habe gerade diesen thread entdeckt - und mir fallen ein sofort paar punkte ein.
1. für meinen MD/Ph.D. habe ich zwar in der neuroanatomie/zoologie gearbeitet - habe aber ein paar populationsgenetik-kurse nehmen dürfen. die moderne evolutionäre genetik bzw. forensische genetik ist sehr quantitativ. damit auch objektiv. Man denke nur an die QTL Analyse! Damit sind die verschiedenen Untersuchungsergebnisse sicherlich vergleichbar. Ein fachlicher Vergleich ist sicher möglich und durchführbar. Da kann man nichts verheimlichen. Außerdem arbeiten in anderen Ländern andere Gruppen an ebensolchen problemen - diese haben auch keine hybridisierungen gefunden. und man sollte annehmen dass die arbeitsgruppen super scharf darauf wären eine Wolf-Hund Hybridisierung zu publizieren bzw. anchzuweisen.
2. die verschwörungstheorie mit "industrie" etc... und bösen naturschutzverbänden ist quatsch. wer sich den umstand macht mal die website anzuschauen. die arbeitsgruppe von dr. n. besteht aus 2-3 festen stellen, der rest sind drittmittel oder Diplomanden/Doktoranden (8-10). das ist keine große industrie. die arbeitsgruppen im leibniz institut sind nicht viel größer. das ist keine riesenindustrie und kein geldmaschine. das ist doch quatsch da von einer verschwörungstheorie zu schreiben...
3. die kompetenz und das renomee der arbeitsgruppe im senckenberg ist hoch. man schaue auch auf die publicationsliste z.b. Nature Genetics. das sind top journals. Ich bin jetzt zwar kein experte für evolutionäre ökologie und konservations-genetik, ich nehme aber an dass diese gruppe zu den besten in deutschland gehört. die reputation eines wissenschaftlers ist sein höchstes gut, bzw. sein kapital. diese menschen sind oft vom idealismus getrieben - es gibt wenig stellen und reich wird man nicht. nebst der unschuldsvermutung halte daher auch deswegen eine verschwörungstheorie da für unwahrscheinlich.
4. der menschliche austausch zwischen den Instituten macht mich echt stutzig. die stellungsnahme des privaten institutes ist ungewohnt. ungewöhnlich das dies auchs schriftlich so fixiert wird. das muss es echt schwer gemenschelt haben. da hat es gekracht. die frau vom privaten institut schaut ja auch en bissl herb aus (gruselig - verhärmt)- trotzdem verringert ja eine eher geringe zwischenmenschliche kompetenz sicher nicht die fachliche kompetenz. letzlich lassen sich die untersuchungsergebnisse aber prima fachlich vergleichen. diese form der genetik ist sehr quantitativ.
5. zum thema kompetenz. erinnert sich jemand an das heilbronner phantom? ich war da als halblaie auch etwas
https://de.wikipedia.org/wiki/Heilbronner_Phantom stutzig wenn sich ein rein humanmedizinisch /forensisches Institut einfach so an ökologischer genetik versucht - das ist sicher nicht so einfach. letztlich aber durch expertenmeinung objektivierbar.
5.5. zu diesem punkt bleibt zu vermerken dass die forderung des jagdverbandes sachsen des einsatzes rein morphometrischer mittel bzw. der "phrenologie" von sogenannten hundeschädeln anstatt modernen molekularerbiologie einfach peinlich und daneben ist. so ein quatsch. da kann man gleich mit dem pendel und wünschelrute kommen. gottseidank bin ich nicht in sachsen - sonst würde ich mich für den verband dort tot schämen...
6 . diese verschwörungstheorien in diesem thread machen einen ja stutzig. das hat teilweise schon was pathologisches. ich denke das wäre was für ne doktorarbeit für nen psychiater. das zeigt doch auch wie marginalisiert und mit wenig selbwirksamkeit viele jäger bzw. teilnehmen an diesem thread fühlen. sonst würden sich nicht solch aberwitzige verschwörungsstheorien verfolgen. vielleicht auch ein gute indikator dafür dass sich tatsächlich viele an der jagd beteiligte Personen von der Politik nicht verstanden fühlen. was ich wiederum auch verstehen kann, siehe z.B. schonzeit für invasive arten in hessen (waschbär) oder der verbot des abschusses von wildernden hauskatzen in nrw durch rot-grün vor augen führt. kann ich verstehen - ist hirnrissig - trotzdem sollte man sich nicht so einem verschwörungstheorien hingeben.
Zitat von wiki "
Laut den amerikanischen Psychologen Jennifer Whitson und Adam Galinsky sind psychisch gesunde Personen, wenn sie glauben, keine Kontrolle über die Situation zu haben, in der sie sich befinden – also Personen mit einer situativ bedingt niedrigen Selbstwirksamkeitserwartung –, anfälliger für Verschwörungstheorien und Aberglauben. Sie tendieren dann dazu, überall Muster und Verbindungen zu sehen – selbst dort, wo es gar keine gibt – oder abergläubische Rituale mit einer Situation zu assoziieren.[SUP]
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Suggeriert man Menschen, dass sie die Kontrolle über eine Situation verloren haben, so suchen sie auch im scheinbaren Chaos nach Halt. Kontrollverlust wird von der Psyche als extrem starke Bedrohung wahrgenommen. Der starke Versuch, sie wiederherzustellen, kann auch die Wahrnehmung der Realität beeinflussen und man erzeugt sich mit Hilfe von „mentaler Gymnastik“ eine imaginäre Ordnung. Eine Möglichkeit ist, nach Strukturen zu suchen, um die Situation besser verstehen und zukünftige Entwicklungen vorhersagen zu können. Man sucht nach Mustern – und wenn es keine gibt, baut man durch Sinnestäuschungen welche ein. Man sieht Muster und Verbindungen, welche intersubjektiv bzw. objektiv nicht existieren. Um auszuschließen, dass es sich bei den Versuchspersonen um generell verunsicherte Menschen handelte, die unabhängig vom Kontext ordnende Strukturen suchen, suggerierte man ihnen Sicherheit. Dann unterschieden sich die Ergebnisse nicht mehr von denen anderer Versuchspersonen. Bei Kontrollverlust werden auch angebotene einfache Zusammenhänge und Lösungen dankbar angenommen.[SUP]
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Die Sozialpsychologin Karen Douglas weist ebenfalls darauf hin, dass sich - obschon auch vermehrtes Engagement möglich wäre - Anhänger von Verschwörungstheorien eher machtlos fühlten.[SUP]
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7. ich empfehle im übrigen sich einfach in ruhe, unverkrampft und unhysterisch in den publikationen der senckenberg-gruppe umzuschauen. ist sehr informativ!
http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=15352
MFG Dr.med. C.