Muffelwild - Erlebnisse

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Noch nicht erwähnt auch wenn es manch einen schüttelt: Muffelrippen sind die beste Grundlage einer Bohnensuppe.
Zur von leviathan erwähnten Schusshärte kann ich als eigenes Erlebnis das auf dem Blatt/Rippe getroffene Schaf in
den Ring werfen welches ohne zu zeichnen mit dem Rudel flüchtet, mit dem Rudel nach 80m vehofft, Äsungsbewegungen
macht, von mir die zweite Kugel erhält und endlich liegt. Ein Kollege hatte so ein Erlebnis mit einem starken Widder,
der erst nach dem dritten Treffer auf einer 5-Mark-Stück großen Fläche auf dem Blatt in die Knie ging. Das sind natürlich
Ausnahmen, aber jeder der auf Muffel jagt sollte sich hüten, allein vom nicht vorhandenen Zeichnen auf einen Fehlschuss
zu schließen. Das Muffel sehr gut äugen wurde schon ein paar mal rausgestellt, das das Pirschen auf sie sehr sportlich
ist auch, allerdings kommen meiner Erfahrung nach Muffel mit dem Schneehemd nicht zurecht!

Grüße La
 
G

Gelöschtes Mitglied 16162

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Schneehemd ohne Schnee, oder bei Schneelage?
 
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Muffelwild betätigt sich häufig als Mitesser an Kirrungen. Auch wenn sie mit Gesteinsbrocken abgedeckt sind, finden sie mit den Schalen Wege, das Kirrgut freizuscharren.

Angeblich würden die sogar mit schweren Steinen abgedeckte Kirrkisten öffnen.

Unklar wäre allerdings, wie genau die das machen.
 
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Das ist aber eine blumige Umschreibung. Ich finde es schmeckt so wie Stall beim Misten riecht. Sorry, ich bekomme keinen Bissen davon runter. Auch in Mettwurst und als Schinken fand ich ich es widderlich (kleines Wortspiel^^). :no:
Also eher Müffelwild, oder? :biggrin: (Sorry, aber wenn wir schon bei schlechten Wortspielen sind...) :31:
 
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Ich war auch mal Pächter in einem Muffel Einstandsgebiet. Man kommt beim Ansitz ca zweimal gut zu Schuss und kann nach der Flucht beim Verhoffen leicht noch zwei bis drei erlegen. Das Fleisch junger, mittelalter und alter Tiere hat leichten Biss und schmeckt hervorragend. Feist muss allerdings peinlich genau entfernt werden. Jetzt nach zwanzig Jahren vermisse ich immer noch das Wildbret. Da die Thüringer aber wieder die Komunisten gewählt haben, fahre ich nicht mehr hin.
Wuni
 
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Fast-OT: Wenn hier einer der Foristi kurz nach der Wende das Revier Möbiskruge gepachtet hatte, würde ich mich über eine kurze PN freuen.
 
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Angeblich würden die sogar mit schweren Steinen abgedeckte Kirrkisten öffnen.

Unklar wäre allerdings, wie genau die das machen.
Ich habe mal gesehen, wie sich ein Muffel mit dem Rumpf fast auf die Erde gelegt hat und dann mit Träger und Schulterblattansatz die Steinbeschwerungen weggeschoben hat.
 
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Die Muffeln im Beitrag #27, drittes Foto, sehen irgendwie ins Bild gepickt aus. :what::what::what:
Ist das Foto echt?
Ja, die Fotos sind echt und entstanden in der Hirschbrunft 2011. Ich hatte in dem Revier, in dem auch Sauen häufig tagaktiv zu beobachten sind, intensiv gekirrt. Die Sauen mit Mais, das Rotwild mit Äpfeln. Das hatten irgendwann die Muffel spitz und waren meist die ersten Besucher am frühen Abend.

Fotografiert habe ich von einer hohen Kanzel. Hinter dem Kirrplatz fällt das Gelände stark ab. Das Rotwild steht 15- 20m hinter dem Muffelwild. Auf Grund des starken Zoom der Kammera sind Entfernungen im Foto nicht mehr zu erkennen.

Die beiden letzten Fotos entstanden in der Schonzeit an einer Kirrung auf zwanzig Meter. Die ausgewachsenen Schalen sind extrem. Aber auch hier dachte der Jagdherr nicht sofort ans totschiessen. Das Gelände im Biotop war steinig und steil. Aus meiner Sicht für Muffel geeignet!
 
