methodisches Schießtraining - Anleitung/Programm/Buch gesucht

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Hallo Leute,
ich bin auf der Suche nach einer Methode mit der ich meine Schießfertigkeiten verbessern kann.

Auch nach längerer google oder Forensuche habe ich nicht das richtige gefunden. Ich suche keine schnellen Tipps und Tricks für besseres Schießen, sondern einen methodischen Ansatz meine Fähigkeiten zu verbessern. Ich finde fast immer nur Sammelsurien zu Themen Abzugskontrolle, Atemtechnik ect. Trockentraining, schiessen mit dem KK ect soll auch hilfreich sein.
Ein Schießtrainer noch mehr, soviel ist klar.
Mir fehlt aber die Zeit konsequent in einen Schützenverein zu gehen und ich habe noch kein Vorgehensmodell gefunden, dass alle die oben genannten Aspekte(Atmung, Abzug, Luftgewehrschiessen) in Einklang bringt und darauf eine Trainingsstrategie macht.

Daher suche ich eine Methode, die ein Vorgehensmodell beschreibt und auch Erfolgskontrollen beinhaltet bzw besser noch Abweichungsanalysen mitbringt. Wenn ich dann am Zeitpunkt X bin, an dem ich keine Fortschritt mehr erziele, hole ich mir auch gerne professionellen Rat beim Schießtrainer.

Mein Antrieb: ich bin Jungjäger im zweiten Jagdjahr und habe nach meiner Prüfung von April 2016 bis Mitte 2017 ca 300 Schuss auf dem Schießstand abgegeben. Ich schreibe fleissig meine Ergebnisse mit und versuche nach jedem Schiessen eine Analyse mit abgeleiteten Lernzielen zu erstellen. Das ist aber alles stark autodidaktisch. 3-4cm Streukreise auf 100 und ca 6-7 cm auf 175m sind akutell drin, machmal läufts auch besser, im Durchschnitt passen die Werte.
Ich bin an einem Punkt an dem ich massenhaft Geld in Munition investieren kann und damit immer ein klein bisschen besser werden, oder mir ne Methode überlege, wie ich strukturiert besser werde.
Ich glaube an den Erfolg von Trockentraining und bin auch bereit mir ein Luftgewehr oder ne KK Büchse fürs Training zu holen.
Wenn ich allerdings nicht rausfinde, wie ich die richtig einsetzte, bleibt es auch beim Training mit dem Luftgewehr nur bei Geballere statt bei strukturiertem Training.

Für das Flintentraining habe ich ein paar umfangreiche Bücher gefunden, viele aus dem englischsprachigen Raum.
Gibt es das auch für den Büchsenbereich? Ich bin da komplett aufgeschlossen, kann auch Literatur aus dem Behördenbereich sein.

Vielen Dank!
Tim
 
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Servus,

du bist für dich selbst nicht objektiv genug. Daher bringt dir derzeit kein Buch oder Video oder ein selbst erstelltes Programm etwas.
Dazwischen solltest du einen guten Trainer buchen, der deinen jetzigen Stand ansieht, analysiert und dann Verbesserungsvorschläge macht. Die kannst du dann natürlich nach einem gewissen Plan durcharbeiten.
Vielleicht:
- legst du die nicht-schießhand ja aufs ZF und hast dadurch schlechte Streukreise
- liegt der Schaft zu hoch / zu tief an der Schulter
- atmest du nicht optimal in Relation zur Schussabgabe
- .....

Danach ist es wurscht, ob du mit KK, LG, GK trainierst. Wobei natürlich Übungsgeräte mit schlechtem Schlossgang oder subotimaler Eigenpräzision auch doof sind :)

Bei Langeweile schau dir mal die relevanten Filme von T. Haugland an:

https://www.youtube.com/user/sierra64


Auch ein Weg wärs, wenn du in den Sportschützenvereinen in deiner Gegend recherchierst, ob dort ein Kreisregiondeutscher Meister in KK LG GK ... schiesst, der dir selbst Tipps geben kann oder seinen Trainer nennt.
 

Wheelgunner_45ACP

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Schießen lernst du nur durch Schießen, da sind 300 Schuss im Jahr NIX. Das erst mal vorne weg. Das geht wirklich am Besten in einem Schützenverein, LG- Vereine gibt es nahezu in jedem Ort, Muni kostet fast nichts.

Gut finde ich, dass du dir Gedanken machst, wie du dich verbessern kannst. Generell sind allerdings deine 3 bis 4cm gar nicht so schlecht, dass sollte dir auch mal bewusst sein.

