Kaninchen 2018

Registriert
16 Mrz 2008
Beiträge
7.607
Bei uns ist die RHD2 auch zuerst in den Hauskaninchenbeständen ausgebrochen, und wenig später war es das fürs Wildkaninchen.

Aber auch dort, wo sie früher häufig waren, kommen sie anschließend nicht mehr hoch. Es scheint dort etwas zu fehlen. Gut sind eben Industriebrachen, Sportplätze mit Unland daneben oder Friedhöfe ... eben dort, wo nicht zu intensiv mit der Spritze gearbeitet wird.

Kaninchen mit ihrem kleinen Verdauungssystem scheinen doch anspruchsvoller zu sein, als man gemeinhin denkt.
 
Registriert
19 Jan 2014
Beiträge
1.320
Hi,
das Thema finde ich spannend... da bei uns die Kaninchen auch beinah verschwunden sind.

Was ich beeindruckend finde sind die an Verschwörungstheorien angrenzenden Äußerungen zu der Abhandlung der Uni Frankfurt.
Hier mal das populärwissenschaftliche Interview ( https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/single-kaninchen-in-der-grossstadt-2/ )

Da haben ein paar Wissenschaftler recht solide gearbeitet. Der Kernsatz ist, dass die heutige Landwirtschaft den Lebensraum auch von Kaninchen immer schlechter werden lässt.

In der Stadt begünstigt der spezielle Lebensraum das Überleben.

Waidmannsheil.

Peter
 
Registriert
20 Mrz 2007
Beiträge
8.929
War gerade auf eine Käckrunde bei uns an der Bahnlinie, vielversprechende Kaninspuren und schon beginnender Schaden am Getreide, Ein Paarhühner schwirrten aus der Hecke :) und Johanna hat eine Maus gefangen.:thumbup:
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
29 Sep 2013
Beiträge
4.409
Grüß dich Jagdpeter ,

ich entnehme dem Link nicht, dass die Landwirtschaft am Rückgang Schuld ist.

Ich bin wahrhaftig kein Freund der modernen Landwirtschaft, und teile auch immer fleißig aus.

Es mag sein, dass vielerorts für das Kaninchen in den letzten Jahrzehnten Lebensräume durch Landwirtschaft kaputt gegangen sind und die Kaninchen vor ihrem Bau keinen Heckensäume mehr finden, sondern direkt die intensiv gespritzten Äcker vor der Haustüre haben. Dies mag tatsächlich an vielen Orten ein Faktor sein. Große , intensiv genutzte Felder dürften auch den Austausch zwischen Kolonien behindern. Sie können sicher wie Barrieren wirken.
Aber ich kenne auch Ecken, da ist ausnahmsweise der Lebensraum für das Kaninchen in puncto Flora und Bodenstruktur total in Ordnung. Er hat sich in diesen Punkten dort nicht verändert. Nur bekommen die Kaninchen keinen Fuß mehr auf den Boden. Zwei Faktoren fallen halt auf. Seuchen und und Prädatoren am Boden und in der Luft haben in den letzten Jahrzehnten extrem zugenommen. Seuchen dezimieren komplett oder auf wenige Prozent.

Ich denke,
dass die wenigen verbliebenen Kaninchen auf dem Land dann genetisch verarmen und noch seuchenanfälliger werden. Sie sind ja nicht verteilt vorkommend, sondern knubbeln sich auf einem Haufen. Und die Räuber verhindern auch, dass sich die wenigen verbliebenen Kaninchen wieder ausreichend reproduzieren können.


Früher waren die Kaninchen so reproduktionsstark, dass sie sich auch auf neue Gebiete ausbreiten konnten.

Es wäre für einen Jagdverband ein Leichtes , mal prüfen zu lassen, ob Stadt- und Landkaninchen Unterschiede in der genetischen Vielfalt und im Verteilungsmuster haben. Aber das Niederwild hat keine wirkliche Lobby mehr.


Mal ein paar Gedanken:

Könnte man nicht Kaninchenflöhe mit Impfstoff bestäuben , und dann in die Kolonien entlassen ? ( Hatten die Franzosen da nicht mal so eine Idee ? )

Könnte man nicht die Kaninchenkolonie ein paar Tage mit Möhren anfüttern, und dann den Impfstoff auf den Möhren verteilen ? Ich weiß, der Impfstoff muss gespritzt werden. Aber evtl. bekommen etliche Kaninchen über die Schleimhäute eine Immunisierung (Quasi of Label. )

Könnte man nicht Kanicnhen abfangen und eine Impfdosis statt nur für 1 Kaninchen zu nehmen direkt auf 10 verteilen ? Evtl. bekommen dann etliche Kaninchen trotzdem eine Immunsisierung ?!

( Schon klar: Das gehört alles in die Hände von Tiermedizinern. )
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
19 Jan 2014
Beiträge
1.320
@perdixeinbürger
[FONT=&quot]Die offenen Agrarlandschaften auf dem Land sind nicht nur für das Wildkaninchen nicht mehr so günstig; auch das Rebhuhn[/FONT]
[FONT=&quot]oder der Hase finden dort immer seltener geeignete Lebensräume.[/FONT]
 
Registriert
16 Mrz 2008
Beiträge
7.607
Am Sonntag hat es mich morgens früh nicht mehr im Bett gehalten, und ich bin rüber ins Westfälische gefahren. Bei meinem Onkel in der Jagd gab es wieder zahlreiche Kaninchen zu sehen - richtig herzerwärmend.

