Pro und Contra Kirrung

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Auch bei der Ansitzjagd gibt es Anforderungen, die zu einem Gelingen notwendig sind. Darum gibt es ja auch Könner, die sehr viel vom Ansitz erlegen und Jäger, die nur Hochsitze blockieren.

Überhaupt finde ich es schon etwas befremdlich, immer die Looser als Argument dafür heranzuziehen, warum eine Jagdart nichts taugt. Die guten Jäger, egal bei welcher Jagdart setzen die Maßstäbe, nicht die Looser!
 
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Auch bei der Ansitzjagd gibt es Anforderungen, die zu einem Gelingen notwendig sind. Darum gibt es ja auch Könner, die sehr viel vom Ansitz erlegen und Jäger, die nur Hochsitze blockieren.

Überhaupt finde ich es schon etwas befremdlich, immer die Looser als Argument dafür heranzuziehen, warum eine Jagdart nichts taugt. Die guten Jäger, egal bei welcher Jagdart setzen die Maßstäbe, nicht die Looser!

Genau - aber wer ist autorisiert, prädestiniert oder qualifiziert, die entsprechende Bewertung und Einstufung vorzunehmen?

Jeder dünkt sich zunächst einmal selbst als jagdlich ausreichend qualifiziert genug, um andere einschätzen zu können.
 
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.....
DAS mache ich doch die ganze Zeit!
Nochmal zur Wiederholung:
- intensive Ansitz-und Pirschjagd im Feldrevier an Schadflächen
- ganzjährige Bejagung im Feld von Frischlingen und nicht führenden Überläufern (körperl. Nachweis)
- effektive Erntejagden wo möglich
- Freigabe von Wärmebildzieltechnik, damit unabhängig vom Mond die Feldfläche beschützt werden kann und
- sauber angesprochen werden kann
- tierschutzgerecht gut getroffen werden kann

Begleitend Schonzeiten (Febr. bis 1. Mai) im Wald, SW-Ruhezonen im Wald ausweisen und keine Nachtjagd im Rotwildrevier.
Dafür mind. eine übergreifende, gut organisierte Bewegungsjagd mit ausreichend qualifizierten Hunden und guten Schützen, ggf. zusätzliche kleinere Jagden
Wo keine Bewegungsjagden möglich sind, müssen bei zu hohen SW-Beständen wohl oder übel Saufänge eingesetzt werden, denn reine Einzeljagd kann nicht reduzieren

DAS soll ein tragfähiges und praktikables Gesamtkonzept sein??? Sorry, das Konstrukt ist weder das eine, noch das andere - und löst bestehende Probleme so ganz sicher nicht! Es verschiebt lediglich die Verantwortlichkeiten auf "den armen Tropf" im Feld und missachtet die naturräumlichen Gegebenheiten und Strukturen in mindestens 80% der Reviere. Das damit verbundene "St.-Florians-Prinzip" empfinde ich in diesem Zusammenhang als "zum K...n".
Darüber hinaus habe ich in diesem gesamten Kontext noch keine einzige kritische Anmerkung zum Verhalten von oder Forderung an Bauern, Behörden und sonstigen Interessensverbände gehört.
 
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Wenn ich diesen Quatsch mit Schonzeit im Wald von Februar bis Mai schon lese, ab jetzt zigeunern die abgebissenen Frischlinge herum und müssen im Wald genau so bejagt werden wie im Feld.
Wenn man im Wald die Besucherlenkung so ernst nehmen würde, wie in etlichen Feldrevieren hätte das Wild Ruhe genug, dazu auch mal ein paar Quadratmeter Äsung schaffen, ohne da gleich einen Sitz hinzustellen. Da ja heute jeder alles darf und Crossläufer, Mountainbiker,Skiläufer überall herumkriechen weil sie niemand aufklärt und mit den Hardlinern auch mal deutlich wird...
Zur Beunruhigung durch die Einzeljagd, wenn man nicht jedem der/die gerade die Prüfung abgelegt hat einen B-Schein in die Hand drückt, sondern diese Leute vernünftig ausbildet und ihnen das "richtige" Verhalten zeigt, Wind lesen, Verhalten vor und nach dem Schuß, von Einständen wegbleiben, Pirschverbot und das Verbot in Sprünge,Rudel,große Rotten zu ballern, ja dann...

