Forstbürokratie behindert Abschusserfüllung;

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Wieder mal eine Absurdität aus dem Tollhaus der forstbürokratischen Kuriositäten :

Ein von der Forstbürokratie "beratener" (um nicht zu sagen instrumentalisierter) Eigenjagdeigentümer überschwemmt den Markt mit Wild zu Dumpingpreisen und ruiniert damit die Vermarktung in einer ganzen Region.
Alles kostet pauschal 3,50 Euro pro Kilo, egal ob Rotwild, Rehwild und ev. auch Gemswild (Schwarzwild kommt nicht vor und spielt deshalb keine Rolle).

Gerade bei den pösen kleinen braunen Knospenbeissern ist ein solcher Preis absolut nicht akzeptabel und behindert damit die Erfüllung des Abschusses in der ganzen Region massiv.

Bevor ich bei dem Preis z.B. ein Kitz schiesse und dabei unter dem Strich draufzahle, lasse ich es lieber stehen und den ganzen Winter über ordentlich den Wald verbeissen.

So zeigt sich aber auch wieder einmal deutlich der Unterschied zwischen Realität und forstbürokratischer Phantasiewelt.

Allein mit diesem forstbürokratisch begleiteten "Pilotprojekt" wird auf sehr grosser Fläche ganz sicher unermesslich mehr Schaden verursacht, als der Möchtegern-Waldverbesserer bei sich jemals wieder "gut machen" kann.

Planwirtschaftliche Instrumente wie Verbiss"gutachten" oder formale Abschussvorgaben bleiben eben blanke Theorie und reines Wunschdenken, wenn die realen Grundlagen nicht passen.

Bei einem marktgerechten, kostendeckenden Preis für Wildbret wären planwirtschaftliche Krücken unnötig, sondern die Jäger hätten ganz automatisch einen ausreichenden Anreiz für angemessene Abschusszahlen.
Ausserdem könnte sich die Allgemeinheit und damit der Steuerzahler jede Menge unnötige Planstellen (= enorme Kosten) in der Forstbürokratie ersparen.

Und das ist nur ein Beispiel, wie die Forstbürokratie die von ihr gebetsmühlenartig geforderten Abschusszahlen selbst verschuldet verhindert :

Auch die grossen Mengen von bei Drückjagden gerade im Rahmen von Staatsjagden total zerschossenem Wildbret drücken die Wildbretpreise und behindern dadurch die Abschusserfüllung in der Fläche.

Die jagdlichen Interessenverbände sollten solche Zusammenhänge weit mehr als bisher thematisieren und auch auf die notwendigen Korrekturen hinwirken.
Ergänzend wäre es auch sinnvoll, die Zölle auf Importe von Wildfleisch zumindest von ausserhalb der EU zu erhöhen.

Bei angemessenen Preisen für Wildbret würde der Markt die Erfüllung der sinnvollen Abschusszahlen von ganz alleine gewährleisten, Gejammer und Gängelung von Seiten der Forstbürokratie wäre komplett überflüssig - bringen tut´s ja auch jetzt schon nix ... :)
 
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Mal von der anderen Seite betrachtet, ich jage bei den Bayrischen Staatsforsten als Begeher und für mich gilt der Marktpreis bei der Übernahme des von mir erlegten Wildes. Für 3,50 oder aktuell 4,17/Kg erlege ich so viele Rehe wie ich kann und freue mich über reichlich Wildbret von dem ich auch gerne mal was an Freunde und Familie abgebe. Für 6 Euro/kg würde ich sicher nicht mit viel Eifer und Einsatz versuchen auf 10 Stück Rehwild zu kommen sondern es bei 5-6 Stück belassen und mich lieber anderen Jagdarten widmen oder mehr Angeln gehen. Rotwild/ Dammwild kostet für Selbstverwerter nach Drückjagden nur 2,60/kg bei den BAYSF.

Edit: Aufgebrochen mit Haupt, Decke und Läufen
 
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3,50€ ist völlig üblich, zumindest beim Sachsenforst.
 
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Also von solchen Preisen, ist der Ba-Wü Staatsforst noch weit von entfernt.
 
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Joa,

Preise wie in BW üblich habe ich aber sonst in der Republik auch noch nicht erlebt.

Finde ich aber auch gut so, da wird das Wild halt noch gewertschätzt. Der LF befindet sich mit seinen Preisen aber auf normalem bundesweiten Niveau. In manchen Teilen Deutschlands kannste froh sein, wenn du das überhaupt bekommst.

