"Big Five".....Patronen & Waffen

Registriert
4 Feb 2009
Beiträge
10.416
Wieso erwähnt kaum jemand die .404 Jeffery, die ist und war wesentlich populärer als die .416R, von modernen kurzen Hülsen ganz zu schweigen. Mir sind einige sehr erfahrene PH bekannt, die gerade auf die .404 schwören!
 
Registriert
11 Feb 2017
Beiträge
379
Ich hab bei meinen beiden ersten Laborierungen jetzt weniger an gestreckte Flugbahn und so Scherze gedacht, sondern mehr an gediegene Wirkung auf Drükjagdentfernungen.

Drum hab ich auch vergleichsweise schwere, und vom Aufbau her mehr traditionelle Geschosse genommen.

Die Waffe is ja eine Doppelbüchse, und wär meines Wissens in Graubünden gar nicht zur Jagd zugelassen.

Aber langfristig liebäugle ich natürlich schon auch mal mit so einem modernen Teil wie von Giant, HDB oder vom ollen Lutz.

Jetzt kommt erst mal die Stunde der Wahrheit, ob die Läufe halbwegs zusammen schießen.

Gruß

HWL

Erlaubt sind in Graubünden einschüssige Waffen ab Kaliber 10.3 mm. Also auch Magazine sind verboten.
Die Randpatronen lassen sich sowieso schlecht repetieren.
 
Registriert
20 Okt 2016
Beiträge
4.293
Ich habe ja auch so Vorbehalte wie: Keine Randpatronen im Repetierer oder keine Nicht-Randpatrone in der Kipplaufwaffe,
obwohl z.B. die .303 British mit den zugehörigen Lee-Enfield Repetierern und den Bren-Maschinengewehren und anderen Fabrikaten
den Jungs aus Albion und ihrem Commonwealth in 2 Weltkriegen das Verlieren unmöglich machte.

Wandersmann:bye:
 
Registriert
2 Apr 2001
Beiträge
7.263
Vielleicht vor 100 Jahren...heute kein Problem.
Gibt auch Pulver denen ist die Temperatur egal.

Die .458 Win ist deutlich jünger

und wurde deshalb von der .458 Lott überflügelt, eben aus Gasdruckgründen.

Abgesehen davon beruhte die Beliebtheit kleinerer Patronen darauf, dass sie in Systeme für Kriegskarabiner passten und diese billiger waren, als die Magnumsysteme. Auch die .303 British war deshalb beliebt, nicht weil sie so eine überragende Patrone für die Großwildjagd war. Das sollte man im Hinterkopf behalten. Sicher haben sich die Treibmittel stark weiterentwickelt, aber Hitze-unempfindlich sind sie damit nicht geworden.

Gruß,

Mbogo
 

tar

Registriert
9 Feb 2008
Beiträge
9.008
Sicher haben sich die Treibmittel stark weiterentwickelt, aber Hitze-unempfindlich sind sie damit nicht geworden.

Kommt drauf an wie man es definiert.

Hoffentlich ist das zu sehen (ansonsten Photobucket Embedded Image Fix addon installieren):

-30 Grad: 4086 Bar
21 Grad: 4124 Bar
50 Grad: 4091 Bar

http://i1067.photobucket.com/albums/u439/AFraser59/RS%2060%20Temperature%20Data_zps04txin8r.jpg~original

Oder hier (Geschwindigkeit in fps):
http://cdn0.thetruthaboutguns.com/w...en-Shot-2017-02-28-at-10.37.40-PM-600x450.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
20 Okt 2016
Beiträge
4.293
zur .404 Jeffery (Rimless Nitro Express) # 166 & 170:

Dies schon vor WWI eingeführte Patrone hatte eine überzeugende Charakteristik:
--Stark genug für jegliches Afrikanische und Asiatische Großwild
--gut beherrschbar durch moderaten Rückstoß (!) und
--in Standard-Militärsystemen wie dem legendären Mauser98 kostengünstig zu verbauen.

Dies führte dazu, dass besonders zwischen WKI und WKII fast alle im Feld tätigen Angestellten der verschiedenen
"Game & Parks Departments" die .404 in ihren Arsenalen vorfanden und nutzten.

