Wildschweinpreise bei Web.de

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Stell doch mal einen Antrag bei Deinem FA, die Vermarktung Deines Wildbrets als Gewerbe anzuerkennen.
Die zeigen Dir sauber nen Vogel.
Die Frage ist, ob es sich bei den Produkten (Würste), die der Metzger(!) aus von mir teilweise (Fleisch) zugelieferten Rohstoffen hergestellt hat, noch um "mein Wildpret" handelt, oder um ganz gewöhnliche Handelsware.

basti
 

Fex

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Grundsätzlich:

Die Vermarktung deinen Wildbrets, auch der veredelten Produkte, interessiert das Finanzamt leider nicht.

Einzige Ausnahme - der Schlaumaier, der dem Gastwirt eine Rechnung zzgl. Mehrwersteuer erstellt hatte :biggrin:
 
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Naja, dann passts doch zusammen oder nicht? 65kg Sau (ÜL-Bache) = 22kg Fleisch + Würste.
Schuss war meines erachtens nach sauber, kann ich natürlich nicht 100%ig sagen da ich sie nicht abgeschwartet habe. 150grs .30-06 Hornady GMX Bleifrei, hinters blatt. Fürs Protokoll im Bleifrei-Faden: Sau ging noch etwa 100m

Unser Metzger fügt dem Wildbret 30% Bauchspeck vom Hausschwein dazu. Bisher hat keiner gesagt, die Wurst sei zu fettig. Wir machen Bauernbratwurst, gerauchte Schinkenwurst und Schinkenwurst in der 400 gr. Dose. Von den Dosen haben wir immer zu wenig.
Ich persönlich nehme nur 20%, ohne das es beim Kauen quietscht. Geschmacklich auch gut.
Wir haben mal eine Zeit lang aus dem Rippenfleisch und den Zerlegeresten vom Elch Bratwurst (keine Rohwurst sondern abgebrüht) machen lassen. Da war dann auch nur ganz weinig Bauchspeck vom Hausschwein drin. Geschmacklich war es nicht der Brüller. Jeder hat es aber gegessen, weil`s halt eben Elch war. Jetzt machen wir nur noch Gehacktes daraus.
Außer Rücken, Filet und den beiden Oberschalen kommt bei mir alles in die Wurst. Wo nichts vernünftiges drin ist, kann auch nichts vernünftiges herauskommen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

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Das Thema SW-Vermarktung wurde hier in den letzten Monaten rauf und runter diskutiert. Lange bevor die Medien und damit so mancher foristi den Preisverfall überhaupt bemerkten. Anfänglich wurde er ja hier sogar abgestritten. :biggrin:

Das Ergebnis der Diskussion war, daß es gewaltige Unterschiede im Land gibt. Während einige in SW "ersaufen" freuen sich andere auf 2-3 erlegte Stücke. Wenn man selbst und ganze Gegend in SW ersäuft und die Händler nichts mehr abnehmen, nützen einem "Vermarktungstipps" auch nichts. Es sei denn man will selbst in die Wildhandels- oder -Vermarktungsbranche einsteigen, entsprechende Unternehmungen gründen und sich auf überregionalen Wettbewerb am Markt einlassen. Interessanter Weise finden sich solche Vorschläge aber oft von Leuten, die für sich schon die Verantwortung und das Risiko als Pächter scheuen. :lol:


Bin mal gespannt wie das Thema im JJ 2018/19 weiter geht. Wegen der massiven Absatzprobleme schiesst aktuell im Landkreis kaum jemand SW. Der Hebel über den mangelnden Absatz greift viel besser als alle medialen Appelle doch bitte mehr zu erlegen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 18527

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Das mit den mangelnden Absatzmöglichkeiten verstehe ich nicht. Mich würde mal eure Situation interessieren, vielleicht können einige mal von ihren Misserfolgen bei der Vermarktung berichten.

