Fasanenremise für den Winter -greifvogelsicher-

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Inseln aus reinen Schlehenhecken in der freien Feldflur können greifvogelsichere Remisen für Fasane im Winter bieten.

Die Feldholzinseln sollten allerdings auch "nur" aus Schlehdorn bestehen !! Sind andere Heckenpflanzen , mit keinem nach oben hin schließenden Dornendach vorhanden, bieten diese Greifvögeln sofort Ansitzwarten von oben oder im Randbereich. Dies soll ja vermieden werden.

Die Schlehdornremisen sollten drum herum in ca. 200 Metern Abstand keine Aufbaummöglichkeit für Greife bieten. Die Feldholzinseln sollten also fernab von Bäumen oder anderen Aufbaummöglichkeiten in der freien Feldflur liegen. Es sollten einige in der Feldflur verteilt sein.

Schlehen sind nebenbei ökologisch sehr wertvolle Gehölze, welche besonders auch vielen Insekten Nahrung und Entwicklungsmöglichkeiten bieten.

Auf der Schlehdorninsel selbst kann durch das dichte, sehr dornige Dornendach kein größerer Greif aufbaumen.

In der dichten Schlehenremise von ca. 3-4 Meter Höhe werden im Inneren 2 Meter hoch gelegene Sitzstangen für die Fasane angebracht. Die Stützen der Sitzstangen bestehen aus glattem Kunststoff. Von unten kann so kein Raubwild an den glatten Stangen oder durch das Dornengestrüpp hoch klettern oder springen. Von oben ist der Fasan durch das dichte dornige Dach geschützt. Die Stangen sollten im dichten Inneren der Feldholzinsel angebracht sein, damit kein Habicht darin aufbaumen möchte, weil er keine Rundumsicht hat und überall Dornen im Weg sind.

Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten...


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zum Thema Greifvogelsicher. Anfang Januar rief ein Freund an, dass Sauen fest wären in einem kleinen Feldgehölz aus Schlehe, Hagebutte, Sanddorn und einigen Holundern und Brombeeren. Dort sind wir Mittags hin, 4 Schützen und 1 Hundeführer mit 2 Weimaranern. Größe des Gehölzes ca. 15x70m. Also 4 Mann 4 Ecken. Plötzlich 1 Mordsgezeter vor mir und Drosseln und Finken in alle Richtungen, ich habe mich fertig gemacht...
Es war ein Sperber der herausgestrichen kam, wie der in diesem Dschungel streichen konnte?
Sauen waren nicht drin, aber 1 Fuchs kam zur Strecke, auch gut!

Horrido
 

steve

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Wenn ich beim Falknern sehe wie tief so ein Habicht auf der Jagd nach dem Kanin in die Brombeeren reinknallt hab ich meine Zweifel ob man eine Remise richtig greifvogelsicher bekommt. Die Schlehengruppe auf dem ersten Bild ist jedenfalls kein Hindernis für einen Jagdbomber wie den Althabicht. Bei mir im Revier sitzen die Fasanen in sowas lichtem gar nicht, die sind im Winter am liebsten in großen Brombeer-Liguster-Hundsrose-Wildobst-Verhauen in die kaum ein Vorstehhund reingeht, lediglich zum Futterautomaten müssen sie 5m laufen. :lol: Aus der Deckung wagen sie sich dann auch selten alleine; meistens sieht man kleine Grüppchen aus Hähnen und die Hennen über den Winter ohnehin nur selten.
 
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Reisiggerüst mit Brombeere und fertig.
Brombeeren wollen hier in Ostfriesland eh wie nichts gutes also nutzen.
Ich werden in diesem Jahr aber auch mal mit ein paar Pflanzen wie Liguster Hartriegel und Blasenspiere experimentieren als Ergänzung.
Wichtig ist das bei Pflegemaßnahmen nicht wichtige Biotopbäume dem Ordnugswahn zum Opfer fallen.
 
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Ich wiederhole es ja immer wieder, aber meiner Meinung nach Fichte mit Brombeere, dazwischen vielleicht noch Schlehe, Faulbaum und ähnliches. Das ist dicht und warm, kostet nicht viel und wächst auch schnell.
 
