Kugellauf selbst justieren bei Merkel B3/B4 resp. Steyr Mannlicher Duett

In zwischen habe ich dank Thomas75 herausbekommen, dass die Laufjustierung des Kugellaufs meiner Duett wohl identisch mit der bei Merkels B3/B4 ist.

Sie wird hier beschrieben:

http://www.dienstleistungheute.de/nc...ash=e411fe42ee

Jetzt meine Frage an die (hoffentlich zahlreich mitlesenden) Merkel-Besitzer:

Hat das schon mal einer selbst gemacht und kann berichten - für den Fall der Fälle in Eigenregie machbar, oder doch nur eine Sache für den Büchsenmacher?

WMH und beste Grüße

Das geht normalerweise sehr gut, wichtig dabei ist halt, nicht zuviel zu drehen, zumindest bis man ein Gefühl dafür hat, wie die Waffe reagiert. So mit einer 1/8 Umdrehung anfangen, schießen und dann die Waffe auskühlen lassen. Ideal ist dabei ein Stand, auf dem es entweder ein Gebläse oder einen Kompressor für die Durchströmung der Läufe gibt. Und sich viel Zeit nehmen ....

Ein kleiner Tipp noch, sofern der Lauf freischwingend ist, die Konterschraube nicht mit aller Gewalt sondern mit Gefühl anziehen, damit der Lauf in der Längenausdehnung nicht behindert wird.

Zum Abschluss nochmals die wirklich kalte Waffe, so nach ein paar Tagen, nochmals Probe schiessen. So mach ich das zumindest bei meinen Waffen.

Viel Spass und ein glückliches Händchen ...

Hallo Kanzelhocker,

vielen Dank für die Tipps! Dazu zwei Nachfragen:

- Verstehe ich das richtig, dass man immer beide Schrauben entgegengesetzt um den selben Wert verstellen muss (also z. B. erst die linke um ⅛ lösen, dann die rechte um ⅛ fester)?
- Muss man die Konterschrauben nach jedem Verstellschritt vor jedem Probeschuss wieder fixieren, oder erst am Ende der ganzen Prozedur?

Das Verstellen erfordert etwas Fingerspitzengefühl und ein wenig Mut. Es ist nämlich so das es nicht immer gelingt exact beide Schrauben (also Verstellschauben) gleich zu bewegen. Jedenfalls musst du die Gegenanlage zuerst lösen bevor Du mit der anderen Schraube Druck ausübst.

Wenn man immer schaut das es von den Umdrehungen gleich gemacht ist (z.B. 1/8 oder 3/4 Drehung usw.) läuft man Gefahr das sich das ganze verspannt. Dann reagiert der Lauf auf die Verstellung z.T. nicht nachvollziehbar und komisch.

Ich verstelle ESTL und freiliegende Kugelläufe seit 15 Jahren immer wieder. Im Notfall, wenn gar nichts mehr klappt musst du die Spannung rausnehmen und je nach Bauart 2 Schrauben oder z.T. auch 4 lösen und von vorne anfangen.

Ich gebe Dir einen Rat: Versuche es selbst hin zu bekommen, das hat den Vorteil das Du auch zukünftig auf niemanden angewiesen bist.

Es ist kein Hexenwerk und keine Geheimwissenschaft. Die Konterschrauben für die Verstellschrauben werden erst ganz am Schluß wieder angelegt/leicht angezogen.

Letzter Tipp wie bereits erwähnt mit einer 1/8 Drehung anfangen und auf die Lauftemperatur achten. Ich würde einen 50 Meter Stand für die Justage empfehlen.

letzter Nachtrag: Achte darauf das die Verstellschrauben wirklich leicht auf den Imbusschlüssel reagieren bzw. leicht laufen. Sobald man merklich Kraftaufwand hat stimmt was nicht. Es sollte keine auch keine leichte Gewaltanwendung notwendig sein. Stichwort Verspannung/Konter bzw. Anschlagschraube

Wenn du das5 mal gemacht hast dann brauchst du am Ende nur 3-4 Patronen um eine andere Laborierung einzurichten.