Also wenn ich jetzt einfach mal meine Bekanntschaften abklappere:
Freunde, Arbeitskollegen, Verwandtschaft, Bekannte, etc etc.
Da kommen doch sicher 40-60 Leute zusammen.
Davon sind vielleicht 2 Vegetarier/Veganer, die sind quasi zu vernachlässigen.
Die anderen essen alle Fleisch, denen kann man doch somit prima Wildfleisch verkaufen?
Wenn man die Leute mal von dem Gedanken abbringt dass man Wild nur zu Weihnachten oder festlichen Anlässen essen kann fängt die Sache an zum Selbstläufer zu werden.

Alleine in meiner Arbeit (ca 15 Kollegen hier unmittelbar auf der Etage) haben 8 Kollegen von der letzten Sau Fleisch gekauft.
Wir Jäger wachsen ja auch nicht auf Bäumen. In der Regel kennt hier keiner meiner Kollegen einen anderen Jäger als mich.
Dann erklärst Du denen ein bisschen wie lecker so ne Sau ist und was man alles damit machen kann, und wenn sie einmal probiert haben kaufen sie in der Regel wieder oder bestellen gar gleich vor.
 
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15 Cent pro kg....hat sich denn bei den Einzelhandelsabgabepreisen das Ganze auch entsprechend so entwickelt? Beim Wildmetzger meines Vertrauens sind die Preise für fertige Produkte, wenn ich nichts abgebe, nicht gesunken :)
 

Fex

Moderator
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Das Ergebnis der Diskussion war, daß es gewaltige Unterschiede im Land gibt. Während einige in SW "ersaufen" freuen sich andere auf 2-3 erlegte Stücke. Wenn man selbst und ganze Gegend in SW ersäuft und die Händler nichts mehr abnehmen, nützen einem "Vermarktungstipps" auch nichts.
Bin mal gespannt wie das Thema im JJ 2018/19 weiter geht. Wegen der massiven Absatzprobleme schiesst aktuell im Landkreis kaum jemand SW. Der Hebel über den mangelnden Absatz greift viel besser als alle medialen Appelle doch bitte mehr zu erlegen.

Das MLR BaWü/Runder Tisch Schwarzwild hat im Dezember eine interessante Abfrage bei 6 Landkreisen in BaWü mit unterschiedlichen Schwarzwilddichten initiiert. 2 Landkreise mit 30 Stück/100 ha an der oberen, 2 Landkreise mit 0-5 Stück/100 ha an der unteren Bestandsdichte, 2 mittendrin mit 10-20 Stück/100 ha. Interessanterweise waren sowohl Absatzwege wie auch Preis und Menge dicht beieinander. Gerade in den gut mit Wildbret versorgten Gebieten ist sowohl der Absatz wie auch der Preis gut, während man in den Gebieten mit geringer Strecke das Potential in beiden Richtungen nicht ausschöpft.

Die Preise lagen bei 60% der Reviere über 3 Euro, bei 12% über 4 Euro, unter zwei Euro verkauft niemand.
Es ist aber regional durchaus noch Luft drin, gerade in strukturstarken Gebieten, z.B. in den Grenzgebieten zur Schweiz. Dazu sei angemerkt, dass unsere großen Wildhändler nach wie vor zwischen 2 und 3 Euro für das kg Schwarzwild geben.

Für uns war überraschend, dass der Anteil vom in der Schwarte/Decke abgegebenen Wildbret an Privat erstaunlich hoch lag (teilweise bei 70%). Das widerspricht den Erfahrungen in den Ballungsräumen, wo man Wild fast nur noch in Kleinportionen unters Volk bringen kann. Auch die Gastronomie kauft in der Regel - so sie keine zwei getrennte Schlacht/Kühl/Verarbeitungsstäten hat - nur noch abgeschwartet/aus der Decke geschlagen.

Die Vermutung liegt nahe, dass die Angaben hier geschönt wurden, denn zur Abgabe abgeschwartet/aus der Decke geschlagen braucht es bekanntlich andere Vorrausetzungen (Registrierung/Wildkammer).
 
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Das mit den mangelnden Absatzmöglichkeiten verstehe ich nicht. Mich würde mal eure Situation interessieren, vielleicht können einige mal von ihren Misserfolgen bei der Vermarktung berichten.