Für Wichtig halte ich, nicht nur hinterher das Ergebnis zu bewerte, sondern sich vorher auch (realistischen) Ziele zu setzen. Dabei nicht zu viele Ziele gleichzeitig versuchen, umzusetzen. Ein Ziel pro Training, und dass für mehrere Trainingseinheiten. Danach ein neues Ziel, auch wieder für mehrere Einheiten. Die Ziele können z.B. Atemkontrolle oder bewusstes Abziehen sein

Und zwischendurch auch mal einen Trainer oder entsprechendes Seminar besuchen, der Blick auf dich von Außen ist wichtig.
 
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Das wirkliche Schießen ist ein "in sich hinein horchen" - dann spürt man wenn alles passt - Atmung, Puls, Anschlag - bei der Jagd noch die Zielbeobachtung - und weiß, dass der Schuss da sitzt wo er soll in dem Moment wo man den Abzug betätigt.
Das braucht nicht hundert Schuss bei jedem Standbesuch - sondern Zeit, Ruhe, Entspannung und im Augenblick sein können.

Viel trainieren muss man erst, wenn man das "in sich hineinspüren" im Wettkampf ständig abrufen muss.

CD
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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servus

Hallo Leute,
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Mein Antrieb: ich bin Jungjäger im zweiten Jagdjahr und habe nach meiner Prüfung von April 2016 bis Mitte 2017 ca 300 Schuss auf dem Schießstand abgegeben. Ich schreibe fleissig meine Ergebnisse mit und versuche nach jedem Schiessen eine Analyse mit abgeleiteten Lernzielen zu erstellen. Das ist aber alles stark autodidaktisch. 3-4cm Streukreise auf 100 und ca 6-7 cm auf 175m sind akutell drin, machmal läufts auch besser, im Durchschnitt passen die Werte.
....

Vielen Dank!
Tim
nur einmal rein interessehalber...

die 300 Schuss hast Du mit Deiner Jagdwaffe geschossen ?

Um welches Kaliber, welche Waffe, welcher Zustand der Waffe, handelt es sich denn dabei?

Hast Du mit dieser Waffe schon jemand anders schießen lassen, um einen etwaigen Vergleich zu erhalten ?

Welche Munition verwendest Du? Hast Du schon andere Munition ausgetestet?

3 bis 4cm auf 100m zu halten, das ist jagdlich nämlich wirklich nicht unbrauchbar ! :thumbup: (das bekommt so manch Anderer nicht hin, wenn ich das auf die Ergebnisse beim jährlichen Hegeringschießen beziehe)
 
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3-4 cm reicht natürlich jagdlich wenn man sich auf 100 m beschränkt - das war aber nicht die Intension des TS.

CD
 

Rotmilan

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Ich fände es sowieso sinniger, schießen von den verschiedenen Hochsitzen mit unterschiedlichen Auflagen zu üben, so dicht als möglich an der Realität eben...

Mal steil von oben, Ellebogen hinten ohne Auflage etc. Und die hierbei erzielten Streukreise mit Sicherheitsabschlag (z.B. wg Jagdfieber etc.) bei der wirklichen Jagd anzuwenden.

Unverständlicherweise ist uns nur das Ein- und Kontrollschießen erlaubt. :sad:
Wenn es erlaubt wäre, böte sich doch eine 308 Win mit SD und Subsonic an, oder? :roll:
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

3-4 cm reicht natürlich jagdlich wenn man sich auf 100 m beschränkt - das war aber nicht die Intension des TS.

CD

Man muss auch einmal sagen, d a s oder d a s ist ganz ok!

3cm Streukreis, konstant, klingen schon verdammt stark für mich !

Wenn am Schießstand alles passt, schieß ich auch schon mal die 20mm... aber wirklich nicht immer und auch wirklich nicht mit jeder Waffe und auch wirklich nicht 15mal hintereinander in jeweils 5er Gruppen.

Hand aufs Herz, da muss auch das Material mitspielen.
Deshalb meine Frage danach, nicht dass der Mann da einen Irrweg geht...

Um konstant kleine Gruppen zu schießen, reicht Training alleine halt nicht aus.

Und jagdlich betrachtet schießt man in der Regel einen Einschusslochstreukreis gleich Kaliber, wenns passt.
Dann bracht man keinen zweiten Schuss ;)

Entscheidend ist der Treffersitz :trophy:
 
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Guten Abend,
vielen Dank für die ganzen Hinweise. Vom Buch über den wirklich guten Hinweis mit der Basisbeurteilung durch einen Schießtrainer bis hin zu der Fokussierung auf eine Übung pro Trainingseinheit.