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Ich wiederhole es ja immer wieder, aber meiner Meinung nach Fichte mit Brombeere, dazwischen vielleicht noch Schlehe, Faulbaum und ähnliches. Das ist dicht und warm, kostet nicht viel und wächst auch schnell.

Der wichtigste Aspekt ist dabei die Akzeptanz für die Anlage zu schaffen. Bei falscher Bearbeitung schleppt man die Brombeere schnell mal ins Land und dann ist natürlich die Brombeerhecke Schuld.
Und soll dann folglich wieder weg.


Auf der Stelle die ich aktuell pflege haben wir vor einem Jahr Brennholz gemacht und dann Reisigdeckungen angelegt. Tote Kirschen blieben stehen. Dann haben wir mit Fichten aufgepflanzt. Die verbliebenen dünnen Bäume werde ich jetzt noch für die Brombeeren umknicken.
Als Insektenschmauß werde ich dann noch Saalweiden und eventuell einen wolligen Schneeball pflanzen.
 
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Rosen sind auch nicht schlecht, vor allem, weil sie untenrum dicht bleiben, Hundsrose zum Beispiel.
 
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Steve: Der Eindruck täuscht. Der Verhau auf dem oberen Bild ist bombendicht für grössere Greife, und die Äste sind stark mit Dornen bewehrt. In der Umgebung kommt sowohl der Uhu, Mäusebussard als auch Habicht vor. Ich habe in solchen " reinen" Schlehenverhauen dort noch keinen Greif ansitzen sehen. Eintauchen wird der Habicht dort auch nicht. Die Decke ist stark Dornenbewehrt ! Feste lange Spiesse ! Rosen und Brombeere haben dagegen kurze Dornen, die hartes Gefieder vom Habicht nicht unbedingt durchdringen können. Die Spiesse an der Schlehe sind wahre Speere dagegen.

Äsungsfläche: Du schreibst es ja selber. Es waren auch andere Sträucher bei euch drin. Ist ein Strauch ohne Dornengestrüpp dazwischen , hat man sofort ein Fenster in solchen Verhauen, wo der Greif ansitzen kann , und der Habicht sogar rein knallt.

Und nochmal: Drum herum sollten bestenfalls in 200 Meter Entfernung keine sonstigen Anwarten sein ! Sonst werden hoch gemachte Fasane schnell mal von Aussen gegriffen. Vielmehr sollten solche Schlehenverhaue verstreut im Revier sein.

:cheers:
 
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So wie die Hecke bei Schnee ausschaut, ist das keine greifvogelsichere Deckung. Da geht der Habicht zu Fuß hinterher. Wichtig ist das Abreißen des Sichtkontaktes zwischen Fasan (Huhn) und Greifvogel. Das bekommt man eher bei Brombeeren oder auch Miscanthus, ,dem normalen Schilf sowie immergrünen Liguster. Bei fehlenden Schnee auch Rohrglanzgras. In diese Hecke muss mehr Struktur in Form von Totholz, quer liegenden starken Stämmen, Wurzelteller etc. Das periodisch auf den Stock setzen ruiniert die Hecke auf lange Dauer. Die senkrechen Austriebe, auch von der Schlehe sind kein Hindernis. Besser ist ein Zusammendrücken mit dem Frontlader

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Nochmal: Bei der Remise auf dem ersten Foto knallt kein Habicht rein. Auf dem zweiten Foto sieht man es . Sie wirkt licht, aber alle langen Dornen sind so verzahnt, dass sich ein Habicht aufspiessen würde. Ich mache heute mal Nahaufnahmen.
Ich und Bekannte haben diese Schlehenverhaue schon jahrelang beobachtet. In der Gegend habe ich schon reichlich Greife auf allen möglichen Anwarten aufbaumen sehen, aber nie auf diesen reinen Schlehenverhauen. Die sind derart mit Spiessen bestückt.


