Kaninchen 2018

Registriert
18 Okt 2016
Beiträge
2.277
Doch. Genau das glaube ich.
Erinnere dich an die geistigen Überflieger die den Anteil an Eier bei Mageninhalten von Krähen "untersucht" haben.:lol:
Ergebnis: Rabenkrähen haben keinen signifikanten Einfluss als Eierräuber.

Warte mal. Junge von einzelnen Paaren oder Alttieren wurden dem Kleinverband zugerechnet?
Das hört sich ganz arg nach den kuriosen Rechenbeispielen bei den Wolfsrudeln an.
Mal angenommen Pärchen X hat im Jahr 3 Würfe mit je 6 Jungen, von denen insgesamt 8 bis zum nächsten Jahr überleben. Pärchen Y bringt 8 bis zum nächsten Jahr durch.
Und dann? Und im nächsten Jahr?
Wenn die alle als Singles oder Pärchen leben wird's eng mit Revieren auf dem begrenztem Raum.
Es müsste dann jeweils pro Jahr fast der komplette Nachwuchs prädiert werden. Oder wie?
Oder bekommen die weniger Nachwuchs, hat ja auch schon eine "Forschergruppe" bei Füchsen mit hoher Populationsdichte herausgefunden. Nach dem Motto "Ohne Fuchsbejagung werden's auch nicht mehr."
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
18 Okt 2016
Beiträge
2.277
Interessant wäre gewesen wie die urbanen Populationen mit den Seuchen umgehen. Wie viele Opfer es da gibt oder wie es mit Immunitäten in den Besätzen aussieht.
Würde den Karnickeln sicher mehr helfen als Latrinen suchen.
 
Registriert
29 Sep 2013
Beiträge
4.409
Auch bei den Eiverlusten durch Krähen dürften die Forscher richtig ermittelt haben. Nur haben sie das Ergebnis dann auf die Gesamtnahrung im ganzen Jahr umgerechnet. Eier gibt es aber nur im Frühjahr. Das war aber so gewollt . Dann erhielt man ein Ergebnis , um gegen Krähenjagd zu argumentieren.

Zu den Kanin :
Genau, warum sucht die Jägerschaft nicht die Gründe , warum Stadtkaninchen im Vergleich besser überleben ?? Warum klemmt sich da kein Jagdverband dahinter ?
 
Registriert
29 Sep 2013
Beiträge
4.409
Zitat:

Aber es war gerade umgekehrt: Die Bauten waren gleichmäßig über die Stadt verteilt, während es auf dem Land an bestimmten Stellen zu „Klumpen“ kam. Also insgesamt ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Wildkaninchen Frankfurts Stadtlandschaft wohl mögen.

Und eben diese "Klumpen", also Ansammlungen von vielen Kaninchen auf engem Raum , sind meiner Meinung nach anfälliger fürs Aussterben, als viele Einzelkaninchen und Kleingruppen über die ganze Stadt verteilt.


Link: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/single-kaninchen-in-der-grossstadt-2/




Unter diesem Link kann man Kontakt zu der Forscherin aufnehmen:

http://www.muk.uni-frankfurt.de/62053177/157?
 
Registriert
17 Aug 2016
Beiträge
304
...das die Kaninchen in Frankfurts Innenstadt meistens als Single oder einzelne Pärchen in einem kleinen Bau leben also in einer Einzimmerwohnung..
Es gibt in der Stadt nicht soviel Platz wie auf dem Land und der vorhandene Raum ist umkämpft. Zugleich zieht es die Kaninchen aus wirtschaftlichen Gründen vom Land in die Stadt.

Wer hätte das gedacht, auch der Lapin ist bloß ein Mensch. :biggrin:

Also bei uns sieht es noch immer sehr mau aus. Nachdem ich im letzten Frühjahr, doch einige gesehen hatte, waren sie dann im Sommer wieder alle verschwunden. Im Moment nur noch Einzelsichtungen, gestern gerade mal wieder 2 Stück. An den einstigen Hotspots ist nichts los. Also werden sie dieses Jahr, bei der Jagdgenossenschaftsversammlung, wohl wegen der Rehe jammern. Weil über irgendetwas muß man sich ja beklagen. ;-)
Ich tippe jetzt wohl erst mal auf 3 Jahre, bis sich der Karnickel Bestand wieder einigermaßen erholt hat. Aber die haben mich auch schon oft überrascht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
29 Sep 2013
Beiträge
4.409
Ein zusätzlicher Nebeneffekt der verteilten Lebensweise der Stadtkaninchen könnte auch sein, dass diese genetisch besser durchmischt sind als eine Einzelkolonie auf dem Lande.

