Bollenfeld: Zustimmung zu weiten Teilen deiner Aussage.
Zitat:
Bis vor 20 Jahren ließ man den Acker bis zum Güllefahren und Pflügen einfach liegen, dort blühten auch schon erste Pflanzen wie Ehrenpreis oder Vogelmiere. Alles Nahrung für die ersten Insekten
Es werden aber mehrere Faktoren sein, wie so häufig.
Denn:
Wo sollen die ersten Wildbienen auf den Blüten denn den Winter überlebt haben, und den Sommer über ihre Brut aufziehen, wenn ca. 70 % der in Deutschland vorkommenden Arten ihre Nester im Boden bauen !? In der ausgeräumten Ackerflur gibt es kaum noch Wegränder, Grenzlinien und Wiesen, wo der Boden ganzjährig ungestört ist.
Das gleiche gilt für viele Schmetterlingsarten. Wo sollen sie ungestört ihre Winterruhe als Falter, Raupe oder Puppe am Boden, im Boden oder an Pflanzenstängeln halten können, wenn nirgendwo in der ausgeräumten Feldflur die oben genannten , ganzjährig ungenutzten Strukturen vorhanden sind ?!
Wo sollen die ersten Mistbienen ( Schwebfliegenart) auf den ersten Blüten ihre Larven großziehen, wenn es auf den sehr wenigen landwirtschaftlichen Betrieben keine Misthaufen, Jauchepfützen oder nährstoffreiche Tümpel mehr gibt ?! Früher gab es sie zigfach in der bäuerlichen Landschaft, fast jedes Dorf hatte seinen Brandweiher.
Wo soll die Hain-Schwebfliege bei der Nektarsuche auf den ersten Blüten ihre Larven groß ziehen, wenn der Landwirt beim ersten AnZeichen für Blattläuse Insektizide versprüht ?! Schwebfliegenlarven ernähren sich hauptsächlich von Blattläusen . Sowohl die Fliegen als auch die Larven sind Nahrung für viele Vogelarten, z.B. Feldlerchen , Mauersegler und Schwalben.
usw. usw.
( Zur Erinnerung: Der französische Rebhuhnheger Hicter spritzt angeblich bei nur mäßigem Befallsdruck von Blattläusen entlang seiner Feldränder in einer Breite von 6 Metern seine Feldkulturen nicht mit Insektiziden. So können die natürlichen Feinde der Blattläuse aus den Feldrändern die Blattläuse reduzieren, und sich auch vermehren ( Weichkäfer, diverse sonstige Laufkäfer , Schwebfliegen , Florfliegen, Marienkäfer usw. und zuletzt werden auch Spinnen und Ameisen gefördert. Auch Blattläuse werden unmittelbar von Feldvögeln gefressen. Sie sind quasi das Plankton des Offenlandes )