Colchicus: Deine Hecke auf dem Foto ist ein perfekter Greifvogelplatz. Bei solchen Strukturen haben in mir bekannten Revieren schon Greife reichlich Fasane abgeräumt. Praktische Erfahrung !!! Er hat die perfekte Anwarte. Alles was den Schnabel rausstreckt, kann attackiert werden. Bei Habichtvorkommen bekommt man so nur wenige bis keine Fasane durch den Winter. Wer es nicht glaubt, probiert es in einem Revier mit nachgewiesenem Habichtvorkommen aus.
Das schreibe ich nicht, um zu ärgern. Es ist Erfahrung , nicht nur von mir, sondern von einigen anderen Revierhegern.

Wenn bei dem Schlehenverhau, wie in meinem ersten Beitrag, drum herum ( bestenfalls in 200 m Umkreis) sonst nichts an Anwarten ist, tun sich die Greife reichlich schwer.
 
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Wir haben auch viele hohe Bäume.
Die kann man nur über die Zeit loswerden, zumal sie zur Brennholzgewinnung dienen und ja auch sowieso auf anderer Herren Ländereien stehen ist es nicht möglich die Bäume schnell zu beseitigen.
Trotzdem haben wir vergleichsweise viele Fasane.
Ich verstehe manchmal nicht wo deine Erfahrung wegkommt.
Ein wilder Fasan der mit der Greifvogelbedrohung aufwächst weiß auch wie er wo hin zu flüchten hat.
 
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Und wo baumen die Fasane auf den Fotos von colchicus abends auf ?
Brombeeren sind super Pflanzen ! Besonders auch für Rebhühner. Kann man gerne ergänzend auch an den Schlehdornverhau hinzupflanzen. Werde ich auch noch machen.

Neronno: Habt ihr auch regelmässiges Habichtvorkommen ??
 
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Es ist schade um jede Diskussion zu dem Thema. Er weiß einfach immer alles besser.
Bei dem Foto auf der Hecke handelt es sich um das mit beste Überwinterungsgebiet. Wenn kein Schnee liegt, schlafen die Fasane am Boden in den totholzreichen anderen Heckenabschnitten, wo sie nach oben schnell durchstarten können. Bei Schnee laufen sie über eine andere, etwas lichtere Hecke bist zu einem Feldgehölz, wo sie dann Aufbaumen. Je nach Witterung sind sie mal im Feld und dann wieder im Wald, vor allem bei höherer Schneelage. Der Fasan weiß selbst am besten was für ihn gut ist. Wichtig sind Futterautomaten für kurze Wege. Die freie Futtersuche ist verlustreich, da sind wir uns klar.

Jede Woche kommt ein LKW aus Tschechien mit neuen Fasanen. Auf der Fahrt bekommen sie eine genaue Einweisung wie sich zu verhalten haben, ich lese hier aus dem Forum vor. So klappt das und wir haben immer Fasane im Revier.

Wenn man mal von niederbayerischen Feldrevieren oder der Küste absieht, dann gibt es kein Fasanenrevier ohne Bäume. In den Ursprungsländern ist der Beutegreiferdruck genauso hoch wie bei uns. Warum stellt man Fasan und Rebhuhn auf eine Intelligenzstufe die sie nie und nimmer verdienen? Ich kenne das Münsterland. Habe dort auf Fasanen gejagt, alle 200 m eine Eichenallee. Die Eichen waren so hoch, dass man nicht mal mit Schrot ne Taube aus dem Wipfel schießen konnte. Trotzdem gab es reichlich Fasanen.

Also ich mag diese Diskussion nicht mehr führen. Damit bin ich raus aus dem Thema. Wollte schon nichts schreiben, weil ich weiß wie es ausgeht.
 
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Hier erstmal noch ein paar Sommerfotos von einem solchen "reinen" Schlehdornverhau. Wie schon geschrieben, in erster Linie sollen diese Verhaue der Überwinterung dienen. Vom Frühjahr bis in den Sommer suchen sich die Revierhähne mit Hennen sowieso auch andere Plätze im Revier.:

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dichtes Dornengestrüpp als Dach, mit mehreren Zentimer langen Dornen. Unten aber Lauffreiheit.



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