Genetische Vielfalt bedingt auch anpassungsfähigere Immunsysteme innerhalb einer Population.

Die genetische Vielfalt der Stadt - und Landkaninchen könnte man aber einfach mittels Kot- und Haarproben im Labor ermitteln lassen.
 
Registriert
29 Sep 2013
Beiträge
4.409
Sollten Landkaninchen in Einzelkolonien tatsächlich genetisch verarmt sein, und damit immunschwächer, könnte man doch egtl. andernorts wilde Kaninchen einfangen und zur genetischen Auffrischung aussetzen. Reviere könnten gegenseitig einzelne Tiere tauschen.

Ich bin aber kein Kenner, ob die Großkolonie auf dem Lande so einfach Neuzugänge integriert und sich verpaart. ?
 
Registriert
8 Dez 2014
Beiträge
209
Also etwas merkwürdig kommt mir die Theorie von großen Kolonien auf dem Land und kleinen in der Stadt schon vor.
Die Kaninchen Dichte war im Stadtgebiet Wob wirklich extrem hoch, bis zum letzten Jahr. Also beim Frettieren sind meistens mehr als zwei Kaninchen aus dem Bau gekommen, die einzelnen Bauanlagen liegen dicht beieinander.
Bei uns im Revier waren Kaninchen in vielen Revierteilen vorhanden in wesentlich geringerer Dichte, wir können auch keine großen Bauaanlagen bestätigen.
Natürlich ist eine Wiederbesiedlung eines Gebietes leichter wenn die Kaninchen Dichter höher ist. Da einfach die Chance steigt das einzelne Individuen überleben.
Die Erklärung ist aber wohl nicht so einfach, wie sie hier dargestellt wird. Da hängt wohl wesentlich mehr dran.

Georg Franz
 
Registriert
10 Nov 2008
Beiträge
5.324
Interessanter Faden.

Ich denke auch das man nichts verallgemeinern kann.
Bei mir auf Arbeit gab es in der Stadt immer eine Kolonie.
Regelmäßig wurden sogar Wege und Schrebergartensiedlungen gesperrt und in der Stadt geschossen.

Oft habe ich in der Mittagspause sehnsüchtig den Kanin zugesehen und daran gedacht heimlich welche zu fangen und bei uns im Revier wiederanzusiedeln.

Seit 2 Jahren nichts mehr. kein Kanin zu sehen :sad:

Karfreitag denke ich mich laust der Affe.

Bei der Sauenpirsch ein Kanin auf dem Raps dort wo Sie früher eine Plage waren wo es aber schon seit über 20 Jahren keine mehr gibt.

Ich freue mich.. obwohl ich denke das es nichts werden wird...
 
Registriert
25 Apr 2008
Beiträge
8.208
Bayern gefühlt Kaninchenfrei würde ich jetzt nicht behaupten. Gut komme zwar aus Franken. Aber wenn ich seh was da an Karnickel auf unserem Werksgelände rum hüpft. Stadtangrenzende Reviere haben auch mal mehr mal weniger.
Höchste der Gefühle waren mal ~80 auf nem guten ha Wiese vor der Abteilung.
Die Dichte pro Fläche ist in Teilen Hessens, des Rheinlandes etc sicher deutlich höher. Punktuell kommen Kaninchen in Bayern aber auch stark vor. Frag mal die Audi oder BMW Mitarbeiter, wie es auf den Werksgeländen zu geht und überall wo es etwas wärmer ist und der Boden lockerer gibts Kaninchen in guten Beständen, wenn auch über Bayern gesehen viele Stellen kaninchenfrei oder zumindest sehr kaninchenarm sind.
 
