Vorsitzen - sinnvoll oder nicht?

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Fällt dir aus Polemik nix ein?

Polemisch waren hier ganz andere Beiträge....

Ich bleibe dabei, Vorsitzen ist ein Krückstock für Hunde, die es anders nicht können.
Ein gut ausgebildeter Hund (und ja, ich kenne auch ein paar DD dieser Sorte) kommt zügig rein, kann im stehen sauber ausgeben und bleibt beim Führer, ganz ohne Leine.

Aber DA fangen ja schon bei den meisten Hunden die Probleme an :biggrin:. Ein Hund der auf der Jagd eine Leine braucht, ist schon per se ein Krückstock. Er hat dann offensichtlich "sitz" oder "Fuß" nicht verinnerlicht.... Und hören mag das natürlich keiner.

Einen gehorsamen Hund mit Waffe zu handeln, ist sicherlich kein Problem, Bolle. Wenn dann noch die Leine dazu kommt, wird es natürlich schwieriger....:p

Petra


Sorry für das OT, ich hätte wissen müssen, was das für eine Welle schlägt. Wo doch das eigene Hundchen immer das Beste ist und auf gar keinen Fall mal über irgendwelche Fehlerquellen der Ausbildung nachgedacht werden will.
 
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2470

Guest
Ich hab von Leine nix geschrieben, Bolle auch nicht.

Ein sauber ausgebildeter Hund kann im Sitzen, Stehen und Laufen ausgeben. Da sind wir uns sicher einig. Und dass das Ausgeben/Abnehmen für den Führer ruhiger abläuft, wenn der Hund sitzt hoffentlich auch. Daher macht das Sinn, auch wenn man je nach jagdlicher Situation drauf verzichten kann oder es sogar kontraproduktiv ist.

Ich frag mal umgekehrt: Wie kommst Du auf die Idee, dass der Hund, der vorsitzt nix anderes kann?
 
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So nebenbei,

das Vorsitzen kann man allen Hunden beibringen, wenn man es nur will. Mein ESS kann es auf jeden Fall.

Gute Zucht und Ausbildung ist nicht von der Rasse abhängig.
Man kann gute Jagdhunde, deren Vorfahren Generationen lang jagdlich geführt worden sind, auch von ausländischen Rassen bekommen.

Nur muss man dann unter Umständen auch bereit sein, einen Hund (zumindest als Grundlage für die Zucht) aus dem Ausland zu holen und nicht vom x-beliebigen Schwarz- oder Show-Züchter um die Ecke. Sooo schlecht ist das Hundewesen in England, Frankreich etc. nicht.

Der Vorsteher vom deutschen Züchter um die Ecke ist halt einfacher.

Den wollen viele aber nunmal nicht mehr, weil das Wild für das diese Hunde ursprünglich mal gezüchtet worden ist, immer seltener wird und viele wollen ihren Hund nicht mehr im Zwinger halten. Können es vielleicht auch garnicht. Deswegen ist der KLM bei uns in der Gegend schon seit langem die dominierende Vorsteher Rasse. Und dabei wird bewusst auf kleine Schläge geachtet.

Die ganze aktuelle Entwicklung zu kleineren Hunden in Wohnungshaltung bedroht die angestammte Rolle der bewährten deutschen Vorsteher und deswegen ist so viel Feuer in der Diskussion.

Alle Diskussionen dieser Welt können aber leider nichts an unserer Niederwildmisere ändern.

Wmh. Skidder
 
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Ich hab von Leine nix geschrieben, Bolle auch nicht.

Sorry, Du hast Recht, es war Jagdpassion:

Gerade bei den Jagden hat der Hund ordentlich zu bringen und sitzend auszugeben. Danach bleibt er im Sitz und wird angeleint. Das hat sich so bewährt und braucht nicht in Frage gestellt zu werden.