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Ich jage seit Jahren auf das großartige Muffelwild in einem bewaldeten Mittelgebirgsrevier. Jedesmal bin ich über die Vorsicht des Muffelwildes auf das Neue erstaunt.
Meist halten sie die bekannten alten Wechsel. Oft sieht man plötzlich das Haupt von einem Lamm oder bei Widderrudel das Haupt eines geringeren Widder, das sich aus dem Wald schiebt. Dann sichert das Stück eine Zeit lang und plötzlich zieht ein ganzes Rudel flott über den Schlag oder den Forstweg und verschwindet gleich wieder im Wald. Kurz vor dem Wald verhoffen sie meist, dass ist dann die Gelegenheit für den Schuss. Wie oft dachte ich mir, das waren jetzt alle und dann kommt ganz am Schluss der stärkste Widder. Die reifen Widder sind zumeist die Letzten. Ab und zu sind alte Widder Einzelgänger oder nur mit einem Adjutanten unterwegs. Mich erinnert dieses Verhalten von Muffel sehr stark an das von Rotwild.
Das stärkste Widderrudel hatte 13 Stück (im Juni vor der Schusszeit). In der Brunft war ich beim Pirschen schon in gemischten Rudeln mit 80 Stück und mehr.
Die meisten Stücke habe ich morgens nach dem Rehansitz erlegt. Wenn die Rehe am Morgen einziehen, bleibe ich einfach eine Stunde länger sitzen, dann pirsche ich zur Jagdhütte. Am Abend kommen die Muffel bei uns meist früher als die Rehe.
Salzlecken nehmen die Muffel gerne an. Nur darf man die Salzlecken nicht ganz frei platzieren.
Habe Muffel bis jetzt mit der .243 WIN, 6,5x57R, 7x65R und der .35 Whelen erlegt. Im Feuer gelegen sind die Stücke mit der 6,5x57R und der .35 Whelen aber für eine signifikante Aussage reicht die Anzahl der damit erlegte Stücke nicht aus. Ein deutliches Schußzeichen hatte ich nur einmal und das mit der .243Win, sonst sind mir die Stücke häufig ohne zu Zeichnen abgesprungen. Oft nur kurze Fluchten bis zu 10m aber manchmal auch mit besten Schüssen 100 - 150m. Ein Widder ist mir mit einem Blattschuss aus der 7x65R (11,2 g) und zerschossenem Vorderlauf noch rd. 150m geflüchtet.

Das Wildbret ist in meinen Augen sehr schmackhaft und erinnert mich in keinster Weise an Schaf. Habe auch schon ältere Stücke sowohl Widder als auch Schafe verwertet. Das Faschiertes vom Muffel (Muffelhack) ausgezeichnet ist, kann ich nur bestätigen. Ich mach z.B. gerne Cevapcici fürs Grillen aus Muffel. Salami und Trockenwürste vom Muffel sind ebenfalls sehr gut. Das talgige Fett muss man aber unbedingt entfernen. Auch ein Braten in Rahmsauce oder ein Gulasch sind nicht zu verachten. Ein Lamm oder Schmalschaf bzw. Jahrling sind eine Delikatesse. Die Leber ist einfach nur herrlich.

Für mich ist der Anblick von Muffelwild immer wieder ein herausragendes Erlebnis, das manchmal auch mit der Erlegung eines passenden Stückes gekrönt wird. Hoffentlich wird das noch länger so weitergehen, da bei uns schon langsam auch einzelne Wölfe einwandern. Schafe, Kälber und ein Pony sind den Wölfen heuer schon zum Opfer gefallen.
 
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Ich bin froh über den Beitrag, denn gedanklich war ich schon bei der 300 Weatherby oder 338 Lapua, denn ich hoffe, dieses Jahr eine Gelegenheit auf Muffel zu finden - zur Not eben per Jagdreise.

Aber eine stramm geladene 30-06 mit Premium Geschoss wird wohl doch passen!
 
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Das von Josefbauer lese ich gerne. Hier in Niedersachsen ist seit der Wölf da ist, kein Muffel mehr zu sehen.
Eine Tierart wird geschützt und eine andere da für geopfert.:sad:
 
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Ist wie bei der Windkraft:

Für den Unweltschutz via Windkraft müssen die Bäume weg, Vögel - auch seltene - und Fledermäuse sterben massenweise und halten es fortan dort auch nicht mehr aus.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16162

Guest
Ich bin froh über den Beitrag, denn gedanklich war ich schon bei der 300 Weatherby oder 338 Lapua, denn ich hoffe, dieses Jahr eine Gelegenheit auf Muffel zu finden - zur Not eben per Jagdreise.

Aber eine stramm geladene 30-06 mit Premium Geschoss wird wohl doch passen!


So schusshart sind die Schaferl nun auch wieder nicht, dass nicht das was man für die Saujagd im Schrank hat ausreichen würde. Alles ab 6,5 wird reichen.
 

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