Also wenn ich jetzt einfach mal meine Bekanntschaften abklappere:
Freunde, Arbeitskollegen, Verwandtschaft, Bekannte, etc etc.
Da kommen doch sicher 40-60 Leute zusammen.
Davon sind vielleicht 2 Vegetarier/Veganer, die sind quasi zu vernachlässigen.
Die anderen essen alle Fleisch, denen kann man doch somit prima Wildfleisch verkaufen?
Wenn man die Leute mal von dem Gedanken abbringt dass man Wild nur zu Weihnachten oder festlichen Anlässen essen kann fängt die Sache an zum Selbstläufer zu werden.

Alleine in meiner Arbeit (ca 15 Kollegen hier unmittelbar auf der Etage) haben 8 Kollegen von der letzten Sau Fleisch gekauft.
Wir Jäger wachsen ja auch nicht auf Bäumen. In der Regel kennt hier keiner meiner Kollegen einen anderen Jäger als mich.
Dann erklärst Du denen ein bisschen wie lecker so ne Sau ist und was man alles damit machen kann, und wenn sie einmal probiert haben kaufen sie in der Regel wieder oder bestellen gar gleich vor.


Das grösste Problem, welches die meisten beim Absatz haben werden, ist die nicht vorhandene kontinuität. Die besten Geschäfte laufen vermutlich in der Grillsaison mit Steaks und Würstchen und vor Weihnachten mit Braten aller Art. Dazwischen ist die Abnahme eher verhalten.

Genau da sollte man aber mit, vom Metzger hergestellten Wurstprdukten aus Wildfleisch gegensteuern. Egal ob Roh- oder Kochwurst, egal ob eingekocht oder geräuchert.
Das würde vermutlich schon über einiges hinweghelfen.


wmh

Jäger:cool:
 

Fex

Moderator
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Genau da sollte man aber mit, vom Metzger hergestellten Wurstprdukten aus Wildfleisch gegensteuern. Egal ob Roh- oder Kochwurst, egal ob eingekocht oder geräuchert.
Das würde vermutlich schon über einiges hinweghelfen.


wmh

Jäger:cool:

Und genau an der Schnittstelle Jäger/Metzger gibt es Probleme. Immer weniger Metzger haben die notwendige Zulassung dafür oder Interesse daran. Besonders in den Ballungsräumen, auf dem Land sieht das etwas besser aus.
 
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Die Aussage von RichiMartin kann ich für mich persönlich so bestätigen. Der Absatz einer ganzen Keule oder großer Bratenstücke ist nur vor Weihnachten da. 200-300g Steaks in der 2er Packung gehen das ganze Jahr in unbegrenzter Menge und zu guten Preisen >15 Euro/Kg weg. Der Hauptabsatz ganz klar in der Firma und über bekannte aus dem Angelverein. Ob diese Situation übertragbar ist auf einen Durchschnitt oder auf wie viel % der Jäger das zutrifft kann ich nicht sagen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Einfach mal durch die großen ländlichen Gebiete in MV, BB, SN oder SA fahren und sich fragen WEM man hier noch tonnenweise Wildpret verkaufen und sich dabei noch den Discounterpreisen stellen könnte.

Da findet man auf 30km keinen einzigen selbst produzierenden Fleischer mehr, sondern nur noch alle 15km einen Discounter mit Fleischecke und auch das hat seine Gründe. Boomende Gastronomie gibt es da auch nicht, sondern alle 10km einen Dorfkrug, dessen Betreiber eigentlich auch schon lange Rentner ist. Dessen Frau kocht 100 Portionen und friert sie ein, dann kommt sie damit übern Monat.

Vielleicht mal nach Begriffen wie Landflucht oder Überalterung googeln. Dünn besiedelt, überaltert, einkommenschwach. Blöderweise sind das Gebiete mit den großen Jagdstrecken. Die notwendige überregionale Vermarktung kann aber nur der Handel leisten. Aktuell wohl nicht mal mehr dieser.

Cast würde jetzt bestimmt sagen, dann stell dich halt auf den Weihnachtsmarkt. :lol: Dann sage ich, der dauert hier ein Wochenende und da stehen schon 5 Anbieter von Wildpret.
 
