Welpenprägung mit SW-Resten - Aujeszky???

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Servus,

ganz bald zieht ein DW-Welpe bei mir ein und ich freue mich schon sehr. Für Schleppen, Fährten und für die Reizangel sammele ich nun auch schon seit ein paar Wochen nach dem Zerwirken Wildteile, also Lauscher/Teller, Läufe mit Schälen, Decken/Schwarten.

Nun ist gerade bei uns im Hunsrück das Thema Aujeszky aktuell und ich bin mir höchst unsicher, inwieweit dies einer Verwendung von Schwarzwild entgegensteht, zumal ich in den kommenden Wochen auch nur noch mit Sauen aufstocken kann. Außerdem soll die Hündin wenn möglich auch auf Sauen geprägt werden.

Mir ist klar, dass Aufbruch ebenso tabu ist, wie das Verfüttern von rohem Schwarzwild. Es geht wie erwähnt alleine um die Frage, ob man Teller, Läufe Schalen, Schwarte und ggf. das Haupt zur Ausbildung/Prägung verwenden kann (Schleppen Reizangel, Fährtenschuh), oder ob alleine das schon ein zu hohes Risiko beinhaltet?

Gruß und WMH!
 
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Hallo.

Eine Infektion durch die Teile ist sehr unwahrscheinlich. Die Viren befinden sich im Wesentlichen in den Sekreten der Wirtstiere und nicht im Blut!
Vor diesem Hintergrund würde ich die Sachen einsetzen.
Es gibt beim Einsatz von Jagdhunden verschiedene Gefahren, die man nur komplett verhindern kann, wenn man den Hund eben nicht einsetzt.
Dessen solltest Du Dir bewusst sein und Dich darauf einstellen.

Ich drücke allen die Daumen, dass den Hunden nix passiert.

wipi
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Das Risiko, dass sich der Hund mit Aujeszky infiziert ist sehr sehr gering, aber es ist da. Ob Du dieses Risiko eingehst, musst Du mit Dir selbst ausmachen. Du kannst ne Sau auch untersuchen lassen und bis das Ergebnis da ist, die Schwarte etc einfrieren, wohlwissend, dass ein positives Ergebnis die Sau und Teile nicht automatisch zu Überträgern macht, du aber mit einem negativen zumindest bzgl. Aujeszky auf der sicheren Seite bist.
 
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Hallo.

Eine Infektion durch die Teile ist sehr unwahrscheinlich. Die Viren befinden sich im Wesentlichen in den Sekreten der Wirtstiere und nicht im Blut!

wipi

Mir sind 2 Jagdhunde innerhalb einer Woche die sich über Ratten; diese Infiziert über einen Mastbetrieb in der Nachbarschaft; Eingegangen.
Die Übertragende Ratte war tot und schon in Verwesung über gegangen.

Ich wünsche es keinem das er hilflos daneben steht wie die Hunde sich plötzlich quälen und bei lebendigem Leib sich die eigenen Eingeweide raus kratzen.

Wen die Hunde bei der Jagd an SW kommen; dann ist das unsägliches Pech ; aber die Hunde hat es dann dabei getroffen wofür sie Gelebt haben.

Kann ich zur Ausbildung anderes Material verwenden als von SW; kommt Teiule von SW bei mir nicht zur Anwendung

TM
 
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Finger weg vom (Wild-)Schwein bei der Hundeausbildung.

Diese Regel ist nicht nur uralt, sondern noch wesentlich älter;-)

Die Gefahren sind bekannt und von anderen Foristi genannt.

Hundeausbildung mit allem anderen, z.B. Rinder- oder Schafsblut, Rot- oder Rehwildschweiß für die Aufbildung auf der Schweißfährte.

Ansonsten Decken/Lauscher u.a. vom Reh- und Rotwild, hilfsweise vom Schaf.

Horrido
T.
 

z/7

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Ich würd's prinzipiell mit der Frühprägung nicht übertreiben. Wenn der Hund im Alter von 6 - 8 Monaten zum ersten mal mit Schwarzwild in Kontakt kommt, Übungsgatter z.B., reicht das vollkommen. Je früher der Hund Dinge kennenlernt, desto mehr kann da auch schiefgehen, und das sitzt dann richtig bomben fest und läßt sich nur mit großem Aufwand oder gar nicht korrigieren.

Ich komme mittlerweile sehr davon ab, die Welpen mit Wild zu einem Zeitpunkt zu konfrontieren, wo sie es ohnehin noch nicht in allen Aspekten erfassen können, weil die körperlichen und geistigen Voraussetzungen schlicht fehlen.

Es schadt nix, schon jetzt Schweiß und Schalen für spätere Fährten zu sammeln, aber mach ruhig in den ersten paar Monaten überwiegend Futterschleppen und häng an die Reizangel ein Dummy oder ein Tau. Macht dem Hund den gleichen Spaß, und Du verbaust Dir nix für die Zukunft. Das Interesse an etwas neuem ist dann ungleich stärker, als wenn er das schon aus der Wurfkiste kennt, und womöglich auch noch ungute Verknüpfungen hat.
 
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Original z/7:

Ich würd's prinzipiell mit der Frühprägung nicht übertreiben. Wenn der Hund im Alter von 6 - 8 Monaten zum ersten mal mit Schwarzwild in Kontakt kommt, Übungsgatter z.B., reicht das vollkommen. Je früher der Hund Dinge kennenlernt, desto mehr kann da auch schiefgehen, und das sitzt dann richtig bomben fest und läßt sich nur mit großem Aufwand oder gar nicht korrigieren.

