Abwürgen und niederhalten angewölft?

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Guten Morgen,

ich habe ein Frage an euch:

Ist das erwünschte oder unerwünschte Verhalten des Hundes am Wild Gegenstand der Ausbildung oder angewölft?

Ich meine vor allem das "abtun" oder "erwürgen" von kleinem (Raub)-Wild oder das niederhalten oder festhalten eines kranken Stückes?

Man will ja weder einen Jagdhund der ein gesundes Stück packt noch einen der ein totes anschneidet.

Habt ihr mir einen Tipp wo das beschrieben oder ausgeführt wird?

Möchte mich zum Thema Erziehung so weit wie möglich aufschlauen bevor ich mir den Hund anschaffe. Falls es eine Rolle für die Frage spielt: Es soll ein WK werden.

Viele Grüße

Steffen
 
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Hallo Steffen,
auf deine Frage gibt es keine ganz klare Antwort.
Das Fangen und abtun ist in erster Linie angewölft. Wobei auch hier schon die frühe Prägungsphase mit einfließt. Beim abtun der Beute lernen die Welpen über die genetische Veranlagung hinaus durch Erfahrung und kopieren der Mutter.
Anlage zur Wildschärfe plus Erfahrung.

Dabei ist es dem Hund erstmal noch fast egal, um welche Wildart es sich handelt.
Hier setzt jetzt die Ausbildung an. Wenn du deinen wk auf Eichhörnchen prägen willst, klappt auch das...
Jagderfolg mit dir zusammen (leider auch alleine) prägt hierbei den Hund.
Manche Wildarten muss man dem Hund dabei auch verleiden. Wenn du nicht willst, dass er dieses Jagd.
An wehrhaftem Wild wird der junge Hund seine Erfahrungen machen müssen. Diese werden beim kW dazu führen, dass er mehr davon will.
Auch da sind bestimmte Wildarten eher genetisch manifestiert.(Katze, Fuchs)

Anschneiden würde ich der Erziehung zuordnen...
Du siehst, es ist ganz häufig das Zusammenspiel von Genetik, Prägung und Erziehung.

Literatur hierzu sind die üblichen Standardwerke. Da finden sich auch diese Dinge relativ genau. Damit meine ich nicht Fichtelm...

Grüße

P.S.:Sicherlich kommen jetzt gleich einige und werden einige Punkte ganz kritisch auseinander nehmen, für den allgemeinen Gebrauch sollte meine Beschreibung aber reichen, hoffe ich.
 
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z/7

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Nö. Das gibt die Lage ganz gut wieder.

Man unterscheidet bei der angewölften Wildschärfe zwischen Raubzeugschärfe und der Schärfe gegenüber wehrhaftem Wild (v.a. Schwarzwild) bzw. weniger wehrhaftem Wild (Reh, Hase, Ente, ...), bei letzteren spielen beim einzelnen Hund dann aber schon wieder sehr viel die individuellen Erfahrungen und Lernfähigkeit :biggrin: mit rein.

Speziell beim WK würd ich eher auf das Wesen der Eltern achten. Schärfe gepaart mit Unsicherheit geht gar nicht, und beim WK hast die Mannschärfe im Paket, das muß man bedenken. Des weitern würd ich bei der Rasse dem Hund die Zeit zur Entwicklung zugestehen bzw. nicht aus allen Wolken fallen, wenn der nicht schon mit nem halben Jahr alles umbringt, was nicht bei drei auf dem Baum ist.
 
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2470

Guest
Ein großer Hund, der Raubwild nicht abtut und Rehwild nicht niederzieht und abtut, ist jagdlich unbrauchbar. Sauen soll er soweit das geht auch binden, sonst stellen.

Man achte drauf, dass beide Eltern den Härtestrich haben.

Manche Hunde brauchen Nachhilfe beim Griff. Den Drosselgriff sollte man schon dem Welpen zeigen.
 
M

Mitglied 21386

Guest
Ein großer Hund, der Raubwild nicht abtut und Rehwild nicht niederzieht und abtut, ist jagdlich unbrauchbar. Sauen soll er soweit das geht auch binden, sonst stellen.

Man achte drauf, dass beide Eltern den Härtestrich haben.

Manche Hunde brauchen Nachhilfe beim Griff. Den Drosselgriff sollte man schon dem Welpen zeigen.


Das selbe gilt übrigens auch für kleine Hunde so sie denn drankommen.;-)
 
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Ein großer Hund, der Raubwild nicht abtut und Rehwild nicht niederzieht und abtut, ist jagdlich unbrauchbar. Sauen soll er soweit das geht auch binden, sonst stellen.

Man achte drauf, dass beide Eltern den Härtestrich haben.

Manche Hunde brauchen Nachhilfe beim Griff. Den Drosselgriff sollte man schon dem Welpen zeigen.


Sauen soll der Hund stellen, Du verwechselst hier eher den Begriff "binden" mit "packen"! Die Zeit der Packer ist gsd vorbei, beim richtigen Stellen "bindet" der Hund die Sau an den Platz! Hunde, die Sauen regelmässig packen - - darunter verstehe ich nicht das Zuzwacken, um ein Stück zum Stehen zu bringen - werden i.d.R. nicht alt, im günstigsten Fall sorgen sie für erheblichen Umsatz der Tierärzte!
... und der Drosselgriff bei Sauen endet meist tödlich - aber nicht für die Sau!
 
2

2470

Guest
Ich will jetzt nicht die in Betracht kommenden Varianten a-z durchdiskutieren. ich habe geschrieben "soweit das geht auch Binden" und hatte dabei den Fall einer kleinen, kranken Sau vor Augen. Das hat mit Packen nix zu tun.