Wobei wir hier auch noch bei "das hat sich immer bewährt und darf alleine schon deshalb niemals hinterfragt werden" wären :biggrin:

Ein sauber ausgebildeter Hund kann im Sitzen, Stehen und Laufen ausgeben. Da sind wir uns sicher einig.

Absolut!

Und dass das Ausgeben/Abnehmen für den Führer ruhiger abläuft, wenn der Hund sitzt hoffentlich auch.

Nein, da herrscht keine Einigkeit ;-).
Warum sollte es für den Führer ruhiger ablaufen, wenn der Hund sitzt, statt z.B. steht? Der Grund kann doch dann nur sein, dass das Hundchen Blödsinn macht? Oder kannst Du mir einen anderen Grund benennen?

Ich frag mal umgekehrt: Wie kommst Du auf die Idee, dass der Hund, der vorsitzt nix anderes kann?

Das habe ich zwar so nie gesagt, aber wäre es so, müsste er ja nicht vorsitzen :).

Petra
 
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Moin!

Oder kannst Du mir einen anderen Grund benennen?

Wenn Dir die zusätzliche Ruhe durch Rituale nicht reicht:

Biomechanik. Wenn der Hund sitzt verändern sich die Winkel und Belastungen im Skelett-Muskel-System und es wird für den Hund einfacher, die Last zu halten und zu präsentieren, insbesondere wenn der / die HF sich nicht sooo tief bücken will und der Hund etwas nach oben "anbieten" muss - war mal Thema bei einem Gespräch mit einem Tierarzt nach der Jagd. Ob das mal wissenschaftlich untersucht wurde weiss ich nicht mehr und das spielt sicherlich bei 2, 3 Tauben am Tag oder 10 Krähen für einen DD keine besondere Rolle, aber bei schwererem Wild und jahrelangem Einsatz des Hundes ...

Viele Grüße

Joe
 
2

2470

Guest
Nein, da herrscht keine Einigkeit ;-).
Warum sollte es für den Führer ruhiger ablaufen, wenn der Hund sitzt, statt z.B. steht? Der Grund kann doch dann nur sein, dass das Hundchen Blödsinn macht? Oder kannst Du mir einen anderen Grund benennen?

Es gibt auch Führer, die "Blödsinn" machen. Im Ernst: Stell dir vor, ein Hund sitzt und daneben steht ein anderer. Mir leuchtet es unmittelbar ein, dass der Führer dessen Hund sitzt einfach mehr Ruhe hat beim Abnehmen.

Die Vollgebrauchshunde sitzen vor, weil es VZPO und VGPO so vorschreiben. Das ist schon die ganze banale Erklärung. Wer auf Prüfungen mit einer 10/4 im Bringen führen will, dessen Hund muss sitzen. Also sitzt der Hund.
 
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Es gibt auch Führer, die "Blödsinn" machen. Im Ernst: Stell dir vor, ein Hund sitzt und daneben steht ein anderer. Mir leuchtet es unmittelbar ein, dass der Führer dessen Hund sitzt einfach mehr Ruhe hat beim Abnehmen.

Ok, mir fehlt die Erleuchtung.

Die Vollgebrauchshunde sitzen vor, weil es VZPO und VGPO so vorschreiben. Das ist schon die ganze banale Erklärung. Wer auf Prüfungen mit einer 10/4 im Bringen führen will, dessen Hund muss sitzen. Also sitzt der Hund.

Ja, auf Prüfungen müssen das meine Hunde auch (weil ja niemals hinterfragt wurde, ob man das tatsächlich noch braucht ;-). Wobei selbst bei der Bringleistungsprüfung mittlerweile schon darauf verzichtet wird, wenn erkennbar, dass der Hund ruhig steht, anbietet und nicht ausrotzt. Im Jagdgeschehen würde das Vorsitzen unendlich viel Zeit für nichts kosten.

