1958 In Wild und Hund

S

scaver

Guest
Was macht man wegen einer durch die gefährliche Männergrippe verursachten langen Weile.
Alte WuH gebundene Ausgaben durchgeblätter. Es wiederholt sich vieles, besonders die Kaliberdiskussionen, man wundert sich, oder sollte man sich nicht wundern.
Oder: 1958 wurden Savage Modelle starkt beworben und eine Anson Flinte kostet 480 DM, das waren noch Zeiten. Besser, schlechter, wer will das sagen.

Oder dies hier: Jahresstrecke NRW 1958/1959

Feldhasen 187000
Fasane 164000
Rebhühner 80000
wildernde Hunde 9000!
wildernde Katzen 47000!
Elstern Krähen 90000!


in 2012 in NRW 10.000 Katzen und 77 Hunde

BRD gesammt 16/17
Feldhasen 212000
Fasane 87000
Rebhühner 2300

Die Bremer Rat Fehlfarbe zu 27 Pfennig gibts nicht mehr, die Zigarrenfirm Fa. Heinr. Schmidt & Co. Bremen auch nicht.

Schxxx Grippe
sca
 
G

Gelöschtes Mitglied 8180

Guest
9000 Hunde? Allein in NRW? Heia Safari. Man stelle sich den Aufschrei heute vor!

Hast du zufällig eine WuH vom Mai 1972?
 

steve

Moderator
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Das glaube ich gerne, dass eine W&H von 1958 spannend ist. Schaut man sich die Veränderungen an die es in der nichtjagdlichen Welt seitdem gegeben hat muss es ja so sein, dass sich auch das Waidwerk seitdem sehr gewandelt hat. Ich habe eine Reihe Bücher aus dieser oder älterer Zeit und liebe es darin zu schmökern und zu erfahren was Jagd für unsere Vorfahren bedeutet hat. Schaut man auf den Erfahrungsschatz ist man – jedenfalls bin ich es – beeindruckt wie sehr sich die Jagd in diesem sehr viel kürzeren Zeitraum vieles gewandelt hat.

Ich habe Bilder Ende der 80er/Anfang der 90er bei Gesellschaftsjagden – meist beim morgendlichen Anblasen und ein paar zwischendurch, aber auch vom Streckelegen – gemacht. Da sprechen wir nicht von 60 Jahren,sondern gerademal von der Hälfte. Trotzdem mag man es kaum glauben. Ein paar Niederwildstrecken sind dabei aus Revieren in denen heute keine Jagd mehr gemacht werden kann; damals noch jeweils drei Dutzend Hasen und Fasanen, plus ein Dutzend Kaninchen auf der Strecke. Aber auch Drückjagden mit minimalen Sauenstrecken, was allerdings auch teilweise dem damals gerade beim Forstintensiv durchgesetzten Lüneburger Modell entsprang.

Grinsen muss ich auch wenn ich alte Bilder (aus 1996) eines Forstamtsleiters sehe, der mittlerweile in Pension gegangen ist. Damals mit Kniebundhose und Uniform, den Lodenmantel an und den DD am Strick. Gegen Ende seiner Laufbahn vor 2 Jahren wäre er damit sicher ziemlich aufgefallen. Überhaupt: Warnkleidung? Maximal hier und da ein Hutband und die Treiber trugen oftmals die dicken Rottweil-Plastik-Warnwesten (wer kennt sie noch? ) unter denen man sich kaputtgeschwitzt hat. Die Jäger haben die Waffe morgens und am Streckenplatz dabei, dazu alle mit Hut oder Baschlikmütze. 30 Jahre her. Letzten Dezember in Hessen war ich unter ca. 30 Schützen der einzige der einen Hut aufhatte den man zum Geldsammeln gebrauchen konnte.

Auch andere Dinge die man kaum im Bild festhalten kann haben sich erheblich geändert. Seit Ende der 80er Jahre ist mein Heimatort um etwa 1/6 größer geworden. Meines Erachtens muss die Anzahl der Autos noch stärker angewachsen sein. Dazu ist der Frankfurter Flughafen – ca. 60km entfernt –mehrfach vergrößert worden. Es gibt sie eigentlich gar nicht mehr, diese stillen Morgende oder Abende wo man außer dem Wind keinen Mensch, kein Auto, kein Flugzeug hört und sich selbst ein bissl in seiner Lederstrumpfromantik verlieren kann. Das erlebe und genieße ich hin und wieder noch im Osten und nehme es explizit wahr.

In jedem Fall sehr spannend wie es weitergeht. Richtig aufzuhalten ist der Fortschritt auch bei Dingen die m.E. unsinnig sind nicht. Trotzdem, hier und da - wo ich es mir erlauben kann mache ich einfach nicht mit. Ein kleines bischen Nostalgie muss erlaubt bleiben. ;-)
 
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Oder dies hier: Jahresstrecke NRW 1958/1959

Feldhasen 187000
Fasane 164000
Rebhühner 80000
wildernde Hunde 9000!
wildernde Katzen 47000!
Elstern Krähen 90000!


in 2012 in NRW 10.000 Katzen und 77 Hunde

Was mich wirklich interessieren würde ist wie sehr sich auch die Tierhaltergesellschaft verändert hat? Ich (Jahrgang 81), hatte erst einmal indirekt mit einem wildernden Hund zu tun, in unserem Revier wurde die Halterin auf frischer Tat ertappt wie sie ihren Hund mit schweiß am Fang wieder an der Leine hatte, unmittelbar daneben im Feld fand sich ein gerissenes Stück Rehwild. Wurde seitens der Behörde mit Geldstrafe und Maulkorbauflage sehr zügig bearbeitet.

Wenn ich jedoch die Geschichten von früher bei uns auf dem Land höre, wie oft Hunde die frei liefen ungewollt Nachwuchs bekamen und dann die Welpen oder auch unliebsame ältere Hunde "vom Hals geschafft" wurden :no: ... Für Katzen gilt das gleiche, ich kennen kaum einen Katzenhalter dessen Miezen nicht sterilisiert sind reine Haushaltung wird auch immer mehr.

Hängt es hauptsächlich damit zusammen, dass die Reviere die ich kenne diesbzgl. keine oder kaum Probleme haben oder hat auch der kontrolliertere Umgang zu weniger wildernden Hunden und Katzen geführt?
 
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