Interessanterweise ist das Geschosskaliber mit .423 deutlich "dicker" als es der Name .404 vermuten läßt, die deutsche Bezeichnung "10,75x73" trägt dem (etwas gerundet) Rechnung. Der Zugdurchmesser wird in der Beschusstafel mit 10,64 rund 1/10tel mm geringer angegeben.
Als Standardgeschossgewicht entwickelte sich das 26g TM/VM bei Geschwindigkeiten zwischen 680 und 725m/s, mit Variationen bei den Fabrikladungen von 19 (Savanne-Antilopen) bis fast 30g (Norma's Big Game Dick-Busch-Ladung).

Über den dramatischen Popularitätsverlust in unserer Zeit kann man nur spekulieren:
Dem betuchteren Weidmann heutzutage ist diese altbewährte Patrone "(zu) einfach zu billig".
Wer heute im Zeitalter guter Verdienste und auffälliger Sucht, das, was man sich glaubt leisten zu können, auch zu zeigen, stellt sich eine "bespoken gun" zusammen, und dazu gehören halt Kaliber die "extraordinary" sind: .416 Rigby, .458 Lott usw. usw.

Die .404 Jeffery vergammelte bei afrikanischen Wilderern oder in den nicht mehr genutzten Arsenalen Kenias.

Wandersmann

PS: als vor bummelig 20 oder so Jahren Kettner mal eine auf überarbeiteten 98er Systemen beruhende .404 zum damals unglaublich günstigem Preis von rund 3000.-DM in ihren Katalogen anboten, war das Ende der .404 hierzulande wohl endgültig: Sie hatte dank schludriger Überarbeitung mehr Funktionsstörungen als Treffer auf der Scheibe. Schade um diese "geniale" Patrone.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
4 Feb 2009
Beiträge
10.416
Zwei mit mir befreundete BüMa haben für sich selbst unabhängig von einander, da in unterschiedlichen Unternehmen tätig, M98er in .404 gebaut und auch mit Erfolg auf dem Schwarzen Kontinent geführt! Beides tolle Gewehre!

Bei egun wird gerade eine angeboten - jenseits der finanziellen Möglichkeiten eines zur ewigen Armut verdammten Forstbeamten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
2 Dez 2008
Beiträge
11.145
Zwei mit mir befreundete BüMa haben für sich selbst unabhängig von einander, da in unterschiedlichen Unternehmen tätig, M98er in .404 gebaut und auch mit Erfolg auf dem Schwarzen Kontinent geführt! Beides tolle Gewehre!

Bei egun wird gerade eine angeboten - jenseits der finanziellen Möglichkeiten eines zur ewigen Armut verdammten Forstbeamten!

Die 10 000 Euronen die da aufgerufen werden bringt der nicht... kannst auf "Beobachten" stellen.

Einen ordentlichen 98er in .404 baut dir dein Büchsenmacher auch für 2 500 € zusammen, das muss bei einem Forstbeamten drin sein!!!

Im übrigen teile ich den Abgesang von Wandersmann auf die .404 nicht.

Die .404 wurde all die Jahre immer wieder in 98er eingebaut, und die wird's noch geben, wenn nach dem ganzen WSM- und Ruger Short Magnum-Krempel kein Hahn mehr kräht.

Wenn du nach Afrika fährst, und hast nur eine Waffe dabei,.... mit einer .404 kannst alles packen, und zwar standesgemäß, vom Steinböckchen bis zum 100 Pfünder....

Gruß

HWL
 
Registriert
12 Mai 2002
Beiträge
5.161
Einen ordentlichen 98er in .404 baut dir dein Büchsenmacher auch für 2 500 € zusammen,.......

Dann ist es aber kein Magnum- sondern ein Standardsystem.
Man kann in einen "normalen" 98er durchaus die .404 Jeffery einlegen, aber es ist nicht damit getan einen längeren Magazinkasten anzuhängen. Dazu kommen noch eine Vielzahl von weiteren Änderungen wenn die Waffe zuverlässig repetieren soll.
Es geht, viele Büchsenmacher haben das früher gekonnt. Heute dürften es nur noch wenige sein. Sicher, mit dem Mund können es alle, aber in Praxis.....?
 