Joe, der Kopf eines Hundes dürfte auf Grund seines Schultermaßes ziemlich genau die gleiche Höhe haben wie beim stehen. Hätte es tatsächlich etwas mit Biomechanik zu tun, würden es doch alle Hunde liebend gerne freiwillig (vor)sitzen?

Petra
 
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...
Ja, auf Prüfungen müssen das meine Hunde auch (weil ja niemals hinterfragt wurde, ob man das tatsächlich noch braucht ;-). Wobei selbst bei der Bringleistungsprüfung mittlerweile schon darauf verzichtet wird, wenn erkennbar, dass der Hund ruhig steht, anbietet und nicht ausrotzt. Im Jagdgeschehen würde das Vorsitzen unendlich viel Zeit für nichts kosten.

Joe, der Kopf eines Hundes dürfte auf Grund seines Schultermaßes ziemlich genau die gleiche Höhe haben wie beim stehen. Hätte es tatsächlich etwas mit Biomechanik zu tun, würden es doch alle Hunde liebend gerne freiwillig (vor)sitzen?

Petra

na ja, das entsprechende Gewicht wirkt schon anders...

Das Argument, dass der Hund beim Apportieren sitzen muss, weil´s in der XY-PO so verlangt wird, ist aber schon, sagen wir "interessant"...
 
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:)


Alle meine Hunde sind im stehen entspannter, deutlich sogar:

Petra

soso, im linken Bild "steht" Dein Hund also?!:roll:

Im Ernst: Selbstverständlich überträgt sich das Gewicht ganz anders auf Skelett und Muskulatur. Nimm doch einfach mal selbst eine Maß Bier (voll), und halte sie am ausgestreckten Arm waagerecht - und dann in die Senkrechte...
 

z/7

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Da seh ich beim Hund in der Neigung des Halses jetzt aber nicht den Riesenunterschied. Der muß das immer vor der Brust halten, ob er nun steht oder sitzt. Im Gegenteil könnt ich mir vorstellen, daß das im Stehen sogar angenehmer ist, weil die Rückenmuskulatur ganz anders mithelfen kann. Wär mal interessant, was ein Tierphysio dazu meint.
 
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soso, im linken Bild "steht" Dein Hund also?!:roll:

Im Ernst: Selbstverständlich überträgt sich das Gewicht ganz anders auf Skelett und Muskulatur. Nimm doch einfach mal selbst eine Maß Bier (voll), und halte sie am ausgestreckten Arm waagerecht - und dann in die Senkrechte...

Er ist auf dem letzten Schritt zu mir. Die Unruhe des Bildes rührt daher, dass er immer mit dem ganzen Hintern wackelt vor Freude.
Ips, Dein Vergleich hinkt total! Der Hund hat eine extreme Kopf-, Nacken und Kiefermuskulatur. Der "verlängerte Nacken", sprich Rücken tut dann den Rest!

Petra
 
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Er ist auf dem letzten Schritt zu mir. Die Unruhe des Bildes rührt daher, dass er immer mit dem ganzen Hintern wackelt vor Freude.

Ips, Dein Vergleich hinkt total! Der Hund hat eine extreme Kopf-, Nacken und Kiefermuskulatur. Der "verlängerte Nacken", sprich Rücken tut dann den Rest!

Petra

Nö, hinkt nicht! die Muskulatur ist ja auch bei Dir (oder jedem anderen Mensch /Frau :p) bei diesem Experiment a. und b. dieselbe.

Selbstverständlich wirkt dasselbe Gewicht (durch die Erdanziehungskraft) auf dieselben Muskeln vollkommen anders, wenn es weiter oder eben nicht so weit vom eigenen Körperschwerpunkt entfernt ist.

Im Foto wäre das sehr schön zu erkennen, wenn Dein Hund Dir die Gans quasi entgegenstreckte, indem er den Kopf nach oben nimmt; dann fiele sie ihm quasi direkt in den Fang und er müsste sie nicht mühsam halten...

Den Rest soll Dir ein Physiker erklären... :)
 
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