Und bei der Rückfahrt in der Stadt ebenfalls, an großen Brachfläche am Bahnhof überall Kaninchen.
 
Registriert
31 Jan 2018
Beiträge
65
Andere haben schwarze Rehe, wir haben auch schon mal schwarze Karnickel [emoji6]
Leider nur ein Handy Foto.
98c513247fba599c8687070f93881c66.jpg
d6d6a15d0d8482c3ecf8173e8e016ce2.jpg


Gesendet von meinem SM-A320FL mit Tapatalk
 
G

Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
Sieh zu, dass es wegkommt, ansonsten hast du bald eine degenerierte und bunte Kaninchenpopulation.
Die weißen, schwarzen und später dann gefleckten sind auch auffälliger für Feinde.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.198
In manchen Populationen gibt es mehr oder weniger schwarze. Die Wildfarbe dominiert bei der Vererbung immer. Fehlfarben schlagen aber dann immer wieder mal durch.
Ich hatte ein weißes Kaninchen, in freier Wildbahn im Juni das erste Mal gesehen. Es wurde im Januar bei geschlossener Schneedecke !!!! vom Habicht geschlagen. Es war wesentlich scheuer als die Grauen. Ich habe nur wenige Fotos machen können.

Ich züchte jetzt schon über 10 Jahre. Im letzten Jahr sind auf einmal fahlgelbe rausgekommen. Nie war Hauskaninchenblut dabei. In Rheinhessen sahen wir manchmal silbergraue. Lassen wir doch der Natur ihre Launen.
 
Registriert
9 Mrz 2008
Beiträge
1.237
http://m.spiegel.de/wissenschaft/na...nen-kaninchen-mit-virus-toeten-a-1199737.html

Mmh, ärgerlich. Dank Tourismus und Globalisierung haben wir das Virus sicher auch bald in Europa.


Man halte sich das mal vor Augen:

Die Kanin machen in Neuseeland 60 Mio Schaden, angeblich.
Die Landwirtschaft hatte laut Internet in Neuseeland einen Umsatz von 11,64 Mrd in 2016:
https://wko.at/statistik/laenderprofile/lp-neuseeland.pdf

Das heisst, die Kanin machen 0,5 % "Schaden".
Ist das nicht vielleicht ein "schadensanteil", den man einem Wildtier zumuten kann?

In Deutschland liegt der Bruttoproduktionswert der pflanzlichen Erzeugung bei 25,9 Mrd €.
https://www.bmel-statistik.de//fileadmin/user_upload/monatsberichte/SGB-0100021-2017.pdf#
Der Schaden von Wildschweinen in Deutschland wird insgesamt auf 17 Mio EUR geschätzt.
Auch das ist fast NICHTS: 0,065 % !!

Diese Zahlen sollte man sich vor Augen halten (auch wenn die Zahlen nur Schätzwerte sind, ist das Ergebnis eindeutig)..

M.
 
Registriert
26 Okt 2017
Beiträge
690
Das heisst, die Kanin machen 0,5 % "Schaden".
Ist das nicht vielleicht ein "schadensanteil", den man einem Wildtier zumuten kann?

Nur verteilen sich die 0,5 % nicht gleichmäßig;-) Wenn dir eine Kaninchen Plage die Existenz auffressen würde, würdest du auch nicht sagen ach, sind ja nur 0,5%... Gleiches gilt für die Wildschweine.

Mit dem Virus ist das trotzdem schei.e :sad:

Zu den Kaninchen: sie gibt es noch :) zwar nicht viele aber immerhin
 
Registriert
11 Feb 2015
Beiträge
515
Als Kinder hattennwir ein sehr scheues Hauskaninchen, das immer wenn es ausbrach von Wildkaninchen gedeckt wurde.
Die Jungen waren meist grau mit kleinen Feinheiten wie zb ein schwarzer Lauf oder so. Das grau ist aber so dominant das es nur manchmal wieder rausschlägt.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.198
Es passiert natürlich schon mal dass sich ein entlaufenes Hauskaninchen mit den Wildkaninchen kreuzt. Die Natur richtet das aber bald wieder. Man hat versucht größere Hauskaninchen in die Wildbestände einzukreuzen. Ging schief, die passten nicht in die Baue und hätten sich so halbe Fuchsbaudurchmesser graben müssen. Außerdem ist die Kopfform der Wildkaninchen mehr auf eine fast Rundumsicht ausgelegt, das Hauskaninchen schaut nur in einer Richtung durch den Draht. Wir hatten auch schon Schecken durch entlaufene Hauskaninchen, die sind aber bald wieder verschwunden. Wenn sich ein Wildkaninchen mit einem Widder oder Angora
kreuzt, geht das draußen nicht lange gut. Kleinsilber hingegen kommen draußen ganz gut zu Recht.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
142
Zurzeit aktive Gäste
667
Besucher gesamt
809
Oben