Horrido
 
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Genau - aber wer ist autorisiert, prädestiniert oder qualifiziert, die entsprechende Bewertung und Einstufung vorzunehmen?

Jeder dünkt sich zunächst einmal selbst als jagdlich ausreichend qualifiziert genug, um andere einschätzen zu können.

Du hast Probleme! Es gibt Leute, die kannst du auf einen Kirchtum setzen und die kommen mit erlegtem Wild nach Hause und dann gibt es Leute, die kannst du an egal welchen Hotspot setzen, die kommen mit Geschichten nach Hause, warum es nicht geklappt hat. Um das zu erkennen, da braucht es kein Studium der jagdlichen Effizienz, sondern nur ein wenig Selbstreflexion! Jeder von uns kennt diese Typen und jeder weiß sich auch selber einzuschätzen. Sicherlich wollen wir alle Wild erlegen, aber die einen können es und andere eben nicht. Das ist wie mit dem Fußballspielen, die einen spielen Bundesliga und andere schaffen es nur in die Kreisliga C.
 
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Probleme?
ich habe keine, aber die Jagd hat welche.
und die Bauern haben welche,
und auch die Förster.
Vielleicht jeder unterschiedlich große, aber keiner hat keine.

Auf welcher Kirchturmspitze oder an welchem Dixi-Klo einer Wild erlegt,
hängt weder mit deren Höhe noch mit dessen Duft zusammen.
Soweit es mich betrifft, versuche ich immer das Beste daraus zu machen.
Was die Kirrung angeht, erfüllt die nur ihren Zweck, wenn Wild und Jäger zur gleichen Zeit am Platz sind.
Das zu "managen" ist schon schwer genug.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Förster haben einen klaren Auftrag, den ihnen anvertrauten Wald nach besten Kräften zu bewirtschaften (Geld damit verdienen) UND so zu pflegen, dass alle seine sonstigen existenziellen Wohlfahrtswirkungen auch für die Zukunft in bester Weise erhalten bleiben. Im öffentlichen Wald bekommen sie diesen Auftrag über die gewählten Volksvertreter und dabei fließen jagdliche Begehrlichkeiten nur etwa mit 385000/80 Mio ein!
Einen klaren Auftrag haben auch Jäger, den sie über die gewählten Volksvertreter bekommen. Insoweit sind forst- und landwirtschaftliche Begehrlichkeiten mit welchem Anteilchen von 80 Mio zu bemessen?
Du siehst, diese Einordnung und Wertung ist absurd. Weder sind die Umweltbedingungen der Bespaßungsrahmen für Jagd noch ist die Jagd exklusiver Steigbügelhalter für jede denkbare Form weiterer Nutzungsintensivierungen. Am Ende ist es nicht mehr als langweiliger und kontraproduktiver Egoismus, der zu radikalisierten Positionen wie "Ich schieße keine weiblichen Stücke" oder "Wald vor Wild" führt. Beides ist wenig hilfreich, wenn die Erkenntnis deucht, dass die Bewirtschaftung eines Lebensraums mit Umsicht und Verantwortung von statten gehen muss und immer ein Interessenskompromiss bleiben wird.

Wenn wir in den letzten 30 Jahren erleben, wie alle Schalenwildarten in ihrem Bestand durch verschiedenartige günstige Rahmenbedingungen enorm angewachsen sind, dann muss man sich schon Gedanken über effektivere Bejagungsstrategien als bisher machen, wenn man den Trend stoppen möchte, damit im Klimawandel der vielfältige, gesunde, stabile Wald nicht auf der Strecke bleibt.
Das muss man, weil jagdliche Mittel allein, in ihrer bisherigen Ausprägung und Durchführung, nicht immer für ein gutes Wildtiermanagement genügt haben und damit ihren Zweck nicht durchgängig erfüllen konnten. Im selben Atemzug muss man auch die "verschiedenen, günstigen Rahmenbedingungen" einer Prüfung unterziehen und ihre Einordnung im Kontext des Jagdrechts und vor dem Hintergrund erfolgreicher Bejagungsmöglichkeiten neu durchdenken und ggf. anpassen. Es ist per se sinnlos das eine ohne das andere zu betrachten und daraus in purem Aktionismus zu kurz gedachte Maßnahmen abzuleiten. Lebensräume funktionieren eben nicht in den menschgedachten und -gemachten Maßstäben bis zur Beförderung, Berentung oder bis eine Pacht ausläuft.
 
