Ausbildung bis zur Brauchbarkeit/VGP

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anonym

Guest
Mich würde interessieren wie die Ausbildung eines Welpen/Junghundes bis zur Brauchbarkeitsprüfung/VGP abläuft.

Letzten Sommer konnte ich die Arbeit ein bisschen beobachten, hatte aber den Anfang der Kurse nicht mitbekommen, so dass ich nur Hunde erlebt habe, die bereits gut im Grundgehorsam waren, bereits apportieren konnten und noch für Feder- und Haarwildschleppe, Wasserarbeit etc auf die Prüfung hin vorbereitet wurden und dies im Grunde genommen nur noch perfektioniert haben. Diese Kurse beginnen ja meist im Frühjahr. Was mir noch nicht ganz klar ist wie der Hund bis zum Kursbeginn vorbereitet wird. Ist das Sache des Besitzers oder gibt es da Unterstützung? Der Hund muss ja erst einmal die Grundkommandos erlernen und das Apportieren, Vorsitzen etc......

Es soll später ein Deutsch Drahthaar oder Deutsch Langhaar bei uns einziehen. Ich habe eben noch mit keinem Hund das Apportieren trainiert oder ihn auf Schweiß etc. ausgebildet - also das ganze jagdliche Spektrum fehlt. Da es noch bis zum eigenen Jagdhund dauert, möche ich die Zeit sinnvoll nutzen und mir ein Bild machen, um Fehler in der Ausbildung von vorne herein zu vermeiden und heraus zu finden wo ich ihn nachher mit ihm zur Ausbildung hin gehe.
Für mich sieht das im Moment so aus als ob es da gleich mit diesen Vorbereitungskursen anfängt, ob diese aber von Grund an aufbauen ist mir noch nicht so ganz klar :what: UND nein, ich bin keine Troll ;-)

LG
MM
 
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Ich würde dir raten, suche dir einen Kurs in der Nähe und biete dich als Helfer an!
 
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Es gibt sehr viele verschiedene Anbieter von Hundekursen, die auch unterschiedliche Angebote machen. Das Angebot ist sehr vielfältig und teilweise davon abhängig, wieviel Ausbilderkapazitäten vorhanden sind.

Wir vom Hegering Dülmen haben die letzten Jahre Junghundekurse, HZP/Brauchbarkeitskurse und VGP/Schweißkurse angeboten. Das steckt sehr viel Arbeit drin, wir waren mit 3 Ausbildern und einer Helferin gut ausgelastet. Ich halte sehr viel vom Junghundekurs, da er die Hunde, aber vor allem die Führer in die richtige Richtung schubst. Soll heißen, sinnvolle Dinge fördern und Unarten im Keim ersticken. Die Gespanne, die am Junghundekurs teilgenommen haben, tun sich im weiteren verlauf der Ausbildung leichter.
 
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Suche dir vor dem Kauf mal einen erfahren HF/Züchter und sprich alles durch. Spart Dir 10 Bücher.

Dann kläre das zuhause, dass Du 20 Std plus x Zeit brauchst für VJP und HZP und zwar in der Woche. VGP kann noch mehr werden, wenn Du in die oberen Punktezahlen willst.

Wenn da das OK kommt sage noch, dass du "tote Viecher" brauchst für Apport, Schleppen usw. Schweiß im Kühlschrank zur Kühlung -neben dem Käse- senkt die Begeisterung Dritter stark.

Dann kläre Übungsgelegenheiten, ggfs. mit Hegering. Du brauchst Feld und Wasser und je unterschiedlicher umso besser. Die Kurse vom Hegering sind toll, aber 1x die Woche auf einer Wiese oder einmal im Monat ne tote Ente ins Wasser werfen, ist zu wenig. 3-4 x die Woche im Revier üben muss geklärt sein (wenn du nicht Pächter bist)

Habe nen DD, bin bei Jagdhund Erstlingsführer. Überlege Dir die Rasse genau. Habe ich unterschätzt, was die Hundchen an Bewegung und Jagd brauchen (und ich gehe seit der HZP 2-3x die Woche Jagen plus ab und an Drückjagden am WE). Weniger halte ich für kritisch, da die Hunde unterfordert sind.

Auch unterschätzt: Du musst unglaublich konsequent sein können. In den ersten Monaten machst du alles tip top, nach nem Jahr wird man schonmal lässiger. Das rächt sich unter einer Woche... Ach ja: du brauchst Nerven... Hasenspur real ist toll, aber wenn der Hase in Richtung Strasse rennt, ist man schnell an der Grenze zur Panik.

letzte Punkt: es geht ins Geld. Buche für Sprit, Leinen, Apportel, Schleppwild, einen
Ausgeben, usw. gleich nen Tausender aus.

Lese ein paar Bücher.. habe einiges von Tabel bis Fichtelmaier gelesen. Da musst du deinen Stil finden. Habe viel mit positiver Konditionierung gemacht, aber spätestens bei Zwangsapport und Down wird das schwierig bis unmöglich.

wenn du jetzt noch nen Hund willst verfolge die Grundsatzausführungen der nächsten 72 Beiträge :biggrin:
 
A

anonym

Guest
Also wenn ich das richtig sehe und die Qintessenz aus allen 3 Beiträgen ziehe, dann gibt es keine einheitliche Regelung, sondern ist Vereinsabhängig und jeder kocht sein eigenes Süppchen - also gibt es mal Welpen-/Junghundekurse und mal nicht - die ich im übrigen auch für sehr wertvoll halte. Tja, das habe ich befürchtet. Dann werde ich mir das selbst zusammen stückeln. Die Arbeit schreckt mich nicht. Kynologie ist seit meiner Kindheit ein großes Hobby. Es fängt bei der Auswahl des Züchters und das was dieser in den ersten Wochen macht an und sollte ausbildungsmässig beim einziehenden Welpen nahtlos weitergeführt werden, um diese wichtige Zeit zu nutzen.