Als spezieller Freund des DD kennst Du bestimmt die DD-DVD auf der ein DD bei einer Nachsuche eine kleine, kranke Sau hält und der NSF sie abfängt. Finde ich prima.

Tschüss
 
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Von solchen Filmchen halte ich überhaupt nichts !

Was machst Du in einer solchen Situation, wenn Dein Hühnerhund das Schweinchen weit weg von Dir gepackt hat????
 
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wenn Dein Hühnerhund das Schweinchen weit weg von Dir gepackt hat????

Ein richtig geführter Hühnerhund ist NIE weit weg von seinem Führer, mit normal langen Beinen ist man da schnell hingelaufen, wenn er gepackt hat. Deswegen sollten Leute mit kurzen Beinen auch lieber andere Hunde führen, HS zum Beispiel...
 
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Ein richtig geführter Hühnerhund ist NIE weit weg von seinem Führer, mit normal langen Beinen ist man da schnell hingelaufen, wenn er gepackt hat. Deswegen sollten Leute mit kurzen Beinen auch lieber andere Hunde führen, HS zum Beispiel...


...da spricht der Praktiker!:p
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Von solchen Filmchen halte ich überhaupt nichts !

Was machst Du in einer solchen Situation, wenn Dein Hühnerhund das Schweinchen weit weg von Dir gepackt hat????

Was macht man denn, wenn der wildscharfe Schweißhund das Wildkalb niederzieht? Oder den 15kg-Frosch?

Klar will man nicht den irren Beißer, der meint ohne Unterstützung allein mit dem 50kg-Schwein fertig zu werden, aber auch beim Wildscharfen Schweißhund wird man davon ausgehen müssen, dass er schwaches Wild hält, oder nicht?;-)
 
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Was macht man denn, wenn der wildscharfe Schweißhund das Wildkalb niederzieht? Oder den 15kg-Frosch?

Klar will man nicht den irren Beißer, der meint ohne Unterstützung allein mit dem 50kg-Schwein fertig zu werden, aber auch beim Wildscharfen Schweißhund wird man davon ausgehen müssen, dass er schwaches Wild hält, oder nicht?;-)


Mir ging es in erster Linie um die Veröffentlichung solcher Filme - schön ist so etwas nicht! Ich verstehe auch nicht so ganz, warum der VDD das macht! Man sollte wohl mal mit Herrn Heimes darüber reden!

Aber zu Deiner Frage, Hyps: ideal ist der Hund, der krankes Wild (wir reden nicht von Rehwild) sicher und ausdauernd so stellt, dass eine Flucht nicht möglich ist! Dazu ist nicht unbedingt "Körperkontakt" nötig und Hunde, die das beherrschen, leben meist länger!
 
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Literatur hierzu sind die üblichen Standardwerke. Da finden sich auch diese Dinge relativ genau. Damit meine ich nicht Fichtelm...


Vielen Dank schon mal für die weiterhelfenden Antworten!

Da erheben such für mich zwei Fragen:

1. Welche Literatur meinst du? Das „nicht F...“ habe ich verstanden. Ich habe jetzt angefangen den Tabel zu lesen und, obwohl etwas rassefremd „wie man einem Schweisshumd macht“ bestellt. Hast du andere konkrete Tipps?

2. kann jemand mal eine konrete Übung oder Situation beschreiben wie er es vermittelt oder erlebt hat?


Grüsse
 
G

Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
Erst einmal sollte dein Hund vom Züchter schon einiges an Rüstzeug mitbekommen haben.
Das heißt, er hat als Welpe schon Raubwild kennengelernt und kein Problem damit, auch stinkige Sachen zu greifen.
Bei meinem Rüden habe ich die Schärfe etwas gefördert, indem ich z.B. einen Mader an einen Strick gebunden habe, ihn gezogen und geschüttelt habe und den Hund angerüdet habe, zu greifen (was er eh schon getan hat).
Dann kann man auch den Griff etwas lenken.

Bei Meiner Hündin mache ich das nicht, weil sie eh scharf wie ne Rasierklinge ist und das Problem eher ist, ihr beizubringen, dass auch ein Mader irgendwann tatsächlich tot ist und man dann aufhören kann, ihn sich um die Ohren zu hauen.
Schließlich soll der Hühnerhund auch ein zuverlässiger Bringer sein, ohne alles zu zerrupfen.
Also musst du auch einmal schauen, was dein zukünftiger Hund da überhaupt mitbringt.

Als sehr hilfreich hat sich erwiesen, dass mein Rüde seinen ersten Mader wirklich intensiv mit einem scharfen DK gearbeitet hat. Die beiden haben wirklich im Team den Reisighaufen umgegraben, mein Rüde hatte ne blutige Nase und der Mader wurde abgewürgt vom DK. Das hat uns noch einmal richtig Schub gebracht.

Ein richtig geführter Hühnerhund ist NIE weit weg von seinem Führer, mit normal langen Beinen ist man da schnell hingelaufen, wenn er gepackt hat

Angebleites oder sonstwie verletztes Wild kann immer noch verdammt mobil sein. Also ich möchte nicht, dass mein Hund die Verfolgung nach 100m aufgibt, weil er nun zu weit weg ist von mir. Nicht auf der Drückjagd und erst recht nicht, wenn ich ihn nach einer Nachsuche schnallen muss. Dann soll er schwaches Wild abwürgen und starkes Wild so stellen (binden), dass ich das Wild abfangen kann und mein Hund nicht in Teilen nach Hause tragen muss.
Das richtige Maß an Schärfe ist immer eine Gratwanderung.
 

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