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Einfach mal durch die großen ländlichen Gebiete in MV, BB, SN oder SA fahren und sich fragen WEM man hier noch tonnenweise Wildpret verkaufen und sich dabei noch den Discounterpreisen stellen könnte.

Da findet man auf 30km keinen einzigen selbst produzierenden Fleischer mehr, sondern nur noch alle 15km einen Discounter mit Fleischecke und auch das hat seine Gründe. Boomende Gastronomie gibt es da auch nicht, sondern alle 10km einen Dorfkrug, dessen Betreiber eigentlich auch schon lange Rentner ist. Dessen Frau kocht 100 Portionen und friert sie ein, dann kommt sie damit übern Monat.

Vielleicht mal nach Begriffen wie Landflucht oder Überalterung googeln. Dünn besiedelt, überaltert, einkommenschwach. Blöderweise sind das Gebiete mit den großen Jagdstrecken. Die notwendige überregionale Vermarktung kann aber nur der Handel leisten. Aktuell wohl nicht mal mehr dieser.
So ist es. Jede Menge Angebot, kaum Nachfrage von Konsumenten. Da hats regelmäßig noch mehr Wild als Leute, Gott sei´s gedankt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 18527

Guest
Einfach mal durch die großen ländlichen Gebiete in MV, BB, SN oder SA fahren und sich fragen WEM man hier noch tonnenweise Wildpret verkaufen und sich dabei noch den Discounterpreisen stellen könnte.

:lol: Ich vergleiche mein Produkt doch nicht Discounterware :lol:

Mein Produkt frisst den überlagerten, minderwertigen und wässrigen Discountermüll zum Frühstück und verlangt noch nen Nachschlag!

Da findet man auf 30km keinen einzigen selbst produzierenden Fleischer mehr, sondern nur noch alle 15km einen Discounter mit Fleischecke und auch das hat seine Gründe. Boomende Gastronomie gibt es da auch nicht, sondern alle 10km einen Dorfkrug, dessen Betreiber eigentlich auch schon lange Rentner ist. Dessen Frau kocht 100 Portionen und friert sie ein, dann kommt sie damit übern Monat.

Vielleicht mal nach Begriffen wie Landflucht oder Überalterung googeln. Dünn besiedelt, überaltert, einkommenschwach. Blöderweise sind das Gebiete mit den großen Jagdstrecken. Die notwendige überregionale Vermarktung kann aber nur der Handel leisten. Aktuell wohl nicht mal mehr dieser.

Cast würde jetzt bestimmt sagen, dann stell dich halt auf den Weihnachtsmarkt. :lol: Dann sage ich, der dauert hier ein Wochenende und da stehen schon 5 Anbieter von Wildpret.

Das sind zugegebenermaßen Probleme! Aber die genannten Fakten treffen sicher auch nicht auf alle Leute zu welche Vermarktungsprobleme haben. Und irgendwie schafft es der Jäger ja auch die Pacht zu bezahlen, also irgendwo muss das Geld ja herkommen. Das sich das ganze anfangs nicht von selbst vermarktet ist klar, da muss man auch dahinter her sein. Aber wenn die Strecke derart groß ausfällt muss ichs eben über die Menge reinholen. :what:
Aber für cent-Preise an Wildhändler verkaufen ist doch humbug. Ihr werdet doch verarscht von vorne bis hinten, der lacht sich schlapp über die Jäger und freut sich über die Gewinnspanne. Da würd ich das Fleisch lieber noch dörren und als Jerky verkaufen, dann kriegst es wenigstens an ein paar Hipster los :biggrin:

Hab da schon ein paar Ideen :D Wenn jemand genug Kapital hat und sich selbstständig machen will, gerne bei mir melden :lol:
 
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Gelöschtes Mitglied 9073

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Alleine in meiner Arbeit (ca 15 Kollegen hier unmittelbar auf der Etage) haben 8 Kollegen von der letzten Sau Fleisch gekauft.

So eine große Klappe hätte ich auch, wenn ich ETAGENWEISE arbeiten müsste. :biggrin:
 
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