- Das mit den eingefrorenen Kaninchen etc ist mir bekannt - kein Problem
- das mit dem großen Zeitaufwand - kein Problem
- Feld-/Wasser vorhanden und die Revierinhaberin führt die Vorbereitungskurse - ich denke mehrfach in ihrem Revier übern ist möglich - kläre ich ab.
- finanziell - kein Thema
-der Tipp sich als Helfer anzubieten ist :thumbup: wird aber eventuell nicht benötigt (habe jedenfalls keinen gesehen)rhalten etc.
-erfahrenen Züchter/Hundeführer bin ich schon am Suchen ---> Tipps im Umkreis Mittelhessen gerne !

-Bücher, habe ich noch keins gefunden was mir da wirklich gefällt - teilweise sehr verstaubt oder veraltete Ausbildungsmethoden - muss aber zugeben, dass ich nur reingeschnuppert habe und hier noch ein Batzen wartet, um auseinander gepflückt zu werden. Das mache ich aber noch.

-Ich bin beim Jagdhund Drittführer dann - heißt aber nichts, da ich die anderen ja nicht jagdlich geführt habe. Konsequenz ist mir vertraut - kenne Zusammenhänge im Lernverhalten etc. - was auch nicht heißt, dass ich das im Alltag immer perfekt hinbekomme.


Es fehlen:

Kenntnisse wie der Welpe am besten schon beim Züchter in jagdlicher Hinsicht geprägt werden sollte
jagdliche Welpen-/Junghundekurse im Umkreis
Kenntnisse der "Spezialthemen Zwangsapport/Down, etc.
na ja da fällt mir bestimmt noch mehr ein was fehlt....

Aber vielen Dank erst mal für die tollen Beiträge :thumbup:
 
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9 Aug 2016
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Mal was aus der Praxis.

Mein treuer Jagdbegleiter ( DK ) ist im April mit 5 Mon bei uns eingezogen.

Hunde hatten wir sowohl in meiner als auch in der Familie meiner Frau immer.
Bei mir waren es Schutzhunde bei meiner Dame Teckel.

Als wir uns entschlossen, dass wir wieder einen Hund wollen ( war wegen Hausbau vorher nicht möglich ) ist meine Dame auf unseren DK gestoßen und war sofort hin und weg..........

Nun fängt die Arbeit und das Geldausgeben an

Box fürs Auto sodass er auch in Groß noch Platz hat.

Leinen, Halsung, Fütter, Näpfe, Kissen, Decke usw.

Nicht zu vergessen und nicht ganz billig, den Zwinger inkl. Hütte und Freilauf.

Dann zieht der kleine erstmal ein!!

Nun war er da, also erstmal Jahresurlaub nehmen und zusehen, das er Vertrauen aufbaut und sich wohlfühlen kann in seinem neuen zu Hause.

Aber Stubenreinheit und grundkommandos sind da auch schon auf dem Programm

Leinenführigkeit, Pfiff und Sichtkommandos kommen dann schnell dazu.

Den Hund ans Wild bringen, also Reviergänge, den Hund lesen, sehen wo und wie die Fähigkeiten und Anlagen des Hundes sind usw.

Dass kann ein Erstlingsführer ohne Hilfe nicht, da er nicht weiß seinen Hund zu lesen, das geht nur durch Erfahrung und nochmehr Erfahrung.

Ich bin mit meinem Basco bei einem guten Bekannten unter die Fittiche gekommen.
Der hat schon etliche Jagdhunde ausgebildet, auch für andere und führt selbst 2 DD.

Ich glaube, ich habe durch das Training mehr gelernt wie der Hund, denn der hat die Anlagen ja von allein mitgebracht........

Ich bin immer wieder erstaunt wie schnell der Hund lernt und sich jagdlichen Situationen anpasst.

Nun zum Aufwand:

Morgens min 30min raus
Mittags geht meine Dame ca 30-45min
Abends lösen auf der Koppel dann ans Bike und 10 km radeln ( ab 12 Mon. )
Davor 1Std gehen

Dann Standruhe bis er abgehechelt hat, dann Grundgehorsam und Apport mit Bock und Kanin sowie Ente im Wechsel.
Dann wieder Standruhe.

Ach ja, jeden Tag egal ob’s regnet der Hund braucht Bewegung und der ist auch nach 25km im Trapp am Bike noch nicht platt.

Denn er muss bei durchhängender Leine laufen und nicht ziehen, damit der Chef auch was davon hat!

Dazu 2 mal die Woche Hundegruppe und selbstverständlich in die Jagd....

Am Wochenende dann ans Wasser usw.

im April ist Prüfung Nr. 1 von 3 in 2018 ich bin gespannt was es wird

Also TE ich würde mich immer wieder an jemanden wenden, der weiß was er da macht und noch wichtiger er muß den Hund lesen und dir erklären können was und warum dein Hund etwas macht.

Ich kann nur sagen, durch lekkerlis und streicheln allein, ist das Projekt Jagdhund zum scheitern verurteilt.

just my 2 coins

WMH




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