Hinter günstigen Preisen steht doch aber auch, wenn du den Markt nach DJ mit Wild flutest, musst du auch mit dem Preis runter, wenn du es loswerden willst.

Am wichtigsten ist den Forsten natürlich erstmal bei sich im Wald ordentlich Strecke zu machen.

Wmh. Skidder
 
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.......Bei einem marktgerechten, kostendeckenden Preis für Wildbret wären planwirtschaftliche Krücken unnötig, sondern die Jäger hätten ganz automatisch einen ausreichenden Anreiz für angemessene Abschusszahlen.
Ausserdem könnte sich die Allgemeinheit und damit der Steuerzahler jede Menge unnötige Planstellen (= enorme Kosten) in der Forstbürokratie ersparen.....
.....Bei angemessenen Preisen für Wildbret würde der Markt die Erfüllung der sinnvollen Abschusszahlen von ganz alleine gewährleisten, ... :)

Es ist zwar etwas spät, aber sage niemand, dieses Forum könnte nicht erheiternd sein:

"Liebe Närrinnen und Narrhalesen, vor der Tür steht eine waldameise, wolle mer se reilasse?......ufftata...ufftata...uffta..uffta..ufftattata" ;-)
 
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3,5€ bis 4,5€ pro kg für Rewild in der Decke ist ein absolut üblicher Preis, von Hessen über Niedersachsen bis Brandenburg.

Ich kann Oryx da nur zu stimmen.

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Guest
Es ist zwar etwas spät, aber sage niemand, dieses Forum könnte nicht erheiternd sein:

"Liebe Närrinnen und Narrhalesen, vor der Tür steht eine waldameise, wolle mer se reilasse?......ufftata...ufftata...uffta..uffta..ufftattata" ;-)

Was hast du denn das zu feixen ?
Der gute Mann muss doch das Wildbret kostendeckend vermarkten .

Gut wie will man bei einem wildlebenden Tier „ Wild“die „ Produktionskosten“ pro Kilo ermitteln .

Aber jedem sei seine Meinung gegönnt .
 
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das war ja mal ein richtiger Rundumschlag von waldameise.

Wer z.B. seine Jagdbetriebskosten aus den Wildpreterlösen refinanzieren möchte, ist mit den Realitäten nicht vertraut.
 
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@Waldameise: welche große private Eigenjagd soll das sein, die sich a) vom Staat beraten lässt und b) das Potenzial hat in einer ganzen Region die Wildbretpreise zu bewegen. Ein Popelbetrieb mit 1000ha kann es ja nicht sein.
 
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servus

Wieder mal eine Absurdität aus dem Tollhaus der forstbürokratischen Kuriositäten : ....

Bei angemessenen Preisen für Wildbret würde der Markt die Erfüllung der sinnvollen Abschusszahlen von ganz alleine gewährleisten, Gejammer und Gängelung von Seiten der Forstbürokratie wäre komplett überflüssig - bringen tut´s ja auch jetzt schon nix ... :)

Rufe einmal, einfach Deiner Aufklärung wegen, bei diesem Wildhändler, Klick --> an und frage nach den jeweilig gültigen Aufkaufpreisen....


Ich habe die Ek´s gerade nicht in Erinnerung...

Aber vielleicht kommt Dir eine Erkenntnis.
 
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...und behindert damit die Erfüllung des Abschusses in der ganzen Region massiv.

Bevor ich bei dem Preis z.B. ein Kitz schiesse und dabei unter dem Strich draufzahle, ...
....

Was hat der Verkaufspreis mit dem Abschuss zu tun? Es geht hier um Gewinn, mehr nicht...und was bitte schön zahlst du denn bei einer Kitzerlegung drauf? Kannst du dir die Patrone nicht leisten?

Füchse und anderes Raubwild werden auch geschossen, obwohl sie kaum bis gar nicht verkäuflich sind...
 
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3,5€ bis 4,5€ pro kg für Rewild in der Decke ist ein absolut üblicher Preis, von Hessen über Niedersachsen bis Brandenburg.

Ich kann Oryx da nur zu stimmen.

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Dort mag es so sein. Bei mir in Bayern südlich München nicht. Bekomme 5,80 eur/kg in der Decke. Von Gaststätte und Metzgerei. Natürlich sauber geschossen und kein Drückjagdhackfleisch.

Forst verlangt 4,50 eur/kg in der Decke, aber hat meist nichts zur Abgabe, da Begeher selber kaufen.

Robert
 

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