Füxlein

Die Merkel hat KEINE Konterschraube. Nur Blaser hat die. Bei Merkel drücken beide Schrauben auf den Lauf und die Mündungsbrille ist die "Konterschraube" als Gegendruck.
Sind deine Schüsse zu tief, löst du die beiden Sicherungsschrauben vorne drin, dann drehst du die beiden grossen ganz klein bisschen rein, wirklich nur 1/8 Umdrehung. Dadurch drückst du den Lauf an der Stelle ja nach unten, da aber hinten und vorne fest mit dem oberen verbunden ist, "biegst" du ihn praktisch durch und dadurch schiesst du dann höher.
Der Lauf ist in der Brille nur eingelegt, daher spielt Warm/ Kalt keine Rolle, selbst bei 5 Schuss ist der zwar gut heiß, aber die Schüsse bleiben da wo sie sollen. Nach dem einschiessen musst du nur die beiden Sicherungsschrauben wieder andrehen, die sichern die Verstellschrauben gegen verdrehen.

Ich glaube, jetzt ist an der Zeit, ein bisschen zu konkretisieren, da es zwei Arten von Konterschrauben gibt:

Jene, welche die Verstellschrauben festlegen, um solche handelt es sich hier

und jene, welche direkt im Gegenrichtung zu den Verstellschrauben wirken, hier handelt es sich meistens um drei Verstellschrauben, wobei eine in Hoch-Tief-, die zweite in Rechts-Links-Richtung wirken und die dritte im 45°-Winkel dazu angebracht ist. Diese legt dann das Verstellelement fest.
Zusätzlich kann es noch Konterschrauben der Art, wie zuerst beschrieben geben.

Bisserl frickelig ist halt die Version, in der die Verstellschrauben nicht direkt in Wirkrichtung angebracht sind, sondern immer an zwei gleichzeitig und hier meine ich nicht die Konterschraube der Verstellung, gleichzeitig gedreht werden muss.

Berlenz schrieb:

Hallo Kanzelhocker,

vielen Dank für die Tipps! Dazu zwei Nachfragen:

- Verstehe ich das richtig, dass man immer beide Schrauben entgegengesetzt um den selben Wert verstellen muss (also z. B. erst die linke um ⅛ lösen, dann die rechte um ⅛ fester)?
- Muss man die Konterschrauben nach jedem Verstellschritt vor jedem Probeschuss wieder fixieren, oder erst am Ende der ganzen Prozedur?

Zum Vergrößern anklicken....

zu 1: Ja,

zu 2: wenn es gegen Ende der Einstellerei geht, würde ich die Schrauben schon jedes Mal mit Gefühl anziehen, dass sich nichts mehr verstellen kann. Zum Schluss dan ganz fest ziehen!
Sollte eine Konterschraube für das Verstellelement exisieren, so muss diese jedes Mal angezogen werden.

Vielen Dank für die wirklich hilfreichen Beiträge!

Ich glaube/hoffe, ich hab es jetzt verstanden:

Bei der B3/Duett gibt es zwei Einstellschrauben, die jeweils mit einer Konterschraube gesichert werden. Konterschrauben im Sinne des Gegenstücks zur Einstellschraube gibt es nicht.

Die beiden Einstellschrauben werden jeweils gleich weit hinein- oder herausgeschraubt, wenn Tief- /Hochschuss korrigiert werden soll.

Um den Lauf in rechts-links-Richtung zu verstellen, wird jeweils eine Schraube hinein und die andere um den gleichen Wert herausgedreht.

Insgesamt sehr vorsichtig drehen - mit max. ⅛ Drehung beginnen - und am Ende mit den Konterschrauben wieder sichern.

Richtig?

Wenn ich Zeit und Nerven habe, werd ich es mal ausprobieren und berichten.

ja, sollte so passen

und wenn du fertig bist, das Ganze an einem anderen Tag nochmals im kalten Zustand testen, sicher ist sicher ...

Viel Glück

Guten Morgen!
Ich komme nochmal auf die Frage von Thomas 75 unten unter "BBFSteyer Duett" zurück:
Kann mir vielleicht jemand die Größe der Madenschrauben nennen?

In meinem Sortiment ist ein 1,5 mm Winkelschlüssel der Kleinste.

Für die Schrauben zur Fixierung der Einstellschrauben ist der zu groß, für Letzteren hat er zu viel Spiel.

Wenn mich net alles täuscht ist der kleine 0,9 mm.
Bin damals mit dem Laufbündel zu unserem Werkzeughändler und habe durchprobiert.

Nochmal herzlichen Dank!

Wir kommen der Sache näher...

WMH

Im Werkzeughandel gibts auch den 1,2 mm Imbus ( Fritz ESL )

Wenn ich heute Abend Zuhause bin probiere ich mal meine Kiste mit Imbus Schlüsseln durch und messe die die passen dann mal.

Denke, es ist tatsächlich der von thomas75 erwähnte 0,9er; 1,2 dürfte zu stark sein.