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So einfach ist das nicht mit den Drückjagden als Allheilmittel:
Da macht man auf 1.000 ha Drückjagd und es liegen z.B. 12 Sauen. Man denkt, man hätte eine gute Ausbeute gemacht.
Und dann fährt man mal Nachts mit Wärmebildgerät ins Feld und sieht, was eigentlich an Sauen da ist.
Und merkt, dass die Sauen am Bahndamm, unterm Friedhof, an der Hecke am Bach oder in der Zwischenfrucht lagen.
Beim nächsten Mal - ein Jahr später - ist man schlauer. Aber inzwischen sind die Sauen auch schlauer.

Es muss auch Schonzeiten geben. Aber mit zwei, drei Jagdereignissen pro Jahr wird man den Bestand nicht effektiv regulieren können.
Das geht vielleicht in manchen Revieren. Aber auf keinen Fall in all den strukturreichen Mischrevieren, in stadtnahen Revieren in revieren mit Sonderstrukturen usw.

Die Sauen brechen inzwischen in Düsseldorf in der Innenstadt. Sie liegen in Bahndämmen, auf Golfplätzen, in Schilfgürteln, auf Friedhöfen, in Industriebrachen, in keinsten Hecken, in Greening-Flächen, Zwischenfrüchten und so weiter... Da braucht es schon den aktiven, Erfahrung sammelnden Jäger. Das wird eine Verwaltung ohne Jagdpassion mit jährlichen Drückjagd-Events (schlimmstenfalls mit zahlenden Greenhorn-Gästen) nie hinbekommen.

M.
 
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...... reine Schützen müssen in der Lage sein, drei Stunden ruhig, aufmerksam und konzentriert zu bleiben, um in wenigen Sekunden die sich bietende Chance auch sauber zu nutzen, sicher anzusprechen und sofort tödlich auch Wild in Bewegung zu treffen.

Diese Anforderungen sind aber auch beim Einzelansitz gefordert, wenn man viel Strecke machen will. Letztlich ist es beim Einzelansitz dem einzelnen Jäger überlassen, ob er nur auf stehendes Wild schießt oder auch auf bewegtes. Bei der Ansitzjagd auf Fuchs und Schwarzwild, an den bekannten Wechseln, wird ein Großteil der Chancen im Schuss auf bewegtes Wild bestehen. Am Luderplatz und an der Kirrung wird es anders aussehen. Hinzu kommen die bei Nacht schlechten Sichtverhältnisse, die das sichere Ansprechen und den gezielten Schuss gegenüber der Tagjagd zusätzlich erschweren.

Wenn man die Effektivität von Jagdmethoden messen will, dann sollte man gleiches mit gleichem vergleichen und nicht Äpfel mit Birnen. Eine Bewegungsjagd mit "ausgewählten" Teilnehmern stellt keinen geeigneten Vergleichsmaßstab gegenüber einer Ansitzjag mit "normalen" Teilnehmern dar.
 
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Völlig falsch.
Gerade deren Standorttreue und geringere Wildschadensgefahr ist ja so wertvoll.
Mir fehlt nach wie vor der Glaube, dass eine durch eine alte erfahrene Bache geführte Rotte weniger Wildschäden macht als eine führungslose Rotte.
Wenn die Frucht für's Schwarzwild interessant wird, dann führt auch eine erfahrene Bache ihre Rotte ins Schlaraffenland, eben weil sie weiß, dass es dort ne Menge zu holen gibt.
Ebenso bin ich der Meinung, dass man die Sauen zu den Zeiten wo die Frucht zieht auch mit Jagdruhe im Wald nicht im selbigen halten wird, eben weil das Schlaraffenland auf den Äckern zieht.
Also sollte man auch hier weiterhin kräftig zulangen wenn es passt. Ob das dann an einer Suhle, Wechsel oder vielleicht sogar an einer vernünftig betriebenen Kirrung ist spielt keine Rolle.
 