Registriert
4 Feb 2009
Beiträge
10.416
Haben die Brünner nicht ihren Magnumrepetierer zumindest zeitweise auch in .404 gebaut?

@Hohlweglauerer: habe mir im letzten Herbst erst eine .375H&H bauen lassen und erwarte sie morgen mit neuem ZF, für weitere Späße derzeit kein Geld, da Afrika nächstes Jahr (wenn der ganz, ganz lange Urlaub begonnen hat) wartet!
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
26 Jan 2005
Beiträge
8.334
Haben die Brünner nicht ihren Magnumrepetierer zumindest zeitweise auch in .404 gebaut?
Tun sie immer noch. Allerdings nicht in der "billigen" CZ 550 Magnum-Serie,
sondern in einer wesentlich teureren Kategorie - irgendetwas mit "American" ....
Ein Firmenmitarbeiter hat mir aber verraten, dass die Nachfrage danach nicht berauschend ist.

WTO
 
Registriert
20 Okt 2016
Beiträge
4.293
@ HWL #174

"Wieso erwähnt kaum jemand die .404 Jeffery" -
so FSK 300 gestern 8:53.
Meine Einschätzung der sinkenden Popularität dieser ansonsten eine für alles-Patrone war Antwort auf FSK's Feststellung - und diese muss ja überraschen, wenn man die Patrone - so wie meinerseits erfolgt - höchst positiv wertet.

Und zu meiner Wertung führte auch meine Beschreibung
"---in Standard-Militärsystemen wie dem legendären Mauser98 kostengünstig zu verbauen." (natürlich nur von Könnern!). Ein Magnum System ist keineswegs von Nöten, die 404 wurde geradezu in Standartsysteme "reinkonstruiert" - vergleichbar der .500 Jeffery bzw. der 12,7x70 Schüler.


Wandersmann
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
12 Mai 2002
Beiträge
5.161
Ein Magnum System ist keineswegs von Nöten, die 404 wurde geradezu in Standartsysteme "reinkonstruiert" -.....

Notgedrungen, notgedrungen! Rigby als Exclusivimporteuer für die Magnumsysteme gab dem Wettbewerb keine ab. Daher die 404 in Standard 98er. Mit handwerklichen Klimmzügen.
 
Registriert
20 Okt 2016
Beiträge
4.293
Zur Historie @ OldHand:

Die .404 Jeffery war im Hinblick auf die gerade so hoch gelobten Standard-Mausersysteme um 1909 eingeführt und brachte es deshalb auch beiderseits des Ärmelkanals schnell zu Erfolg und Reputation: dort als .404 Jeffery Rimless NE, diesseits als 10,75 x 73, jeweils meist mit 26g Geschossen.

Rigby
kontaktierte Mauser mit seiner Magnum Vorstellung, um großformatige britische Patronen in solchem System unterzubringen und sich so von seinen britischen Wettbewerbern abzuheben. Als nur er endlich diese System bekam, wurden sie vorrangig für die .375 Belted Rimless Magnum Nitro Exoress, die .416 Rigby und die .505 Gibbs eingerichtet.
Seine Exklusivstellung mit dem Magnum-System nutzte er, um sich von Jeffery abzuheben, der seine Großwild-Patronen .404 & .500 in Standardsysteme verbaute und damit einen deutlich größeren Kundenkreis und auch die offiziellen Stellen mit ihrem Großbedarf, ansprechen konnte.

Dass das (Standard) Mausersystem nur dann mit der berühmten Zuverlässigkeit funktioniert, wenn alle beteiligten Teile des Patronenzufuhrsystems strikt auf die jeweiligen Patronendimensionen abgestimmt sind, sollten die Spatzen von den Dächern pfeifen. Dies galt aber für alle verschiedenmaßige Patronen im Mausersystem. Und auf diesem Feld war Jeffery einfach gut; ober er zum sportlichen Ausgleich Klimmzüge machte ist mir unbekannt.
Besonderer Kniffe bedurfte es bei der Dickbauchigen .500 J. / 12,7x70 Sch. - aber das wäre ein Extrathema.

Wandersmann
 
Zuletzt bearbeitet:

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
116
Zurzeit aktive Gäste
590
Besucher gesamt
706
Oben