Ich komme mittlerweile sehr davon ab, die Welpen mit Wild zu einem Zeitpunkt zu konfrontieren, wo sie es ohnehin noch nicht in allen Aspekten erfassen können, weil die körperlichen und geistigen Voraussetzungen schlicht fehlen.

Es schadt nix, schon jetzt Schweiß und Schalen für spätere Fährten zu sammeln, aber mach ruhig in den ersten paar Monaten überwiegend Futterschleppen und häng an die Reizangel ein Dummy oder ein Tau. Macht dem Hund den gleichen Spaß, und Du verbaust Dir nix für die Zukunft. Das Interesse an etwas neuem ist dann ungleich stärker, als wenn er das schon aus der Wurfkiste kennt, und womöglich auch noch ungute Verknüpfungen hat.


Aus meiner Sicht ist es schlicht weg fahrlässig die wichtige Zeit der Prägephase derart ungenutzt zu lassen. Natürlich braucht ein so junger Hund nicht unmittelbar am Wild zu arbeiten, aber der Einsatz von Decke/Schwarte/Schwinge usw. gehört genau dort hin.
Bei der Einarbeitung auf Kunstfährten kann ich "Ersatzstoffe" nicht empfehlen, dafür aber den kompletten Ausschluss derselben.
Nach den Futterschleppen kann man durchaus mit Wildteilen Schleppen ziehen und anschließend den Fährtenschuh nutzen.

wipi
 
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@ Teufelsmoorer:

Ich habe ebenfalls zwei Hunde bei der Jagd verloren und weiß worüber ich schreibe. Das wünsche ich niemandem.

Es ist aber kein Unglück, wenn ein Hund bei der Jagd an Schwarzwild gerät, insbesondere wenn er hierfür ausgebildet und angeschafft wurde. Dann ist es so gewollt und birgt natürlich einige Risiken.

wipi
 
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Ich habe bei meinem jungen Hund nur mit einer Wildschweinschwarte gearbeitet.

Bei uns wir getestet. Negativer befund.

Einen Teil der Schwarte eingefroren und so gefalltet und zusammengebunden das wirklich nur die Haare außen waren. Schweissreste und weißes alles innen drinn.
Schleppe gezogen und wirklich nur gaaaanz kurz beuteln lassen.

So alle drei Wochen mal ne Schleppe.

An jede bei uns im Revier erlegt Sau gelassen. Nach dem Test, im Freien vor der Wildkammer vor dem Zerwirken. Habe ihn nicht packen lassen. Immer auf Abstand.
So wie ich es auch später möchte.


Und mit 8 Monaten ins Saugatter, das hatt am meisten gebracht. :biggrin:

Jagender Hund, Hund und Sau.......
Einen Tod stirbst du immer.....


Für Schweissfährten habe ich nur Rinderblut genommen. Prüfungsordnung beachten was dort alles zulässig ist
 
Zuletzt bearbeitet:

z/7

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Aus meiner Sicht ist es schlicht weg fahrlässig die wichtige Zeit der Prägephase derart ungenutzt zu lassen. Natürlich braucht ein so junger Hund nicht unmittelbar am Wild zu arbeiten, aber der Einsatz von Decke/Schwarte/Schwinge usw. gehört genau dort hin.
Hab ich alles durch, mehrfach, Ergebnis ernüchternd. Grob gesagt, Perlen vor die Säue. Man verschießt unnötig sein Pulver, und später fehlt einem der Reiz, wenn es ans Eingemachte geht.

Das einzige, worauf man achten muß, es gibt enorme Alterunterschiede, wann ich anfange, ernsthaft mit Wildteilen zu arbeiten. Beim Terrier fang ich tatsächlich spätestens mit 4 Monaten an, geht auch schon früher. Bei ner Bracke ist ein Jahr auch noch nicht zu spät. Fährten. Es glaubt doch keiner ernsthaft, daß ein Hund vorrangig die geschleppte Schwinge arbeitet. Der geht der Fährte vom Fährtenleger nach.

Natürlich muß ich Apport von Federwild mit Federwild üben, damit der Hund lernt, wie sich das im Maul anfühlt, wie er es tragen kann etc. Natürlich muß ich Vorstehen am Federwild mit Federwild üben. Aber gerade deshalb werd ich das nicht vorzeitig verschleißen, sondern einführen, wenn es an der Zeit ist.

Der Hype mit der Frühprägung wird einfach maßlos übertrieben.

Wenn der Hund das laufende Jagdgeschäft mitbekommt, reicht das völlig.
 
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Vielen Dank für die bisherigen Beiträge. Das Bild, das ich bislang in Hundefragen gewonnen habe, verdichtet sich: 3 Führer 5 Meinungen. Ist ja aber auch nachvollziehbar bei einem schwierigen Thema. Leider gibt es auch geteilte Ansichten darüber, ob und wann Aujeszky durch Einfrieren inaktiviert wird. Ich versuche mich mal weiter schlau zu machen.
 
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Vielen Dank für die bisherigen Beiträge. Das Bild, das ich bislang in Hundefragen gewonnen habe, verdichtet sich: 3 Führer 5 Meinungen. Ist ja aber auch nachvollziehbar bei einem schwierigen Thema. Leider gibt es auch geteilte Ansichten darüber, ob und wann Aujeszky durch Einfrieren inaktiviert wird. Ich versuche mich mal weiter schlau zu machen.

Der AK Virus ( ist ein Herpesevirus ) wird durch Erhitzen min 1 Minute über 65 Grad sicher abgetötet ( Kerntemperatur !)

Einfrieren läst den Virus eher Konservieren als Abtöten.

TM
 

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