Registriert
29 Sep 2013
Beiträge
4.409
Angenommen, sie würden in Grossstädten nicht so dicht siedeln. Allein das grossflächige Verteiltsein auf Kleinfamilien und Einzeltiere vermindert egtl. das Infektionsrisiko von vielen Tieren der Population.
Hasen werden auch durch Seuchen dahin gerafft. Sie leben auch verteilt auf der Fläche , und nicht alle werden erfasst. Sie sind auch genetisch gut durchmischt, was egtl. anpassungsfähige Immunsysteme einzelner Individuen bedingt.
Eine letzte Grosskolonie von Kaninchen auf dem Lande , wo sich alle knubbeln, und vielleicht auch genetisch verarmt sind, dürfte mehr mit Infektionen zu kämpfen haben. Den Rest erledigen dann wahrscheinlich Prädatoren, die sich auf den punktuellen Standort der Kolonie ohnehin fixiert haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
23 Nov 2011
Beiträge
1.153
Die Dichte pro Fläche ist in Teilen Hessens, des Rheinlandes etc sicher deutlich höher. Punktuell kommen Kaninchen in Bayern aber auch stark vor. Frag mal die Audi oder BMW Mitarbeiter, wie es auf den Werksgeländen zu geht und überall wo es etwas wärmer ist und der Boden lockerer gibts Kaninchen in guten Beständen, wenn auch über Bayern gesehen viele Stellen kaninchenfrei oder zumindest sehr kaninchenarm sind.

Genau das meinte ich. Große Industrieflächen da ist auch bei uns die Hölle los.
Ansonsten aber wirklich sehr spärlich.
Wir selbst haben gar keine im Revier einfach falschen Boden und zu kalt.
 
Registriert
10 Nov 2008
Beiträge
5.324
Sag mal an wie hoch über NN das Revier liegt und grobe Ecke wo.

In Teilen der Rhön, die nicht gerade für das wärmste Klima bekannt ist und als Mittelgebirge auch nicht zu den flachsten Regionen gehört gab es zum Teil trotz schwerer Böden stellenweise gut Kanin. Bis die ersten Seuchenzüge die Sache beendeten....:no:
 
Registriert
29 Sep 2013
Beiträge
4.409
Kann auch aus einer Mittelgebirgslage in NRW berichten, wo ein Teil meiner Familie herstammt. Eher kalter , lehmiger Boden , über 1000 mm Jahresniederschlag. Noch bis in die 1950er 1960 er Jahre haben sie unter fast jeder Hecke gehockt. Ein alter Förster berichtete mir von dort, dass er an einem bestimmten Hang in Stadtnähe als Jugendlicher sein Taschengeld verdient habe, indem er dort von den massig vorkommenden Kaninchen gefangen habe , und die Braten verkauftt habe. Der Hang war ein sonniger , offener Südhang. Ich kenne ihn.

Eigentlich existieren die Hecken noch heute. Der Lebensraum für das Kaninchen ist noch da. Gehaltvolles Grünland drum herum auch. Heute gibt es dort aber massig Prädatorendruck aus der Luft und am Boden, und besonders die Seuchen. Ich nehme an, dass die Kaninchen aus dem Sumpf der Reduktion nie wirklich raus kamen. Dezimierten die Seuchen, hatten die verbliebenen Kanin mit nasskaltem Wetter und reichlich Prädatoren zu kämpfen. Auswilderungsversuche von einigen Pächtern in der Gegend brachten auch keine Erfolge mehr.
Früher konnten die Kaninchen das nasskalte Wetter und die wenigen Beutegreifer wohl noch durch Reproduktion sehr gut kompensieren. Heute ist alles zusammen halt zu viel des Guten. Besonders die Seuchen knallen die Population ja erstmal massiv runter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
10 Nov 2008
Beiträge
5.324
Das denke ich auch. Effektive Raubwildjagd wird überall verboten. Wenn überhaupt etwas hochkommt wird es gefressen.

Was ich aber als gravierender einschätze zumindest in unserer Gegend sind die reichlich vorhandenen Kleintierzüchter.
Deren Misthaufen lagern nahe der Einstände. Die Seuche wird also direkt ins Revier gekarrt. :thumbdown:
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
150
Zurzeit aktive Gäste
627
Besucher gesamt
777
Oben