 gehen. Weil der Verbraucher sich nicht informiert, sondern nur den Begriff Schweinepest, Vogelgrippe, etc hört und liest und dann in keinem Restaurant mehr Wildschweinbraten zur Familienfeier bestellen wird.

Horrido
 

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