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Der entscheidene Unterschied zwischen einer Rotte mit Leitbache und einer Rotte ohne Leitbache ist doch nur der, daß man aus einer führungslosen Rotte mehr Sauen schießen kann. Fressen in Feld, Wiese und Wald tun sie alle!
 

z/7

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Eine Bewegungsjagd mit "ausgewählten" Teilnehmern stellt keinen geeigneten Vergleichsmaßstab gegenüber einer Ansitzjag mit "normalen" Teilnehmern dar.

Der Ursprung war die Behauptung, daß eine DJ keinerlei jagdliche Anforderungen stellte. Dem wurde entgegengetreten. Nicht mehr und nicht weniger.
 
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Der Ursprung war die Behauptung, daß eine DJ keinerlei jagdliche Anforderungen stellte. Dem wurde entgegengetreten. Nicht mehr und nicht weniger.

Nö! Der Ursprung war die Behauptung, die Bewegungsjagd sei praktisch die einzige Jagdart, die geeignet wäre, die landauf, landab herrschenden ausufernden (Schwarz-)Wildbestände wirksam begrenzen zu können...

Wobei hin der/die Propagierende/n, auf entsprechende Gegenreden, mittlerweile sogar insofern zurück gerudert ist/sind, als dass zudem unterschieden wurde, zwischen den "guten" Bewegungsjagden, die "wildtiermanagenter Weise" einzig der Schalenwildreduktion dienen und bei der einzig zäh entschlossene, auch über Stunden hinweg höchst konzentrierte Schützen ausgesuchter Qualität in nahezu perfekter Weise Schuss auf Schuss unfehlbar in´s Ziel befördern können (egal, wie dieses aussieht, Kollateralschäden sind im Zweifel "billigend in Kauf zu nehmen) - und den "schlechten" Bewegungsjagden, bei denen, wie auch immer "zahlende" Gäste gegen Geld oder sonstige Gefälligkeiten dem feudalistisch anmutenden, schwerreichen (ein bissel pauschalisierende Sozialkritik macht sich immer gut...) Jagdherrn gegenüber, ausschließlich ihrem eigenen Plaisir fröhnen dürfen.

Dass damit die Zahl der "guten" Bewegungsjagden praktisch bundesweit gen Null geht - inkl. der bereits angesprochenen, div. Forstverwaltungen, sei nur am Rande erwähnt...
 

z/7

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Wenn Du Dich jetzt besser fühlst, es sei Dir gegönnt.

Aber weil Du es grade erwähnst, zu der von einigen Veranstaltern gepflegten Perversion von Bewegungsjagd wollt ich eh noch was sagen. Leider sind da vornehmlich staatliche Betriebe beteiligt, in mehr oder weniger großem Umfang; ich beobachte den Eiertanz, den die eine oder andere Verwaltung da vollführt, schon eine ganze Weile mit Amüsement.

Die privaten Veranstalter machen das ja eher zur Image-Pflege, da ist das mit den Finanzen andersrum. Ethischer wird's damit auch net. Das fatale ist, es gibt ganz offensichtlich einen Markt dafür. Das kann und sollte man kritisieren. Allein, solange Trophäen eine Rolle spielen, wird das wohl auch so bleiben.
 
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Nein. Aber bornierte Dummheit zu meinen man hätte die Deutungshoheit.
Auch die Lösungsvorschläge von Verursachern erinnern eher an den Schulzzug.

„Deutungshoheit“ braucht es nicht. Es reicht, Entscheidungen so treffen zu können, dass es dem Eigentum nützt und nicht schadet. Das unterscheidet den Eigentümer auch vom Pächter.
 

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