Zu den Fragen:
- Ich habe ca 250 von den 300 Schuss mit meiner Waffe geschossen, die ist erst später gekommen. Davor ca 200 Schuss während der Ausbildung.
- ich schiesse eine Heym SR30 Precision in 308Win mit GRS Sporter Schaft, montiert ist ein S&B Zenith 3-12*50 mit FD7, den Abzug habe ich ab Werk auf 800gr einstellen lassen, bricht ohne jeglichen Vorweg.
- Munition habe ich gerade von Federal Fusion 180grn auf Hornady Superperformance SST 165grn umgestellt. Die angegebenen Streukreise waren mit der Federal, neue habe ich noch nicht.
- ich habe die Waffe schon mal von einem guten Schützen schiessen lassen, nämlich bei der Umstellung von Federal auf Hornady, da wurden 4 Munitionssorten getestet. Mit der Hornady hat er drei Schuss ineinander und einen vierten ca 2cm daneben gesetzt. Er hat früher viel Luftgewehr geschossen. Mit der Federal war der Streukreis immer noch bei 2-3cm.
- Die Waffe sollte damit nicht das limitierende Element sein, da wollte ich mit dem Schiessen durch einen besseren Schützen ausschliessen.

Bald ist Jagdruhe im Sachsenforst(oder auch nicht, falls das SW davon ausgenommen wird) die Zeit wollte ich wieder zum trainieren nutzen.
Damit ist auch klar, dass der Schalldämpfer im Revier noch keine Option ist. Mein Pirschbezirk ist außerdem so klein, dass ich das nicht regelmäßig machen kann.

Meine persönliche Haßliebe habe ich zu Sandsacktürmchen entwickelt, die ich Aufgrund meiner Körperlänge immer relativ hoch stapele und hinten noch nicht sauber unter den GRS Sporter Schaft bekomme. Das muss ich mal durch was besseres ablösen, das ist aber ein anderes Kapitel.

Ich denke ich werde doch mal in einem Schützenverein vorstellig werden und mir anschauen, wie dort trainiert wird.

Lieben Gruß
Tim
 
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Gibt es von der Calling shots Methode von Thomas Haugland auch eine etwas ausführlichere Anleitung als seinen Videos?
Der Kanal ist schon recht gut, aber mit etwas mehr Erklärung wäre er wirklich super.
Um die Umzusetzen muss ich die Waffen von GEE auf 100m Fleck einschiessen, oder?
Das ist langfristig auch mein Ziel, wollte ich erst mal vermeiden, da ich im Entfernungsdeuten noch nicht gut bin und keinen Entfernungmesser habe.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
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- Munition habe ich gerade von Federal Fusion 180grn auf Hornady Superperformance SST 165grn umgestellt. Die angegebenen Streukreise waren mit der Federal, neue habe ich noch nicht.
- ich habe die Waffe schon mal von einem guten Schützen schiessen lassen, nämlich bei der Umstellung von Federal auf Hornady, da wurden 4 Munitionssorten getestet. Mit der Hornady hat er drei Schuss ineinander und einen vierten ca 2cm daneben gesetzt.
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Meine persönliche Haßliebe habe ich zu Sandsacktürmchen entwickelt, die ich Aufgrund meiner Körperlänge immer relativ hoch stapele und hinten noch nicht sauber unter den GRS Sporter Schaft bekomme. Das muss ich mal durch was besseres ablösen, das ist aber ein anderes Kapitel.
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Lieben Gruß
Tim

bevor Du nicht die für den Lauf optimale Munition gefunden hast, bevor Du nicht die optimale Waffenauflage am Schießstand zur Verfügung hast, kannst Du keine konstant besseren Ergebnisse erwarten.

Alleine die Sandsackgeschichte kostet Dich Präzision beim Schießen.

- Die Waffe sollte damit nicht das limitierende Element sein, da wollte ich mit dem Schiessen durch einen besseren Schützen ausschliessen.

ich bin gespannt, wie sich das unter optimalen Bedingungen ergeben wird...

Um Waffenpräzision zu ermitteln, empfiehlt es sich, aus dem Schießgestell zu schießen.
Oder aber eine Unterlage, die satt liegt und der Waffe keinen Spielraum lässt.

Und dann, wenns damit passt, bist Du gefragt. Dann weisst Du: aha, die Knarre kanns...

Wenn Deine Position zur Waffe nicht passt, wirst Du beim Schuss immer Probleme haben.

Zumindest sind das meine persönlichen Erfahrungen.
 

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